Presse 30.07.2012

Alexander Zorniger wieder mal in einem dieser sympathischen Interviews. Diesmal beim MDR. Nicht viel neues dabei, aber da hat ziemlich viel ziemlich doll Hand und Fuß. Sachlich die wichtigsten Aussagen sicherlich, dass man noch einen U23-Spieler verpflichten würde, wenn denn plötzlich einer auf dem Schirm auftauchen täte. Und: die Regionalliga-Reform ist Schwachsinn und die, die es entschieden haben in diesem einen Punkt nicht kompetent. Ich mag ja meinungsstarke Menschen..

Interessant finde ich, wie wohlwollend allerseits seit Zornigers Einstieg berichtet wird. Er hat mit seiner kommunikativ-direkten Art so ziemlich alle Medienkanäle für sich eingenommen. Das ist natürlich erst mal gut, produziert aber auch eine enorme potenzielle Fallhöhe für den Fall eines sportlichen Fehlstarts. Scheint ja schon keiner mehr dran zu glauben, dass es auch unter Zorniger Scheißspiele geben kann..

Das bei Fortuna Chemnitz war jedenfalls keins. 8:1 im drittletzten Test. Kann man als gelungen bezeichnen.

Ingo Hertzsch wurde derweil von der offiziellen Homepage als Fanbetreuer bestätigt. Interessanterweise soll er diesen Job NEBEN seiner Marketingtätigkeit ausüben. Man kann das werten wie man will (positiv oder negativ), Fakt ist, dass der Verein damit im Dienstleistungssinne ein Statement gegen Fansozialarbeit und für Kommunikation und Kundenbetreuung zu setzen scheint. Keine Ahnung, ob sich das mittelfristig auszahlt. Im Umgang mit den offiziellen Fanclubs sicher, aber im Umgang mit den unabhängigen Fangruppen kann diese Entscheidung eher nachteilig sein, denn die erreicht man u.U. nicht, indem man ihnen eine Telefonnummer des Fanbetreuers zur Verfügung stellt. Mal gucken, ob sich Ingo Hertzsch desöfteren im Fanblock rumtreibt oder inwieweit der Verein für sozialarbeiterische Belange nun die Nähe des Leipziger Fanprojekts sucht. Großer Vorteil von Ingo Hertzsch ist ganz nebenbei gesagt natürlich seine große Popularität gerade bei den RB-Fans der ersten Stunde.

Subrata Pal ist immer noch froh mit seinem Training bei RB Leipzig und fühlt sich sportlich gut genug für Deutschlands vierte Liga. Nur die körperlichen Vorteile der Konkurrenz (Coltorti!) beeindrucken ihn..

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Testspiel: VfB Fortuna Chemnitz vs. RB Leipzig 1:8

Das klingt natürlich super. 8:1 bei Fortuna Chemnitz, die vor ein paar Wochen nur knapp die Qualifikation für die kommende Regionalligasaison verpassten (in Relegationsspielen gegen Lok [Update 30.07.: natürlich nicht in Relegationsspielen, sondern im letzten Saisonspiel nach einer Niederlage gegen Lok und anschließend in Relegationsspielen gegen Torgelow]). Alexander Zorniger verstieg sich deswegen zu der plausibel klingenden, aber trotzdem gewagten These, dass Fortuna Chemnitz vom Niveau her dem Regionalliga-Aufsteiger aus der Nord-Staffel der NOFV-Oberliga Torgelower SV Greif gleichen würde.

Man darf das guten Gewissens als leicht übertrieben bezeichnen. Die bisherigen Testspiele der Chemnitzer zeigen, dass sie offenbar lange nicht auf Vorjahresniveau agieren. 0:3 bzw. 0:7 bei der SG Leipzig Leutzsch (6.Liga) bzw. dem Malchower SV (5. Liga), das ist sicherlich nicht furchteinflößend. Weswegen sich das 8:1 etwas relativiert.

Und auch ein anderes Phänomen könnte ein wenig zur Relativierung des Ergebnisses beitragen. Bisher gab es einige Testspiele, in denen RB Leipzig vor allem in der zweiten Halbzeit aufdrehte und einige Tore drauflegte. Man könnte vermuten, dass gerade den unterklassigen Mannschaften gegen die frisch eingewechselten RasenBallsportler die Luft ausgeht. Ob RB Leipzig ähnlich gut funktioniert, wenn man dann mal mit 11 Leuten ziemlich lange durchspielen muss und nur drei mal wechseln kann, wird eine spannende Frage sein.

