Archiv der Kategorie: Vereinsbaustellen

Wir sind Lizenz! (Das vorläufige Ende einer Farce..)

So gesehen läuft alles auf eine Kompromisslösung DFB-RB heraus, die den Weg vor ein bundesdeutsches Gericht zur Klärung der vereinsrechtlichen Fragen vermeidet. Denn beide Seiten dürften daran kein gesteigertes Interesse haben. In diesem Sinne wird auch Wolfgang Loos mit seiner Behauptung Recht behalten, dass RB Leipzig genau wie in den letzten Jahren auch im kommenden Jahr die Lizenz erhalten wird. Nur der Preis dafür muss noch in juristischen Kompromissen ausgehandelt werden. (RB Leipzig im Spiegel der DFB-Statuten, 16.09.2011)

Seit knapp drei Jahren ist die Lizenzierung durch DFB und DFL hier im Blog immer wieder Begleiter gewesen. Ein Begleiter wohlgemerkt mit meist überdurchschnittlichem Interesse seitens der Leserschaft. Ein liebgewonnener Begleiter sozusagen, der schon allein deswegen so gut funktionierte, weil die Beteiligten meist nur in Nebensätzen ihre Positionen mitteilten und man sich nach Herzenslust im Graubereich zwischen Wissen und Spekulation austoben konnte.

Mit dem gestrigen Tag und der erfolgreichen Zweitligalizenzierung durch die DFL – so scheint es – wurde vorerst ein Schlussstrich unter die knapp drei Jahre umfangreicher und manchmal auch erhellender Debatten und Auseinandersetzungen um Vereinsrecht, Verbandsstatuten und Gemeinnützigkeit gezogen. Mit einem Ende, das so schon – siehe oben – am Anfang aller Debatten, als es noch um die Lizenzierung beim DFB ging, prognostiziert wurde. Nämlich einem Kompromiss, der einen gerichtlichen Streit bis zum bitteren Ende vermeidet.

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Schlüsselmomente

Rund um das Spiel gegen den 1.FC Saarbrücken war eine der meistgestellten Fragen im Umfeld von RB Leipzig jene nach den Schlüsselmomenten der Saison. Also jene speziellen Augenblicke, in denen sich die Weichen Richtung Aufstieg stellten. Ein Frage, die von den Vereinsverantwortlichen im Vorfeld der vorentscheidenden Aufstiegspartie nicht beantwortet werden wollte. Eine Frage auch, die verschiedenste Anworten von jedem einzelnen Spieltag liefern könnte.

Ohne saisonbeschließenden Analysen und Rückblicken schon im Detail vorzugreifen, seien an dieser Stelle eine Handvoll Spiele benannt, dank derer die Saison in die letztlich erfolgreiche Richtung lief. Als da schon der erste Spieltag und der Ausflug nach Halle war. Als Neuling in der dritten Liga mit der entsprechenden Unsicherheit über das eigene sportliche Vermögen, wenig Sommerpause, Auswärtsspiel vor ausverkauftem, wenig freundlichem Haus. Diese Herausforderung mit einem – trotz aller Wackler und trotz in jener Saisonphase schwacher Gastgeber – 1:0-Auswärtssieg relativ souverän zu lösen, gab erstens Selbstsicherheit in Bezug auf das eigene Können und zweitens Ruhe in Bezug auf den weiteren Saisonverlauf.

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Erntezeit

Eine Stadt bereitet sich auf den Aufstieg in den Profifußball vor. So könnte man die aktuelle Stimmungslage hierzulande beschreiben. Binnen der letzten zwei Tage wurden noch einmal 15.000 Tickets für das Spiel gegen Saarbrücken verkauft, sodass bis gestern (Dienstag) Abend schon 29.000 Plätze vergeben waren. Tatsächlich könnte die Schüssel nach ihrem Umbau vom alten zum neuen Zentralstadion mit ihrem neuen Namen zum ersten Mal bei einem Spiel einer Leipziger Vereinsmannschaft ausverkauft sein. Nie war es mehr en vogue, sich als RB-Anhänger zu outen.

