Archiv der Kategorie: Vereinsbaustellen

Neues Jahr, neues Glück: RB Leipzig und die U23-Regel

Auf dem Spielberichtsbogen eines jeden Meisterschafts- und DFB-Pokalspiels einer Mannschaft der 3. Liga eines Amateurvereins sowie in den Entscheidungsspielen um den Aufstieg in die 3. Liga müssen unter den dort genannten 18 Spielern mindestens vier Spieler, die für eine Auswahlmannschaft des DFB spielberechtigt sind und die am 1.7. das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, aufgeführt werden. (DFB-Spielordnung [broken Link], §12a/4.1)

Diesem kurzen Absatz in der DFB-Spielordnung wohnt ein gewisses Konfliktpotanzial inne. Nicht weil sich dahinter, wie der eine oder andere schlaue Online-Kommentator meint, Altersdiskriminierung verstecken würde, sondern weil die Regel, die letztlich bedeutet, dass im Spieltagskader vier U23-Spieler (also Spieler, die für die aktuelle Spielzeit nach dem 01.07.1990 geboren sind), stehen müssen, Vereine manchmal vor mehr oder minder ernste Probleme stellt.

So wie zuletzt Preußen Münster, die in den ersten beiden Spielen in der Startformation fünf Spieler (teils deutlich) über 30 Jahren einsetzten und deren jüngster Spieler, der zu Beginn auflief, Marcus Piossek hieß und 24 Jahre alt war. Die DFB-Bestimmungen erfüllte der Verein, indem er vier Spieler unter 23 Jahre auf der Auswechselbank platzierte. Zu einer Einsatzminute kamen die wegen des DFB auf der Bank sitzenden Spieler bisher allerdings noch nicht.

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Die Nachwuchssaison von RB Leipzig 2012/2013

Ich hatte ja Ende März anlässlich der Verpflichtung von Jens Härtel schon einmal einen Überblick über den Nachwuchsbereich in den drei höchsten Altersklassen gegeben. Vor allem in Bezug auf die Entwicklung über die letzten Jahre und versehen mit der These, dass sich im Nachwuchs beginnt, Vereinsidentität herauszubilden, die letztlich auch gut für den sportlichen Erfolg sein wird. Da der Überblick damals schon recht ausführlich war und sich an den grundlegenden Aussagen und Beobachtungen nicht viel geändert hat, heute eher ein kurzer Überblick auf Phänomenebene zum Stand und der Zukunft der Dinge.

U23 – Sachsenliga – 3.Platz

Teils selbstverschuldet, teils durch Pech, teils durch die überragende Stärke der Konkurrenz verpasste die U23 zum zweiten Mal in Folge den avisierten Aufstieg und darf in der kommenden Saison eine dritte Runde in der Sachsenliga drehen. Selbstverschuldet ist das Verpassen des mehr oder minder heimlichen Saionziels Aufstieg durch einen schlechten Saisonstart, denn in den ersten sieben Spielen konnte man nur zweimal gewinnen und fand sich mit insgesamt 8 von 21 möglichen Punkte in der unteren Tabellenhälfte wieder. Dass man anschließend von 23 Partien 19 gewann, war sensationell, reichte in der Endabrechnung aber leider nur noch für Rang 3.

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Reiseauftakt

Gerade mal zwei Wochen ist das Regionalliga-Finale nun her und schon geht es am Tag des Trainingsauftakts weiter mit einer neuen Saison, die es dank neuer Spielklasse in sich haben dürfte, die aber auch sehr viel Vorfreude produziert. Trotzdem könnte die sehr kurze Erholungsphase ein ganz klarer Nachteil für die RasenBallsportler sein, da irgendwann im Saisonverlauf wohl so ziemlich jeder Spieler ein kleines Tief mitnehmen wird, weil ihm einfach die Erholung und geistige Frische aus einer längeren Sommerpause fehlt.

Das trifft ähnlich auf die bisherigen Neuzugänge zu, die bis heute allesamt aus der Regionalliga kommen. Für Tobias Willers von den Sportfreunden Lotte war die Saison auch erst vor zwei Wochen vorbei. Allerdings hat er ‘dank’ Verletzung noch ein bisschen Zusatzurlaub. Und André Luge und Denis Thomalla hatten immerhin eine Woche länger Pause, weil sie nicht Relegation spielen mussten.