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Presse 28.07.2012

Der Abschied von Timo Rost. Heimlich, still und leise. Schade, dass die 2,5 Jahre Leader-Rost bei RB Leipzig ein ziemliches Missverständnis waren. Ich kann mich eigentlich an keine längere Phase erinnern, in der Rost ein entscheidender (positiver) Faktor gewesen wäre. In Erinnerung wird mir dagegen immer die Rote Karte vor knapp zwei Jahren gegen Wilhelmshaven bleiben. Vielleicht eine paradigmatische Szene, in der das ganze tragische Missverständnis Ausdruck fand. Sei es wie es sei, viel Glück auf dem möglichen Weg zum Trainer und vll. gibt es ja zukünftig passendere Verbindungen zu RB. Mich würde das tatsächlich freuen.

Heute testet RB bei Fortuna Chemnitz. Alle einsatzfähigen Spieler sollen Einsatzzeit erhalten. Mal sehen wieviele Minuten das so für jeden einzelnen werden.

BILD mit ner BILD-Story zu einem “Jubel-Befehl”, den Zorniger seinem Team gegeben haben soll.

Und Ede Geyer ist der Meinung, dass es sich RB Leipzig bisher zu einfach gemacht hat und dachte, man könne einfach mit nen paar Zweitligakickern aus der Regionalliga aufsteigen. Geyer ist da gewissermaßen Experte. In seiner Oberliga-Zeit beim FC Sachsen vor ein paar Jahren hatte er ein ähnliches Konzept und scheiterte auch..

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Kaderschmiede RB Leipzig 2012/2013

Alexander Zorniger hat ja für RB Leipzig gestern via BILD das Ende der Transferzeit ausgerufen (auch wenn ich nicht glaube, dass er sich gegen einen talentierten U23-Spieler egal welcher Position, so er denn vorbeischwebt würde, wehren würde), sodass es langsam und endlich an der Zeit ist, das zu machen, was ich schon seit einiger Zeit machen will, nämlich mal den aktuellen Kader von RB Leipzig unter die Lupe zu nehmen.

Mit sieben Neuzugängen hat RB in der aktuellen Transferperiode bisher vergleichsweise zurückhaltend agiert. Letztes Jahr war man am Ende bei 10 Zugängen (plus drei weiteren im Winter), im Jahr davor waren es sogar 15(!) (plus Rockenbach im Winter). Und von den sieben Neuen dieses Jahres ist einer schon wieder weg (Mrowiec) und einer kommt aus dem eigenen Nachwuchs (Nattermann). Bleiben nur fünf Spieler, die dann demnach auch nicht für einen kompletten Kaderumbruch stehen. Mit Coltorti, Judt, Kaiser, Karikari und Koronkiewicz kommt jedenfalls eine interessante Mischung aus viel Klasse und Potenzial dazu.

Auf der anderen Seite verließen insgesamt zehn Spieler den Verein. Für Rosin, Watzka, Geißler und Lewerenz war das relativ früh in der Sommerpause klar. Buszkowiak und Laas spielten sowieso schon lange keine Rolle mehr in den Kaderplanungen. Und Borel, Wisio, Lagerblom und Rost wurde der Wechsel an der Spitze der sportlichen Verantwortlichkeit zum Verhängnis. Von den zehn Spielern war lediglich Borel die ganze vergangene Saison Stammspieler. Wisio durfte aufgrund fehlender Konkurrenz in der Rückrunde dauerhaft linksverteidigen. Und Geißler war mal drin und mal draußen. Alle anderen spielten aus ganz unterschiedlichen Gründen in der vergangenen Saison mehr oder weniger gar keine Rolle. Auch die Abgänge sprechen nicht für einen extremen Kaderumbruch.

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Presse 27.07.2012

Morgen geht es nach Chemnitz zur Fortuna zum Testspiel. Zielvorgabe: Formation einspielen und Frische holen.

Laut Sonderheft zum Saisonstart ist Ingo Hertzsch neuer Fanbeauftragter und wäre so Nachfolger von Sandra Walz (die nach Salzburg geht). Ob das nur eine Übergangslösung ist, bleibt unklar.

Laut L-IZ wird am 04.08. wohl gegen einen polnischen oder tschechischen Erst- oder Zweitligisten getestet.

Auch laut L-IZ widerspricht Trainer Zorniger der Darstellung Clemens Fandrichs, dass dieser ein Angebot RB Leipzig abgelehnt habe. Fandrich sei zwar ein interessanter Spieler, aber ein Angebot habe es nicht gegeben.

Einer, der ihn noch aus der Jugendausbildung kennt und nun Trainer in Malchin ist, preist Stefan Kutschke aufgrund seiner ehrgeizigen und ehrlichen Art als Vorbild.

