Schlagwort-Archive: Hertha BSC

Immer wieder samstags. Oder auch nicht.

Wieder mal steht am nächsten Spieltag für RB Leipzig eine Partie an, die nicht am Samstag, 15.30 Uhr ausgetragen wird. Wieder mal ein Freitag. Schon zum dritten Mal in dieser Saison. Zum zweiten Mal in Folge auswärts. Ins geschmeidige 650 km entfernte Freiburg.

Generell wird RB Leipzig in dieser Saison nur selten zur ‘normalen’ Bundesliga-Spielzeit am Samstag Nachmittag angesetzt. Bis zum 20. Spieltag wurden die Partien bisher von der DFL terminiert. 18 Spieltage davon fallen aufs Wochenende, zwei Spieltage in englischen Wochen auf Dienstag und Mittwoch. An den 18 Wochenendsspieltagen spielt RB Leipzig gerade mal sechsmal am Samstag Nachmittag.

Entsprechend spielt man gleich zwölfmal zu anderen Terminen. Wobei man bis zum 20. Spieltag nirgendwo die Spitze hält. Freitags spielt Bayern, Freiburg und Frankfurt häufiger als RB. Samstag Abend spielen Leverkusen und Dortmund häufiger als RB. Und Sonntags spielen Mainz, Schalke, Hertha und Hoffenheim häufiger als RB.

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Interessante Frage trotzt uninteressanter Debatte

Nicht fair fand Dortmund-Coach Thomas Tuchel zuletzt die 21 Fouls gegen sein Team im Spiel bei Bayer Leverkusen. Um weiter festzustellen: “Da werden Mittel angewendet, die in der Häufigkeit dazu führen müssen, dass man nicht komplett zu Ende spielt.” Aussagen, mit denen Tuchel viel Spott erntete, weil man ihm eine nicht angemessene Opferrolle unterstellte.

“Vielleicht ist Dortmund ja eine Mannschaft, die schnell Fouls zieht”, entgegnete Leverkusen-Coach Roger Schmidt gar und schob den Schwarzen Peter des unfairen Spiels zurück und machte den BVB zu einer “cleveren” Schauspielertruppe.

Nun, im Bundesliga-Mediengeschäft nimmt man solche Auseinandersetzungen gern, um dann das ‘der gegen den und was sagt eigentlich Lothar Matthäus dazu’-Spiel zu spielen. Dabei ergeben sich aus den Statements Fragen, die nicht mit Schuldzuweisungen zu klären sind.

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Überraschendes Spitzentrio

Sechs gespielte Spieltage. Eigentlich noch nicht wirklich die Zeit, um schon Schlussfolgerungen aus dem Tun der Bundesligisten zu ziehen. Zu unterschiedlich sind die Spielpläne und zu gering ist die Spielanzahl, als dass sich schon alle Qualitäten und Nicht-Qualitäten in den Zahlen durchsetzen würden.

Kleine Hinweise liefern die Daten allerdings schon jetzt, wenn man im Hinterkopf behält, dass sie vielleicht nicht final belastbar sind oder gar Aussagen mit prognostischem Charakter hergeben. Vor allem Torschussstatistiken vermitteln durchaus ein ganz gutes Bild über Stärken und Schwächen von Teams.

Torschüsse bzw. Chancen als Datengrundlage heranzuziehen, macht deswegen Sinn, weil sich darin eigentlich ausdrücken sollte, inwiefern man es mit seiner Spielidee schafft, mehr Torgelegenheiten als sein Gegner herauszuspielen. Was im Normalfall auch die Siegwahrscheinlichkeiten erhöhen sollte. Es leuchtet vielleicht ein, dass ein Team, dass sich wesentlich mehr Chancen herausspielt als zulässt, am Ende besser dastehen sollte als ein Team, das viele Chancen zulässt und nur wenige herausspielt.

