Schlagwort-Archive: Bundesliga 2016/2017

Fehlgriff

Schmidts schrittweise wachsende Distanz zu den Spielern und Bayers über zweieinhalb Jahre drastisch wachsende Distanz zur Konkurrenz öffnete den Verantwortlichen nicht die Augen, sondern ließ sie fast kindisch an diesem Trainer festhalten, der nicht mehr mitbrachte als die längst überholte Lehre vom Vollgas-Chaos-Pressingmaschinen-Fußball. (…) Völler, das Gesicht von Bayer, steht als Verlierer da. Schmidt war nicht der erste Fehlgriff, Labbadia und Dutt lassen grüßen. (Frank Lußem im Kicker vom Montag)

Manchmal muss man bei der Bewertung von Trainern schon ein wenig schlucken. “Längst überholte Lehre”, “Fehlgriff”. Treten wir doch noch mal hübsch nach. Harte Urteile, gerade wenn sie von Journalisten oder anderen Beobachtern kommen, die nicht umsonst nicht auf dem Trainingsplatz stehen, sondern ihre Qualitäten in anderen Dingen haben.

Ich bin zu weit weg vom Leverkusener Fußball und habe zu wenig der Spiele des Klubs gesehen, um beurteilen zu können, was dem Verein tatsächlich auf Dauer fußballerisch-taktisch abgeht. Aus der Entfernung schien ja eher das Problem zu sein, dass das Pressing beileibe nicht (mehr) von elf gemeinsam agierenden Akteuren betrieben wurde und entsprechend naturgemäß daraus Probleme für die Erfolgsaussichten resultieren. Also nicht die Lehre vom “Vollgas-Chaos-Pressingmaschinen-Fußball” an sich tot war, sondern eher dessen Umsetzung nicht so richtig gelang.

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Top-Trio Bayern, Dortmund, Leipzig

36 Tore fielen am vergangenen Spieltag in der Bundesliga. Das sind durchaus reichlich. Vier pro Spiel, zwei je Mannschaft. RB Leipzig und Augsburg waren also am Freitag stilbildender Prototyp des Spieltags.

Wie das aber eben immer so ist im Fußball, verteilen sich die Dinge nur selten so gleich. Es liegt in der Natur der Sache, dass im Normalfall die einen gleicher als die anderen sind. Sodass auch der Torerfolg in der Bundesliga sehr unterschiedlich verteilt ist. Dass Bayern fast viermal so viele Tore erzielt hat wie der SV Darmstadt 98 ist durchaus eine bemerkenswerte Differenz. Braunschweig war vor drei Jahren ein Team, dem es mit den Bayern so ähnlich ging.

Nun, das ist vielleicht nicht so spannend. Interessanter da vielleicht, wie sich der Torerfolg innerhalb der Mannschaften verteilt. Bei den Bayern gibt es diese Saison bereits 16 Torschützen. Was deutlich zeigt, dass das Team qualitativ sehr breit besetzt ist und sich das auch in der Offensive bzw. im Offensivspiel bemerkbar macht. Auch Dortmund und Hoffenheim sind mit je 13 Torschützen ganz oben dabei. Bremen wird seinem offensiven Ruf mit gleich 14 Torschützen gerecht.

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Bundesliga: FC Augsburg vs. RB Leipzig 2:2

Auswärtsspiel in Augsburg als Freitagabendaufgabe für RB Leipzig am 23. Spieltag. Es wurde ein überraschend unterhaltsames und kurzweiliges Spiel, das schließlich mit einem 2:2 zu Ende ging. Eher zu wenig aus RB-Sicht, wenn man vor allem die ersten 70 Minuten sieht.

In die Partie gegangen war Leipzig mit einer gegenüber dem Köln-Spiel unveränderten Aufstellung. Von der Formation her war es dem 4-3-3 gegen Köln ähnlich. Allerdings spielte man es eher asynchron. Denn Sabitzer agierte gegen den Ball etwas tiefer als es Forsberg tat. Sodass eher ein 4-1-3-2 entstand. Mit einem Forsberg, der teilweise fast als zweite Sturmspitze agierte und ansonsten im Zehnerraum viele Freiheiten bekam und einem Sabitzer, der oft neben Demme und Keita die Dreierkette vor Ilsanker bildete. Aber es konnte auch gern mal zum 4-1-4-1 oder 4-2-3-1 werden.

