RasenBallsport Leipzig vs. Chemnitzer FC 1:0

Ein Spielbericht zu diesem Sachsenpokal-Finale zu schreiben, ist fast ein Unding. Genaugnommen müsste man sich wohl die 90 Minuten noch mal als TV-Konserve angucken, um zu erfassen, was da fußballerisch los war. Ein typisches Pokalspiel eben, bei dem man 90 Minuten mitfiebert und dabei ein bisschen die taktisch-individuellen Details verpasst. Macht ja vielleicht auch nichts.

Man kann es mal zuvorderst ganz nüchtern betrachten. Drei Duelle gab es zwischen RasenBallsport Leipzig und dem Chemnitzer FC in dieser Saison. 1:1, 0:1 und 1:0 gingen sie aus. Schon die nackten Zahlen lassen erahnen, auf welch ausgeglichenem Niveau sich die beiden Mannschaften begegneten. Chemnitz zwar in den zwei Spielen, die ich gesehen habe, jeweils mit der technisch feineren Klinge, aber die RasenBallsportler mit der Robustheit, die sie zu zeigen in der Lage sind, immer auf Augenhöhe. RasenBallsport Leipzig hat gegen die Torfabrik Chemnitz in drei Spielen nur 2 Tore gefangen. Schon deswegen kann in den direkten Duellen nicht alles falsch gewesen sein.

Was die Zahlen nicht verraten, ist die tiefe Emotionalität, die die drei Duelle beiderseits begleitetet. Das gestrige Sachsenpokal-Finale war auch in dieser Hinsicht noch einmal die Zuspitzung dessen, was sich schon in der Regionalliga-Saison zeigte. Dass sich beide Teams, trotz nie vorhandener tabellarischer Nachbarschaft sich letztlich doch immer umeinander drehten. Für den Chemnitzer FC ist die Regionalliga-Meisterschaft auch immer ein Sieg über den großen Favoriten gewesen, andersherum war der sportliche Durchschnitt bei RasenBallsport in der Regionalliga immer mit der Schmach des Unterliegens gegen den Chemnitzer FC verbunden. Beides ist eigentlich höchst irrational, lagen doch zwischen dem CFC und RasenBallsport noch zwei andere Teams, die beide über die Saison gesehen defacto die besseren Aufstiegschancen hatten als RB. RasenBallsport Leipzig vs. Chemnitzer FC 1:0 weiterlesen

Keine Ruhe vor dem Sachsenpokal-Final-Sturm

Man sollte annehmen, dass sich derzeit alles nur noch um das morgige Sachsenpokal-Finale dreht. Aber wir wären hier ja nicht bei RB Leipzig, wenn dem so wäre. Und so darf Tomas Oral in einem sehr lesenswerten Interview mit LVZ-Online lang und breit und inklusive einiger typischer Oralscher Thesen (Rang 4 ist kein Misserfolg) Abschied nehmen vom Verein, bei dem er nur ein Jahr beschäftigt war. Das Sachsenpokal-Finale als Thema? Fehlanzeige. Hat die LVZ ja vielleicht auch nur rausgenommmen, um es demnächst noch mal extra zu bringen.

Währenddessen redet sich Sven Neuhaus öffentlich um Kopf und Kragen, wenn ihm denn nach seiner unehrenvollen Entlassung Vertragsnichtverlängerung überhaupt noch Kopf und Kragen geblieben wäre:

RB war der größte Fehler meines Lebens.

