Schlagwort-Archive: Ralf Rangnick

Stecker ziehen

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig bei Universitatea Craiova (16.08.2018, 18.30 Uhr) befindet sich ein Ticker von der Pressekonferenz einen Tag vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick. Ab 13 Uhr.]

Schon wieder ein Europa-League-Quali-Rückspiel. Während man im Rest der Bundesliga dem ersten Pflichtspiel der Saison im DFB-Pokal mehr oder minder entgegenfiebert, darf RB Leipzig im Vorlauf des Spiels bei Viktoria Köln schon zum vierten Mal in der noch sehr jungen Saison in einem Pflichtspiel ran.

Zum Spiel nach Häcken vor zwei Wochen fuhr RB Leipzig entspannt mit einer Rumpfmannschaft und konnte sich trotzdem sehr sicher sein, das 4:0 über die Runden zu bringen. Beim 1:1 in Göteborg riss man sich dann auch kein Bein aus, kam aber trotzdem ungefährdet weiter.

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Zunehmende Spannung

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen Universitatea Craiova (09.08.2018, 18.30 Uhr) befinden sich die Aussagen von der Pressekonferenz einen Tag vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick.]

Weiter geht es mit den donnerstäglichen Spielen in der Vorbereitung auf die kommende Saison. Nach dem Weiterkommen in der Europa-League-Qualifikation gegen BK Häcken wird es nun in Runde 3 des Wettbewerbs langsam spannender, bevor es in zwei Wochen in den Playoffs endgültig spannend werden könnte und um den Einzug in die Gruppenphase gehen würde.

Voraussetzung dafür ist allerdings ein Weiterkommen gegen den rumänischen Vertreter Universitatea Craiova, die in der letzten Spielzeit mit Platz 3 in der Liga und dem Pokalsieg eine gute Saison hinlegten und mit der erneuten Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation belohnt wurden. Dort schied man vor einem Jahr mit einem Gesamtergebnis von 0:3 gegen den AC Mailand aus. Dieses Jahr will man gegen RB Leipzig nun die Überraschung schaffen und in die Playoffs einziehen, wo man auf Luhansk oder Braga treffen würde.

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Seltsamkeiten

Die Argumentation hätte auch vor drei Jahren gelten könne. Stellen Sie sich mal vor, wir wären damals mit der Truppe nicht aufgestiegen. Ich meine gar nicht so sehr Sie in der Runde. Ich halte Sie zumindest für Journalisten, die es grundsätzlich gut mit uns meinen und die auch wollen, dass Leipzig auch in Zukunft erfolgreich spielt. Aber überregional gibt es ja noch ein paar andere, die sich damals ins Fäustchen gelacht hätten. (Ralf Rangnick bei seiner Antritts-PK  am 09.07.2018)

Mit seiner Aussage antwortete der Sportdirektor und Trainer von RB Leipzig auf die Frage, warum man sich gegen eine Konstellation mit einem Trainerteam mit einem gleichberechtigten Chef-Trainer Jesse Marsch entschieden habe. Mit seiner Antwort wollte Rangnick darauf hinaus, dass eine solche Konstellation auch wegen des medialen Drucks verantwortungslos gewesen wäre, weil alle Beteiligten einen klaren Plan bräuchten, wer die Verantwortung trägt, weil einem die Konstellation (zum Beispiel in Form von Schadenfreude bei Misserfolg) sonst um die Ohren fliegt.

Mal von den Fragen abgesehen, wie funktionabel gleichberechtigte Trainerteams sind und ob ein Jesse Marsch auch in Bezug auf die Medienarbeit den Posten als Chef-Trainer bei RB Leipzig hätte ausfüllen können, scheint durch die Anwort mal wieder eine interessante Sicht auf die Rolle der Presse rund um RB durch.

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Internationales Testspiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen BK Häcken (26.07.2018, 18.30 Uhr) befindet sich ein Kurzticker von der Pressekonferenz einen Tag vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick.]

