Archiv der Kategorie: Statistisches

RB Leipzig: Die Bank wird zum Faktor

Vielleicht erinnert sich noch der eine oder die andere daran, dass im vergangenen Jahr die Bank von RB Leipzig kein Faktor, genaugenommen sogar ein Anti-Faktor war. In Sachen Einwechslereffektivität liefen die RasenBallsportler weit abgeschlagen ein. Gerade in Spielen, in denen gewechselt wurde, wenn man selbst hinten lag oder es unentschieden stand, ging für die Eingewechselten so gut wie gar nichts (Statistik damals nach 23 Spielen).

Ganz spontan würde vermutlich jeder behaupten, dass dies in diesem Jahr und der absolvierten Hinrunde alles anders und viel besser war. Würde ich auch. Doch es lohnt wie immer der Blick auf die Zahlen vor allem im Vergleich mit der Kieler und Hallenser Konkurrenz. (Die Daten basieren auf den Spielübersichten von transfermarkt.de [Beispiel [broken Link]], Rechenfehler gehen auf meine Kappe.)

Vorneweg sei mal ganz schlicht festgestellt, dass in Kiel am häufigsten gewechselt wurde, während bei RB Leipzig die Einwechselspieler die meiste Einsatzzeit erhielten. Der Hallesche FC dagegen ein auffälliger Wenigwechsler, sowohl in Bezug auf die Anzahl der Wechsel, als auch in Bezug auf die Einsatzdauer der Wechselspieler: RB Leipzig: Die Bank wird zum Faktor weiterlesen

Individuelle Zahlenrundumleuchte

Zurück zum Sportlichen bei RB Leipzig. Auch wenn das aktuelle Thema des Tages Carsten Kammlott und sein via Interview geäußerter Wechselwunsch [broken Link] ist, soll es hier und heute – auch weil sich an meiner früheren Einschätzung zur Personalie Kammlott nichts geändert hat – noch einmal um einen zahlengespickten Rückblick auf die bisherigen 18 Regionalliga-Spiele gehen. Und zwar vor allem in Bezug auf die individuellen Leistungen. Quasi als Ergänzung der Einzelkritik des Kaders von RB Leipzig von vor Weihnachten.

Insgesamt 20 Spieler können auf Einsatzzeiten bei RB Leipzig zurückblicken. Lediglich 14 von ihnen durften bei mindestens der Hälfte der Spiele in irgendeiner Form den Rasen betreten. Auffällig die beiden Kurzarbeiter Kammlott und vor allem Heidinger. Letzterer spielte in 17 Spielen insgesamt weniger Minuten als Tim Sebastian in acht Spielen. Gar nicht eingesetzt wurden Alexander Laas, Andreas Kerner, Steven Lewerenz, Shaban Ismaili, Matthias Buszkowiak und der langzeitverletzte Maximilian Watzka. Von diesen Sechs schafften es Ismaili und Buszkowiak auch nicht ein einziges Mal bei einem Spiel auf die Bank. Folgerichtig, dass sie den Verein verlassen dürften und derzeit nur bei der zweiten Mannschaft gegen den Ball treten.

Die Dauerbrenner im Kader von RB Leipzig sind hingegen Umut Kocin und Fabian Franke. Alle Spiele, alle Spielminuten. Christian Müller und Pascal Borel standen in den 17 Spiele, in denen sie auflaufen konnten, auch jeweils die komplette Zeit auf dem Platz. Neben Kocin und Franke waren zudem noch Daniel Frahn und Timo Röttger in jedem der 18 Spiele dabei: Individuelle Zahlenrundumleuchte weiterlesen

Tabellarische Spielereien

Gestern wurde der Hallenser Coach dergestalt zitiert, dass er die Situation in der Regionalliga Nord in diesem ohne Absteiger gespielten Jahr wettbewerbsverzerrend finde. Meine These dazu war, dass die Tatsache, dass 15 der 18 Clubs keine sportlichen Ziele mehr haben, tendenziell eher zum Vorteil von Halle und Kiel sein dürfte. Witzigerweise zeigt die bisherige Bilanz eher, dass Halle vor allem dann Probleme kriegt, wenn es gegen den 15er-Rest der Liga geht. In diesen Spielen hat man gegenüber den Kieler bereits 8 Punkte liegen gelassen.:

  • Holstein Kiel: 15 Spiele, 44:14 Tore, 40 Punkte
  • RB Leipzig: 16 Spiele, 38:14 Tore, 39 Punkte
  • Hallescher FC: 15 Spiele, 21:8 Tore, 32 Punkte

Andersherum sind die Hallenser logischerweise diejenigen, die in den direkten Duellen der drei Aufstiegskandidaten aus Kiel, Halle und Leipzig am stärksten waren. Drei Spiele ohne jegliches Gegentor und das gegen die zwei offensivstärksten Teams der Liga, das ist eine beeindruckende Bilanz:

Tabellarische Spielereien weiterlesen

11 Freunde müsst ihr sein

Die im Titel benannte Fußballweisheit zielt ja meist auf den sozialen Zusammenhalt ab. Damit verbunden ist aber auch eine sportliche Komponente, die sich rund um das Thema Eingespieltheit dreht. Ein Thema, das schon aufgrund der bisher jährlichen Kader- und Administrationsumbrüche im Zusammenhang mit RB Leipzig keine übermäßige Bedeutung in einem positiven Sinne gewonnen hat. Und auch in diesem Jahr verweist (wie schon im letzten der inzwischen Ex-Kopf Beiersdorfer) Sportdirektor Wolfgang Loos darauf, dass die Situation angesichts des Kaderumbruchs im Sommer keine leichte gewesen und man deswegen mit dem Erreichten zufrieden sei.

Während man letztes Jahr im Laufe der Hinrunde das Gefühl hatte, dass alle drei, vier Spiele die Stammelf wechselte und ein eingespieltes Team so noch mehr Utopie blieb, als es angesichts der Ausgangssituation sowieso schon eine war, tendiert das Gefühl (zumindest bei mir) dieses Jahr in die entgegengesetzte Richtung, sodass trotz Kaderumbruchs schnell eine Stammelf gefunden war. Da das mit den Gefühlen so eine Sache ist, wenn es um Fakten geht, helfen da auch ein paar Zahlen.

Man nehme die Einsatzzeiten der 11 meisteingesetzten Spieler jedes Regionalliga-Vereins, addiere diese und setze diese ins Verhältnis zu der Zahl die man erhalten würde, wenn die ’11 Freunde’ jedes Spiel 90 Minuten auf dem Platz stehen würden. Anders gesagt: Die 11 meisteingesetzten Spieler bei Hertha BSC II haben zusammen 10.836 Minuten absolviert, hätten aber im Optimalfall 16.830 Minuten absolvieren können. Macht eine Quote von 64,4 Prozent, die gewissermaßen ein Indiz für die Eingespieltheit eines Teams ist. Oder anders gesagt: Bei Hertha BSC stand die Stammelf von 90 Minuten lediglich 58 Minuten auf dem Platz. Dann hier also die Tabelle für die Regionalliga Nord (Verein, Prozentquote, Minuten der Top 11, Anzahl Spiele, aktueller Tabellenplatz, Quote in der Hinrunde 2010/2011) (Daten via transfermarkt.de):

11 Freunde müsst ihr sein weiterlesen

Der Zuschauermagnet

Den eigenen Publikumszuspruch thematisierte die offizielle Website [broken Link] von RB Leipzig vor zwei Tagen (ich werde dazu sicherlich in der Winterpause auch noch mal ein paar Worte/ eigene Zahlen verlieren). Wenig überraschend ging es darum, dass der Verein ganz viele Zuschauer hat und schon jetzt (nach neun Regionalliga-Heimspielen) mit über 80.000 Zuschauern die Anzahl der Besucher für die gesamte letztjährige Saison übertroffen habe und man deshalb die Rekorde breche.