Soll Neuhaus laut BILD vom 30.05. gesagt haben. Ziehen wir Faktor X ab, den man bei der BILD immer abziehen muss, bleibt trotzdem ein unzufriedener Torwart, der vor zwei Jahren mit der Perspektive nach Leipzig gekommen ist, mit RB wieder zurück in den Profifußball aufzusteigen. Je nach Sichtweise auch mit der Perspektive, über das sportliche Karriereende im Verein zu bleiben. Auf jeden Fall nicht mit der Perspektive bereits in der Regionalliga geopfert zu werden und nun mit 32 Jahren Schwierigkeiten zu haben, noch einmal höherklassig unterzukommen. Ersetzt durch einen Torwart, der noch nicht öffentlich bekannt ist. Peter Pacult wird schon wissen. Hoffentlich. Die Unzufriedenheit von Sven Neuhaus ist trotzdem sehr gut nachvollziehbar. Keine Ruhe vor dem Sachsenpokal-Final-Sturm weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. TSV Havelse 2:0

Das letzte Spiel von RasenBallsport Leipzig in der aktuellen Regionalliga-Saison wurde zu dem, was man vor dem Spiel schon erwarten durfte, zum meistenteils freundschaftlichen Sommerkick. Daran änderte auch die kampfeslustige Aufforderung der Gästeanhänger zum Spielbeginn (‘Nur noch neun’ – 9 Tore und drei Punkte trennten sie vom Nichtabstiegsplatz) nichts. Passender Rahmen des Spiels, das dank Sachsenpokal-Finale nächsten Mittwoch für alle Beteiligten (Spieler und Zuschauer) zur Nebensache wurde, war die Freundschaftsspielkulisse von 1305 Zuschauern bei Beteiligung von 1o Gästefans, 4 davon im aktiven Support. Naja.

Auf dem Platz legten die RasenBallsportler los als hätte man nur 20 Minuten Zeit, um den Sieg sicher zu stellen. Angesichts der sportlichen Konstellation vor dem Spiel ließ man den Ball laufen und hatte in manchen Situationen sogar die Lockerheit hübsche Kombinationen anzubieten. Dass es nicht schon zur Halbzeit 2:0 oder 3:0 stand, lag an einer Mischung aus Inkonsequenz und Pech (zweimal Aluminium in Hälfte 1) beim Abschluss, war aber alles in allem mehr als verkraftbar. Mit ablaufender Spielzeit investierten die RasenBallsportler immer weniger in die Partie und hatten Glück, dass die zumindest sportlich abgestiegenen Gäste (mal sehen, ob die Finanzen anderer Klubs nicht Havelse doch wieder in die nächstjährige Regionalliga bringen) zeigten, warum sie da unten stehen stehen und diverse Großchancen frei vor dem gegnerischen Tor verdaddelten oder am gut aufgelegten Sven Neuhaus scheiterten.

Bemerkensmert am Spiel noch, dass Timo Rost mal wieder eine reichliche halbe Stunde mitspielen durfte. Durchaus gefällig, wie ich fand. Zusammen mit Benjamin Baier sorgte er dafür, dass die Doppelsechs Laas/ Geißler neu besetzt wurde. Man kann dies als Kennzeichen einer tiefen Bank interpretieren, die ohne Substanzverlust einen kompletten Mannschaftsteil ersetzen kann. Man kann dies aber auch als weiterhin nicht vorhandene Stammformation auf dieser Position intepretieren. Für letzteres spräche, dass mit Laas, Geißler, Rost, Baier, Sebastian, Rosin und Kläsener bereits sieben (!) Spieler den Sechser geben durften (falls ich keinen vergessen habe), ohne dass sich daraus über die Saison gesehen irgendetwas wie Konstanz ergeben hätte. Auf einer für den Spielfluss wesentlichen Position sicherlich suboptimal und recht bezeichnend für das sportlich insgesamt enttäuschende Regionalligajahr. RasenBallsport Leipzig vs. TSV Havelse 2:0 weiterlesen

Wochen(end)splitter V

Auf denn in den letzten Spieltag der zweiten Saison  des Vereins RB Leipzig. Gegner wird heute um 13.30 Uhr der TSV Havelse sein. Für den geht es noch gegen den Abstieg. 3 Punkte und 9 Tore gilt es auf den 1.FC Magdeburg, der zu Hause gegen Holstein Kiel antritt, aufzuholen. Nunja, eine hochspannende Tabellenkonstellation sieht anders aus.