Augsburg auf der anderen Seite zauberte wegen diverser Ausfälle zwei Überraschungen aus dem Ärmel. Framberger ersetzte auf der rechten Seite den verletzten Verhaegh. Und Danso komplettierte die Abwehr auf der rechten Innenverteidigerposition, weil man mit Fünferkette spielen wollte.Bundesligapremiere, 18 Jahre. Spielte, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

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Davie Selke auf der Suche nach der Cinderella Story

Viele Verlierer hat der Kader von RB Leipzig in dieser Saison nicht zu bieten. Papadopoulos war so einer, aber der ging leicht erbost im Winter Richtung Hamburg. Gilt ähnlich, nur nicht mit ganz so viel Erbostheit für Terrence Boyd und Zsolt Kalmár. Rani Khedira gehörte bis zuletzt auch dazu. Nach ein paar mehr Einsatzminuten als in der Hinrunde hat sich bei ihm der Wind aber ein bisschen gedreht. Dominik Kaiser kann mit der Entwicklung von Spielzeit auch nicht zufrieden sein, würde deswegen wohl aber eher keinen Stunk machen.

Bleibt also noch Davie Selke, der mit seiner Situation absolut nicht zufrieden sein kann. Lediglich 360 Einsatzminuten hatte er bei immerhin 15 Einsätzen. Macht im Schnitt 24 Minuten Einsatzzeit. Auf Augenhöhe mit Oliver Burke. Das ist das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch als Jokerrolle bezeichnen würde. Also zu wenig für jemanden, der schon letzten Sommer mit seinen abnehmenden Einsatzzeiten in der Rückrunde der zweiten Liga am Hadern war.

Entsprechend der unbefriedigenden Situation brauchte es im Winter schon eines längeren Gesprächs, in dem Ralph Hasenhüttl seinen Stürmer davon überzeugte, den Konkurrenzkampf anzunehmen und den Verein nicht übereilt zu verlassen. In der Vorbereitungszeit bekam Selke dann auch besonders viele Einsatzzeiten, um auf sich aufmerksam zu machen und sich in verschiedenen Sturmkonstellationen zu präsentieren.

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Zur Abwechslung mal auswärts

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim FC Augsburg (03.03.2017, 20.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl.]

Dank Freitagspiel diesmal eine kurze Woche. Es geht in der Bundesliga bereits in das letzte Saisondrittel. Zwölf Spiele sind noch zu absolvieren. Es wartet die Auswärtsfahrt zum FC Augsburg. Dreimal hat RB Leipzig mit dem FCA bereits die sportlichen Klingen gekreuzt. Nach zwei Spielen im DFB-Pokal und dem Hinspiel in der Bundesliga tritt man nun erstmals auch in Augsburg an.

Viel konstanter als der FC Augsburg kann man eine Saison nicht spielen. Seit dem 2. Spieltag stand man immer zwischen den Plätzen 10 und 13. Also immer irgendwo in der unteren Tabellenhälfte, aber nie so, dass man im engeren Sinne in den Abstiegsstrudel geraten wäre. Als 13. steht man derzeit auch punktetechnisch im Niemandsland der Tabelle. Sechs Punkte hat man Rückstand auf den 1.FC Köln auf Platz 7, sieben Punkte Vorsprung sind es auf Relegationsplatz 16.

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Bundesliga: RB Leipzig vs. 1.FC Köln 3:1

22. Spieltag. Zweiter gegen Siebter. RB Leipzig gegen den 1.FC Köln. Ein direktes Duell im Kampf um die Plätze, die für einen Start in einem europäischem Wettbewerb berechtigen. Entsprechend für beide Mannschaften die Chance, einen großen Schritt in der Tabelle zu machen. Diese Chance nutzte dann RB Leipzig. Vor allem eine hervorragende erste Halbzeit mit vielen Chancen führte zum verdienten 3:1-Erfolg.

In die Partie gegangen war Leipzig wieder mit Willi Orban, der nach seiner Gelbsperre zurück in die Mannschaft kehrte. Oliver Burke blieb dafür draußen. Da er sowieso verletzt war, blieb ihm nicht mal ein Platz im Kader. Davie Selke sah das Spiel lange Zeit erneut nur von der Bank.

Organisiert war RB Leipzig erstmals in dieser Saison in einem 4-3-3 alias 4-1-2-2-1. Mit Ilsanker auf der Sechs, Keita und Demme als Achtern, Sabitzer und Forsberg auf den Zehner-Positionen und Werner als Stürmer. Ralph Hasenhüttl begründete dies nach der Partie damit, dass man nach den Erfahrungen des Hinspiels verhindert wollte, dass Dominique Heintz (im Spielaufbau das linke Glied einer Dreierkette) lange Bälle hinter die RB-Verteidigung spielen kann. Entsprechend wollte man im Anlaufen diesmal mit drei offensiven Akteuren agieren und nicht nur mit zweien. Gut getimte, lange Bälle von Heintz sah man jedenfalls tatsächlich im Spielverlauf nicht. Von daher ging die Maßnahme in Bezug auf die Heintz-Absicht auf.

