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Zweitliga-Aufsteigerbilanzen

Mit Heidenheim und RB Leipzig steigen diese Saison zwei komplett neue Mannschaften in die zweite Liga auf. Dazu kommt Darmstadt, die zuletzt 1992/1993 zweitklassig waren, also in den letzten 20 Spielzeiten, in denen die zweite Liga gesamtdeutsch und mit 18 Mannschaften spielte, auch nicht vertreten war.

Insgesamt gab es seit 1994 (die aktuellen Aufsteiger nicht mitgezählt) 49 verschiedene Vereine, die insgesamt 72 Aufstiege in die zweite Liga feiern durften. Sechs dieser Vereine spielten in diesen 20 Jahren jeweils nur ein Jahr zweitklassig. Essen gelang das Kunststück, direkt wieder abzusteigen, gleich dreimal. Bei Babelsberg, Schweinfurt, Erfurt, Oldenburg und Siegen blieb es bei einjährigen Geschichten.

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Zuschauerrekorde

Fast 40.000 Zuschauer wie am vergangenen Wochenende beim Spiel zwischen RB Leipzig und dem SV Darmstadt sind für die dritte Liga verdammt viele Menschen auf einem Haufen. Lediglich Fortuna Düsseldorf hatte in seinem Aufstiegsendspiel in der Saison 2008/2009 gegen Werder Bremen II am letzten Spieltag mit 50.000 mehr Zuseher. Für RB Leipzig war es wiederum deutlicher Vereinsrekord, weit vor den 34.000 Menschen, die 2011 das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal gegen Augsburg sehen wollten.

Zuschauerzahlen dienen ja in den fußballbezogenen Diskussionen meist dem Schw…vergleich. ‘Wir haben mehr als ihr und sind deswegen cooler und besser.’ Und rund um RB Leipzig werden die Zuschauerzahlen meist zur Legitimation der eigenen Existenz herangezogen. ‘Wir haben viele Zuschauer, also müssen wir Recht haben.’

Ganz so einfach kann man es sich zwar nicht machen, aber Fakt ist zumindest, dass die Zuschauerzahlen beim RasenBallsport sämtlichen Prognosen, die man bei Vereinsgründung so hören konnte, widersprechen. RB Leipzig werde frühestens in der zweiten Liga überhaupt relevante Zuschauerzahlen haben, hieß es damals. Weil das Fußballfell in und um Leipzig verteilt sei, so die Begründung. Eine grandiose, historische Fehleinschätzung, wie man im Nachhinein feststellen durfte.

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Gegen den Trend

Mit dem SV Darmstadt stellte sich am Samstag jenes Team in Leipzig vor, das das besteingespielteste Team der Liga ist. Zumindest statistisch. Denn im Vergleich mit allen anderen Teams der Liga standen die elf meisteingesetzten Spieler der Lilien im Saisonverlauf deutlich am längsten auf dem Feld.

Während anderswo also das eine oder andere Experiment vonstatten ging, stand in Darmstadt fast für die gesamten 35 bisherigen Spieltage das gleiche Team auf dem Feld. 79 der 90 Minuten Spielzeit verbrachte das Stammteam im Schnitt pro Spiel zusammen. Das sind sieben Minuten mehr als beim zweitplatzierten Team in dieser Statistik, dem 1.FC Heidenheim.

Für beide Mannschaften gilt, dass man sich ihren Erfolg ein ganzes Stück aus klaren Kaderstrukturen und keinen größeren Verletzungen erklären kann. Was auch damit zusammenpasst, dass beide Teams im bisherigen Saisonverlauf jeweils nur 20 unterschiedliche Spieler in der Startelf stehen hatte.

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Gigant der Liga

Ich hoffe, dass wir den Giganten der Liga ein bisschen ärgern können. (Darmstadts Coach Dirk Schuster am Wochenende gegenüber dem MDR zum Spiel gegen RB Leipzig.)

Kürzlich schon hatte ich an dieser Stelle die These vertreten, dass Darmstadt im Aufstiegskampf keinen Druck verspüren wird. Einer der Gründe ist in oben zitierter Aussage zu sehen. Denn egal, was die Tabelle sagt und egal, wie die sportlichen Kräfteverhältnise tatsächlich sind, in Darmstadt ist man so felsenfest davon überzeugt, im Kampf um Platz 2 der Underdog zu sein, dass es fast schon wieder weh tut.

