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Nicht viel passiert in der englischen Woche

Englischen Wochen wird ja manchmal nachgesagt, dass sie ordentliche Verschiebungen in der Tabelle bewirken können, weil man bei drei Spielen in kürzester Zeit entweder mit einem Lauf ganz viele Punkte auf einen Schlag einfahren oder bei Negativlauf eben verlieren kann. Wenn man sich die erste englische Woche in der diesjährigen zweiten Liga anschaut, dann ist genaugenommen nur sehr wenig passiert, weil sich die Mannschaften ganz im Duktus der extrem ausgeglichenen Liga gegenseitig die Punkte abgenommen haben und fast niemand nach oben oder unten heraussticht.

Herausnehmen muss man da vielleicht oben Erzgebirge Aue, die mit den wenigsten Gegentoren aller Teams, nämlich genau einem, die ersten sieben Punkte der Saison und damit mehr Punkte als alle anderen sichern konnten. Erzgebirge Aue an der positiven Spitze einer Tabelle, daran muss man sich auch erst mal gewöhnen nach dem unterirdischen Saisonstart.

Am unteren Ende fallen zwei Teams heraus. Einerseits der FSV Frankfurt, der bei gleich 12 Gegentoren in nur drei Spielen nur einen Punkt holen konnte. Und andererseits der VfR Aalen, der zwar nur drei Tore kassierte, aber damit als offensivschwächstes Team (ein Tor) trotzdem nur auf einen Punkt kam.

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Zweitligaroundup – Spieltag 5

Der fünfte Spieltag der zweiten Liga war nicht extrem spektakulär und brachte vor allem Verlierer. Aue zum Beispiel, die sich auch unter neuem Coach ziemlich leblos und fußballerisch überschaubar präsentierten. Beobachtet wurden sie dabei in Darmstadt auch von 400 eigenen Anhängern, die angesichts der aktuellen Lage offenbar dazu übergegangen sind, die Situation stoisch zu ertragen.

Auf der Verliererseite eintragen darf sich auch Eintracht Braunschweig, die bei RB Leipzig nicht nur das dritte Spiel in Folge verloren und sich nun auch selbst eine Krise attestieren, sondern nach eigentlich guten ersten zwei Saisonspielen inzwischen an einem Punkt angekommen sind, an dem sie in beiden Strafräumen nicht mehr auf höchstem Niveau agieren. Dass sie überragende Fähigkeiten im Spiel mit dem Ball auch unter Druck haben, hat man in Leipzig bei zwei, drei Spielzügen wie dem vor dem 1:2-Anschlusstreffer gesehen. Das Vertrauen in die Fähigkeiten und die Zielstrebigkeit vor des Gegners Tor geht ihnen aber gerade etwas ab.

Inwieweit man in Nürnberg überhaupt über Fähigkeiten verfügt, bleibt aktuell erst mal eine offene Frage. Das freakige 4:0 bei Union Berlin, bei dem ihnen alles in die Karten spielte, muss man dabei wohl außen vor lassen. Oft wirken die Franken so wie ein Pacult-Team. Breites 4-4-2 mit zwei Sechsern, in dem man auf individuelle Klasse hofft und den Ball oft einfach auf den Flügel spielt, von wo aus dann irgendeine Art von Anspiel in den Strafraum passieren soll. Mehr als überschaubar gefährlich das ganze, wie man auch gestern beim 0:2 gegen Düsseldorf gesehen hat. Das System funktioniert, wenn man das Spiel nicht machen muss und beim Umschalten Räume bekommt. Wenn man die Räume nicht kriegt, sieht man schnell unglücklich aus.

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1.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

War es die längste Sommerpause seit Erfindung von RB Leipzig? Wer weiß, auf jeden Fall fühlte sie sich auf angenehme Art und Weise lang an. Aber angesichts des Diskursgebrabbels, das pünktlich zum Saisonstart von RB Leipzig wieder lauter wird und sich an verschiedenen Stellen hier im Blog und vor allem drüben in den täglichen Presseupdates in Besprechungen wiederfindet, ist es wohl mehr als Zeit, dass es nun endlich wieder losgeht.

In der vergangenen Saison gab es an dieser Stelle vor jedem Spieltag eine mehr oder minder umfangreiche Vorschau auf die Spiele des Wochenendes. Das soll es in diesem Jahr in dieser Form nicht mehr geben. Viel mehr soll der Fokus auf irgendeinem Thema oder einer Fragestellung zum oder anlässlich des Spieltags liegen. Mal sehen, wie das in den nächsten Wochen konkret aussehen wird und inwiefern sich das Format noch verschiebt. Die (nur noch) neun Partien werden jedenfalls mit ziemlicher Sicherheit nur kurz erwähnt, aber wie gewohnt getippt.

