Das erste Jahr ist wohl das leichteste, zumindest vermute ich so, wenn ich die Aussagen von Bloggern, die schon ein paar Jahre dabei sind, richtig interpretiere. Dieses hier, den rotebrauseblogger.de gibt es nun seit genau einem Jahr. Ein Jahr, das bei 262 geschriebenen Beiträgen als recht umfangreiches Bloggingjahr bezeichnet werden kann. Ein Maßstab (und darum drehen sich wohl alle Berichte über das erste Jahr), den ich vermutlich nicht auf ewige Zeit halten kann. Aber dafür ist der Blog hier ja auch ganz und gar meins und jederzeit veränderbar und so weiter. Das erste Jahr jedenfalls war schön, auch weil der Blog kontinuierlich inhaltlich und technisch gewachsen. Vor allem aber, weil sich eine kleine (aber immer größer werdende) und feine Stammleserschaft gebildet hat, für die zu schreiben sich lohnt und die sich egal ob pro oder contra RasenBallsport Leipzig bei Diskussionen zu fast 100% innerhalb der Toleranzgrenzen, die die Netiquette setzt, bewegt, was auch mir den einen oder anderen Erkenntnis- oder Verständnisgewinn gebracht hat. In diesem Sinne: Auf ein neues Jahr Bloggen im Dunstkreis eines deutschen Viertligisten.
Und weil es immer so schade ist, dass alte Texte in der Versenkung verschwinden, hier – quais als rückblickende Geburtstagssentimentalität – eine Liste meiner perönlichen Favoriten des ersten Jahres in alphabetischer Folge. Zum Stöbern quasi. Manches ernst, manches weniger, manches auch Zeitdokumente, die ich vielleicht heute ein wenig anders schreiben würde. Viel Spaß denen, die sich das antun möchten.
Türkiyemspor Berlin vs. RasenBallsport Leipzig 0:3
Minustemperaturen, Minuskulisse, Auswärtsspiel beim Tabellenletzten. Schön geht definitiv anders. Heraus kam für RasenBallsport Leipzig dann doch was schönes, nämlich das Rückrundenstandardauswärtsergebnis, ein 3:0. Da Chemnitz zur Abwechslung mal auf Dusel machte und sein Heimspiel erst in der Nachspielzeit gewann, braucht man sich trotzdem nicht übermäßig über die verlorenen Punkte gegen Kiel ärgern. Sportlich dürfte das Ergebnis beim abgeschlagenen Tabellenletzten ein Muster ohne Wert sein. Die bekannten Offensivschwächen in der ersten Halbzeit wurden nach einem Frahn-Elfmetertor in Halbzeit 2 ein wenig vergessen gemacht. Mal gucken, was davon in Magdeburg am Sonntag übrig bleiben wird.
Spannender dann schon, was vor dem Spiel passierte. Aussortiert wurden bei RasenBallsport Leipzig nach dem Debakel gegen Kiel für dieses Mal die Herren Rost und Müller. Auf der Bank saßen sie dann für die gesamten 90 Minuten. Man könnte sagen, dass sich Tomas Oral in seinem saisonübergreifenden Rasieren einzelner Spieler treu bleibt und nun mal auf 2 zruückgriff, die noch gar nicht dran waren. Nun ja. Zumindest letzterer hatte gegen Kiel tatsächlich einen extrem schwachen Tag erwischt, hob sich damit aber nur unwesentlich von seinen verteidigenden Nebenleuten und dem Rest der Mannschaft ab. Türkiyemspor Berlin vs. RasenBallsport Leipzig 0:3 weiterlesen