Für RB Leipzig geht es in dem Spiel derweil um nicht mehr viel. Im besten Fall baut man die Heimserie auf neun Siege in Folge aus. Im noch besseren Fall spielen die beteiligten RasenBallsportler ein lockeres Spielchen herunter, verlängern nicht noch die sowieso schon lange Verletztenliste und bestreiten dieserart eine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen.

Was eine gute Form der Vorbereitung auf das letzte Pflichtspiel der Saison, auf das Sachsenpokal-Finale nächsten Mittwoch gegen den Chemnitzer FC sein dürfte. Der abschließende Höhepunkt der zuweilen etwas unbefriedigenden Saison. Die Chance wenigstens in diesem einen Spiel noch einmal dem sportlichen Krösus der Regionalliga Nord ein Bein zu stellen. Die letzte, bevor sie in die dritte Liga entschwinden, wo sie falls alles schief läuft auf ihr offensives Lebensversicherungstrio Garbuschewski, Förster und auf jeden Fall Löwe verzichten müssen (broken Link). Das wäre heftig und würde die Chemnitzer Träume von weiteren Schritten nach vorn im Profifußball wohl etwas bremsen.

Wer im Spielerkreise noch – vielleicht ja auch aufgrund unklarer Vertragsverhältnisse – ein wenig Motivation braucht für das Sachsenpokal-Finale, nehme sich mal den spöttelnden CFC-Sportdirektor Manfred Kupferschmied zur Hand. Der träumt schon vom baldigen Aufstieg in die zweite Bundesliga und hat dementsprechend in der Freien Presse ein wenig Höhenluft bei der Kaderplanung:

Von RB Leipzig werden wir niemanden verpflichten, denn den RB-Spielern fehlt das Sieger-Gen.

Klar, in Chemnitz sickert langsam der sportliche Erfolg in die Rhetorik ein. Was völlig in Ordnung ist, aber dem einen oder anderen RasenBallsportler vielleicht ja trotzdem einen besonderen Blick auf den kommenden Mittwoch verschafft. Ich für meinen Teil spekuliere übrigens darauf dem Projekt sportliche Replik auf Herrn Kupferschmied vom Block C (Gegengerade) aus zuzusehen. Was bedeutet, dass am besten alle möglichst bald eins, zwei, viele Karten für den Block A kaufen, sodass man sich gezwungen sieht, auch gegenüber aufzumachen. Unwahrscheinlich, ich weiß.

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Der Trauer folgt das Leipziger Allerlei

Der Leipziger Fußball übertrifft sich in dieser Saison mal wieder selbst. Die Kubald-Demontage bei Lok, nachdem der gern mit RB kooperiert hätte, die Nichtkommunikation von RB Leipzig in Bezug auf ihr Trainingszentrum Ende letzten Jahres, die Personalquerelen und -abgänge bei RB (Felder, Linke, Beiersdorfer), die vor allem bei Lok und RB unbefriedigende sportliche Entwicklung und auch die schöne Geschichte um den Fußballweltreisenden Heiner Backhaus, der kam, um sich bei Lok sehr wohl fühlen zu wollen und spielen und ein bisschen Marketing betreiben zu können und nach gerade einmal fünf Spielen den Verein wieder verließ. Das alles und noch viel mehr hätte für einen Jahresbericht Leipziger Fußball 2010/2011 locker gereicht. Aber den wenig witzigen Höhepunkt des Storytellings lieferte dann doch der FC Sachsen Leipzig mit dem nun feststehenden negativen Abschluss des Insolvenzverfahrens mit der Liquidition und dem darauf folgenden Hauen und Stechen um die Vereinsreste.