Kadertechnisch ist es aber sowieso noch recht unruhig. Bei bisher drei Neuzugängen fehlen weiterhin noch drei bis vier Spieler. Der frühere Spieler des FC Sachsen Leipzig und aktuelle Düsseldorfer Ronny Garbuschewski steht offenbar auf der Wunschliste. Der erst 19jährige Christos Papadimitriou vom AEK Athen ebenso.

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Bilanz: RB Leipzig in der Saison 2012/2013

Ist ja nun schon wieder ein paar Tage her, dass die vorerst und vermutlich auf ewig letzte Regionalliga-Saison von RB Leipzig ihr gutes und emotionales Ende nahm. Eine Saison, in der so ziemlich alles richtig lief, was richtig laufen konnte. In insgesamt 55 Spielen inklusive 19 Testspielen verlor RB Leipzig nicht ein einziges Mal. Lediglich 12 mal musste man sich mit einem Unentschieden zufrieden geben. Eine fast schon unglaubliche Bilanz, die auch gegen höherklassige Testspielgegner und gegen hochmotivierte Ligakonkurrenten hielt. Eine Serie, die im letzten Spiel in der Relegation bei den Sportfreunden Lotte fast noch gerissen wäre, aber auch dort in der Verlängerung gerettet wurde. Gewissermaßen steht dieses Spiel prototypisch für die Saison, denn egal wie stark die Widerstände waren und wie nah RB Leipzig an einer Niederlage stand, immer fand man eine Antwort.

In sieben Regionalliga-Spielen gerieten die RasenBallsportler in diesem Jahr in Rückstand. Drei Siege und vier Unentschieden holte man in diesen Partien. Auch interessant, dass RB Leipzig fast alle Spiele am Ende gewann, in denen man selbst mit 1:0 in Führung ging. 20 mal war dies in der Regionalliga der Fall, 18 mal gewann man am Ende, nur zweimal musste man noch ein Unentschieden hinnehmen (gegen Plauen und beim Berliner AK). Sprich, während RB in der Lage war Spiele zu drehen, konnte man es fast durchgehend verhindern, dass der Gegner Spiele drehte. Das spricht insgesamt absolut für die spielerischen Qualitäten, zeigt aber auch, dass RB Leipzig vor allem als Team und in Stresssituationen funktionierte..

Knackpunkt sicherlich die Offensivqualitäten der Mannschaft. Wann immer es nötig war, war man auch in der Lage, einen Treffer zu erzielen. In der gesamten Hinrunde blieb man nicht einmal ohne einen eigenen Treffer. Erst in der Rückrunde spielte man insgesamt viermal 0:0. Wobei zwei dieser torlosen Partien stattfanden, als der Relegationsplatz schon sicher war und die anderen beiden bei Winterwetter und entsprechend mehr oder minder regulären Bodenbedingungen ausgetragen wurden. 65 Tore in 30 Regionalligaspielen, dazu jeweils vier im überragenden Sachsenpokal-Finale gegen Chemnitz und den zwei Relegationspartien gegen Lotte. Egal ob tiefes oder hohes Verteidigen, RB Leipzig fand eigentlich fast immer ein Mittel, ganz nach Zornigers Ansage vor der Saison, dass man verschiedene Offensivoptionen brauche, wenn man erfolgreich sein wolle. Bilanz: RB Leipzig in der Saison 2012/2013 weiterlesen

Ticketpreisshitstorm

Als Event- und Modefan ist man ja auch ein bisschen verwöhnt. Als umworbener Fußballanhänger wurde man bei RB Leipzig in der Regionalliga drei Jahre lang mit günstigen Preisen und Aktionen umhegt und umpflegt. Weswegen das Jammern über die neuen Dauerkartenpreise [broken Link] auch als Jammern auf hohem Niveau bezeichnet werden könnte. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Zuerst mal ein Blick auf die Fakten:

  • Drei Preiskategorien: Sektor A mittig kostet 340 Euro, Sektor A am Rand und Rollstuhlfahrer (Oberrang) kostet 255 Euro, Sektor B kostet 136 Euro.
  • Mit den Dauerkarten zahlt man 17 Spiele und sieht 19. Einzeltickets demnach: 20 Euro/ 15 Euro (jeweils A) und 8 Euro (B).
  • Es wird keinerlei Ermäßigungen beim Kauf einer Dauerkarte mehr geben (Schüler, Arbeitslose etc.).
  • Weder ein mögliches Relegationsheimspiel, noch DFB-Pokal sind im Preis inbegriffen (nur Vorkaufsrecht)
  • Mögliches Sachsenpokalheimspiel und Werder-Testspiel sind inklusive.
  • Gästefans sollen laut Stadionplan [broken Link] aus der Kurve hinter dem Tor in die Ecke der Gegengerade gesteckt werden.