Ist natürlich immer eine gute Frage, wie sich Favoritenrollen vergeben. Nach Jahresetat? Nach Ablösesummen? Wenn man es sportlich sieht, dann wohl kaum. Denn am 35.Spieltag einer Saison zählen die Investitionen (und auch die müsste man sich noch differenziert anschauen) zu Saisonbeginn und in der Winterpause gar nichts mehr. Dann spielen einfach nur Teams gegeneinander, bei denen die einzige Stellschraube die Arbeit auf dem Trainingsplatz ist.

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Wartende Crunch Time

Fast schon elogisch werden die Leistungen von RB Leipzig in den letzten Wochen in der Öffentlichkeit besprochen. Was durchaus berechtigt ist, wenn man betrachtet, dass man in den letzten fünf Wochen auf jeweils sehr souveräne Art und Weise seine Favoritenrolle auf den Rasen gebracht und jeweils verdient gewonnen hat. Und sogar noch zu Null. Als Lohn steht aktuell Tabellenplatz 2 und in der Tabelle seit der Winterpause Augenhöhe mit Heidenheim und Darmstadt.

Die Tabelle seit der Winterpause verrät neben der guten Platzierung aber auch, dass RB Leipzig in den bisherigen sieben Spielen Teams mit herausragender Form fast vollständig aus dem Weg gegangen ist. Von den Teams, gegen die RB Leipzig in 2014 schon spielte, ist die SV Elversberg aktuell das formstärkste (wenn man die gesammelten Punkte als Maßstab nimmt). Was vergleichsweise viel über die Qualität der Gegner aussagt. Man spielte bisher vor allem gegen Teams aus der Breite der Liga. Noch gar nicht von der Spitze und fast noch gar nicht aus dem Formtabellenkeller. Bis auf Halle, die man schon vor Weihnachten zum Rückrundenspiel begrüßen durfte, muss RB Leipzig noch gegen alle vier anderen Teams, die dem Rest der Liga gerade ein wenig entfleucht sind, antreten. Wartende Crunch Time weiterlesen

3.Liga: RB Leipzig vs. SV Wehen Wiesbaden 1:0

“Pressingfeuerwerk”, mit dieser Beschreibung von Alexander Zorniger aus der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden könnte man die Analyse des 1:0 von RB Leipzig gegen den Konkurrenten im Kampf um den Aufstieg auch schon beenden. Denn das, was die RasenBallsportler im Spiel gegen den Ball in den ersten 45 Minuten und auch in Teilen der zweiten Halbzeit abzogen, war eine unfassbare Demonstration ihrer besonderen Stärken. Der letztlich nur die Krönung fehlte, statt des einen mindestens vier oder fünf Tore zu machen.

Dabei musste man in der Partie gleich acht Spieler ersetzen. Nach Coltorti, Domaschke, Ernst, Müller, Sumusalo, Palacios Martinez und Willers musste auch Fabian Franke kurzfristig passen. Weswegen Tim Sebastian von seiner avisierten Position auf der Sechs in die Innenverteidigung, Diego Demme auf die Sechs und Clemens Fandrich ins Team rutschte. Insgesamt auf vier Positionen war die Startelf gegenüber dem Erfurt-Siegerteam verändert und heraus kam nicht nur kein Bruch im Spiel, sondern in den ersten 45 Minuten die vielleicht beste Halbzeit der aktuellen Saison.

Dabei wurde das fast perfekte Auftreten der RasenBallsportler von zwei Umständen begünstigt, die die Gäste direkt zu verantworten hatten. Einerseits verzichtete der SV Wehen Wiesbaden komplett darauf, Druck auf die Innenverteidiger von RB Leipzig und somit auf den Spielaufbau auszuüben. Man entschied sich stattdessen (vermutlich aus Angst vor der Geschwindigkeit zum Beispiel eines Poulsens) dafür in der eigenen Hälfte kompakt auf die Angriffe von RB Leipzig zu warten. Eine Idee, die wenn man sich die bisherige Saison von RB Leipzig anschaut, zumindest gewagt war. Denn die RasenBallsportler sahen immer dann nicht so richtig gut aus, wenn sie schon früh attackiert und im Hin- und Herschieben des Balles bis die Lücke aufgeht, gestört wurden. Abwarten hat sich bisher (abgesehen vielleicht von Elversberg) für die Gegner nicht wirklich ausgezahlt.

