Schlagwort-Archive: Ralf Rangnick

Nach langer Suche: Ralf Rangnick findet sich selbst

Ralf Rangnick auf dem Trainerstuhl wäre dagegen zwar in manch Hinsicht konsequent, birgt aber das enorme Risiko, dass die gesamte Konstruktion der sportlichen Leitung bei RB Leipzig bei Misserfolg in sich zusammenbricht und nicht nur ein Puzzlestück ausgetauscht wird. Möglich aber weiterhin auch, dass es doch jemand wird, der sich schon einen Namen gemacht hat irgendwo in der ersten Bundesliga oder zwischen erster und zweiter Bundesliga. Ganz einfach wird es allerdings nicht, externe Trainer mit Erfahrung davon zu überzeugen, dass der Zweitligist RB Leipzig mit dem Trainer auf dem Sportdirektorenposten Ralf Rangnick ein sehr guter Ort zum dauerhaften Arbeiten ist. (Optionsraum Trainerwahl)

“Wir werden mit unserer A-Lösung auf der Trainerposition in die neue Saison gehen.”, erklärte der RB-Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff Anfang April. Kurz nachdem Thomas Tuchel dem Verein abgesagt hatte und die A-Lösung also schon dahin war.

Knapp zwei Monate später wird nach übereinstimmenden Medienberichten Sportdirektor Ralf Rangnick höchstpersönlich Trainer bei RB Leipzig. “Für den Cheftrainer-Posten bin ich nicht meine Wunschlösung.”, hatte derselbe Rangnick noch vor ein paar Wochen via Sportbild erklärt.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2015/2016

Schon seit 12 Tagen kann RB Leipzig auch rechnerisch nicht mehr aufsteigen und schaut sich das sportliche Treiben in der zweiten Liga als entspannter Zuschauer an. Nicht ganz so entspannt dürften die Tage für Ralf Rangnick sein, der mitten im intensivsten Teil der Kaderplanung bzw. der Fixierung von Verträgen mit interessierten Spielern stecken sollte. Nicht zu vergessen, dass er auch noch einen Trainer vorstellen muss, der ihm den Kader in der nächsten Saison betreut.

Im Gegensatz zu den zwei Sommerpausen zuvor gibt es in diesem Jahr kadertechnisch doch einige Baustellen, viele Fragezeichen und auf Zugangs- und Abgangsseite mehr als genug zu tun. Das fängt bei den Leihspielern an, von denen kaum einer für die kommende Saison eine Rolle im RB-Kader spielen wird und für die es entsprechend entweder neue Leih- oder finale Abgangslösungen geben muss.

Gleich fünf von insgesamt 10 Leihspielern haben Verträge mit RB Leipzig, die Ende 2016 auslaufen. Sprich, bei allen diesen Spielern müsste der Vertrag erst einmal verlängert werden, wenn man denn neue Leihoptionen im Kopf hat. Nicht zutreffen dürfte dies auf Matthias Morys, Clemens Fandrich und Mikko Sumusalo, bei denen es darum geht, dass RB Leipzig für sie Lösungen finden muss, die einen endgültigen Abgang ermöglichen. Alle drei sind bei ihren aktuellen Leihvereinen Großaspach, Aue und Rostock gut aufgehoben. Bei Fandrich und Sumusalo stellt sich nur die Frage, was mit ihnen bei Abstieg ihrer jetzigen Clubs passiert.

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berNd Schuster for RB-Trainer

Kurz nach dem 0:4 gegen Sandhausen und dem auch rechnerisch feststehenden Nichtaufstieg teffen sich André Herrmann, Dirk und meine Wenigkeit, um uns frei durch die Welt rund um RB Leipzig zu assoziieren. In tiefer Verbundenheit zum Verein üben wir uns in kulinarischer Askese, ganz so wie es die Fußballer uns zuletzt mit sportlicher Askese vorlebten.

90 Minuten mit in Deutschland typischer Nachspielzeit von einer Minute werden gut gefüllt mit allerlei Betrachtungen rund um die Nachwuchsmannschaften von RB Leipzig, die letzten Spiele in der zweiten Liga, die neue Fanfreundschaft mit dem FC St. Pauli, natürlich Trainerfragen und einiges mehr. Wie immer fachlich hochkompetent und inhaltlich maximal anregend. Oder so ähnlich zumindest.

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Umbruchsituation a.k.a. keine Führungsspielerdebatte

Meine Meinung zum Thema Typen und Führungsspieler ist klar. Und das schon seit 10 Jahren. Das ist meiner Meinung nach völlig überschätzt, das Thema. Du brauchst keine Bad Guys in der Mannschaft, an die du dich anlehnen kannst. Wir müssen die Mannschaft dahin entwickeln, dass jeder der 11, die auf dem Platz stehen, weiß, dass er Führungsaufgaben hat. Die Zeiten, wo man glaubte, man braucht diese Typen, die die Mannschaft führen, die sind schon lange vorbei. (Ralf Rangnick vor dem Spiel gegen Sandhausen in der Pressekonferenz.)