Das bedeutet, dass sich die Preise auf der Haupttribüne in den mittleren Blöcken rund um die Mittellinie in Bezug auf den Preis pro Spiel verdoppeln werden. Wobei gleichzeitig durch den weiter ausgebauten VIP-Bereich keine Möglichkeit besteht, Karten für die obere Hälfte des Unterrangs zu erwerben, man also mit suboptimaler Sicht und im Fall der Fälle fehlenden Regenschutz leben muss. An den Rändern des Sektors A wird eine neue Preiszwischenkategorie eingeführt, die auf einen Kartenpreis von 15 Euro pro Spiel hinaus läuft. In der Fankurve im Sektor B bleiben die Preise unverändert.

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Misserfolgsmuster

Auch in diesem Jahr wird die U19 von RB Leipzig das Ziel Aufstieg in die Bundesliga verpassen. So wie es aussieht auch recht deutlich, denn aktuell liegt man als Tabellensechster acht Spiele vor dem Ende 14 Punkte hinter Relegationsplatz 2. Am gestrigen Sonntag verlor der Nachwuchs dabei gegen den Tabellennachbarn und -fünften Hertha Zehlendorf, der aktuell noch von Sebastian Hoeneß, Neffe von Uli und Sohn von Dieter Hoeneß und ab Sommer bei RB Leipzig unter Vertrag (soll erst Fußballlehrer werden und dann die U16 übernehmen), trainiert wird, am heimischen Cottaweg mit 1:3.

Eine Niederlage, die zwar angesichts des Tabellenstands nicht mehr sonderlich weh tut, aber gut in das Bild passt, das die U19 in Spielen gegen die stärkeren Mannschaften der Liga in den vergangenen zwei Jahren abgegeben hat. In der vergangenen Saison 2011/2012 waren es fünf Mannschaften (Jena, Chemnitz, RB, TeBe, Dynamo) die sich ein wenig vom Rest der Liga absetzten. In den acht Spielen gegen diese Teams kam RB Leipzig auf eine lediglich ausgeglichene Bilanz von drei Siegen, zwei Unentschieden und drei Niederlagen.

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Auf identitätsstiftender Tippel-Tappel-Tour

In dieser Woche wurden bereits die Weichen für die kommende Nachwuchssaison gestellt. Die neuen Leiter im Nachwuchsbereich Frieder Schrof und Thomas Albeck hatten sich die Situation in ihrem Verantwortungsbereich ein paar Wochen lang angeschaut und anschließend ihre Entscheidung getroffen, wie es denn bei den drei ranghöchsten Nachwuchsteams im Trainerstab weitergehen soll.

Bei der U23 geht es demnach weiter wie bisher, sprich Tino Vogel wird in der kommenden Saison im dritten Jahr in Folge die zweite Mannschaft betreuen. Nur ob er dies weiterhin in der sechstklassigen Landesliga oder in der fünftklassigen NOFV-Oberliga tun wird, ist derzeit noch offen. Als Tabellenzweiter ist man noch ein ganzes Stück (zwei Punkte bei zwei Spielen mehr) hinter dem Tabellenführer aus Neugersdorf zurück. Und der zweite Platz, den nachholespielbereinigt noch Einheit Kamenz übernehmen könnte, berechtigt nur unter speziellen Bedingungen (kein NOFV-Absteiger aus der dritten Liga, ein NOFV-Aufsteiger in die dritte Liga) zum Aufstieg.

Für den einen oder anderen mag es überraschend kommen, dass der bisher einzige Aufstiegstrainer der RB-Männermannschaft das Vertrauen für die U23 erneut ausgesprochen bekam. Denn nachdem im letzten Jahr bereits der avisierte Aufstieg verpasst wurde, startete man in dieser Saison erneut sehr schlecht und kämpfte sich zuletzt auch mit Unterstützung durch diverse Spieler aus dem Profikader zurück in die Erfolgsspur. Doch die Verantwortlichen scheinen in Vogel jemanden zu sehen, der mit dem direkten Nachwuchs unterhalb der Profis in Bezug auf aggressive Balleroberung und hohes Verteiden gut arbeiten kann. Und ohne im Detail drin zu stecken, würde ich aus meinen ganz wenigen Beobachtungen schließen wollen, dass sie damit Recht haben.

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Neue Fußballplätze am Cottaweg?