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Stimmungskiller

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den SV Wehen Wiesbaden (16.02.2014, 14.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Ralf Rangnick.]

Letzte Woche war das Duell Fünter gegen Zweiter, also Erfurt gegen RB Leipzig, für die Tabellensituation ziemlich wichtig. Und diese Woche wartet schon das nächste Duell Fünfter gegen Zweiter, diesmal nur umgedreht, sodass RB Leipzig gegen den neuen Fünften Wehen Wiesbaden zu Hause antreten darf. Tabellarisch ist es wohl das vielzitierte Sechs-Punkte-Spiel, denn nach dem Spieltag können zwischen Platz 2 und 5 je nach Verlauf drei bis neun Punkte liegen. Das Feld an der Spitze kann also ganz eng zusammenrutschen, aber es könnte sich auch ein Trio (Leipzig, Darmstadt, Rostock), das um die Plätze 2 und 3 streitet, leicht absetzen.

Angesichts der für die Gäste gar nicht ungünstigen Voraussetzungen erstaunt es, dass wohl – abgesehen von Saarbrücken – jene Mannschaft anreist, in deren Umfeld es im Saisonschnitt wohl die schlechteste Stimmung in der ganzen dritten Liga gibt. Das ging schon unter Trainer Peter Vollmann los, unter dem Wehen Wiesbaden ergebnistechnisch sehr gut in die Saison startete, sich anschließend aber mit den Ergebnissen so lange an den Leistungen auf dem Platz orientierte, bis Vollmann weg war.

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Alles Gute kommt von oben

Die Transferperiode ist nun schon wieder ein paar Tage her. Und damit sind auch seit ein paar Tagen die Drittligakader für den Rest der Saison komplett. Insgesamt wechselten zwischen dem 01.01. und dem 31.01. 55 Spieler zu einem oder innerhalb eines (aus dem Nachwuchs zu den Profis zum Beispiel) Drittligaverein. Weitere 11 Spieler waren schon (teils deutlich) vor der Winterpause aus der Vertragslosigkeit oder dem eigenen Nachwuchs verpflichtet worden. Von diesen 66 Spielern verantwortet Saarbrücken gleich 15. Hintenan steht Rostock, die als einziges Team der Liga, immer noch in derselben Zusammensetzung agieren wie zu Saisonbeginn.

Wie schon in der Sommerpause war RB Leipzig mit reichlich 1.000.000 Euro Transferausgaben dem Rest des Feldes in der Wintertransferperiode weit vorneweg. Laut transfermarkt.de [broken Link] zahlten lediglich Dortmund und in ganz kleinem Rahmen Darmstadt auch Ablöse. Nimmt man Sommer- und Wintertransferperiode zusammen, dann steht bei RB Leipzig ein Transferminus von ca. 2.000.000 Euro, während der Rest der Liga zusammen etwa 1.000.000 Euro Transfereinnahmen verbuchen konnte. Im Minus stehen mit kleinen Summen lediglich Chemnitz und Darmstadt und dazu die Profizweitvertretungen mit per se anderen wirtschaftlichen Voraussetzungen BVB II und VfB II. In Sachen wirtschaftlicher Potenz ist RB Leipzig tatsächlich beileibe kein Drittligist.

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Better change a winning team

Beim Auswärtsspiel in Erfurt trat RB Leipzig erst zum vierten Mal in dieser Saison mit der identischen Aufstellung wie im Spiel zuvor an. Noch nie – und aufgrund der Verletzten Ernst und Domaschke und dem rotgesperrten Willers auch diesmal nicht – konnte man dreimal hintereinander mit der gleichen Formation auflaufen.

Das klingt aufs erste Hören wenig, relativiert sich aber mit Blick auf die anderen 19 Drittligavereine. Denn im Schnitt der dritten Liga hat jedes Team in 24 Spielen erst 3,25mal das identische Team wie am Spieltag zuvor auf den Platz geschickt.

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