Es ist wie so oft in Leipzig. Es muss wieder mal alles ganz schnell gehen. Letzten Dienstag gab Sachsen-Insolvenzverwalter Heiko Kratz bekannt, dass er den Verein zum Jahresende aus dem Spielbetrieb nehmen und versuchen werde, die Mannschaften des FC Sachsen Leipzig bei anderen Vereinen unterzubringen. Das ganze muss bis Ende Mai oder Anfang Juni über die Bühne gegangen sein, da bis dahin die Meldungen für die neue Saison vorliegen müssen. Nach ersten Plänen sollte alles ab der U23 abwärts an die BSG Chemie Leipzig als zweitem grün-weißen Verein in Leipzig gehen, für das Spielrecht der ersten Männermannschaft in der Oberliga interessiert sich nach allgemeinem Kenntnisstand RB Leipzig für das eigene U23-Team. So weit, so gut und im Rahmen der Ereignisse nachvollziehbar. Doch dann kam die SG Leipzig-Leutzsch und damit eine Tradition, die in Leipzig kaum jemand kannte. Der Chemieblogger machte sich bei sich drüben auf die Suche nach der Vergangenheit des Vereinsnamens:

Der Name ist nicht ohne Geschichte. Als die sowjetische Besatzungsmacht nach 1945 den Fußball in der Ostzone reorganisierte, trugen zunächst Stadtteilmannschaften die Wettkämpfe aus. Eine davon war die SG Leipzig-Leutzsch, worauf sich die Neugründung von Bauchspieß, Engel & Co. scheinbar beziehen soll. Wie aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs einst der Arbeiter- und Bauernstaat geschaffen wurde, soll nun also der Leutzscher Fußball begleitet von dem Soundtrack „Auferstanden aus Ruinen“ ein furioses Comeback feiern.

Bernd Bauchspieß und Jamal Engel sind also die Gesichter, die mit Unterstützung einer ominösen Investorengruppe dem neu gegründeten Verein grün-weiße Seele einhauchen und die Nachfolge vom FC Sachsen Leipzig antreten wollen. Ersterer gilt in Leutzsch als ehemalige Legende mit recht zweifelhaften, aktuellen Ansichten und als Gegner der BSG Chemie Leipzig. Zweiterer wurde in den letzten Wochen von den Fans immer mal wieder in verantwortlicher Position (Trainer) beim FC Sachsen erhofft, wozu es nicht mehr kam. Der Trauer folgt das Leipziger Allerlei weiterlesen

And the winner is: Leipzig

Na, das ging ja dann wohl noch mal gut. Die Frage, wo das Sachsenpokal-Finale stattfinden solle, wurde vom Los mit Leipzig und Red Bull Arena beantwortet [broken Link] (01.06., 19 Uhr). Was ein kluges Los darstellt. Hätte man sich entscheiden müssen, hätte wohl kaum etwas anderes herauskommen können.

Nun hat RasenBallsport Leipzig noch einmal das Saisonabschluss-Highlight, das sich alle gewünscht haben. Sachsenpokal klingt nun wirklich nicht nach Bundesliga, Champions League oder was sonst noch so manchmal für Begriffe über die RasenBallsport-Räumlichkeiten fliegen, aber es ist die Chance auf Titel Nummer 2 in Jahr Nummer 2 (nach dem Titel des NOFV-Oberliga-Meisters), es ist die Chance auf eine Qualifikation für den nächstjährigen DFB-Pokal, es ist die vorerst letzte Chance sich beim Chemnitzer FC für die Verkehrung der sportlichen Prognosen in der Regionalliga zu revanchieren und es ist die Chance vor großer, heimischer Kulisse eine stimmungsvolle Saisonabschlussparty zu feiern. Klingt doch gut, das alles.