Ralf Rangnick hat am Rande des inzwischen beendeten Trainingslagers von RB Leipzig in der Türkei ab und zu mit der Presse gesprochen. Manches war spannender, manches weniger. Interessant beispielsweise Rangnicks Aussage, dass er Pacult deswegen nicht wegen dessen Abgang persönlich angerufen habe, weil Mateschitz diese Aufgabe gern selbst übernehmen wollte. Eine Version, die ganz gut zu den damaligen Abläufen passen dürfte. Auch interessant Rangnicks Angebot, mittelfristig – bei eigenene Aufstiegen – mit dem aktuell extrem klammen Lokalrivalen Lok kooperieren zu wollen. Ein Angebot, das wohl viel Rhetorik umfasst, aber angesichts der Ablehnung aus Leipzigs Südosten bemerkenswert ist.

Zündstoff liegt dagegen in Aussagen, die die Zukunft des Trainingszentrums am Cottaweg betreffen: Neue Fußballplätze am Cottaweg? weiterlesen

Neues Jahr, neues Glück

Nun denn, herzlich willkommen zurück hier im Blog und auf ins Vergnügen der Rückrunde der Regionalliga 2012/2013. Bzw. hoffen wir der Einfachheit mal, dass es ein Vergnügen wird. All denen unter der geneigten LeserInnenschaft, die mir und denen ich auf den anderen Kanälen, also via Facebook, Twitter und Google+ (dort auch ein Update, was in den letzten zwei Wochen rund um RB Leipzig so passiert ist) noch nicht begegnet bin, wünsche ich genau wie Verein mitsamt Spielern auf diesem Wege noch ein gesundes und höchst erquickliches neues Jahr und dass sich die auf RB Leipzig bezogenen Wünsche alle erfüllen mögen.

Nicht ganz so erquicklich dürfte der Start ins neue Jahr für die RasenBallsportler sein, denn vor den Spielspaß hat der Fußballgott traditionell die Vorbereitungszeit gelegt und die begann bereits gestern mit ersten medizinischen Test und geht heute mit Laktattest und morgen mit der ersten Trainingseinheit weiter. Kraftzehrender Höhepunkt der Vorbereitung dürfte das Trainingslager in der Türkei vom 22. bis 29. Januar werden.

Zur Erfrischung gibt es zwischendurch auch sechs Testspiele, zwei in der Türkei (gegen Winterthur und St. Gallen) und erfreuliche vier am heimischen Cottaweg. Am 13.01., 19.01., 20.01. und 02.02. gegen die SG LVB, Nürnberg II, Verl und Buchbach. Gute Mischung mit einigen ordentlichen Regionalligisten, gegen die zu spielen sicherlich im Hinblick auf die Saison sehr sinnig ist.

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Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2012/2013

Macht man es kurz, könnte man einfach den Fakt für sich stehen lassen, dass RB Leipzig im dritten Anlauf nach der Vorrunde zum ersten Mal Platz eins belegt und somit die beste Bilanz aller Regionalligazeiten vorweisen kann. Moment mal, wir standen doch schon im letzten Jahr in der Winterpause auf Platz eins, wird der eine oder die andere jetzt einwenden. Das ist nicht falsch, aber damals wurde vor Weihnachten noch ein Rückrundenspieltag ausgetragen, an dem sich RB Leipzig die zuvor durch die Niederlage gegen Halle verlorene Tabellenführung zurückholte. In diesem Jahr dagegen kann selbst das eine Spiel weniger, das man im Vergleich zum Zweiten Jena hat, nichts an der klaren Tabellenführung ändern. Wenn man es zuspitzt, sind die Vorspielzeitserwartungen eingetroffen:

Im Normalfall gibt es in dieser Saison tatsächlich vor dem Erreichen der Relegation keine ernsthafte Konkurrenz für RB Leipzig. Wenn sich ein Mannschaftskern herausbildet, der tatsächlich aufsteigen will und Bock auf Fußball hat, dann steht der Meisterschaft und zwei Aufstiegsspielen nichts im Wege. Wie die dann ausgehen, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt. (RB Leipzig in der Regionalliga Nordost 2012/2013)

Klar, die Regionalligameisterschaft wird trotz allem kein Selbstläufer, aber im Normalfall sollten sich die RasenBallsportler die Relegationsteilnahme nicht nehmen lassen. Wie man dann gegen wen in der Relegation aussehen würde, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das Spiel gegen Jena hat jedenfalls deutlich gezeigt, wie schwer sich RB gegen einen taktisch sehr gut eingestellten Gegner tun kann. Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2012/2013 weiterlesen