BILD bringt Rockenbach und Schinke als Duo für die linke Seite ins Gespräch.

Subrata Pal mag seinen Aufenthalt bei RB Leipzig, weil er sich hier voll auf den Fußball konzentrieren könne.

Die LVZ noch mal zur Absage des Aue-Testspiels. (Aue heute im übrigen nur mit Training, weil sie keinen adäquaten Testgegner gefunden haben..)

Und ein Gespräch mit RB-Fans in der L-IZ.

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Presse 26.07.2012

Alexander Zorniger gibt heute via BILD bekannt, dass man keinen Neuzugang mehr holen werde, schon gar nicht für links hinten, denn da habe man Judt und Schinke.

Im engen Zusammenhang damit kann man auch die Absage von Clemens Fandrich verstehen (der offenbar der Letzte auf der RB-Liste war), der von RB ein Angebot hatte, dieses aber zugunsten des Verbleibs in Cottbus abgelehnt habe.

Am Montag beginnt der Vorverkauf für das Spiel Lok gegen RB (am 02.09.). Die Ticketpreise wurden von Lok im Vergleich zu Heimspielen von RB noch mal ordentlich angehoben (Normalpreis Haupttribüne: 15 statt 10 Euro). Ich sag mal so: Ich finde es zwar nicht cool, schließlich muss ich es bezahlen (wenn ich das Spiel sehen will), aber ich verstehe auch (und finde es legitim), dass Lok das zuschauerträchtigste und interessanteste Heimspiel der Saison nutzt, um ein paar zusätzliche Euros für die klamme Vereinskasse zu verdienen.

Und: Trainingscamp-Nachbetrachtungen. Morgen geht es mit Training weiter, übermorgen mit einem Testspiel bei Fortuna Chemnitz.

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Ralf Rangnick und die Kluft zwischen Rhetorik und Realität

Ehrlich gesagt war mein Interesse für den Salzburger Fußball nie sonderlich ausgeprägt und das wird wohl auch auf absehbare Zeit so bleiben. Warum ich die dortigen Fußballer emotional unterstützen sollte, nur weil ich in Leipzig einem Verein anhänge, der aus denselben Geldern ernährt und in derselben Art geführt wird, erschließt sich mir nicht. Von daher musste ich auch ein wenig vor mich hinkichern, als Ralf Rangnick kürzlich irgendwo (ich verliere da gerade etwas den Überblick, was in welchem Zusammenhang/ Interview gesagt wurde) ausführte, dass man als Salzburger Anhänger sofort nach dem eigenen Ergebnis Interesse an dem von RB Leipzig haben solle und andersherum.

Ich verstehe, dass Anhänger von Red Bull und Red-Bull-Eventkultur so agieren, aber meine Baustelle ist das nun wirklich nicht. Mein Interesse an den Vorgängen bei Red Bull Salzburg wird immer vornehmlich davon geleitet sein, was diese denn mit RB Leipzig zu tun haben könnten und welche Querwirkungen daraus eventuell resultieren. Klar, Ralf Rangnick muss sich über Synergien und Co den Kopf zerbrechen und die enge Verzahnung verschiedener Leipziger und Salzburger Institutionen ist sehr sinnvoll (und war ja auch unter Beiersdorfer schon aktuell), aber jenseits der nüchternen Analyse macht es da bei mir emotional nicht klick.

Trotzdem habe ich gestern dank ORF-Stream meine ersten handgeschätzten 30 Minuten Livefußball mit Red Bull Salzburg erlebt. Die insgesamt denkwürdiger Natur waren, denn wann erlebt man es schon mal, dass ein österreichischer Meister dem Äquivalent in Luxemburg in zwei Spielen unterliegt. Für Salzburg war es seit dem Einstieg von Red Bull das erste Mal, dass man in der Qualifikation zur Champions League schon vor der entscheidenden Playoff-Runde ausschied. Bisher scheiterte man immer an Teams (Valencia, Donezk, Maccabi Haifa, Hapoel Tel Aviv), die dann in die Gruppenphase der Champions League einzogen. Man muss kein Hellseher sein, um zu prognostizieren, dass die Amateure aus Dudelange die erste Ausnahme in dieser Reihe sein werden.

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Presse 25.07.2012

Der Tag nach dem Ausscheiden von Salzburg in der CL-Quali gegen den Luxemburger(!) Meister.

Die Mannschaft ist heute aus dem Trainingslager zurückgekommen. Freitag dürfte es mit Training weitergehen.

Daniel Frahn will auch dieses Jahr wieder aufsteigen.

