Schlagwort-Archive: Fabio Coltorti

Revanchegelüste

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den SV Sandhausen (01.11.2015, 13.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick und Fabio Coltorti.]

Was gibt es besseres im Fußball, als nach einer desaströsen Niederlage gleich weitermachen zu können. Keine Chance, den ganz großen Gedankenfasching zu starten und in der Liga gleich dort wieder ansetzen können, wo man vor einer Woche mit einem Heimsieg gegen Düsseldorf erst aufgehört hatte. Denn trotz Pokalschlag in die Magengrube kommt RB Leipzig eigentlich ja aus guten Wochen mit meist überzeugenden Leistungen und Ergebnissen.

Überzeugend spielte in den letzten Monaten auch Gegenüber Sandhausen, wie nicht zuletzt die RasenBallsportler beim 0:4 Anfang Mai schmerzlich erfahren durften. Denn mit Leipzig und Sandhausen treffen die beiden Zweitligateams aufeinander, die im Jahr 2015 die meisten Punkte sammelten. Nimmt man die rein sportlichen Daten der aktuellen Saison und lässt den Punktabzug wegen Verstößen im Lizenzierungsverfahren beiseite, dann treffen die Nummer 3 und 2 dieser Spielzeit aufeinander. Ein echtes sportliches Spitzenspiel also.

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10.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

Neun Spieltage sind schon absolviert. Und erstaunlicherweise gab es bisher in den Ligaspielen noch bei keinem Verein einen Torwartwechsel. Nicht wegen Verletzungen, nicht wegen Platzverweis und auch nicht aus Leistungsgründen. 18 Torhüter, die bisher in neun Spielen komplett 90 Minuten lang im Tor standen.

Zum Vergleich: Bei den Feldspielern sind nach neun Spielen noch 24 übrig geblieben, die bisher durchgängig auf dem Platz standen. Spricht, jeder Verein hat bis jetzt im Schnitt einen Torwart und reichlich einen Feldspieler 9 mal 90 Minuten durchspielen lassen. Bei RB Leipzig heißt der Feldspieler im Übrigen Willi Orban. Aber das nur nebenbei.

Die diesjährige Torhüterklasse besteht zumindest zur Hälfte aus Spielern des letzten Jahres. Denn neun der aktuellen Stammkeeper standen auch letzte Saison schon in mindestens der Hälfte aller Saisonspiele im Kasten: Orlishausen, Coltorti, Hesl, Zimmermann, Himmelmann, Gikiewicz, Rensing, Haas und Luthe.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. SC Freiburg 1:1

Das Aufeinandertreffen der vor der Saison als Topfavoriten auf den Aufstieg auserkorenen Teams aus Leipzig und Freiburg im Montagsspiel am Donnerstagabend. Mit Spannung erwartet, hielt die Partie über weite Strecken, was sie versprach und endete mit einem aufgrund des Verhältnisses klarer Chancen durchaus gerechten 1:1, bei dem beide Teams ihre Klasse zeigen konnten.

Ins Spiel gegangen waren beide Mannschaften trotz englischer Woche mit derselben Formation wie am letzten Spieltag. Unter der Woche hatten beide Trainer diesbezüglich noch rumgedruckst und auf mögliche Änderungen verwiesen. Am Ende entschieden sie sich dafür, die zuletzt funktionierenden Gebilde nicht zu verändern.

Die ersten fünf Minuten gingen zwischen beiden Teams als Abtasten durch. Wobei die Hausherren aus irgendeinem Grund mit einer guten Portion Nervosität in die Partie gingen. Stellvertretend dafür eine Szene von Stefan Ilsanker, der an der rechten Seitenauslinie zweimal den Ball bei Rettungsaktionen nicht richtig traf und schließlich ein Foulspiel an der Eckfahne begehen musste, um die Situation zu bereinigen. Auch Fabio Coltorti mit einem gewagten Pass im Spielaufbau kurz danach, den die Freiburger Dominik Kaiser abjagten, passte dazu.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2015/2016 – Update 3

Schon seit einer Woche ist die Transferliste nun geschlossen und damit der Kader von RB Leipzig komplett (wenn man nicht irgendwann noch in Panik einen vertraglosen Spieler verpflichtet). Trotz der Tatsache, dass bis auf Joshua Kimmich keiner der letztjährigen Stammspieler den Verein verlassen hat, liegt eine bewegte Transferperiode hinter dem Verein.

Insgesamt zehn neue Spieler stehen im Profikader. Irgendwas zwischen sieben und acht davon mit einer relativ klaren Idee und auch realistischen Chance, nicht nur für die Bank verpflichtet worden zu sein. Der Kader hat also in der Qualität deutlich hinzugewonnen, wenn fast ausschließlich Spieler verpflichtet wurden, die sofort Stammelfchancen haben. Bedeutet aber auch, dass hier gerade ein erheblicher Umbruch in den gewachsenen, sportlichen Hierarchien des Teams stattfindet.