Tatsächlich ist wohl das aktuelle Ligaszenario das beste, das man sich vorstellen kann. Am vorletzten Spieltag vor eigenem Publikum in einem vollen Stadion den Aufstieg mit einem Sieg perfekt machen zu können, besser hätte man sich das Ende der Spielzeit vorher nicht erträumen können. Wenn man denn am Anfang der Saison überhaupt schon an ein solches Szenario gedacht hat. Denn der Durchmarsch mag bei manchem schon lange im Hinterkopf stecken, rechnen konnte man damit am Anfang der Saison nach dem Aufstieg und vor allem mit all den jungen Neuzugängen nicht.

Hier im Blog wurde der Durchmarsch erstmals nach dem 1:0 in Darmstadt am 16.Spieltag zu einem realistischen Gedankengang, weil sich damals abzeichnete, dass vor allem die Konkurrenz nicht so breit und so stark sein würde, wie man das vor der Saison erwarten konnte (dass in der Blog-Prognose nach dem 16.Spieltag Darmstadt weiterhin praktisch keine Rolle spielte, stellte sich in der Zwischenzeit allerdings als kapitaler Irrtum heraus). In den folgenden 20 Spielen ergriffen die RasenBallsportler ihre Chance und stehen nun auf Platz 2 mit nur drei Punkten Rückstand auf Heidenheim und vier Punkten Vorsprung auf Darmstadt.

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Streitobjekt Zweitligalizenz

Zu Beginn der Saison war nach einem Interview mit den DFL- Leuten Rauball und Seifert bereits klar, dass die Frage, inwieweit die Vereinskonstruktion von RB Leipzig mit den Anforderungen der DFL als lizenzierendem Verband für das Fußballspiel in 1. und 2. Bundesliga zusammenpasst, im Zuge des Lizenzverfahrens, das offiziell ab März beginnt, als öffentliches Thema Fahrt aufnehmen wird. Mitte Januar erreichen die Debatten darum in den Weiten der Online-Welt einen ersten Peak unter dem sinngemäßen Titel ‘RB Leipzig mit Problemen bei der Zweitligalizenz’.

Verantwortlich ist dafür DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig, der am vergangenen Wochenende den Fankongress [broken Link] in Berlin besuchte, an dem insgesamt 700 Fußballanhänger aus dem gesamten Bundesgebiet teilnahmen. Und im Rahmen einer Diskussion im Panel “Der Verein & seine Mitglieder” laut Kicker verlauten ließ, dass “wir klar für die 50+1-Regel stehen”. Diesbezüglich habe “die DFL mit den Fans keinen Dissens”. Geldgeber aller Art würde man begrüßen, “sofern sie sich an die Spielregeln halten”.

Die Passage kam ohne Nennung von Vereinsnamen aus. Der Bezug zu RB Leipzig, die in diesem Jahr erstmals eine Lizenz bei der DFL beantragen werden, wurde implizit hergestellt. Und ist aber in Bezug auf die 50+1-Regel, die besagt, dass die Vereine mehr als 50% der Stimmen an ausgegliederten Kapitalgesellschaften halten, sprich sie letztlich mehr Stimmen haben müssen als beteiligte Geldgeber, falsch hergestellt. Denn RB Leipzig ist formal ein e.V. ohne Ausgliederung der Lizenzmannschaft. Sodass alleinig der Verein die Entscheidungen trifft.

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Auf ein Neues in 2014

Keine drei Wochen sind es mehr, bevor es in der dritten Liga mit dem 22.Spieltag weitergeht. Und in den letzten 17 Ligaspielen am oberen Ende der Tabelle geklärt wird, welche zwei Teams sicher aufsteigen und wer zusätzlich noch in die Relegation darf bzw. je nach Sichtweise auch muss.

Drei Wochen, darin drückt sich auch einer der vielen schönen Seiten der dritten Liga aus. Nämlich dass es nach der Winterpause nicht so ein zähes Gewarte wie noch in der Regionalliga gibt, sondern man relativ zügig weitermacht. Wobei dies auch abhängig sein wird von den Wetterverhältnissen, denn der Logik der Wahrscheinlichkeit folgend, kommt der bisher ausgebliebene Winter noch und dürfte dann wohl auch einige Drittligaspiele kippen, da man davon ausgehen kann, dass auch in diesem Jahr die Rasenheizungen an der einen oder anderen Stelle aus Kostengründen gar nicht erst benutzt werden (so es denn eine gibt).

