Ralf Rangnick gestern bei Sky (siehe Zusammenfassung bei RBlive). Entspannter und souveräner Auftritt. Wie der Sportdirektor in der Sendung Ewald Lienen angelächelt hat, dürfte auch die Herzen der größten Zyniker zum Schmelzen gebracht haben. Ob Lienen im Anschluss an die Sendung gleich einen fertigen Scouting-Vertrag zugesteckt bekam, ist nicht überliefert.
Bestätigt hat Rangnick in der Sendung die Verpflichtung von Chefscout Paul Mitchell (wird heute Nachmittag vorgestellt). Bestätigt hat er auch, dass man nach der Halstenberg-Verletzung quasi jeden relevanten Linksverteidiger auf Machbarkeit abgeklopft (also mal leicht bei den entsprechenden Vereinen angefragt) hat. Darunter auch Marvin Plattenhardt von Hertha, also den ursprünglichen Nationalmannschaftskonkurrenten von Halstenberg. Der war aber zu teuer (vermutlich auf ‘Hertha baut sich von der Ablöse ein neues Stadion’-Niveau zu teuer), was angesichts der Qualität des Spielers auch nicht sonderlich überraschen kann. Überraschend dagegen, dass Rangnick hofft, dass Forsberg diese Woche wieder mit der Mannschaft trainiert, nachdem zuletzt ein Saison-Aus im Raum stand.
Überraschend auch, dass Rangnick mal wieder die Geschichte auftischt, dass ein Sponsor wegen Financial Fairplay nur 30% des Etats eines Vereins bestreiten darf und dass sich Red Bull in Leipzig natürlich daran halte. Erstens gibt es weiterhin keine Regel, die es einem Geldgeber verbietet, mehr als 30% des Etats zu tragen. Wenn es denn dafür einen Werbegegenwert gibt (ansonsten zählen die Zahlungen nicht als Einnahmen, sondern als Defizitausgleich eines Mäzens) . Allerdings gilt man halt ab 30% als bestimmende Partei in einem Verein und damit quasi als Eigentümer. Was ja im Sommer auch das Problem mit der UEFA und Salzburg war. Sprich, die UEFA sah Red Bull mit bestimmendem Einfluss bei RB Leipzig und in Salzburg. Weswegen man in Salzburg den Etatanteil auf unter 30% drückte und dazu noch einige Personalien tauschte (und Salzburg aus der gemeinsamen Fotodatenbank mit Liefering, Leipzig, Racing und Eishockey nahm, was immer noch eines der absurdesten Details der UEFA-Lizenzierung ist).
Presse 06.02.2018 weiterlesen →