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Praktisch ein Alles-oder-Nichts-Spiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim AS Monaco (21.11.2017, 20.45 Uhr) befindet sich  kein Liveticker von der Pressekonferenz, die einen Tag vor dem Spiel am Abend in Monaco stattfindet. Die wichtigsten Aussagen werden im Nachgang eingefügt.]

Das Spiel bei Bayer Leverkusen ist noch nicht mal so richtig abgehakt, da geht es für RB Leipzig gleich zum nächsten Spiel. Samstag zu Dienstag mit zwei Auswärtsspielen. Das ist ein sehr kurzer Wechsel mit wenig Regenerations- und Vorbereitungszeit.

Denkbar ungünstige Voraussetzungen dafür, dass auf RB Leipzig das Spiel beim AS Monaco wartet. Noch nicht ganz, aber praktisch ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, was welches Ergebnis von RB in Monaco in der Gruppe G der Champions League bedeuten könnte (siehe unten). In der groben Variante scheidet RB aus der Champions League aus, wenn man in Monaco verliert und hat man dann maximal die Chance, in der Europa League zu überwintern. Gewinnt man in Monaco hat man die Qualifikation für die Runde der letzten 32 in der Europa League sicher und in jedem Fall noch Chancen auf das Achtelfinale der Champions League. Monaco stünde dann als Letzter der Gruppe G fest.

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Logikfehler in der Nachwuchsmatrix

Als es bei “Champagner statt Bier” das letzte Mal rund ging, war es draußen noch warm und die Spiele in Europa lagen noch in der Zukunft. Viel ist seitdem rund um RB Leipzig passiert. Dirk, Crank und meine bloggende Wenigkeit trafen sich deshalb zu einem echten Podcast-Massaker mit Hin- und Rückspiel und Verlängerung. Besprochen haben wir trotzdem nur die Hälfte dessen, was auf dem Zettel stand.

Dabei hangeln wir uns anhand von Kaffee wie Emil Forsberg von Schweden nach Russland. Wir gehen so ziemlich alle Personalien im RB-Kader durch und sind auch in Sachen Führerscheine aller Art kompetente Ansprechpartner. Schließlich reden wir uns noch hinsichtlich des Nachwuchses bei RB Leipzig die Köpfe heiß, lauschen dem hip-hoppenden Tim Thoelke und werfen die eine oder andere Bemerkung dazu ein.

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Jugendliche Leichtigkeit

Nachwuchsarbeit. Hier im Blog immer mal an verschiedenen Stellen ein Thema. Und immer auch eins, was sich Vereinsverantwortliche gern stolz an die Brust heften, weil sportliche Elitenförderung bei Minderjährigen offenbar immer noch als ein Bereich mit besonderer, positiver gesellschaftlicher Relevanz gilt. Warum auch immer.

Manchmal führt das auch zu leichten Stilblüten. So wie letztens, als sich Ralf Rangnick über die Nachwuchsarbeit in England ausließ. Da bestaunte er die aktuellen Erfolge der englischen Nachwuchsnationalmannschaften, um gleichzeitig die Politik der englischen Klubs zu kritisieren. “Aber keiner dieser jungen Spieler hat eine echte Chance, für die erste Mannschaft zu spielen. Wenn Spieler mit 16 Jahren Verträge in diesen Akademien abschließen, sollten sie sich im Klaren darüber sein, dass sie wahrscheinlich nie das Trikot der ersten Mannschaft tragen werden.” Was ein bisschen lustig ist, wenn das der Sportdirektor eines Klubs sagt, der noch nie ein Talent an die Männermannschaft herangeführt und gerade erst mit der Auflösung der U23 diverse Nachwuchsjahrgänge bis auf die verliehenen Agyemang Diawusie und Felix Beiersdorf (beides 1998er-Jahrgänge) komplett entsorgt hat.

Davon abgesehen, ob die Rangnick-Behauptung in dem Text stimmt, dass über 80% der Spieler des letztjährigen Champions-League-Viertelfinales schon mit 17 im Männerbereich gespielt haben (ein kurzer Test mit ein paar Spielern aus Madrid und Leicester ergab eine deutlich geringere Quote, das mag aber Zufall sein), bleibt doch wohl der von Rangnick benannte Fakt, “dass Spieler schon früh beginnen müssen, aufs Erwachsenen-Level zu kommen”, so wie man das beim Youth-League-Sieger Red Bull Salzburg gesehen habe, wo die Akteure regelmäßig in der zweiten österreichischen Liga beim FC Liefering spielen. Was auch wieder witzig ist, hat man doch bei RB Leipzig genau jene Mannschaft (die U23) abgeschafft, die Spielern in der Breite früh die Chance auf Erfahrungen im Männerbereich hätte geben können.

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Champions League: FC Porto vs. RB Leipzig 3:1

Viertes Spiel für RB Leipzig in der Champions Leauge. Ein Punkt war das Minimalziel, um nicht den direkten Vergleich mit dem FC Porto zu verlieren. Doch nach 90 Minuten hieß es aus RB-Sicht verdientermaßen 1:3, weil man erneut bei Standards nicht gut verteidigte.