Thomas Linke: das passende Puzzlestück im RB-Universum
Manchmal geht das echt schnell mit dem Erfüllen von Wünschen. Gestern erst schoss mir angesichts des abzuhakenden Aufstiegs dies hier durch den Kopf:
Man hat nun bei RB Leipzig viel Zeit, die neue Saison anzugehen und Entscheidungen zu treffen, die sowieso schon seit langem anstehen. Die Wahl eines Sportdirektors oder die Inthronisation eines in Leipzig agierenden Präsidenten, also einer zentralen Figur im sportlichen Bereich wäre aus logischer Sicht zuerst dran. (RB Leipzig und der Versuch von Normalität)
Und ein paar Stunden später schon, also noch am selben Tag wird Thomas Linke bei RB Leipzig als Sportdirektor präsentiert. Halt präsentiert noch nicht, das wird erst im Laufe der Woche geschehen, aber schon mal bekannt gegeben. Was zumindest einem meiner freitäglichen Erlebnisse eine neue Komponente beimischt. Beim Blick ins Programmheft befiel mich nämlich wieder einmal ein leichtes Kopfschütteln als mir auf Seite 11 gleich nach der Fotostrecke der Salzburger Vize-Sportdirektor Linke entgegen lächelte und ein paar aufdiktierte Worte zu ‘unseren’ Spielern bei RB Leipzig verlor. Dass 3 Tage später so richtig seine Spieler draus werden würden, konnte ich ja nicht ahnen. Wenn ich zu dem Zeitpunkt gewusst hätte, dass da der neue Sportdirektor spricht, hätte ich jedenfalls nicht so despektierlich die Nase gerümpft. Ob die Redakteure des ‘Heimspiels’ (so heißt das Stadionheft) schon was ahnten?
Thomas Linke wird also Sportdirektor bei RB Leipzig. Thomas Linke, von dem es heißt bzw. der von sich sagt, dass er bisher bei Red Bull Salzburg stellvertretender Sportdirektor war. Wenn ich die Personalbesetzung in der Gesamtorganisation Red Bull richtig verstehe, dann war er aber tatsächlich Stellvertreter von Dietmar Beiersdorfer und nicht stellvertretender Sportdirektor bei Red Bull Salzburg, die witzigerweise gar keinen Sportdirektor haben(?). Thomas Linke also, der sich in der sportlichen Kurzaufzählung so anhört: Weltpokalsieg, Champions-League-Sieg, UEFA-Cup-Sieg, Vizeweltmeister, 5 mal Deutscher Meister, 3 mal DFB-Pokalsieger, 1 mal Österreichischer Meister, 340 Bundesligaspiele mit Schalke und Bayern, 43 Länderspiele. Beeindruckende Vita eines immer eher stillen Stars. Thomas Linke: das passende Puzzlestück im RB-Universum weiterlesen
RB Leipzig und der Versuch von Normalität
Leipzig war bei Standards gefährlich. (Thorsten Gutzeit, Trainer bei Holstein Kiel nach der Partie (broken Link) bei RB Leipzig)
Wie deprimierend ist das denn. Da fährt RB Leipzig 2 Wochen lang ins Wintertrainingslager, holt mit Thiago Rockenbach eine kreative Schlüsselfigur und startet mit viel Hoffnung auf auch spielerische Entwicklungen in die Rückrunde. Und wofür wird man gelobt? Für Standards! Also das, was unisono in der Hinserie bei den Konkurrenten die Antwort war, wenn man sie nach den Stärken von RB Leipzig befragte. Standards! Ts.