Ende Juli und die Saison beginnt bereits wieder. Fast fühlt man sich in die guten alten Tage in der dritten und vierten Liga zurückversetzt, als die Spielzeiten auch immer so früh losgingen. Diesmal ist es aber die Europa-League-Qualifikation, die das aufkommende Sommerpausengefühl jäh unterbricht (oder abbricht, je nachdem, wie lange das EL-Abenteuer dauert).

Bei seinem Amtsantritt hatte Ralf Rangick die zweite und dritte Runde der Europa-League-Qualifikation als internationale Testspiele, zu denen man fliegen muss (also zumindest zu den Auswärtsspielen), bezeichnet und erst für die vierte Runde, die sich Playoffs nennt und in der man sich dann endgültig für die Gruppenphase qualifizieren könnte, den fußballerischen Ernstfall ausgemacht.

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Entwicklungsfragen

Am Ende war es nicht mehr wirklich überraschend, dass Ralf Rangnick vor zwei Wochen als neuer Cheftrainer vorgestellt wurde. Letztlich ging es in der Gesamtschau nur darum, eine Konstruktion zu finden, die Rangnick und seine wichtige Funktion, nach innen und außen einer Übergangsjahrlösungswahrnehmung entgegenzutreten, beinhaltet und gleichzeitig seinen Job als Trainer und paralleler Sportdirektor machbar macht.

Vielleicht ein wenig erstaunlich an der letztlich gefundenen Konstruktion, dass Jesse Marsch den Co-Trainer macht. Gar nicht so sehr, weil man ihm bei RB Leipzig aufgrund der mit dem Job verbundenen Anforderungen an Sprache und Detailkenntnis in Europa den Cheftrainerposten noch nicht richtig zutraute. Sondern weil Marsch sich mit dieser Rolle zufrieden gab. Letztlich scheint ihm, die Möglichkeit hinter Rangnick zu lernen, offenbar ausreichend, um den Schritt von der MLS nach Europa zu machen. Vermutlich wird er zumindest in der Trainingssteuerung auch genug Möglichkeiten haben, sich verantwortlich einzubringen.

Dass Marsch nach seiner Ankunft gleich ein eigenes Pressegespräch bekam, verweist auch darauf, dass man ihn vereinsseits offenbar gern in ein prominentes Licht rücken würde, um ihn auch für mögliche weitere Schritte in Europa interessant zu machen und ihn etwas seiner Co-Trainer-Rolle zu entheben. Dass Marsch in Leipzig bis 2019 unterschrieben hat, dürfte dabei lediglich formellen Wert haben und im kommenden Sommer kein Hindernis sein, wenn andere Aufgaben wie zum Beispiel (kleines Gedankenspiel) in Salzburg, falls dort Marco Rose aufhört, auf die Agenda rücken. Der Zweijahresvertrag dürfte entsprechend eher eine finanzielle Versüßung für den Schritt nach Europa sein.

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Suche nach der Übergangslösung, die nicht als Übergangslösung wahrgenommen werden darf

Eine Entscheidung bleibt in dieser Sommerpause noch offen und wird bis Montag noch gelöst werden müssen (wenn man denn keine Übergangslösung bis zur Übergangslösung will). Die, wer denn bei RB Leipzig beim Training auf dem Platz steht. Dass es zu Beginn der Leistungstests und drei Tage vor dem Trainingsstart diesbezüglich immer noch keine definitiven Nachrichten gibt, darf durchaus erstaunen. Schließlich sind seit der Trennung von Ralph Hasenhüttl auch schon wieder fast zwei Monate her. Und auch die Bekanntgabe von Julian Nagelsmann als RB-Trainer ab 2019 ist schon wieder zwei Wochen alt.

Da hier im Blog sehr demnächst Sommerpause ist (dass der Verein es nicht geschafft hat, die Trainerfrage vorher zu klären, hätte ich auch nicht im Ansatz vermutet), machen wir uns doch kurz vor der Bekanntgabe noch mal auf, um eine kleine Reise durch den aktuell realistischen Optionsraum zu unternehmen. Das ist ein wenig spekulativ, aber allzu viele Möglichkeiten gibt es ja auch nicht mehr.