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Chance auf einen großen Schritt gen Europa

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig gegen den 1.FC Köln (25.02.2017, 15.30 Uhr) befindet sich diesmal aufgrund von gestriger Abwesenheit meinerseits kein Liveticker von der Pressekonferenz. Wer nicht ohne auskommt, findet im Ticker bei rblive.de die wichtigsten Aussagen von Trainer Ralph Hasenhüttl.]

Nein, am 22. Spieltag einer Saison gibt es final noch nichts zu gewinnen oder zu verlieren. Auch in dieser Spielzeit nicht. Trotzdem kann RB Leipzig schon jetzt einen entscheidenden Schritt machen. Denn durch einen Heimsieg gegen den 1.FC Köln könnte man den Vorsprung auf Platz 7, den ersten Platz der nicht sicher für einen europäischen Wettbewerb reicht, auf 15 Punkte vergrößern. 15 Punkte Vorsprung zwölf Spiele vor dem Ende, das wäre nach menschlichem Ermessen nicht mehr zu verspielen. Alternativ könnte das Feld zwischen Platz 2 und 7 bei einer RB-Niederlage wieder auf acht Punkte Differenz zusammenrücken.

Mit dem 1.FC Köln wartet sportlich eine sehr unangenehme Aufgabe. Erst einmal hat der Klub diese Saison in der Bundesliga mit mehr als einem Tor Differenz verloren. Und das war das Freak-Spiel in Hoffenheim. Ansonsten ist man unheimlich schwer zu bezwingen. Erst viermal (wie Dortmund und Leipzig) ging man überhaupt als Verlierer vom Platz. 19 Gegentore sind die zweitwenigsten der Liga.

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Bundesliga: Borussia Mönchengladbach vs. RB Leipzig 1:2

Drei Auswärtsniederlagen hintereinander ohne eigenes Tor für RB Leipzig. Dazu die letzten beiden Ligaspiele verloren. Ein bisschen stellte sich vor dem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach die Frage, ob aus Einzelereignissen nun doch ein Trend wird. Am Ende der 90 Minuten feierte RB eine Art Statement-Sieg gegen die aufkommenden Unkenrufe und Hoffenheim-Vergleiche, den man sich durch viel Aufwand und durch das bessere Agieren vor dem gegnerischen Tor auch verdiente.

Etwas überraschend, was Ralph Hasenhüttl in Mönchengladbach aufstellungstechnisch veranstaltete. Der eigentlich angekündigte Upamecano blieb auf der Bank. Dafür rückte Ilsanker neben den nach Gelbsperre zurückkehrenden Compper in die Innenverteidigung. Statt Orban/ Upamecano also Compper/ Ilsanker als Startduo. Keita rutschte von der Zehn für Ilsanker auf die Sechs, auf der er wirkungsvoller ist. Sabitzer spielte statt zweiter Spitze wieder auf der Stammposition auf der Zehn, die ihm auch näher liegt. Und Burke bekam dafür den Platz neben Werner im Sturm, wo er allerdings etwas wirkungslos blieb. Überraschend aber vor allem, Schmitz für Bernardo in die Startelf zu stellen. Wobei Schmitz seine Sache abgesehen von kleineren Wacklern sehr gut machte.

Am Ende war es das gewohnte 4-2-2-2-System, nachdem man vor dem Spiel noch rätseln durfte, ob Hasenhüttl eventuell eine Systemumstellung plant. Zumindest ließen sich seine Äußerungen, Upamecano, Ilsanker und Keita spielen zu lassen, entsprechend interpretieren, wenn man davon ausging, dass Keita nicht noch mal auf der Zehn spielen würde. Durch Upamecanos Bankplatz blieb es dann aber doch beim gewohnten System und Keita fand trotzdem einen Platz auf der Sechs.

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Puzzlearbeit gegen defensive Stärke

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig bei Borussia Mönchengladbach (19.02.2016, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl und Marvin Compper.]

21. Spieltag. Mitten in der Krise nach Mönchengladbach. Kleiner Scherz. Der den durchaus realistischen Hintergrund hat, dass nach zwei Niederlagen in Folge die Augen noch stärker auf das sportliche Ergebnis und Auftreten von RB Leipzig gerichtet sein werden. Kommt jetzt der Einbruch, ist die Frage, die viele auf den Lippen haben. Das System RB Leipzig entschlüsselt, formulieren die Ersten locker vor sich hin. Je nach Sichtweise halt hoffnungsfroh oder mit Sorgenfalten.

Drei Niederlagen in Folge gab es bei RB Leipzig letztmals Ende der ersten Zweitligasaison 2014/2015. Damals war Ralph Hasenhüttl durch den aufstiegsbringenden Sieg mit Ingolstadt direkt an der Serie beteiligt. Es war der einzige Dreierpack mit Niederlagen, den RB je aushalten musste.

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