Zehn Neuzugängen stehen elf Abgänge entgegen, wenn man nur die Spieler zählt, die in der Rückrunde der vergangenen Saison in Leipzig gespielt haben. Dazu kommen noch mal acht Spieler, die verliehen waren und nach ihrer vertragsgemäßen Rückkehr nach Leipzig keine sportliche Chance mehr hatten und entsprechend mit neuen Vereinen versorgt werden mussten. Mit Sumusalo und Palacios Martinez fanden zwei den Weg in die hauseigene U23, der Rest verstreute sich über die Welt.

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Was von Spieltag 3 bleibt

Christian Streich ist ja inzwischen auch einigermaßen bekannt, was seinen Umgang mit Schiedsrichtern und deren Entscheidungen angeht. Kaum ein Spieltag, an dem der Freiburger Coach nicht irgendwas und irgendwen anprangert. So erstaunte es auch nicht, dass Streich nach der Niederlage gegen Bochum direkt den Schiedsrichter unter anderem für seine (von allen Beteiligten als spielentscheidende angesehene) gelb-rote Karte gegen Außenverteidiger Mensur Mujdza geißelte.

So weit, so normal. Dass er sich nur einen Tag später beim Kicker meldet und eigeninitiativ (so zumindest die Behauptung des Blattes) für seine Äußerungen entschuldigte, weil er beim Betrachten der umstrittenen Szenen gemerkt habe, dass er und nicht der Schiedsrichter falsch liege, ist dagegen eine deutliche Abkehr vom üblichen Muster. Eine Abkehr, für die man durchaus Respekt haben kann. Eine Abkehr, die aber auch nur Sinn macht, wenn daraus auch Konsequenzen für zukünftiges Verhalten resultiert.

Es darf für Streichs Verhalten an der Seitenauslinie nämlich letztlich keine große Rolle spielen, ob er meint, dass eine Entscheidung falsch oder richtig war. Mal abgesehen davon, dass in Streichs Aufregung immer auch ein ‘die haben was gegen unseren schönen Underdog-Verein’ drinsteckt (bzw. zumindest in der Bundesliga drinsteckte), machen Schiedsrichter im Spielverlauf schlicht Fehler und das Coaching kann sich nicht darauf beziehen, die Schiedsricherfehler zu zählen, sondern die eigenen Mannschaft hinsichtlich der Bedingungen des Spiels einzustellen und im Spielverlauf auch mal zu verändern. Und da lag Streich nach dem Platzverweis gegen Bochum offenbar ziemlich daneben, denn ansonsten hätten die Gäste nicht binnen zehn Minuten drei Tore erzielen können.

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3.Spieltag – 2.Bundesliga 2015/2016

Eine Spitzenmannschaft sollte weniger als ein Tor pro Spiel kassieren. (Fabio Coltorti, 30.10.2013)

Drei Gegentore hat RB Leipzig in den ersten drei Pflichtspielen (naja, knapp drei Pflichtspielen) kassiert. Und ist dabei ziemlich gut weggekommen, wenn man sieht, dass die Kontrahenten und insbesondere Fürth doch einige Chancen liegengelassen haben. Wenn man Fabio Coltortis obige Klassifizierung heranzieht (die zugegebenermaßen noch aus der dritten Liga stammt), ist man also von einer Spitzenmannschaft noch ein Stück entfernt.

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DFB-Pokal: VfL Osnabrück vs. RB Leipzig abgebrochen

Stell dir vor es ist DFB-Pokal und fast alles, was für das Spiel relevant ist, ist bereits nach einer Minute passiert. So ähnlich ging es beim Spiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig zu. Nach reichlich 40 Sekunden schon fiel die Führung für die Gastgeber, die den weiteren Spielverlauf nachhaltig prägen sollte. Und beim anschließenden Torjubel ging das Fangnetz vor der VfL-Fankurve zu Teilen zu Bruch, wodurch dann später im Spiel der Spielabbruch nach einem Feuerzeugwurf überhaupt erst möglich wurde.

Ins Spiel gegangen war RB Leipzig nicht ganz unüberraschend mit Massimo Bruno für den zuletzt glücklosen und etwas überspielt wirkenden Yussuf Poulsen, dessen Physis den RasenBallsportlern im Offensivspiel trotzdem fehlte. Zudem durfte Stefan Hierländer wieder hinten rechts verteidigen. Was schon mehr überraschte, denn in Frankfurt hatte der Österreicher auf der Position nicht so richtig gut ausgesehen und der VfL spielte erwartungsgemäß viel über die Flügel.