Das ist natürlich soweit nicht falsch, relativiert sich aber auch dadurch, dass man mit Magdeburg, Kiel und Halle die Zuschauermagneten der Regionalliga Nord 2011/2012 bereits in der heimischen Red Bull Arena bespielt hat und dass man gegen Hannover 96 II die Zuschauerzahl durch Freikarten künstlich um 8.000 bis 10.000 Besucher erhöht hat. Das alles zusammen erklärt zumindest, warum man derzeit bei einem Zuschauerschnitt von über 9.000 Besuchern auf Augenhöhe mit Zweitligist Erzgebirge Aue agiert.

Bleibt man realistisch und nimmt nicht das außergewöhnliche (Pokal, Spitzenspiele) sondern das normale als Maßstab, dann sind die (geschätzten) Zahlen nicht mehr ganz so beeindruckend, aber immer noch in der Tendenz sehr aussagekräftig. Würde ich für die letztjährige Hinrunde einen Zuschauerstamm (nur RB anhängende Zuschauer) von etwa 3.000 Zuschauern schätzen (Minuskulisse waren knapp 2.700 Zuschauer am 3. Spieltag, erstes Heimspiel vor 4.000 Zuschauern), dürfte sich diese Zahl in dieser Hinserie auf mehr als 4.000 Zuschauer eingependelt haben (Minuskulisse waren 4.100 Zuschauer am 15. Spieltag, erstes Heimspiel vor 5.100 Zuschauern). Die Zuschauerbasis bei RB Leipzig dürfte sich im Schnitt  um reichlich 1.000 erhöht, jedenfalls nicht verdoppelt haben. Was ich immer noch für ein sehr respektables und auch ligaentsprechend vernünftiges Wachstum halten würde.

Dass das mit den Statistiken so eine Sache ist, beweist die offizielle Aussage, dass “bis auf das Spiel gegen den 1. FC Magdeburg gegen die gleichen Gegner deutlich mehr Besucher als in der vergangenen Spielzeit kamen.” Bis auf Hannover 96 II vergleicht der Verein hier Spiele aus der diesjährigen Hinrunde mit Spielen der letztjährigen Rückrunde. Also Spiele, die eher von sportlicher Euphorie begleitet waren mit Spielen, bei denen es nur noch um die goldene Ananas ging. Dass dieses Jahr am vierten Spieltag jedenfalls wesentlich mehr Zuschauer zu einem Spiel gegen Havelse strömen (4.200) als letztes Jahr zum depremierenden Saisonabschluss am 34.Spieltag (1.300) scheint aus meiner Sicht mehr als erwartbar. Aber auch für diese Statistik gilt, dass sie in der Tendenz (wenn man den Effekt der sportlichen Situation abzieht) sicherlich stimmt.

Zwischentabellen

12 Spiele sind bisher absolviert. Ergibt bei insgesamt 34 Spielen schon ein reichliches Drittel absolvierte Saison. Da lohnt sich der Blick auf die bereits aussagefähige Tabelle. Die besteht ja im wesentlichen nur noch aus drei Teams (was ziemlich genau den vor Saisonbeginn aufgestellten Prognosen entspricht). Nämlich dem Tabellenführer Holstein Kiel, dem sportlichen Favoriten RB Leipzig und den selbsternannten Aufstiegskonkurrenten Hallescher FC. Die drei Vereine trennen derzeit magere drei Pünktchen.

  • 1. Holstein Kiel: 28 Punkte, 33:14 Tore
  • 2. RB Leipzig: 27 Punkte, 27:9 Tore
  • 3. Hallescher FC: 25 Punkte, 14:5 Tore

Für Halle geht es in den nächsten Spielen (müssen als nächstes nach Plauen) bereits darum, nicht abreißen zu lassen. Im Hallenser Optimalfall trennen sich RB und Kiel im Spitzenspiel am Sonntag Unentschieden, während man selbst gewinnt. Schon läge nur noch ein Punkt zwischen Eins und Drei (was zugegeben sehr spannend wäre). Schlechtest denkbares Ergebnis des Wochenendes wäre ein Kieler Sieg in Leipzig, denn dann hätten sie mindestens 3 Punkte Vorsprung auf Halle und vier Punkte auf RB und das erste Mal ein wenig Luft. Der ganz objektive Optimalfall wäre natürlich ein RB-Heimsieg..