Ins Spiel gegangen war Ralph Hasenhüttl überraschenderweise ohne Timo Werner. Der war eigentlich in dieser Partie nach seiner frühen Auswechslung in München in der Startelf erwartet worden. Auch Diego Demme, Yussuf Poulsen und Lukas Klostermann sahen zu Beginn nur die Bank. Bernardo, Bruma, Jean-Kevin Augustin und Kevin Kampl standen dafür zu Beginn auf dem Platz. Organisiert das Ganze in einer Mischung aus 4-2-2-2 und manchmal auch etwas klarerem 4-4-2.

Der FC Porto ging auf der anderen Seite gegenüber dem Derby gegen Boavista ohne Veränderungen in die wichtige Partie gegen RB Leipzig. Dabei setzte man im 4-4-2 erneut auf die Doppelspitze Marega/ Aboubakar. Allerdings verletzte sich Moussa Marega früh und aus dem 4-4-2 wurde dann oft eine Art 4-5-1, in dem die zentralen Mittelfeldspieler sehr flexibel anliefen.

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Bundesliga: RB Leipzig vs. Borussia Mönchengladbach 2:2

Vierter Spieltag. Wie letzte Saison traf RB Leipzig auf Borussia Mönchengladbach. Wie letzte Saison nahm am Ende jedes Team einen Punkt mit. Nach zwei unterschiedlichen Halbzeiten ging das auch in Ordnung so.

In die Partie gegangen war RB mit größeren Veränderungen als man vorher vielleicht erwarten konnte. Gleich fünf Veränderungen nahm Ralph Hasenhüttl vor. Orban, Sabitzer und Halstenberg saßen nicht mal auf der Bank, nachdem sie gegen Monaco noch in der Startformation standen. Demme und Poulsen landeten auf der Bank. Dafür standen Laimer, Keita, Kampl, Bernardo und Augustin auf dem Feld. Belastungssteuerung. Rotation. Und so.

Dieter Hecking ging die Dinge mit den Wechseln nach der Heimniederlage gegen Frankfurt etwas konservativer an und ersetzte lediglich Patrick Herrmann durch Jonas Hofmann. Ganz so viele Alternativen blieben dem Gladbacher Coach aufgrund einiger Verletzungen aber auch nicht.

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Champions League: RB Leipzig vs. AS Monaco 1:1

Erstes Champions-League-Spiel für RB Leipzig. Zu Gast der französische Meister AS Monaco. Nach 90 Minuten trennte man sich 1:1. Die Gäste dabei das reifere und komplettere Team. RB aber insgesamt die Mannschaft mit den besseren Chancen. Von daher geht das Ergebnis wohl so auch in Ordnung.

In die Partie gegangen war RB mit vier Veränderungen gegenüber dem Hamburg-Spiel. Klostermann ersetzte erwartungsgemäß rechts hinten Bernardo, hatte aber vor allem defensiv so seine Probleme. Emil Forsberg kam nach Erkrankung zurück und verdrängte Bruma wieder auf die Bank, erwischte aber auch einen überschaubar guten Tag. Yussuf Poulsen ersetzte im Sturm Jean-Kevin Augustin. Und Stefan Ilsanker kam für den verletzten Naby Keita im zentralen Mittelfeld in die Partie, um vor allem seine Qualität im Spiel gegen den Ball einzubringen. Poulsen und Ilsanker in die Partie zu bringen, machte auch wegen der Standardstärke der Gäste absolut Sinn.

Bei Monaco fiel Stammkeeper Subasic kurzfristig aus, sodass der Ex-Wolfsburger Diego Benaglio im Tor stand. Neuzugang Youri Tielemans ersetzte den verletzten Lemar. Und Almamy Toure rutschte für Rony Lopes ins Team und rückte rechts hinten in die Viererkette, sodass Sidibe eine Position nach vorn rücken konnte.

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Bundesliga: Hamburger SV vs. RB Leipzig 0:2

Dritter Spieltag der Bundesliga. Wie vor einem Jahr ging es für RB Leipzig zum Hamburger SV. Wie vor einem Jahr stand das Spiel in der ersten Halbzeit auf  der Kippe, bevor RB in der zweiten Halbzeit einen verdienten Sieg einfuhr.

In die Partie gegangen war RB Leipzig erwartungsgemäß ohne Lukas Klostermann. Bernardo kam dafür rechts hinten zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison. Überraschend war auch Emil Forsberg nicht dabei. Wegen einer Erkältung war er in Leipzig geblieben. Bruma durfte dafür von Anfang an ran. Poulsen nahm derweil nur auf der Bank Platz, wo ihm Neuzugang Kevin Kampl Gesellschaft leistete.

Auch der Hamburger SV wechselte zweimal. Den gesperrten Mavraj ersetzt Gideon Jung. Und Lewis Holtby durfte für den verletzten Aaron Hunt ran.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2017/2018 – Update 3

Vor der aktuellen Transferperiode stand die Aufgabe, die Mannschaft von RB Leipzig in der Breite stärker zu machen. Man kann geteilter Meinung sein, ob man mit den im Kern 20 Feldspielern gut durch die Saison mit drei Wettbewerben kommen wird (zu breit ist der Kader jedenfalls nicht). In der letzten Saison kamen nur wenige Teams mit so wenigen Feldspielern durch die Spielzeit. Fakt ist aber, dass man den Kader tatsächlich in der Breite deutlich verstärkt hat.

