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24.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Man könne sich nun wieder komplett auf die Liga konzentrieren. So hört man es gern nach Pokalniederlagen rund um die entsprechenden Vereine. Ein nachvollziehbarer Versuch, nach einer sportlichen Niederlage wieder schnell die Reihen zu schließen und weiterzumachen. Aber auch ein Versuch mit überschaubar geistreichem Hintergrund. Denn dass ein Zweitligist es bspw. nicht schaffen soll, sich wegen dreier Pokalspiele in sieben Monaten auch auf die 24 Ligaspiele drumherum zu konzentrieren, klingt durchaus etwas abwegig.

Wie auch immer, seit vorgestern haben auch die letzten der 18 Zweitligisten alle Augen und Synapsen frei für den Zweitligaendspurt, der noch 11 Spieltage vorsieht, bis auch die letzte Entscheidung getroffen sein wird (mal von den Teams, die dann in die Relegation müssen, abgesehen). Vier Zweitligateams waren im DFB-Pokal in die Runde der letzten 16 vorgedrungen, alle mussten dort dem Bundesligisten den Vortritt geben. Alle verloren mit 0:2.

Jubeln durfte mit Manuel Junglas wenigstens einer in ganz zentraler Position, der in der Hinrunde in Aalen noch Zweitligafußball spielte, dort keine Zukunft mehr hatte und nach Bielefeld wechselte. Wo er Werder Bremen gleich zwei Tore einschenkte und dafür sorgte, dass die zweite Liga wenigstens ein klein wenig sportlichen Anteil an einem unterklassigen Pokalerfolg nahm.

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Zweitliga-Aufsteigerbilanzen

Mit Heidenheim und RB Leipzig steigen diese Saison zwei komplett neue Mannschaften in die zweite Liga auf. Dazu kommt Darmstadt, die zuletzt 1992/1993 zweitklassig waren, also in den letzten 20 Spielzeiten, in denen die zweite Liga gesamtdeutsch und mit 18 Mannschaften spielte, auch nicht vertreten war.

Insgesamt gab es seit 1994 (die aktuellen Aufsteiger nicht mitgezählt) 49 verschiedene Vereine, die insgesamt 72 Aufstiege in die zweite Liga feiern durften. Sechs dieser Vereine spielten in diesen 20 Jahren jeweils nur ein Jahr zweitklassig. Essen gelang das Kunststück, direkt wieder abzusteigen, gleich dreimal. Bei Babelsberg, Schweinfurt, Erfurt, Oldenburg und Siegen blieb es bei einjährigen Geschichten.

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Lasset das Losen beginnen

Geht ja Schlag auf Schlag dieser Tage. Ein Spiel jagt das nächste und zwischendurch losen wir mal eben noch die zwei wichtigsten Spiele der RB-Vereinsgeschichte aus. Die unseligen und erstmals durchgeführten Relegationsspiele zur dritten Liga. Es geht ganz schön gehetzt zu auf dem Markt der Fußballöffentlichkeit und vermutlich lässt das erst nach dem Spiel in Jena in einer Woche mal kurz nach, wenn man bis zum letzten Regionalligaspieltag bei RB Leipzig noch ein letztes Mal durchatmen kann, bevor es in die letzten drei Spiele in neun Tagen geht.

Wie dem auch sei. Vor den Erfolg hat der DFB die Auslosung gesetzt. Und hat sie aus welchem Grund auch immer – wahrscheinlich weil der MDR gern übertragen wollte – nach Leipzig vergeben. Und dann hat man beim MDR entschieden, dass eine Auslosung in der Halbzeitpause des Spiels von RB Leipzig gegen den FSV Zwickau eine gute Idee wäre. Was zwar das Spiel drumherum in den Schatten stellt (Was der MDR freimütig vor sich her trägt, wenn er seinen Livestream von der Partie  und somit auch von der Auslosung wie folgt ankündigt [broken Link]: “Viel spannender als diese Partie dürfte aber die Relegations-Auslosung in der Halbzeitpause sein.” Ein bisschen weniger arrogant gegenüber dem Spiel 1 gegen 2 in der Regionalliga Nordost hätte es schon sein dürfen..), aber wo gehobelt wird, fallen wohl auch Späne.

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Die Regionalliga aus Sicht des Trends

Das Spiel gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC am vergangenen Sonntag war für RB Leipzig das fünfte und vorletzte Spiel gegen eine der drei U23-Mannschaften von Zweitligisten. In diesen fünf Spielen kam RB Leipzig auf vier Siege und ein Unentschieden (das Auftaktunentschieden gegen Union II als man noch am richtigen System herumschraubte). In fünf Spielen gegen die Nachwuchsteams gelangen den RasenBallsportlern also 13 Punkte (2,6 pro Spiel) und 9:3 Tore (1,8:0,6 pro Spiel), während aus den restlichen 18 Partien ‘nur’ 44 Punkte (2,44 im Schnitt) bei 37:13 Toren (2,1:0,7 pro Spiel) heraussprangen.