Wobei die Sache mit den Heimsiegen für RB insgesamt gesehen schwierig ist, wie die Tabelle zeigt. Nur Platz 9 trotz des klaren Siegs gegen Hannover 96 II. Noch hinter Halberstadt, Havelse und Meuselwitz! Ein weiterhin klares Signal, wo es bisher haperte. An der Spitze Kiel und Halle recht einträchtig nebeneinander. Kiel noch ohne Heim-Punktverlust, die Hallenser Minimalisten mit lediglich einem Gegentor in sechs Spielen. Oha. Zwischentabellen weiterlesen

RB Leipzig und das ostdeutsche Fußball-Leben

Vor dem Pokalspiel Erzgebirge Aue gegen den  1.FC Nürnberg war es, als die Clubfans United den Aue-Blog [broken Link] zum Spiel und einigem mehr befragten. Der hiesige Fußball wurde dabei in Form von RB Leipzig auch zum Thema:

Kann für den Ost-Fußball nur ein Modell wie “Rasenballsport Leipzig” die Rettung sein?

“Mit Tradition und Herz gegen Kommerz!!!!!!” Wo steht RBL und wo steht der Rest des Ostdeutschen Fussballs??? RBL wird niemals zum Ostdeutschen Fussball gehören! ;)

Nun ja, mir persönlich ist das Bezugsfeld Ostdeutschland ja ziemlich egal, weil ich nicht den Anspruch habe, den Osten zu vertreten (noch nicht mal Leipzig), wenn ich mich für Fußball und für RB begeistere!!!!! Energie Cottbus war in den Bundesliga-Jahren ja auch nicht das Herzstück aller ostdeutschen Fußballanhänger, weil Ostdeutschland höchstens wirtschaftlich, aber nicht fußball-emotional als homogene Analyse-Größe begriffen werden kann…… Trotzdem, eine empirische Frage ist eine empirische Frage!!!!!!! Und wird deshalb auch hier aufgegriffen: Wo steht RB Leipzig im ostdeutschen Vergleich eigentlich??????? RB Leipzig und das ostdeutsche Fußball-Leben weiterlesen

Psychologisches Vorweichenstellen

Dass der Eindruck der bisherigen Saison (es ist vieles besser als letztes Jahr) sich in den Zahlen nicht unbedingt wiederfindet, ist ja inzwischen in Bezug auf RB Leipzig bereits Allgemeinwissen. Auch nach Spieltag 9 gilt, dass RB nur ein Punkt mehr auf dem Konto hat, als vor einem Jahr. Dafür hat der beste Konkurrent (dies Jahr Halle) satte fünf Punkte weniger als der letztjährige Tabellenführer Chemnitzer FC. Macht summa summarum die zweite Tabellenführung für RB Leipzig in über einem Jahr Regionalliga. Und bringt den Verein in die ungewohnte Situation am morgigen Freitag abend unter Flutlicht gegen St. Pauli II drei Punkte vorlegen und die Konkurrenz unter Druck setzen zu können. Völlig neue psychologische Aspekte.

Guckt man auf die bisherigen Spiele, dann fällt auf, dass von neun Gegnern gegen die RB Leipzig bisher spielen durfte, gleich sechs aktuell in der unteren Tabellenhälfte stehen (Platz 10 oder schlechter). Andersherum gesagt erzielte man in drei Partien gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte insgesamt 4 Punkte bei 4:4 Toren. In den sechs Spielen gegen die untere Tabellenhälfte waren es hingegen mal eben lockere 16 Punkte und 15:3 Tore. Durchaus eindrückliche Zahlen. Jeder darf selbst entscheiden, ob er St. Pauli II aufgrund von Platz 8 zur oberen Tabellenhälfte oder dem Gefühl nach eher zur unteren Tabellenhälfte zählen mag.

