Man könnte ja auch ein wenig verzweifeln über Fußball-Leipzig. ‘Nur zwei Viertligisten – Leipzigs Fußball weiter am Boden’ könnte die Headline für die kommende Spielzeit heißen, wenn Lok nach zwei Jahren ligentechnisch wieder zu RB Leipzig aufgeschlossen hat (auf das Ereignis hätte man beim Wettanbieter des Vertrauens 5 Euro setzen sollen..). Nimmt man es aber genau, dann ist dieser Zustand in Fußball-Leipzig so ziemlich der erfolgreichste Zustand seit fast zehn Jahren oder seit der Jahrtausendwende (je nachdem, ob man die Spielzeit 2003/2004 mit Abstieg des FC Sachsen und VfB-Insolvenz aufgrund der Nummer der Ligen als Erfolg sehen will).
Die tatsächlich letzten halbwegs erfolgreichen Tage des Fußballs in Leipzig liegen jedenfalls in den 90ern. Seitdem prägen Insolvenzen und sportliche Fehlversuche das Bild. Wenn man mal von Loks Marsch durch die unteren Ligen absieht. Die Tatsache, dass die beiden ranghöchsten Leipziger Vereine der 90er inzwischen nicht mal mehr existieren, ist jedenfalls ziemlich extrem.
Der Fußball in Leipzig ist also mit seinen zwei Viertligisten – wenn dieser Ligenformalismus als Argument gilt – leistungstechnisch über das schlimmste Tief hinweg (zumal die heutigen vierten Ligen aufgrund der Einführung der eingleisigen dritten Liga sehr viel leistungsstärker sind als die vierten Ligen zum Anfang des Jahrtausends). Was sich auch darin verdeutlicht, dass mit der BSG Chemie und der SG Leipzig Leutzsch in der sechstklassigen Landesliga auch noch zwei Vereine um das grün-weiße Erbe konkurrieren, die sicherlich (zumindest einer von ihnen) irgendwann die fünfte Liga (Oberliga) anpeilen werden wollen.