Subrata Pal, der indische Nationalkeeper trainiert seit gestern mit. Aktuell bei der U23. Trainer Tino Vogel: „Ich kann ihn gut gebrauchen, weil ich derzeit nur einen Torhüter zur Verfügung habe.“ Der Mann ist in Indien übrigens nicht richtig große Nummer..

Die LVZ will vor dem Punktspielstart eine regional illustre Runde über Fußball reden lassen.

Der Stand der verkauften Dauerkarten liegt nun bei 800. Bis zum Saisonstart darf man weiterkaufen. Ab Montag kann man auch Tagestickets mit festen Sitzplätzen für die ersten beiden Heimspiele kaufen.

Und Erzgebirge Aue sagt ein von ihnen angefragtes, aber noch nicht vereinbartes Testspiel wieder ab. Absurde Nummer. Wussten sie vorher nicht, dass nicht alle ihre Fans das supersympathisch finden würden? Hätten sie nicht vorher beschließen müssen, das durchzuziehen oder von einer (dann auch noch veröffentlichten!) Anfrage abzusehen?

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Geschwindelt oder unzurechnungsfähig?

Kommunikativ ist der Wechsel hin zu Führungsstrukturen mit Ralf Rangnick ein kompletter Paradigmenwechsel. Diverse und regelmäßige Interviews Rangnicks inklusivev (z.B. Welt, LVZ, Vereinsseite [broken Link]). Dass kann ich ziemlich gut leiden, macht es doch Ideen und Prozesse transparenter (auch wenn man langsam weiß, dass RB Leipzig schnell gen Bundesliga soll, der Nachwuchs gaaanz wichtig ist und sich Salzburg und Leipzig ergänzen sollen). Und in einer Welt, in der eh über alles und jeden Stein diskutiert wird, kann es nicht schaden, wenn man seine eigenen Ansichten als Input bereitstellt. Wobei natürlich auch immer die Möglichkeit besteht, dass mal eine Bemerkung durchrutscht, die aufhorchen lässt. Wie diese hier:

Ich habe Pacult nicht entlassen. Auch ohne meine Verpflichtung war geplant, dort Veränderungen vorzunehmen. (Ralf Rangnick im Interview mit Welt am Sonntag, 22.07.2012)

Um es mal ganz direkt und mit kutschkeesker Brechstange auszudrücken: Entweder Ralf Rangnick schwindelt oder bei Red Bull Soccer arbeitet man tatsächlich komplett unzurechnungsfähig. Denn nehmen wir mal an, Rangnicks Szenario würde stimmen und Red Bull habe wirklich völlig unabhängig von ihm an Pacults Kragen gewollt, dann würde dies bedeuten, dass die Red-Bull-Zentrale in der Zeit vom 12.05.2012 (der Tag als mit dem Unentschieden gegen Wolfsburg II der Nichtaufstieg klar war) bis zum 12.06.2012 (also dem Tag des Moniz-Rücktritts), also einen ganzen Monat lang, trotz Trainerwechselplans keinerlei Anstalten zu personellen Veränderungen machte, sondern Pacult sogar die neue Saison planen ließ. Erst mit dem überraschenden Moniz-Rücktritt begannen dann die personellen Mühlen zu mahlen, die laut Rangnick auch ohne Rangnick hätten mahlen sollen.

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Presse 24.07.2012

Kutschke im Interview mit BILD. Wo er dem geplatzten Wolfsburg-Wechsel nicht mehr hinterher trauert. Und erzählt, dass er lockerer geworden ist, weil ihm Pacult mit auf den Weg gegeben habe, sich nicht mit Nebensächlichem aufzuhalten.

Ralf Rangnick auch im Interview (mit der LVZ). Einige Anekdoten, ansonsten die schon bekannten Bundesligapläne und Nachwuchskonzepte. Und das Eingeständnis, dass Rangnick beim ersten Freundschaftsspiel in Piesteritz erschrocken gewesen sei. Aber inzwischen habe sich in Sachen Spirit und Auftreten bei RB Leipzig schon einiges verändert. (Hat Ralf Rangnick eigentlich schon mal in Betracht gezogen, dass gerade das wenig euphorische Auftreten der Mannschaft in Piesteritz direkt mit der Tatsache zu tun gehabt haben könnte, dass sie am selben Tag einen neuen Trainer gekriegt haben und in Sachen Zukunft wenig Vertrauen und Sicherheit gespürt haben dürften?)

Und der indische Nationalkeeper Subrata Pal heute mit der ersten Trainingseinheit bei RB Leipzig. Bei der U23.

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