Der Auftakt am 25.01.2013 gegen Burghausen dürfte davon aber nicht betroffen sein. Denn dieser findet in der heimischen Red Bull Arena statt. Wobei man in Bezug auf die Winterfestigkeit des Bauwerks seit der Absage des Spiels gegen Lok vor einem knappen Jahr vorsichtig sein muss..

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Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2013/2014

Letztlich steht RB Leipzig vor einer Übergangssaison, in der der Umbruch Richtung zweite Liga und Zweitligateam begonnen wurde und es darum geht, sich fußballerisch zu verbessern. Inwieweit diese Saison auf den verschiedenen Ebenen zu einem Selbstläufer wird und man sogar an mehr als dem oberen Tabellendrittel schnuppern kann, muss man abwarten. Dazu müssen zu viele (auch zufällige) Faktoren zusammenpassen, als das man das ernsthaft erwarten oder prognostizieren kann. (Leipziger Fußball 2013/2014)

Wenn man vor der Saison einen realistischen Blick auf die Verhältnisse in der dritten Liga geworfen hat, dann konnte man – so wie auch Halles Trainer Sven Köhler heute in der LVZ – davon ausgehen, dass RB Leipzig im oberen Tabellendrittel mitschwimmen wird, aber nicht unbedingt, dass man den Sprung nach ganz oben schaffen kann.

Dass RB Leipzig nach Ende der Hinrunde tatsächlich auf dem zweiten Platz lag und weiterhin liegt, begründet sich sowohl in den Leistungen der Konkurrenz, als auch in den eigenen Leistungen. In Bezug auf die Konkurrenz ist bemerkenswert, dass mit Münster und Chemnitz gleich zwei der Teams, die vor der Saison als Aufstiegsfavoriten gekennzeichnet wurden und sich selbst dieses Ziel mehr oder weniger offen vorgaben, aktuell fernab der Tabellenspitze in der unteren Tabellenhälfte herumdümpeln. Unglaubliche 13 bzw. 14 Punkte liegt RB Leipzig derzeit vor den beiden Mannschaften. Ein Abstand, den kein Experte vorausgesagt hätte.

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Zwischen Rationalität und realistischem Traum

“Wir wissen das einzuordnen”, kommentierte Coach Alexander Zorniger nach dem Sieg gegen Borussia Dortmund Fragen, ob man angesichts von Tabellenplatz 2 nun vom Aufstieg träumen dürfe. Eine Woche später dürfte sich an der Einstellung des Übungsleiters nicht so viel geändert haben, zumal in Darmstadt zwar drei Punkte heraussprangen, der Weg zu diesen aber eher durchwachsen und spielerisch überschaubar war, also das Spiel von seiner Art und Weise nicht unbedingt zum Träumen anregte.

Niklas Hoheneder war es, der im Gegensatz zum Trainer kürzlich [broken Link] als erster relativ klar auch öffentlich aussprach, dass im Mannschaftskreis natürlich der Aufstieg das Ziel sei, auch wenn es vereinsseitig keine klaren Vorgaben diesbezüglich gebe. Und nach dem Sieg in Darmstadt wird Niklas Hoheneder, auch wenn er selbst auf dem Platz gar nicht beteiligt war, keine Gründe haben, von dieser Aussage abzuweichen.

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Zwischen Entspannung und sportlicher Herausforderung

[Update 14.10., 15.45 Uhr: Das Losglück war dem einzig wahren RasenBallsport diesmal mehr als hold. Denn im Achtelfinale muss der Drittligist RB Leipzig beim rangniedrigsten, noch im Sachsenpokal vertretenen Verein, beim Achtligisten BSV Gelenau antreten. Freundlich gesagt: machbar.]

Die einzige für RB Leipzig verbleibende Pokalbühne ist in dieser Saison der Sachsenpokal. Und von der weiß man nicht mal richtig, ob man sie braucht. Denn wenn RB in der dritten Liga in der Endabrechnung mindestens Vierter wird, qualifiziert man sich ja auch ohne Landes- für den DFB-Pokal. Und ganz für sich genommen ist die Sachsenpokal-Trophäe nicht unbedingt das große Ziel, an dem sich eine Mannschaft berauschen kann..