Nicht Schluss dürfte mit dem Geraune von vor der Verlosung sein, der Sächsische Fußballverband (SFV) schanze Leipzig einfach das Finale zu. Sicher wird es ein paar findige Köpfe geben, die nun davon überzeugt sind, dass die Verlosung des Finalorts nicht ganz mit rechten Dingen zugegangen sei. Davon mal abgesehen, dürfte der SFV vermutlich wirklich froh über das Los sein. Der offiziell “Wernesgrüner Sachsen Cup” genannte Wettbewerb wird vom SFV veranstaltet und ist für den Verband wahrscheinlich eine der wenigen Möglichkeiten ein wenig Geld zu verdienen. Die Vermarktung des Finales bietet sich da besonders an. Und in Sachen Vermarktung dürfte die Red Bull Arena gegenüber der Chemnitzer Konkurrenz vor allem auf Grund ihrer VIP-Bereiche die Nase recht eindeutig vorn haben. Die andere, für den SFV in Bezug auf das Finale relevante Frage nach der Sicherheit dürfte tendenziell auch für Leipzig sprechen (WM-Arena), aber de facto keinen großen Unterschied machen. And the winner is: Leipzig weiterlesen

Chemnitzer FC vs. RasenBallsport Leipzig 1:0

Viel Lärm um nichts. So könnte man den letzten Regionalliga-Auswärtsauftritt von RasenBallsport Leipzig beim Chemnitzer FC umschreiben. Deftiger formuliert würde es “große Klappe, nichts dahinter” heißen. Aber hier soll nicht deftig formuliert werden, zumal dieses Aufeinandertreffen nur für eines der beteiligten Teams das Spiel des Jahres war. Das Spiel des Jahres der RasenBallsportler folgt erst noch im Sachsenpokal-Finale. Wieder gegen den Chemnitzer FC.

Im Vorfeld des Aufeinandertreffens von RasenBallsport Leipzig und dem Chemnitzer FC wurde viel gesprochen. Als Höhepunkt der Kampfansagen formulierte RasenBallsport-Coach Tomas Oral sinngemäß, dass der Chemnitzer FC, wenn er denn nach diesem Spiel den Aufstieg feiern wolle, auf Schützenhilfe des Halleschen FC hoffen müsse, da sein  Team auf keinen Fall verlieren werde. Doch daraus wurde wieder mal nichts.

Ich persönlich habe nichts gegen Kampfansagen. Solange man den sportlichen Respekt vor dem Gegner im Blick behält, gehört ein bisschen Verbalscharmützel zum Fußball dazu und peppt das Drumherum um die Spiele angenehm auf. Das macht definitiv mehr Spaß als das Dortmunder Prinzip, erst dann von der Meisterschaft zu reden, wenn man vier Spiele vor Schluss 10 Punkte Vorsprung hat. Ein wenig Demonstration des eigenen Selbstvertrauens beziehungsweise die Idee mit einem öffentlichen ‘wir wollen und werden die weghauen’ in ein Spiel zu gehen statt mit einem ‘wir werden unser bestes geben und dann sehen was dabei raus kommt’, kann ich eigentlich gut leiden. Demut vor der Spielklasse, in der man spielt und Respekt vor dem Gegner: ja. Übermäßige Zurückhaltung und bloß niemanden verbal verletzen wollen: nein. Selbsbewusstsein gehört zum sportlichen Teil des Fußballs tatsächlich dazu.

Problematisch wird das ganze nur, wenn das Selbstbewusstsein nicht so recht mit den eigenen Leistungen korrespondieren will. Auch gegen Chemnitz war dies bei den RasenBallsportlern wieder zu beobachten. Solides, kompaktes Spiel. Ansehnlich vielleicht noch bis zum Strafraum. Aber ohne Durchschlagskraft nach ganz vorn. Das funktioniert eventuell sogar noch, wenn man nicht gleich nach der Pause nach grobem Schnitzer in der Abwehr das 0:1 kassiert. Steht es lange 0:0 wird Chemnitz eventuell unruhig, weil sie wissen, dass sie gewinnen müssen. Eventuell ergibt sich dann sogar noch mal der Platz für einen lucky Punch. Durch die Führung retten die Chemnitzer das Spiel gegen ungefährliche RasenBallsportler eben über die Zeit und starten ihre größte Party der vergangenen Jahre. Chemnitzer FC vs. RasenBallsport Leipzig 1:0 weiterlesen