Das Thema Führungsspieler ist ein eher mühseliges. Schon allein deswegen, weil man im nicht selten über völlig unterschiedliche Dinge redet. Nimmt man es extrem, dann werden mit Führungsspieler jene gemeint, die wie van Bommel gelbe Karten sammelnd durchs Mittelfeld flogen. Auf dieses Extrem bezogen, macht es tatsächlich nicht erst heute wenig Sinn über Führungsspieler zu reden.

Andererseits gab es auch immer die Spieler, die vor allem in engen Situationen sichtbar blieben. Michael Ballack war so einer, der vor allem gerne Führungstore erzielte. Auch ein Daniel Frahn war noch vor nicht allzu langer Zeit dafür bekannt, dass er besonders gern und überdurchschnittlich oft zum 1:0 traf. Egal wie man sie nennen mag, es gibt in jedem Fall die Spieler, die sich unter Druck besonders wohl fühlen und vor allem auch wohler als andere.

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Entwicklungsfragen

Letztlich ist ja Fußball tatsächlich ein höchst einfacher Sport. Man versucht durch Kaderplanung, Trainerwahl und Training die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass man am Ende eines Spiels mehr Tore als der Gegner erzielt hat. Manchmal spielt einem die Wahrscheinlichkeit ganz im Sinne statistischer Theorien einen Streich, wenn man bspw. an Bayerns Finalniederlage gegen Chelsea einst denkt. Oder auch an das 0:1 von RB Leipzig gegen den FSV Frankfurt kurz nach der Winterpause.

Sieht man mal von Freakergebnissen ab, dann setzt sich über eine Saison gesehen allerdings die beste Mischung aus individueller Klasse, mannschaftlicher Qualität und zielführender Spielidee durch. Wobei es durchaus streitbar ist, welche Spielidee denn als die erfolgsversprechenste gilt. Hängt wohl auch vom Kader ab.

Ralf Rangnick seinerseits postuliert als Erfolgsidee ja vor allem den Torabschluss binnen weniger Sekunden nach Ballgewinn. Dahinter versteckt sich letztlich die empirisch prüfbare Behauptung, dass man mit dieser Spielweise erfolgreicher agieren kann als bspw. mit Ballbesitzfußball. Klingt plausibel, wäre aber letztlich auch eine Frage, die nur mittels entsprechender Datenauswertungen beantwortet werden könnte. Was schwer sein dürfte bei den vielen Faktoren, die dabei eine Rolle spielen.

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Feierstunde

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den SV Sandhausen (08.05.2015, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer, Ralf Rangnick und Dominik Kaiser.]

Der 32. Spieltag in der ersten Zweitligasaison von RB Leipzig steht an. Es wartet das erste Spiel, in dem es tabellarisch um fast nichts mehr geht, wenn man nicht zu denen gehört, die noch auf ein paar Euro mehr Fernseheinnahmen durch die Verbesserung um ein, zwei Plätze hoffen. Es wartet gleichzeitig das vorletzte Heimspiel, also auch die vorletzte Chance, sich selbst und die Freude am Fußball ohne das Schielen auf Aufstiegsplätze zu feiern.

Als Gast darf man zu dieser Feierstunde den SV Sandhausen begrüßen, der wie RB Leipzig zwar rechnerisch auch noch nicht im Niemandsland der Tabelle steht, aber mit seinen aktuell 38 Punkten und sieben Punkten Vorsprung auf Platz 16 mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben dürfte. Wobei das Bedürfnis bei den Sandhäusern, aus dem ‘dürfte’ auch den rechnerischen Klassenerhalt zu stricken, vergleichsweise groß sein sollte. Einerseits, um die Planungen für die kommende Saison finaler angehen zu können, andererseits um das leise Gefühl der Ungewissheit loszuwerden.

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Transfergerücht: Stefan Ilsanker

Transfergerüchte werden hier im Blog abseits der Presseupdates nur selten behandelt. Es sei denn die Gerüchte sind extrem verlässlich und sehr ernst zu nehmen oder im besten Fall gar offiziell bestätigt. Alles andere würde nur wenig Sinn machen, weil die Abfolge von Namen, die auf das Karussell geworfen werden, zu eng ist und mit immer höheren Spielklassen noch enger wird.