Vor dem Ligastart fragt man sich natürlich gern und vermehrt nach den Aufstiegs- und Abstiegskandidaten. Da die Liga morgen mit dem ultimativen Topspiel Düsseldorf gegen Braunschweig startet, soll es heute im Fokus um die Favoriten am oberen Tabellenende gehen. Je nach Zählweise werden zwischen acht und zehn Teams zum Kreis der Verdächtigen gerechnet. Berechtigterweise weigern sich die meisten Beobachter innerhalb dieses Kreises eine klare Rangordnung zu erstellen, denn hinter eigentlich allen Teams stehen Fragezeichen, die sich erst im Laufe der Saison auflösen werden.

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Sommerpausenzwischenstand

Bei RB Leipzig ist transfertechnisch aktuell noch nicht viel los. Der bisher einzige offizielle Neuzugang Stefan Hierländer wird das Mittelfeld verstärken, ansonsten gibt es ein paar Spekulationen mit mehr oder minder großem Wahrscheinlichkeitswert. Das ist alles in allem noch nicht viel, aber bis zum Beginn des Österreich-Trainingslagers, also jenes Trainingslagers, bis zu dem laut Rangnick der Kader größtenteils stehen sollte, sind es ja auch noch etwa vier Wochen. Aktuell bleibt es jedenfalls bei den Gerüchten, die rechts in der Blogseitenleiste zu finden sind und im Groben bei den Gedankengängen, die in einer ersten Kaderschmiede vor einem Monat geäußert wurden.

Bei den anderen Zweitligavereinen ist man mit der Kaderzusammenstellung akutell in völlig unterschiedlichem Maße weit. Manch einer ist fast schon durch mit den Neuverpflichtungen, bei manch einem hat sich wie bei RB Leipzig noch fast gar nichts getan. Immerhin sind die Trainerposten inzwischen durchgängig besetzt, sodass die Verantwortlichen in den Vereinen die Planung ernsthaft voranbringen können. Diese Zeilen hier sollen vor der WM und eine reichliche Woche bevor vielerorts die Vorbereitung startet, einen Eindruck vom Stand der Planungen in den Vereinen geben.

Sehr unterschiedlich geht es bei den beiden Absteigern zu. Der 1.FC Nürnberg hat einen ziemlich radikalen Umbruch zu verkraften, von dem aktuell fast ausschließlich die Abgangsseite (wenn auch noch nicht fertig) umgesetzt wurde. Von den 11 meisteingesetzten Spielern der abgelaufenen Bundesligasaison sind sechs Spieler bereits weg, drei weitere Spieler werden wohl noch folgen. Übrig bleiben werden vom alten Nürnberger Kern wohl nur Raphael Schäfer und Javier Pinola.

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Zweitliga-Aufsteigerbilanzen

Mit Heidenheim und RB Leipzig steigen diese Saison zwei komplett neue Mannschaften in die zweite Liga auf. Dazu kommt Darmstadt, die zuletzt 1992/1993 zweitklassig waren, also in den letzten 20 Spielzeiten, in denen die zweite Liga gesamtdeutsch und mit 18 Mannschaften spielte, auch nicht vertreten war.

Insgesamt gab es seit 1994 (die aktuellen Aufsteiger nicht mitgezählt) 49 verschiedene Vereine, die insgesamt 72 Aufstiege in die zweite Liga feiern durften. Sechs dieser Vereine spielten in diesen 20 Jahren jeweils nur ein Jahr zweitklassig. Essen gelang das Kunststück, direkt wieder abzusteigen, gleich dreimal. Bei Babelsberg, Schweinfurt, Erfurt, Oldenburg und Siegen blieb es bei einjährigen Geschichten.

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RB Leipzig in der 2.Liga 2014/2015

Klar, es sind noch zweieinhalb Monate bis zum Auftakt der neuen Saison. Und sogar noch ein Monat bis zum Trainingsauftakt. Trotzdem an dieser Stelle schon mal ein kleiner Überblick über die neue Liga, die gestern durch diesen Wahnsinnsauftritt der Darmstädter in Bielefeld komplettiert wurde und in die RB Leipzig in der nächsten Spielzeit auch einsteigen wird.