Die letzten Nachrichten aus New York waren jedenfalls relativ eindeutiger Natur. Von “fortgeschrittenen Gesprächen” mit Jesse Marsch über eine Rolle bei RB Leipzig war dort die Rede. Wobei halt die Frage ist, was diese Rolle beim Bundesligisten sein soll. Im Kern geht es darum, welche Konstellation mit Ralf Rangnick denkbar wäre, in die sich ein Jesse Marsch einfügen lässt.

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Weiter offene Fragen – RB Leipzigs Nachwuchssaison 2017/2018

Irgendwas mit Nachwuchs war letzte Saison ja auch noch (Running Gags hier selber einfügen). Nehmen wir es mal ganz nüchtern, dann bleiben von den Nachwuchsteams in den höheren Altersklassen ja mit der U17 und der U19 nur noch zwei übrig. Also jene zwei Mannschaften, bei denen man dann schon den Anspruch hat, dort Talente auszubilden, bei denen dann mal jemand für die Bundesliga-Mannschaft abfällt.

Wenn man erstmal nur nach dem sportlichen Erfolg der Mannschaften geht, dann hat die U17 eine sehr erfolgreiche Saison hinter sich gebracht. Trotz des fast kompletten Ausfalls vom teuren Winter-Neuzugang Mads Bidstrup qualifizierte sich das Team für das Halbfinale der deutschen Meisterschaft, bekam dort aber von den Bayern mehr als deutlich die Grenzen aufgezeigt.

Die U19 ihrerseits, die in der Winterpause vom Sportdirektor in klaren Worten als die schlechteste seit 2012 abgekanzelt wurde, spielte nach einer schwachen Hinrunde eine gute Rückrunde, die nur vom Aus im Landespokal getrübt wurde und landete in der Bundesliga noch auf Rang 4. Bei der Bewertung der Saison muss man dann aber eben auch in Betracht ziehen, dass gerade in der Hinrunde mit der Youth League auch Dinge dazu kamen, die für Jungs im Alter von 17, 18 Jahren in der Menge an Spielen und Themen halt auch schwer zu verarbeiten sind. Dazu war Robert Klauß häufig eim Trainerlehrgang eingespannt, was dann keine ganz ideale Gessamtlage ergab.

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Echte 1a-Lösung mit Abstrichen bei der B-Note

Überraschend soll sie sein, hatte Oliver Mintzlaff in Bezug auf die Trainerfindung angekündigt. Und die absolute Wunschlösung. Nun, man darf dem Geschäftsführer zugestehen, dass ihm die Überraschung mit der gestrigen Bekanntgabe von Julian Nagelsmann als künftigem RB-Cheftrainer absolut gelungen ist. Im Gegensatz zur einstigen Pressekonferenz, in der Ralf Rangnick als 1a-Lösung verkauft wurde, ist Julian Nagelsmann tatsächlich auf dem aktuellen Trainermarkt die absolute 1a-Lösung. Und entsprechend kann man dem Klub (und dem geneigten Fan und Zuschauer gleich mit) njur gratulieren, dass er diese Lösung nach der etwas wilden Trennung von Ralph Hasenhüttl hinbekommen hat.

Bleiben halt die leichten Abzüge in der B-Note. Denn eigentlich suchte man natürlich einen Trainer für sofort. Dass man nun Julian Nagelsmann erst ab der nächsten Spielzeit, also ab 2019 bekommt, ist der saure Teil des Apfels, den man nach aktuellem Stand der Dinge, an dem sich wohl eher nicht allzu viel verändern dürfte, mitverspeisen muss. Heißt entsprechend auch, dass man für die kommende Saison eine Übergangslösung finden muss, die nach Lage der Dinge Ralf Rangnick heißen wird, was RB Leipzig  aber erst auf einer Pressekonferenz vor dem Trainingsstart Anfang Juli verkünden will (was wiederum ein wenig seltsam ist, falls man denn wirklich schon die Übergangslösung festgelegt hat).