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Regionaler Kern

Irgendwo hatte ich vor einiger Zeit mal wieder das Argument gelesen, dass der Anspruch von RB Leipzig, Jugendliche aus der Region zu förden, nicht wirklich erfüllt sei. Weil die Jugendarbeit nach oben nicht durchlässig ist und man nach unten überregional scoutet und so die Nachwuchsteams nur noch wenig Platz ließen für regionale Talente.

Was gleich die Frage aufwarf, wie dies eigentlich im großen Fußball, zu dem RB Leipzig ja jetzt dazugehört oder dazugehören will, aussieht und ob der Anspruch regionaler Talentförderung in globalisierten Zeiten und bei überregionalem Scouting überhaupt noch Teil der Vereinsphilosophien ist.

Wenn man sich mal die U19-Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten anschaut, soweit sie selbst in der Bundesliga spielen, dann fällt auf, dass die Differenzen insgesamt geringerer Natur sind, als man denken könnte. Für alle U19-Mannschaften gilt, dass sie in der vergangenen Spielzeit im Kern aus Spielern aus der jeweiligen Region bestanden. Wobei Region hier so definiert wird, dass der letzte Verein der Spieler nicht weiter als 100 km entfernt war. Was eine eher unzureichende Klassifizierung ist, da manche Teams in Ballungsgebieten agieren und andere wiederum nicht.

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Bundesliga-Aufsteigerbilanzen

Mit dem SC Freiburg ist diese Saison ein alter Bekannter in die Bundesliga aufgestiegen, mit RB Leipzig dagegen ein kompletter Frischling. Leipzig ist der 55. Verein, der in die Bundesliga aufsteigt.

Seit Einführung der Dreipunktregel 1995 haben 28 verschiedene Vereine in 21 Spielzeiten als Aufsteiger in der Bundesliga gespielt. Dabei traten diverse Teams mehr als einmal als Aufsteiger auf. Insgesamt waren es in den 21 Spielzeiten 58 Aufsteiger, die sich darin versuchten, die Klasse zu halten. Was im Normalfall das erste Ziel eines Aufsteigers ist.

Gleich fünfmal Aufsteiger waren der 1.FC Köln und der VfL Bochum. Eintracht Frankfurt, der 1.FC Nürnberg und Arminia Bielefeld waren mit je vier Aufstiegen auch sehr häufig Neulinge. Nicht die allerkonstantesten Vereinskarrieren.

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Festes Band

Letztens bin ich in meinem Kopf irgendwie darüber gestolpert, dass ich es merkwürdig finde, dass in dieser Saison gleich beide Bundesligaaufsteiger keine wirklich relevanten Abgänge zu verzeichnen haben. Bis auf Immanuel Höhn (wechselte nach Darmstadt), der in Freiburg verzichtbar war und schon in der zweiten Liga seinen Stammplatz verloren hatte, blieben alle Spieler an Bord, die mit wesentlicher Spielzeit zum Aufstieg beitrugen.

In meiner Vorstellung gab es dagegen eine Fußballwelt, in der Aufsteiger immer damit leben müssen, dass die großen Clubs kommen und sich die besten Spieler der Aufsteiger holen, weil die sich mit ihren Leistungen in die Scoutingblöcke der Republik gespielt hatten. Wie das aber immer so ist mit Vorstellungen, sie müssen nicht wirklich stimmen. Weswegen ich mir zumindest für die letzten acht Spielzeiten seit Wiedereinführung der Relegation für die Aufsteiger angeschaut habe, welche der elf in der Liga meisteingesetzten Spieler auch im Jahr nach dem Aufstieg noch im Club waren.

Interessanterweise verloren zwölf von achtzehn Aufsteigern seit 2010 maximal einen ihrer Zweitligastammspieler. Gleich sieben Clubs verloren keinen ihrer Stammspieler. Im Schnitt sind es pro Aufsteiger 1,22 Stammspieler, die nach dem Aufstieg den Verein verlassen. Düsseldorf hatte einst das Maximum von fünf Spielern, die man ziehen ließ. Was eventuell auch mit den Wirren nach der Relegation gegen Hertha und dem sich lange ziehenden Sportgerichtsnachspiel zu tun gehabt haben mag.