Wie dem auch sei, die dritte Pokalrunde, die für RB Leipzig die erste war, an der sie aktiv teilnahmen (als höherklassiger Verein konnten sie die ersten zwei Runden auslassen), überstanden die RasenBallsportler im Spiel gegen Lok Leipzig weitgehend souverän. Sodass man gespannt auf die Auslosung des Achtelfinals heute ab 15.30 Uhr im MDR-Livestream [broken Link] schauen kann.

Im Topf sind dann auch fast alle höherklassigen, sächsischen Teams. Drittligist Chemnitz überstand Runde 3 durch ein lockeres 8:2 beim Landesligisten Döbelner SC. In der Regionalliga schied bisher lediglich Lok aus. Zwickau muss allerdings am Freitag noch die schwierige Aufgabe beim Oberligisten Budissa Bautzen lösen. Plauen (9:0 gegen Possendorf) und Auerbach (2:1 in Marienberg) lösten ihre Aufgaben mehr bzw. weniger souverän.

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Defensivprobleme

Schon desöfteren in den letzten Wochen wurde fan- und medienseits die Abwehr als das Problem von RB Leipzig ausgemacht. Man kassiere zu viele Gegentreffer und müsse sich verstärkt auf die Verteidigung des eigenen Kastens besinnen, um Erfolg zu haben. Einige Stimmen sind auch der Meinung, das System sei zu offensiv und drei Stürmer zu viel und letztlich für den Erfolg kontraproduktiv.

12 Tore hat RB Leipzig in 10 Spielen bisher kassiert. Das sind 1,2 Gegentore pro Spiel, während man in der vergangenen Regionalligasaison nur 22 Gegentore in 30 Spielen, also 0,73 pro Spiel verzeichnete (nach der Winterpause bei 11 Gegentoren in 16 Spielen sogar nur 0,69). Die Gegentorbilanz hat sich also beim Übergang von vierter in die dritte Liga fast verdoppelt ,während sie sich bei den anderen beiden Aufsteigern fast gar nicht veränderte (Kiel in der vierten Liga mit 0,9 Gegentoren pro Spiel, in der dritten mit 1,0; Elversberg mit 1,22 letzte Saison zu 1,1 in dieser Saison). Die neue Liga scheint zumindest nicht per se ein gutes Argument zu sein, warum man mehr Gegentore kassiert.

Andererseits ist die Gegentorbilanz von RB Leipzig in der dritten Liga auch nicht komplett schlecht, sogar noch nicht mal unterdurchschnittlich, denn letztlich haben nur sechs Mannschaften bessere Bilanzen in dieser Rubrik als RB (Heidenheim, Kiel, Elversberg, Halle, Osnabrück, Darmstadt – wobei letztere beide ein Spiel weniger aufweisen), dafür gleich 10 Teams schlechtere Bilanzen. Pro Spiel kassierte jedes Team der dritten Liga bisher im Durchschnitt 1,41 Tore, da nehmen sich die 1,2 Tore von RB nicht übermäßig schlecht aus.

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Spendenbereitschaft

Die Freie Presse heute mit einem kleinen Polit-Krimi um den BUND und verschiedene Vorstellungen von dessen Weiterentwicklung und personeller Besetzung in der Spitze und Einflussnahme seitens der Grünen. Das wäre an dieser Stelle wohl kaum eine Bemerkung wert (auch wenn der Artikel recht interessant ist), gäbe es nicht auch einen ganz kleinen Abstecher zu RB Leipzig:

Als der von Red Bull finanzierte Fußballclub RB Leipzig vor drei Jahren den Bau eines Trainingszentrums im geschützten Auwaldgebiet ankündigt, stellt sich der BUND in Leipzig zunächst quer. Im Dezember 2012 gehen auf dem Konto des BUND-Landesverbandes dann 5000 Euro von RB Leipzig ein – deklariert als Spende für die Regionalgruppe Leipzig. Danach verstummt die Kritik an dem Red-Bull-Bau.

Wer die Hintergründe verstehen will, wer hier aus welchem Interesse diese Information lanciert hat, lese den Artikel. Fakt ist, dass dem Leipziger Teil des BUND, für den Jürgen Kasek als präsentestes Gesicht stellvertretend steht, hier quasi Bestechlichkeit vorgeworfen wird.

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