Mit Julian Nagelsmann kommt in einem Jahr ein Trainer, den man eigentlich schon diesen Sommer bräuchte, der aber genau für den Schritt steht, der zu machen ist. Nämlich den Umbruch im Team weiter zu gestalten. In der abgelaufenen Spielzeit gehörten noch sechs Spieler aus der zweiten Liga zu den elf meisteingesetzten Akteuren. Mit Bruma und Kampl konnten sich lediglich zwei Spieler in diese Kernformation schieben, die letzte Saison noch nicht dabei waren. Ein bisschen steht die letzte Saison auch dafür, dass es in Bezug auf die Entwicklung und Auffrischung des Teams eher Stillstand gab. Dass RB Leipzig mit Mukiele und Saracchi schon zwei Spieler verpflichtet hat, die für noch mehr Tempo und Dynamik schon in der letzten Reihe stehen, verweist darauf, dass man gewillt ist, in Sachen Kaderzusammenstellung noch mal einen Schritt weiterzugehen und die Strukturen im Team zu verändern (zu welchen gruppendynamischen Ergebnissen das auch immer führen mag).

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Abschied ist ein scharfes Hinterherwinken hinter sinkenden Schiffchen

Die Saison ist nun schon wieder eine reichliche Woche Geschichte. Seitdem ist RB Leipzig zu einem Europa-League-Quali-Team geschrumpft, das einen Trainer sucht. Vielerlei Themen entsprechend, die es zu bearbeiten gilt. Deswegen versammelten sich Dirk, Ulli, Kai und meine bloggende Wenigkeit rund um den wie üblich prall gefüllten Tisch.

Dabei diskutieren wir natürlich intensiv den aktuellen Stand der Dinge bei RB Leipzig rund um die Fragen nach der Spielidee und den Ideen bei der Personalführung. Wir fragen uns, ob Ralf Rangnick wirklich zurück will zur RB-DNA. Wir fragen uns, welcher Trainer wohl in die Gesamtsituation bei RB passt und inwieweit sich das Gefüge zwischen Rangnick und Mintzlaff verändert hat. Wir fragen uns, wer letzte Saison die besten Spieler bei RB waren. Und wir fragen uns noch viel mehr, ohne darauf immer die passenden Antworten zu finden.

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Kein Hasi mehr vor der RB-Hütte

Das ging dann doch einigermaßen schnell, dass Ralph Hasenhüttl kein Trainer bei RB Leipzig mehr ist. Im Gegensatz zur Trennung von Alexander Zorniger einst kam dies dieses Mal nicht mehr ganz so überraschend. Zu lange schon dauert das Hin und Her zwischen Cheftrainer und Vereinsspitze an. Zu leise waren die Treuebekenntnisse seitens RB über den bis 2019 laufenden Vertrag hinaus in der jüngeren Vergangenheit geworden.

Zumindest als ergebnisoffen durfte man die nach dem Saisonfinale anstehenden Gespräche zwischen RB Leipzig und Hasenhüttl annehmen. Und ergebnisoffen lässt eben auch das Ergebnis einer Trennung zu. Wobei die Sache dann offenbar doch nicht ganz so ergebnisoffen angegangen wurden, wie man hätte annehmen können. Denn dann hätte eine prinzipielle Bereitschaft zur weiteren Zusammenarbeit über 2019 am Anfang der Gespräche gestanden, hätte man anschließend eine inhaltliche Analyse des Ist- und des Soll-Zustands durchgeführt und hätte dann überlegt, ob man mit dem aktuellen Setting in Sachen Trainerstab vom Ist- zum Soll-Zustand kommen kann.

Dass RB Leipzig komplett ohne Bereitschaft zur Verlängerung des bis 2019 laufenden Vertrags in die Gespräche gegangen ist, wie Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff in ihren offiziellen Stellungnahmen mehr als deutlich machten, ist die bewusste Inkaufnahme oder direkte Ansteuerung einer Trennung und dann eben doch das Gegenteil von ergebnisoffen gewesen. Denn für den Schritt, ohne Verlängerung in ein letztes Vertragsjahr zu gehen, war es jetzt Mitte Mai schon viel zu spät.

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