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RB Leipzig in der Bundesliga 2016/2017

Bundesliga. Wie ungewohnt das noch klingt. Aber jetzt darf man sich ja damit beschäftigen. Und was böte sich als Anlass für eine erste Annäherung an die kommende Saison besser an als die Tatsache, dass seit gestern die Zusammensetzung der Liga klar ist.

Dass RB Leipzig der 55. Neuling der Bundesliga sein würde, war klar. Auch dass Freiburg, der Inbegriff eines deutschen Top20-Teams (ok, Top23), wieder dabei sein würde. Seit nunmehr 25 Jahren war Freiburg immer Bundesligist oder nie schlechter als Fünfter in der 2. Liga.

Vervollständigt wurde das Bundesliga-Feld gestern durch Eintracht Frankfurt, die in der Relegation vergleichsweise dominant den 1.FC Nürnberg besiegten und die Klasse hielten. Und damit den scheidenden Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen zu einem freudetrunkenen Grüßmarathon vor laufenden Kameras zwangen. Eltern, Freunde, Gartenzwerge, Krümelmonster und all die anderen, die gegrüßt wurden, werden sich sehr gefreut haben.

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“Team Marktwert”

Das Thema TV-Gelder wurde schon in den letzten Monaten immer wieder mal diskutiert und wird in den kommenden Monaten immer wieder diskutiert werden. Der bevorstehende Abschluss eines neuen TV-Vertrags macht es möglich, dass sich verschiedenste Seiten hinsichtlich der Verteilung der Summen ins Zeug legen werden mit Vorschlägen.

Nach St. Paulis Vorschlag aus dem letzten Jahr, einfach Vereine, die nicht die 50+1-Regel erfüllen, künftig vom TV-Geld auszuschließen (ein Vorschlag mit merkwürdigem Timing, unabsehbaren Implikationen und falschen Freunden) sind nun Teile der Erstligisten am Drücker der Geldverteilungspistole.

Als “Team Marktwert” konstituierte sich ein Bündnis aus Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, Hertha BSC, 1.FC Köln, HSV und VfB Stuttgart, wie man gestern lesen durfte. Die beste Selbstbezeichnung mindestens seit Erfindung von “Die Mannschaft”. Großartig, wenn Akteure die Witze, die über sie gemacht werden könnten, gleich selbst vorwegnehmen.

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Throwback KW 29 bis 34

Fünf Jahre ist es her, dass RB Leipzig nach dem ersten Aufstieg in der Vereinsgeschichte Kontakt mit der Regionalliga aufnahm. Dass man dort drei Jahre verbringen und am Ende eher mühevoll über einen Relegationssieg gegen die Sportfreunde Lotte aufsteigen würde, war zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht vorhersehbar. Zumal man zum Start der Saison 2010/2011, wie eigentlich in jeder Saison seit sechs Jahren, zu den absoluten Topfavoriten auf den Staffelsieg zählen musste und der Aufstieg Kernziel der Spielzeit war.

Mit Tomas Oral hatte man einen neuen Trainer geholt, der beim FSV Frankfurt für Erfolge im Aufstiegskampf aus unteren Spielklassen in den Profifußball gestanden hatte. Mit Carsten Kammlott, Daniel Frahn, Tim Sebastian, Fabian Franke, Tom Geißler und vielen anderen hatte man neue Gesichter für den Verein geholt und einen Umbruch weg von altgedienten Bundesligaprofis auf ihrer letzten Karrierestation hin zu mehr Zukunft im Team gewagt. Ein Umbruch, der sich am Ende der Saison als zentraler Baustein für den Misserfolg herausstellen sollte, weil man es nicht schaffte, den Zerfall des Teams in altersbezogene Gruppen nachhaltig zu moderieren.