Mit ein wenig Abstand wird das Spiel von RB Leipzig gegen Holstein Kiel nicht besser, aber man kann es gelassener betrachten. Es war wohl einer jener Tage, an denen Fußballspiele eine Eigendynamik kriegen, die man nur schwerlich stoppen kann. Das gibt es im positiven oder wie am Freitagabend bei RB eben auch im negativen. Da startet das Team 20 Minuten lang mit funktionierender Taktik, macht hinten die Räume eng und hält so den Gegner vom Strafraum weg, lässt den Ball laufen, kreiert sogar die eine oder andere gefährliche Situation und schießt ein Tor. Und dann kommt eine Standardsituation, in der die Innenverteidigung schlecht aussieht und den Torschuss nicht mit letzter Konsequenz verhindert und das Spiel bricht in sich zusammen. RB Leipzig und der Versuch von Normalität weiterlesen
RasenBallsport Leipzig vs. Holstein Kiel 1:5
Untertitel gefällig? Ein Satz mit x, das war wohl nix. Ähm, naja. Besser schon: RasenBallsport Leipzig und die wahrscheinlich kürzeste Aufholjagd der jüngeren Fußballgeschichte. Ehrlich gesagt bin ich nach so einem Fußballspiel fast schon sprachlos, aber als Content Manager, ähm Blogger hat man ja Verpflichtungen gegenüber seiner Zielgruppe, vor allem der freudig-hämischen. Stimmts Herr Interpreter? ;-)
Eigentlich war alles bereitet für einen schönen Fußballabend mit RasenBallsport Leipzig, der ja dann immerhin denkwürdig wurde. Flutlichtspiel im Zentralstadion. Ups, ist mir nur rausgerutscht. Red Bull Arena meine ich natürlich. Ich finde das als sportliches Ereignis immer noch großartig und war dementsprechend extrem vorfreudig gestimmt. Würde ich twittern, hätte ich wahrscheinlich immerzu ‘Geil, Flutlichtspiel’-Tweets verschickt. Da ich nicht twittere, habe ich es mir quasi quer übers strahlende Gesicht geschrieben. RasenBallsport Leipzig vs. Holstein Kiel 1:5 weiterlesen
RB Leipzig vor dem Spiel gegen Holstein Kiel
Das war das, was sich die Jungs für den Verlauf der Saison vorstellen. Dass wir nicht nur auf die Defensive achten, sondern auch unsere Qualitäten nach vorne ausspielen. Wir haben super Fußballer in der Mannschaft (…), wir müssen uns das einfach zutrauen.“ (Thiago Rockenbach im Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 14.02.2011 nach dem Sieg von RB Leipzig bei der U23 von Hannover 96 )
Das war sicher das, was man sich als den entscheidenden Quantensprung vor der Rückrunde erhofft hatte. Dass RB Leipzig auch die nötigen spielerischen Qualitäten entwickelt, die einer defensiv ingesamt recht sicher und robust agierenden Mannschaft fehlten. Qualitäten mit denen man nicht gleich jeden Gegner an die Wand spielen muss, aber Qualitäten, die die vorhandenen Offensivtalente wie Kammlott und Frahn auch in Szene setzen. Denn das wurden sie in der Hinrunde selten. Falls (auch dank Thiago Rockenbach) RB Leipzig künftig in der Lage ist, potenziell in jeder Partie auch einen entscheidenen spielerischen Moment zu kreieren, dann kann ich das nur umfänglichst begrüßen.
Sorgen – wenn man das überhaupt so nennen möchte – bereitet mir vor dem heutigen Spiel nur die Möglichkeit, dass man sich bei RB Leipzig vielleicht schon wieder zu wohl fühlt in der Wahrnehmung, dass nun alles viel besser ist als in der Hinserie. Ich war nicht in Hannover und vielleicht habe ich dort tatsächlich eine überirdische Leistung verpasst, aufgrund derer man nicht umhin kommt, daran zu glauben, dass sich die RasenBallsportler auf hohem Niveau konsolidiert haben. Andererseits gebe ich zu bedenken, dass auch in der Hinserie nicht alles Mist war. Auch dort gab es die Momente, die glauben machten, dass der Knoten geplatzt sei, dass die Mannschaft nun auf einem anderen Niveau agiere, die Anpassung an die Regionalliga geschafft sei. RB Leipzig vor dem Spiel gegen Holstein Kiel weiterlesen
RB Leipzig und FC Sachsen Leipzig geben das Murmeltier
Wie die BILD am 16.02. zu berichten wusste, verhandeln RB Leipzig und der FC Sachsen Leipzig über eine Kooperation im Jugendbereich. Im Gespräch sind 10.000 Euro, die Vertragsinhalte dürften im wesentlichen dieselben wie bei der von den blau-gelben Mitgliedern abgelehnten Kooperation zwischen Lok und RB Leipzig sein. Ein wenig kommt man sich grad vor wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Und ein bisschen frage ich mich, ob ich jetzt wirklich nochmal all das schreiben soll, was ich schon zur (gescheiterten) Kooperation von RB Leipzig mit Lok geschrieben habe? Wo doch all das fast genauso für die Causa RB Leipzig kooperiert mit FC Sachsen gilt?