Auch in Osnabrück verlor Hierländer gleich den ersten Zweikampf nach einem langen Ball, woraus dann über einige Umwege der Gegentreffer entstand. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, Hierländer als Sündenbock hinzustellen. Die Außenverteidiger hatten es in dieser Partie unheimlich schwer und mussten oft defensiv in Eins-gegen-Eins-Duellen gehen oder gar zwei Gegenspieler verteidigen, weil Osnabrück immer wieder die Flügel überludt.

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Teambuilding unter neuen Bedingungen

Leipzig ist in dieser Liga der absolute Topfavorit, wir nur der Underdog. (Fürth-Coach Stefan Ruthenbeck vor dem Gastspiel in Leipzig)

Man kann sich schon mal dran gewöhnen, dass die Storylinie der Saison mehr noch als in den letzten Spielzeiten klar ist. Gegen RB Leipzig tritt jedes Team als absoluter Underdog an, der einen außergewöhnlichen Tag braucht, um Punkte einzusammeln. Alle Trainer werden sich Mühe geben, diese besondere Konstellation heranzuziehen, um sie als psychologisches Moment für das eigene Team zu nutzen.

Im Gegensatz zu manchem Spiel in den letzten zwei Jahren, als selbst Teams, die über einen längeren Zeitraum besser als RB Leipzig gespielt hatten, sich gegen den Aufsteiger, der weder nach dem Drittligaaufstieg noch nach dem Zweitligaaufstieg die umfassende Übermannschaft hatte (nicht umsonst spielt einer wie Matthias Morys, der in Leipzig oft Spielzeit bekam, inzwischen Drittligafußball in Aalen), mal absurder, mal weniger absurd zum absoluten Außenseiter stilisierten, ist diese Masche in dieser Saison natürlich auch durchaus angemessen.

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Unerwartete Standortbestimmung

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen die SpVgg Greuther Fürth (03.08.2015, 20.15 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz drei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick und Fabio Coltorti.]

Gerade mal zwei Monate ist es her, dass RB Leipzig am letzten Spieltag der vergangenen Saison Greuther Fürth empfing. Ein Team, das damals in akuter Abstiegsgefahr steckte und in Leipzig mit einer Leblosigkeit auftrat, dass man fast schon annehmen musste, dass sie gegen einen Abstieg nichts haben. Geschafft haben sie es am Ende trotz nie in Frage stehender Niederlage in Leipzig wegen der Ergebnisse der Konkurrenz nicht.

Nach der Saison ging man in Fürth den naheliegenden Schritt, entschied sich gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Mike Büskens und warb intensiv um den Aalener Coach Stefan Ruthenbeck, den man schließlich aus seinem laufenden Vertrag herausholen konnte. Dieser Stefan Ruthenbeck hat es binnen weniger Wochen und trotz einiger Rückschläge in Testspielen geschafft, aus dem leblos wirkenden Team eine Mannschaft zu bauen, die füreinander läuft und im ersten Saisonspiel dem Karlsruher SC insgesamt überraschend deutlich überlegen war, auch wenn man schließlich glücklich erst durch ein Tor kurz vor Schluss gewann.

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2.Bundesliga: FSV Frankfurt vs. RB Leipzig 0:1

Das erste Pflichtspiel der Saison. Immer ein heiß erwartetes Ereignis. Im Fall von RB Leipzig ganz besonders. Nicht nur, weil das über allem stehende Ziel diese Saison der Aufstieg ist, sondern weil mit Willi Orban, Atinc Nukan, Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer und Davie Selke gleich fünf Neuzugänge in der Startelf standen und ziemlich unklar war, wie das funktionieren würde. Zudem feierte Ralf Rangnick die Rückkehr auf die Trainerbank, was ja auch noch mal zu Veränderungen auf dem Feld hätte führen können.

Am Ende erinnerte der Auftritt von RB Leipzig beim FSV Frankfurt in vielerlei Hinsicht an die vergangene Saison. Spielerisch von überschaubarem Niveau kämpfte man sich aber im Gegensatz zu den Spielen in Aalen, Sandhausen und Frankfurt im vergangenen Jahr zu einem 1:0-Sieg. Was durchaus auch der erhöhten individuellen Qualität der Offensivreihe zuzuschreiben war, denn Neuzugang Marcel Sabitzer verwandelte eine der wenigen Chancen nach der Halbzeit abgeklärt zum goldenen Tor.

Irgendwie bezeichnend für die ersten 20 bis 25 Minuten die Szene direkt nach dem Anpfiff, als Frankfurt einen langen Ball nach (aus ihrer Sicht) links außen schlug, wo der etwas überraschend in der Startelf stehende Stefan Hierländer hinterherlief und die Situation nur mit einem Foul direkt an der Strafraumgrenze lösen konnte. Eine gefährliche Freistoßsituation direkt nach dem Anpfiff für das Heimteam gehört eigentlich zu den Dingen, die man gern vermeiden würde..

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