Ging man im letzten Jahr mit ungefähr 14 Feldspielern durch die Spielzeit und in der Rückrunde vielleicht noch mit 12, stehen diese Saison mindestens 17 Feldspieler auf einem sehr hohen Niveau zur Verfügung, bei denen lediglich Werner und Keita dauerhaft nicht ersetzbar scheinen. Hinter diesen 17 Feldspielern stehen mit Dominik Kaiser und Benno Schmitz noch zwei verlässliche Akteure mit Fragezeichen hinsichtlich ihrer Einsatzchancen und mit Ibrahima Konate ein Nachwuchsmann mit noch unklarem Leistungsvermögen.

Dass der Kader auf hohem Niveau deutlich breiter aufgestellt ist als noch in der Vorsaison, liegt an einer Transferperiode, in der man viel richtig gemacht hat. Man hat mit Burke, Selke und Khedira drei Spieler abgegeben, die lediglich Ergänzungsspieler waren (und dafür auch noch fast 25 Millionen Euro kassiert) und auf der anderen Seite vor allem mit Kampl, Augustin, Bruma und Laimer ein Quartett geholt, das eine bunte Mischung aus sofort verfügbarer Stärke und viel Entwicklungspotenzial darstellt. Dazu kommt dann auch noch Klostermann als quasi Neuzugang, der die Qualität im Team noch mal erhöht.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2017/2018 – Update 2

Ralf Rangnick hat gestern via BILD die Kaderplanung bei RB Leipzig für beendet erklärt. Man hat die von Anfang an als Ziel avisierten 20 Feldspieler (plus ein paar Nachwuchsakteure) zusammen. Und man hat die Abgänge und Leihspieler allesamt verarztet und neue Vereine oder neue Leihstationen gefunden. Entsprechend kann man Anfang August und einen Monat vor Schließen des Transferfensters mit den Händen im Schoß ganz entspannt zugucken, wie es auf dem Spielermarkt Europas so weitergeht.

So zumindest, wenn alles ruhig läuft. Falls dann doch noch ein Puzzlestein fällt, sich jemand verletzt oder weg will oder sich vielleicht ja noch die Möglichkeit eines Schnäppchens oder eines Talents oder eines einzuarbeitenden Keita-Nachfolgers ergibt, dann wird man die Kaderplanung sicher noch mal neu beleben. Wenn nicht, dann hat man nach im Kern sechs Neuzugängen (Mvogo, Köhn, Konaté, Laimer, Bruma, Augustin) und drei Abgängen (Selke, Khedira, Müller) ein passendes Team zusammen.

Wobei weiter die Frage steht, ob man mit dieser Besetzung für drei Wettbewerbe breit genug aufgestellt ist. Wie letztens hier gezeigt, setzte kein Team der Bundesliga in der vergangenen Saison lediglich 20 Feldspieler oder weniger ein. Mindestens 21 Spieler waren es überall. Bei RB waren es 22 (da waren aber auch noch Kalmár und Bruno dabei, die dann letzten Sommer kurz vor Schließen des Transferfensters noch gingen). Bei neun Mannschaften waren es mehr als 24 eingesetzte Feldspieler. Mit 20 Kickern plus 4 Torhütern plus 4 Nachwuchsakteuren (also rund 24 Feldspielern) in die Saison zu gehen, scheint entsprechend erstmal ein ziemlich eng gesetzter Kader, wenn man kein U23-Pool zum Nachrücken mehr hat. Für die Nachwuchsakteure verbindet sich damit aber auch die realistische Hoffnung, zumindest in der Liga ein paar Einsatzzeiten abzubekommen. Kaderschmiede RB Leipzig 2017/2018 – Update 2 weiterlesen

Größer werdende Herausforderungen

Eine engere Verzahnung von U19 und Profibereich ist ab kommender Saison bei RB Leipzig angesagt. Es sollen nur noch herausragende Talente, die aber dafür umso früher an den Männerbereich herangeführt werden. Ohne den Umweg über die abgemeldete U23. Soweit der Plan.

In der Praxis der gesamten Bundesliga ist die Heranführung von U19-Spielern an den Männerbereich derzeit noch die absolute Ausnahme. Wenn man mal als Indiz nimmt, dass entsprechend junge Spieler auch ein paar Pflichtspiele bei ihren Klubs kriegen

Gerade mal acht Spieler hatten in der abgelaufenen Spielzeit mindestens fünf Bundesliga-Einsätze, die vom Alter her noch für die U19 spielberechtigt gewesen wären. Lediglich Kai Havertz kam (als Einziger aus allen drei Profiligen im deutschen Fußball) aus dem jüngeren Jahrgang der U19 und wurde erst 1999 geboren. Die anderen waren alle Jahrgang 1998 und wachsen damit in diesem Sommer aus dem U19-Bereich heraus.

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