Wochen(end)splitter IV

Nun denn, der Abschluss der vom Klang der Gegner her aufregenden, englischen Woche steht unmittelbar bevor. Mit der Auswärtsfahrt zum Chemnitzer FC wartet noch einmal ein absolutes Highlight vor großer Kulisse. Aus vieler Münder bei RB Leipzig hört man derzeit so etwas ähnliches wie Revanchegelüste. Die starke Saison des Chemnitzer FC ist gefühlt das komplette Gegenteil der eigenen an dem man sich nun abarbeitet. Stellvertretend für Tomas Oral, Stefan Kutschke oder Daniel Frahn und alle, die verschieden deutlich ausgedrückt den Chemnitzern den Aufstieg zumindest an diesem einen Tag verbauen wollen, steht Tom Geißler:

Wir spielen ja noch gegen Chemnitz. Vielleicht können wir denen noch eins mitgeben am Ende. (Red Bull Audio Player [broken Link] vom15.04.2011)

Einer hält sich dagegen öffentlich vornehm zurück. Stammkeeper Sven Neuhaus bleibt angesichts des Spiels gegen Chemnitz entspannt:

Ich bin kein Freund davon, anderen was kaputt zu machen, sondern ich stehe eher darauf, mit selber etwas aufzubauen. Das haben wir leider nicht geschafft. Aber wir sind Fußballer durch und durch und wir wollen das Spiel mit Sicherheit gewinnen. (Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 19.05.2011)

Ähnlich emotionslos würde ich auch auf das Spiel gucken. Zumindest nach dem geglückten Einzug ins Finale des Sachsenpokals hat das Regionalliga-Auswärtsspiel der RasenBallsportler für mich keine übermäßige Bedeutung. Zumal es sowieso nicht in der Macht des RB Leipzig steht, irgendjemandem irgendetwas zu versauen. Das Saisonfinale hat der Chemnitz FC komplett allein in der Hand und selbst wenn es gegen RB schief geht, bräuchte man danach in Wolfsburg auch nur ein Unentschieden, um aufzusteigen. Zudem darf man mal nicht vergessen, dass die Chemnitz-Verfolger aus Wolfsburg ihre Partie in Halle auch erst einmal gewinnen müssen. Wochen(end)splitter IV weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. Dynamo Dresden 2:1

Vor nicht allzu langer Zeit, als ich mich auf den Weg machte zum freitagabendlichen Heimspiel gegen die U23 von Energie Cottbus fragte ich mich auf dem Weg zur Arena immer wieder, ob ich mich eventuell im Spieltermin geirrt hätte, so wenig Menschen waren unterwegs zum Stadion. Gestern fragte ich mich bereits in der Straßenbahn, ob es denn ein bisher unbekanntes RB-Nest gäbe. So viele Menschen mit RB-Fanartikeln in unterschiedlichster Form habe ich vor einem Spiel glaube ich noch nie gesehen.

Das ‘noch nie’ setzte sich im Stadion im positiven Sinne fort. Was aus Block B, also der Fankurve selbst bis zu mir hinüberschwappte, hatte ich in der Form auch noch nicht erlebt. Das war nicht mehr der Support der 80-100 Leute ganz unten in der Kurve. Gerade in der ersten Hälfte und gerade in der Zeit bis zum 1:0 waren da weite Teile des Blocks höchstmotiviert und geil auf das Spiel und zeigten dies lautstark. Respekt, man hatte eine ungefähre Ahnung, wie Block B tatsächlich irgendwann einmal in einer mittelfernen Zukunft zu einer Wand werden könnte. Wenn sich jetzt auch noch die Haupttribüne und irgendwann auch die meinerseits herbeigesehnte Gegengerade davon ein wenig anstecken ließen, wäre es in der Red Bull Arena richtig gehend laut. Auf Heimseite wohl gemerkt, nicht auf Gästeseite.