In der Vorbereitung hatte man noch einige Glanzlichter gesetzt. Gegen Erstligist Schalke 04 unter Felix Magath verlor man bei der Saisoneröffnung im nun Red Bull Arena heißenden Zentralstadion nur knapp mit 1:2. Gegen Zweitligist Hertha BSC gewann man mit einem starken Carsten Kammlott sogar 2:1. Alles schien vor dem Pflichtspielauftakt, zu dem für damalige Verhältnisse erstaunliche 4.000 Zuschauern kamen, gerichtet für eine erfolgreiche Saison, auch wenn man beispielsweise mit dem auf die linke Seite abgeschobenen Daniel Frahn eine erste, selbstkreierte Baustelle hatte.

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Testspiel: RB Leipzig vs. Hertha BSC 0:1

Knapp drei Jahre ist es nun her, dass RB Leipzig das letzte Mal gegen Hertha BSC in einem Testspiel antrat (wenn man den Medienberichten der letzten Tage glauben mag, ist von Seiten der Herthaner nun keine Wiederholung mehr vorgesehen). Damals wie heute war es für RB Leipzig das letzte Testspiel vor dem Saisonstart. Damals wie heute hatte Hertha noch zwei Wochen mehr Zeit bis zum ersten Pflichtspiel (was man bei der Bewertung von Spielen nicht vergessen sollte). Im Gegensatz zu damals, als RB Leipzig als Viertligist gegen den frisch abgestiegenen Zweitligisten mit 2:1 gewann, verlor man diesmal als Drittligist gegen den Bundesligisten mit 0:1. Vielleicht kann man das ja als gutes Omen nehmen, denn damals folgte der Euphorie nach dem Sieg eine ziemlich schwache Saison. Möglicherweise folgt ja der ausbleibenden Vorbereitungseuphorie diesmal dagegen eine starke Saison.

Stark war jedenfalls schon mal, was RB Leipzig in der ersten Halbzeit und hier vor allem in den ersten 20 bis 25 Minuten für einen Fußball spielte. Aggressiv, hoch angreifend, taktisch geschult, eingespielt und mit einigen individuellen Highlights. Das sah schon sehr gut aus, blieb aber trotzdem ohne zählbaren Erfolg, weil Fandrich nur den Pfosten traf und auch Kaiser und Poulsen kein Glück hatten. Anschließend kam dann Hertha, die in der ersten Hälfte teilweise ziemlich pomadig spielten, aber ihre individuelle Klasse auch immer wieder aufblitzen ließen, wenn sie mal auf den Außenbahnen in Ballbesitz kamen, immer besser ins Spiel und hatten ihrerseits noch zwei, drei Chancen. Sodass die erste Hälfte insgesamt ausgeglichen war. RB Leipzig war als Team besser, Hertha blieb indivdiuell gefährlicher.

Angetreten war RB Leipzig im Gegensatz zu den letzten Spielen im 4-3-1-2 statt im 4-3-3. Wobei die Differenzen letztlich eher in der Besetzung der Positionen als in der Taktik selbst liegt, wie man gestern schön beobachten konnte. Spielte gegen HB Køge noch Daniel Frahn den Mittelstürmer, der in der defensiven Grundformation an vorderster Stelle die gegnerischen Abwehrspieler am Spielaufbau hinderte, kam diese Rolle diesmal dem Zehner Thiago Rockenbach zu, während die beiden Stürmer Frahn und Poulsen (analog zu Luge und Poulsen bspw. gegen Køge) auf den Außenbahnen meist etwas tiefer standen und je nach Bedarf weiter nach vorn rückten, um zu pressen oder sich fallen ließen, um Kompaktheit herzustellen. Fielen sie hinter Rockenbach zurück, ergab sich wie schon gegen Køge im Defensivverbund ein 4-3-2-1-Tannenbaum-System, bei dem allerdings die Dreierkette auch nicht wirklich auf einer Linie agiert, sondern zwei Achter hat, die zusätzlich immer mit herausrücken, um den Ball zu attackieren.

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