Interessanter vielleicht, dass RB Leipzig in 10 Spielen gegen Teams aus der (aktuell) oberen Tabellenhälfte nur zwei Unentschieden (Jena zu Hause und Meuselwitz auswärts) bei acht Siegen kassierte, während es gegen die (aktuell) untere Tabellenhälfte immerhin vier Unentschieden (Union II, zweimal Plauen, Halberstadt) bei neun Siegen zu vermelden gab. Was man insgesamt gut so interpretieren könnte, dass gegen vermeintlich kleinere Teams dann doch manchmal die Konzentration nicht hoch genug ist, um drei Punkte zu erringen. Was hinsichtlich der hoffentlich wartenden großen Spiele eher ein gutes Signal ist, denn daraus folgt ja auch, dass hohe Motivation und Konzentration auch gegen die besseren Teams fast immer zum Erfolg führt.

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Relegationswatch Teil 3: Regionalliga Südwest

Zwei Teile hatte die Relegationswatch-Serie, in der mögliche Relegationsgegner für RB Leipzig unter die Lupe genommen werden sollen, bereits. Zu Beginn ging es in die Regionalliga Nord, wo wenig überraschend Holstein Kiel als großer Favorit auf den Relegationsplatz gelten darf. Anschließend ergab der Blick in die Regionalliga West, dass sich die Sportfreunde Lotte und Viktoria Köln um den Platz an der Sonne streiten könnten. Heute geht es noch ein Stück weiter in den Süden und somit in die Regionalliga Südwest, die in Sachen Ausgeglichenheit dem Westen nur wenig nachsteht und zudem ein ähnlich unbekanntes Ligenwesen ist.

Als Besonderheit dieser Staffel kann man vermerken, dass sie aufgrund der Größe des umfassten Gebiets (bzw. aufgrund der Masse an Vereinen in den beteiligten Landesverbänden) gleich zwei Relegationsplätze zugesprochen bekam. Es ist formal also nirgendwo so einfach wie im Südwesten, sich überhaupt für die Aufstiegsspiele zu qualifizieren. Zumal nach aktuellem Stand nur noch fünf Teams mit ernsthaften Ambitionen auf die zwei Plätze übrig bleiben. Großaspach ist bei sieben Punkten Rückstand und dem Morys-Abgang nach Leipzig wohl schon zu weit weg. Und wohlklingende Namen wie Koblenz, Ulm, Worms oder Homburg treiben sich mit eher weniger konkurrenzfähigen Finanzen und Kadern im Mittelfeld der Tabelle herum. Weswegen sie aus der heutigen Betrachtung komplett herausfallen.

[Nicht unerwähnt soll aber die spektakuläre Trainer-Posse in Ulm bleiben, wo Präsident Sauter seinem Trainer Baierl öffentlich und trainerseits auch öffentlich nicht unwidersprochen in die Aufstellung hineinredete, um ihn später zu entlassen und dann selbst das sportliche Ruder zu übernehmen. Sachen gibt es..] Relegationswatch Teil 3: Regionalliga Südwest weiterlesen

Testspiel: RB Leipzig vs. Eintracht Trier 2:2

Teil zwei der einwöchigen und dreiteiligen Cottaweg-Testspielwoche. Und gleichzeitig das sportlich wervollste der drei Spiele. Mit Eintracht Trier kam der aktuelle Tabellenzweite der Regionalliga West. Also wie RB Leipzig ein aussichtsreicher Drittliga-Aspirant. Was einen interessanten Quervergleich ergab. Und mal fernab aller Details und fernab dessen, dass es nur ein Testspiel war, würde ich nach dem gestrigen Augenschein behaupten, dass die Trierer Qualität nicht mit der der Hallenser oder der Kieler vergleichbar ist.

Das zeigte sich vor allem in der (zumal angesichts des frühen Zeitpunkts in der Vorbereitung) insgesamt sehr guten Leistung von RB Leipzig in der ersten Halbzeit, in der es Pacult zum ersten Mal seit langem wieder mit einem 4-2-3-1 probierte. Allerdings gab nicht Rockenbach wie noch gegen Eilenburg den Spielmacher sondern Tom Geißler, während Rockenbach auf links Betrieb machte und Heidinger zugucken musste. Und im defensiven Mittelfeld durfte Pekka Lagerblom für Bastian Schulz zur ersten Elf gehören. Letzte notierenswerte Personalie war der Einsatz von Andreas Dober als Probespieler-Rechtsverteidiger, weswegen der dort etatmäßig agierende Christian Müller auf links den nicht mitspielenden Umut Kocin ersetzen musste. So richtig glücklich wirkte er dort zwar nicht, aber er agierte mindestens solide.

Das positive an der ersten Hälfte war die bereits sehr gut aussehende taktische Grundordnung. Bei Ballverlust war man blitzschnell wieder in Abwehrformation und hatte Ball und Gegner vor sich, sodass Gefahr für das eigene Tor fast ausschließlich aus individuellen Patzern resultierte. Und bei Ballbesitz lief der Ball relativ schnell und direkt durch die eigenen Reihen, was nicht zuletzt daran lag, dass die beiden Sechser Ernst und Lagerblom permanent anspielbar waren und als erste Ballverteiler vor der Abwehrkette agierten. Mag sein, dass dies eine Folge des 4-2-3-1 und des zusätzlichen Mittelfeldspielers (Geißler) war, aber im Resultat hatte eigentlich jeder RasenBallsportler auf dem Feld bei Ballbesitz mindestens eine Anspielstation in direkter Nähe, sodass Ballverluste im Vorwärtsgang die Ausnahme waren und wenn dann meist erst beim letzten Pass in die Spitze (Geißler mit vergleichsweise hoher Fehlerquote) passierten.

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