Angesichts der Beobachtungen wurde gestern auch wieder einmal schmerzlich klar, was man bei RasenBallsport Leipzig in dieser Saison aufgrund der durchwachsenen, sportlichen Situation eigentlich an quantitativem und qualitativem Fan-Entwicklungs-Potenzial hat liegen lassen. Gestern hat man jedenfalls gesehen, welches Potenzial der Verein in Bezug auf seine Zuschauer derzeit hat und nur selten ausschöpfen kann. Vergleicht man das ganze beispielsweise mit dem Saisonbeginn gegen Türkiyemspor, dann hat man da einen heftigen Sprung gemacht.

Punkt 19 Uhr gestern Abend war also das ganze Vorgeplänkel um die mögliche Aufstellung von Dynamo Dresden auf einen Schlag vergessen. Zweite Mannschaft, dritte Mannschaft, alte Herren, Junioren, alles war in der Diskussion. Heraus kam eine Mischung aus Profiteamanschlusskader (inklusive ehemaligen Stammspielern, die nach Verletzungen Spielpraxis sammelten) plus Oberliga-Stammspielern. Ein Team also, das nominell auf ordentlichem Regionalliganiveau agieren würde. Nimmt man die durch das bunte Zusammenwürfeln fehlende Eingespieltheit, bleibt ein durchschnittliches Regionalligateam übrig. Auf Augenhöhe mit Meuselwitz und Plauen. Ungefähr. Würde ich sagen. Kein Fallobst, auf jeden Fall. Schon gar nicht in einem Pokalspiel. RasenBallsport Leipzig vs. Dynamo Dresden 2:1 weiterlesen

Dynamo Dresden und die unwichtigen Terminprobleme

Schon erstaunlich, was rund um das heutige Sachsenpokal-Halbfinale RB Leipzig gegen Dynamo Dresden so für Storys geschrieben wurden. Zwei Tage vor der ganz Dresden elektrisierenden Zweitliga-Relegation gegen den VfL Osnabrück muss Dynamo noch mal bei RB Leipzig ran. Was die Frage aufwarf, welche Spieler mitdürfen. Von der Traditionsmannschaft bis runter zur A-Jugend war so ziemlich alles im Gespräch, was als nicht relegationsrelevanter Profispieler einzustufen war.

Nun scheint man der heutigen Sächsischen Zeitung zufolge doch noch einen ziemlich schlagkräftigen Kader aus Profiergänzungsspielern und U23-Talenten gefunden zu haben, die nominell durchaus in der Lage sind, gegen RB Leipzig zu bestehen. Angeführt von Drittligaprofi Sebastian Schuppan, der gegen Osnabrück gelbgesperrt fehlen wird und durch den Leipzig-Ausflug im Spielrhythmus bleiben wird, steht beispielsweise Torwart Axel Keller (lange Zeit in dieser Saison Stammtorwart bei Dynamo) mit im Kader. Dem gehören aus dem Profiteam wohl auch Herzig, Kister, Strifler, Pfeffer und Franke an. Alle in dieser Saison mit mehr als 10 und weniger als 30 Drittligaspielen. Alle aber eben auch keine absoluten Stammspieler.

Dazu kommen mit Wagefeld und Soltau noch einmal namhafte und mindestens regionalligaerfahrene Spieler. Komplettiert wird das ganze durch fünf Spieler, die in der aktuellen Saison hauptsächlich für die U23 aktiv waren, dort aber in der Oberliga zu den Stammspielern gehörten. Da die U23 in der Oberliga keine Ambitionen nach oben oder unten hat, sind die fünf für das heute Nachholespiel gegen die U23 aus Erfurt verzichtbar und dürfen mit nach Leipzig. Dynamo Dresden und die unwichtigen Terminprobleme weiterlesen

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