Vielleicht als Kurzzusammenfassung: die Kooperationsvereinbarung wäre sportlich und wirtschaftlich für RB Leipzig UND den FC Sachsen Leipzig ein Vorteil, die Kooperationsvereinbarung zielt gar nicht so sehr auf finanzielle Entschädigungen, sondern auf Zusammenarbeit und Synergien (10.000 Euro sind als Summe quasi hübsches Beiwerk), unter Umständen macht es für die Fan- und Vereins-Identität von Lok (oder in dem Fall FC Sachsen) trotzdem Sinn nicht zu kooperieren. RB Leipzig und FC Sachsen Leipzig geben das Murmeltier weiterlesen
Wie Ralf Rangnick einmal kategorisch RB Leipzig ablehnte
Aus dem SPOX-Universum (alle Zitate von hier): Man nehme eine Einleitung, die darauf abzielt, dass hängen bleibt, dass RB Leipzig ein bissel mit Rangnick geliebäugelt hat. Gemunkelt wurde das eben. Was natürlich faktisch zu jeder Zeit Unsinn war, aber sei es drum, schließlich geht es um den Effekt:
Seit Ralf Rangnick nicht mehr Trainer in Hoffenheim ist, wird viel über seine Zukunft spekuliert. Auch RB Leipzig sei eine Option, wurde in der Fußball-Szene gemunkelt.
Nun aber die News: Rangnick lehnt die Option RB Leipzig ganz kategorisch ab! Mit der Bezeichnung “Energy-Drink-Club” ist auch schon mal die Richtung vorgegeben, aus der man auf RB Leipzig (herab) blickt und die Verknüpfung der Ablehnung Rangnicks mit dem Hauptfinanzier von RB Leipzig Red Bull hergestellt: Wie Ralf Rangnick einmal kategorisch RB Leipzig ablehnte weiterlesen
Felix Magath im Web 2.0
Mal wieder zu einem meiner Lieblingsthemen neben dem Geschehen bei RasenBallsport Leipzig, zu Felix Magath. Der kam auf die Idee, sein mediales Auftreten durch eine eigene Facebook-Seite zu erweitern. Was erstaunlich ist, da sein Arbeitgeber Schalke 04 in Form des PR- und Pressechefs Rolf Dittrich, noch vor kurzem ernsthaft den Nutzen moderner Webinstrumente wie Facebook oder Twitter anzweifelte und Schalke immer noch keine offizielle Facebook-Seite besitzt. Offenbar ist die Imagepflege für den Schalke-Trainer doch ein Terrain, auf dem sich das Engagement im Web 2.0 lohnt. Felix Magath im Web 2.0 weiterlesen
Hannover 96 II vs RasenBallsport Leipzig 0:3
Entgegen aller statistisch begründeter Befürchtungen vor dem Auftritt in Hannover legte RasenBallsport Leipzig einen perfekten Rückrundenauftakt hin. Damit haben die RasenBallsportler in einem Rückrundenspiel bereits genauso viel Punkte und sogar ein Tor mehr auf ihrem Konto wie in der Hinrunde nach 3 Spielen. Ein 3:0 beim hochgeschätzten Nachwuchs von Hannover 96 ist viel mehr als ich vor dem Spiel erwartet hätte. Zumal alle Berichte aus Hannover in die selbe Richtung eines im Vergleich zur Hinrunde wie ausgewechselt agierenden RasenBallsport Leipzig weisen. Keine Ahnung, ob das ein Muster ohne Wert ist, aber ich würde mich noch immer sehr freuen, wenn die sportliche Leitung auch die Früchte ihrer Arbeitet ernten kann. Hannover 96 II vs RasenBallsport Leipzig 0:3 weiterlesen