16 Jahre hat es seit dem Abstieg des nicht mehr existenten VfB Leipzig im Jahre 1998 gedauert, bis wieder ein Team aus Leipzig in die zweite Bundesliga aufsteigt. Aus der damaligen Liga sind in der neuen Spielzeit mit Nürnberg, St. Pauli, Düsseldorf und Fürth noch vier Mannschaften dabei, die zwischendurch allesamt häufiger oder seltener Bundesliga spielten.

Es ist dies für die Anhänger des einzig wahren RasenBallsports sowieso, aber auch für viele Leipziger generell das erste Aufeinandertreffen mit dem bundesdeutschen Profifußball. Das sich etwas komisch anfühlt, nachdem man im Eilschritt durch die dritte Liga marschierte und nicht einmal ein Jahr nach den Relegationsspielen in der Regionalliga schon über Nürnberg, Düsseldorf und Co nachdenken soll.

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Die Regionalliga aus Sicht des Trends

Das Spiel gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC am vergangenen Sonntag war für RB Leipzig das fünfte und vorletzte Spiel gegen eine der drei U23-Mannschaften von Zweitligisten. In diesen fünf Spielen kam RB Leipzig auf vier Siege und ein Unentschieden (das Auftaktunentschieden gegen Union II als man noch am richtigen System herumschraubte). In fünf Spielen gegen die Nachwuchsteams gelangen den RasenBallsportlern also 13 Punkte (2,6 pro Spiel) und 9:3 Tore (1,8:0,6 pro Spiel), während aus den restlichen 18 Partien ‘nur’ 44 Punkte (2,44 im Schnitt) bei 37:13 Toren (2,1:0,7 pro Spiel) heraussprangen.

Interessanter vielleicht, dass RB Leipzig in 10 Spielen gegen Teams aus der (aktuell) oberen Tabellenhälfte nur zwei Unentschieden (Jena zu Hause und Meuselwitz auswärts) bei acht Siegen kassierte, während es gegen die (aktuell) untere Tabellenhälfte immerhin vier Unentschieden (Union II, zweimal Plauen, Halberstadt) bei neun Siegen zu vermelden gab. Was man insgesamt gut so interpretieren könnte, dass gegen vermeintlich kleinere Teams dann doch manchmal die Konzentration nicht hoch genug ist, um drei Punkte zu erringen. Was hinsichtlich der hoffentlich wartenden großen Spiele eher ein gutes Signal ist, denn daraus folgt ja auch, dass hohe Motivation und Konzentration auch gegen die besseren Teams fast immer zum Erfolg führt.

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Relegationswatch Teil 4: Regionalliga Bayern

Heute dann also schon der letzte Teil der kleinen Reihe zu möglichen Relegationsgegnern von RB Leipzig. (Beziehungsweise der vorletzte Teil, denn der letzte Teil wird eine Zusammenfassung unter Einbeziehung der Regionalliga Nordost sein.) Nachdem es bisher in die Regionalliga Nord, in die Regionalliga West und in die Regionalliga Südwest ging, geht es heute ganz in den Süden und in die einzige Regionalliga, die sich nicht nach einer Himmelsrichtung benennt, sondern nach dem Bundesland, in dem die Regionalliga sich abspielt, nämlich Bayern.

Genaugenommen ist die Neuorganisation der Regionalliga, die unter dem Titel Regionalliga-Reform vor der aktuellen Saison eingeführt wurde, exakt auf den bayerischen Landesverband zugeschnitten. Nicht ganz zufällig war die treibende Kraft hinter der Reform, bzw. vor allem der Verantwortliche für deren letztliche Gestalt, damals der bayerische Verbandschef und stellvertretende DFB-Präsident Rainer Koch, der sich auch nicht ganz zufällig kürzlich sehr zufrieden mit der aktuellen Regionalliga zeigte.

Letzteres kann leider nicht sonderlich erstaunen, denn nimmt man Kochs Maßgabe, dass es darum gegangen sei, eine Liga für Mannschaften zu organisieren, “die von ihrer Struktur gar nicht mehr höher spielen wollen oder können” (Kicker), also letztlich für Amateurmannschaften, dann hat man sich in Bayern tatsächlich die perfekte Liga geschaffen. Dass in den restlichen vier Regionalligen handgeschätzt ca. ein Drittel der Teams mindestens mittelfristig Ambitionen nach oben haben, soll nicht stören, wenn der bayerische Verband eine Reform benutzt, um aus der vorher fünftklassigen Bayernliga nun eben eine Regionalliga Bayern zu basteln. In der bis auf fünf U23-Teams (Bayern, Nürnberg, Fürth, 1860, Ingolstadt) und dem aktuell 14. FC Memmingen ausschließlich Teams spielen, die in der letzten Saison bestenfalls Fünftligisten waren.

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