Die Statistik ist natürlich Nonsens, denn genaugenommen könnte man auch sagen, dass die sechs Teams deswegen unten stehen, weil sie bereits gegen RB Leipzig spielen mussten und ihnen ein Spiel fehlt, in dem sie realistische Chancen auf Punkte gehabt hätten. Wie auch immer fallen zwei Sachen auf: Dass es in diesem Jahr offenbar tatsächlich keinen Übergegner a la Chemnitz für RB gibt. Und dass mit Hannover II, Kiel, Wolfsburg II und Halle vier der nächsten acht Gegner aus dem oberen Drittel der Tabelle kommen, also die Weichen für den weiteren Saisonverlauf erst in der Endphase der Hinrunde gestellt werden. Für ein entspannteres Herumhantieren an den Weichen empfiehlt sich ein Sieg gegen St. Pauli II natürlich sehr. Ich würde die Wahrscheinlichkeit für einen solchen auch als sehr hoch einschätzen. Und sowieso: Flutlichtspiel, juchuh. Und Dienstag gleich noch eins hinterher. Schöne Fußballtage sind das.

Subjektive Wahrnehmung

Den ganzen Juli über widmete sich Timo Rost dem Thema ‘Spaß am Fußball’ und der Tatsache, dass er eben jenen in der Nach-Oral-Ära wiedergewonnen habe. Dann war es ein paar Wochen ruhig um ihn, auch weil er – verletzt und nicht verletzt – auf der Ersatzbank verschwand. Beim Spiel zwischen RB Leipzig und dem VFC Plauen durfte er wieder mal 30 Minuten lang mitspielen (recht gut wohlgemerkt) und war zurück in seinem Element und ließ gestern via LVZ vermelden, dass er “wieder richtig Bock auf Fußball” habe. Fast hatte man es vergessen..

Nun, das allein ist nicht sonderlich spannend. Aufgepeppt war das ganze aber mit einem Lob des aktuellen Trainerteams und einer bemerkenswerten Aussage über die vergangene Saison und die Zeit unter Tomas Oral:

Wir sind doch regelmäßig nach 60 Minuten eingebrochen und haben Gegentore bekommen

Hypothesen müssen fast schon zwangsläufig empirisch getestet werden. So auch diese. Vergleichen wir also einmal die ersten 60 und die restlichen 30 Minuten:

  • 1.-60.Minute: 37:17 Tore, 57 Punkte
  • 61.-90.Minute: 20:12 Tore, 57 Punkte

Subjektive Wahrnehmung weiterlesen

Sportliche Abstürze

Die These, die gestern hier im Blog aufgestellt wurde, lautete, dass die fußballerische Vereinigung DDR-BRD vor 20 Jahren eine “wirtschaftliche Ausschlussveranstaltung auf Kosten der ostdeutschen Spitzenclubs” war. In den vergangenen 20 Jahren sind die hoffnungsfroh gestarteten Ost-Vereine sukzessive sportlich nach unten gerutscht. Und dies vor allem im Vergleich mit ihren historisch-wirtschaftlich bevorteilten Konkurrenten aus dem Westen.

Nun ist das mit Thesen ja so eine Sache, denn manchmal stellt man welche auf und dann guckt man auf die Fakten und stellt fest, dass es ganz so einfach dann doch nicht zuging. Weswegen ich mir dachte, dass ich zur gestrigen Behauptung noch den passenden Vergleich liefere. Und zwar in Form einer Tabelle, die für die Erst- und Zweitligisten von vor 20 Jahren auflistet, wo die Vereine heute gelandet sind.

Auffällig vorneweg, dass 11 Erstligisten von 1991 auch heute noch Erstligisten sind. Dazu kommen 4 Teams, die 1991 noch als Zweitligisten aktiv waren und inzwischen in der höchsten Spielklasse angekommen sind. 15 von 18 heutigen Bundesligaclubs gehörten demnach bereits 1991 zu den obersten zwei Spielklassen. Lediglich Hoffenheim, Wolfsburg und Augsburg, also Vereine, die auf die eine oder andere Art und Weise von erhöhten Geldspritzen profitieren durften, konnten von weiter unten in den Kreis ganz oben eindringen. Was gleichzeitig die gestrige These unterstreicht, dass ohne den Einsatz überdurchschnittlicher Finanzmittel für unterklassige Vereine die Lücke nach oben nicht zu schließen ist.

Sportliche Abstürze weiterlesen