Die spezielle Konsitution von RB Leipzig und das öffentliche Bild vom Verein tun dabei ihr übriges, jeden jungen Spieler mit Leipzig in Verbindung zu bringen, der Bundesligapotenzial hat. Da bleibt manchmal der Eindruck als würde man an die Spieler, denen man Interesse eines Bundesligisten zuschreibt, automatisch auch ein “und RB Leipzig” ranpappen. Die letzten Namen auf dieser Liste waren Niklas Stark aus Nürnberg und Marius Wolf vom TSV 1860 München (‘interessiert sind x, y, z und auch RB Leipzig’).

Fakt ist, dass jeder Spieler in Deutschland (und viele darüber hinaus) bis 21 oder im Fall der Fälle bis 23, der nur halbwegs zwei relevante Einsätze in einer relevanten Liga hatte und eine gute Fußballausbildung genießen durfte, auf irgendeiner Scoutingliste von RB Leipzig stehen dürfte. Weswegen es natürlich einfach ist, den Verein immer gleich mit auf die gerüchteweise Interessensliste zu setzen. Ganz egal wie manifest das Interesse dann am Ende wird.

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Schlüsselspiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim FC St. Pauli (03.05.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz drei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer, Ralf Rangnick und Marvin Compper. Ab 15.30 Uhr.]

Die Tabelle suggeriert vor dem Spiel vom FC St. Pauli gegen RB Leipzig ein Duell der sportlichen Gegensätze, wenn der akut abstiegsbedrohte Vorletzte gegen den leise oder lauter vom Aufstieg träumenden Fünften antritt. Gar nicht mehr so deutlich sind die Differenzen, wenn man die Heimtabelle mit der Auswärtstabelle vergleicht. Denn hier spielt der 11. der Heimtabelle gegen den 11. der Auswärtstabelle. Und zack hat man ein Spiel auf Augenhöhe. Geht doch nichts über passendes Zahlenmaterial..

Ein Fünkchen Wahrheit steckt aber natürlich auch drin, denn unter dem ‘neuen’ Trainer Ewald Lienen verlor der FC St. Pauli erst eins von sechs Heimspielen (und das beim 0:1 gegen Fürth ziemlich unglücklich) und holte 11 Punkte, also einen Punkt mehr als in neun Heimspielen zuvor. Zuletzt gewann man jeweils ohne Gegentor gegen Düsseldorf und Nürnberg (wobei das 1:0 gegen letztere wiederum ziemlich glücklich war).

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Keine Atempause

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den SV Darmstadt 98 (24.04.2015, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer, Ralf Rangnick, und Fabio Coltorti.]

Atempause ist nicht. Nach dem Spiel in Kaiserslautern geht es für RB Leipzig nur vier Tage später mit der Partie gegen das nächste Team aus der Spitzengruppe weiter. Der SV Darmstadt 98, aktuell überraschender Dritter ist zu Gast. Für RB Leipzig nach dem psychisch und physisch enorm intensiven Aufgabe durchaus eine Herausforderung, gleich wieder gegen einen psychisch und physisch enorm starken Gegner antreten zu müssen.

Für die Darmstädter geht es trotz allem Understatements darum, im Aufstiegskampf zu punkten und mit der Konkurrenz Schritt zu halten. Minimalziel dürfte dabei ein Unentschieden sein. Mit dem man auf jeden Fall RB Leipzig auf Distanz halten (bei einer Niederlage wären es nur noch drei Punkte Differenz) und gegenüber der Konkurrenz nicht entscheidend Boden verlieren würde.

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Optionsraum Trainerwahl

Trainersuche bei RB Leipzig. Ein Thema, das uns nun schon seit Anfang Februar und damit seit dem Abgang von Alexander Zorniger begleitet. Ein Thema auch, das nach dem endgültigen Ausscheiden von Thomas Tuchel aus der Verlosung noch mal eine neue Richtung nimmt, weil das Spekulationsfeld nun wieder größer wird.

Man kann sich bei diesem Thema natürlich von täglichen Neugkeiten und exklusiven Details treiben lassen. Thomas Tuchel beim Essen mit Pep Guardiola. Tuchels Assistent zu Besuch bei RB Leipzig. Markus Gisdol ohne eindeutiges Bekenntnis zu einer Zukunft in Hoffenheim. Irgendwann fragt man sich dann mal zwangsläufig, ob die Sonne eigentlich schon immer blau geschienen hat, weil man in diesem Wust an Details die Übersicht verloren hat.

Details sowieso, deren Bedeutung niemand durchschauen kann, weil kein noch so gut vernetzter und exklusiv nachrichtenversorgter Journalist um die Gesamtheit aller Informationen und Motivationslagen der Beteiligten wissen kann, sodass immer nur ein fragmentarisches und somit realitätsverzerrendes bzw. mit verschiedensten Interpretationen aufladbares Bild entsteht.

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