Archiv der Kategorie: Spielberichte

Testspiel: Grazer AK vs. RB Leipzig 1:4

Trainingslagertestspielzeit Part 1. Gegner für RB Leipzig war der österreichische Drittligist Grazer AK. Keine Ahnung, welches Niveau die österreichische dritte Liga hat. Maximal deutsches Regionalliga-Niveau würde ich ahnungsfrei schätzen. Was zur Frage führen könnte, warum RB Leipzig in der Vorbereitung ausschließlich gegen Gegner testet (sieht man mal vom polnischen Zweitliga-Spitzenclub Flota Swinemünde ab), die von ihrer Stärke her unter der eigenen anzusiedeln sind. Eine Antwort könnte in dem liegen, was über Peter Pacult in der heutigen LVZ kolportiert wird [broken Link], nämlich dass die Vorbereitung ausschließlich auf den Start in die Regionalliga ausgerichtet ist. Wodurch es durchaus sinnig erscheint, auch ausschließlich gegen Teams zu testen, die den robsuten, desturktiven Regionalliga-Stil verkörpern. Keine Partien gegen agierende, nur 80% gebende CL-Teilnehmer, gegen die man gut aussieht und sich so lange ein Loch in den A… freut bis man den Regionalliga-Auftakt versemmelt hat. Ich finde es gut, dass man das DFB-Pokal-Spiel gegen Wolfsburg vorbereitungstechnisch weitgehend links liegen lässt. Sportlich ist es nicht wichtig und motivationstechnisch ist das eh ein Selbstläufer, wenn man vor vielleicht 30.000 Zuschauern den Magath-Club bespielt. Die Spieler müssen im der Vorbereitung Automatismen lernen, die ihnen helfen gegen kompakte Verteidigungen mit wenig Raum zum Erfolg zu kommen. Das Testpielprogramm macht Hoffnung, dass sie das tun.

Zum Testspiel selbst kann man wenig sagen, außer dass wohl mal wieder die Raute probiert wurde, diesmal mit den zentralen Optionen Rost (defensiv statt Lagerblom) und Rockenbach. Drei Systeme scheint man sich als Optionen für die Saison offen halten zu wollen, das 4-2-2-2, also das 4-4-2 mit der Doppel-Sechs und schnellen Außen, das 4-4-2 als Raute und das 4-2-3-1. In den letzten beiden Systemen ist für Thiago Rockenbach Platz, im ersten eher nicht.

Gefehlt hat neben Pekka Lagerblom aus dem Kreis der Stammkräfte Umut Kocin (der in der Türkei beim kranken Vater weilt). Für ihn durfte in der zweiten Hälfte Testspieler Mark Prettenthaler auflaufen, der die Lücke auf der Linksverteidiger-Backup-Position schließen könnte. In Hälfte eins bekleidete Fabian Franke die Position, rückte aber in Hälfte 2 auf den angestammten Platz in der Innenverteidigung, wo sich in Hälfte 1 noch Testspieler Nummer 2 Ole Kittner probieren durfte.

Ansonsten kann man aus der Aufstellung und den Berichten wenig bemerkenswertes herauslesen. Man könnte darüber spekulieren, inwieweit ein 4:1 ein standesgemäßes Ergebnis gegen einen österreichischen Drittligisten ist, zumal zumindest die Österreicher (siehe GAK-Link unten) der Meinung sind, dass sie in der ersten Hälfte mit ihrer A-Mannschaft ein mindetens gleichwertiges Team waren. Dazu müsste man aber wiederum die Stärke der Liga sinnvoll einschätzen können. Was ich – siehe oben – aber nicht kann. Morgen schon (also exakt eine Woche vor dem Spiel gegen Wolfsburg) geht es gegen die zweite Mannschaft des SV Kapfenberg, so wie ich das sehe sowieso auch aus Österreich und aber auch ein Drittliga-Team. Wieder eine Mannschaft mit unklarer Spielstärke also. Fröhliches Intepretieren eines nicht gesehenen Spiels inklusive.

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Tore: 0:1 Kammlott (31.), 1:1 Nutz (45.), 1:2 Frahn (56.), 1:3 Frahn (66.), 1:4 Lewerenz (87.)

Aufstellung: Borel – Müller (70. Sebastian), Ernst, Kittner (46. Prettenthaler), Franke – Röttger (80. Lewerenz), Rost (70. Rosin), Rockenbach (80. Geißler), Heidinger (60. Schinke) – Frahn, Kammlott (60. Kutschke)

Zuschauer: 400

Links: RBL-Bericht [broken Link], GAK-Bericht [broken Link]

Testspiel: FC Grimma vs. RB Leipzig 0:4

Der letzte Testspielauftritt (zumindest in Deutschland) von RB Leipzig vor dem Rückrundenstart fand beim FC Grimma statt und war wie schon das Testspiel gegen 1860 München II ein Benefizspiel. Diesmal zugunsten der Familie des wegen eines depressionsverursachten Selbstmords aus dem Leben geschiedenen Grimmaer Ex-Fußballers Heiko Pörschmann. Immerhin 1.200 Zuschauer begingen mit den beiden Mannschaften dieses Ereignis und ließen so laut heutiger Bild insgesamt etwa 7.000 Euro zusammenkommen.

Taktisch gab es dieses Mal eine in Testspielen bisher noch nicht erprobte Variante. Während das 4-4-2 bisher mit einer Doppelsechs gespielt wurde, war diesmal das 4-4-2 mit Raute dran. So musste Timo Rost als Doppelsechs in Hälfte 1 dem Stürmer Stefan Kutschke weichen und Pekka Lagerblom durfte allein im defensiven Mittelfeld abräumen. Nach Einschätzung der Beobachter des Spiels funktionierte dies alles in allem offensiv ganz gut, auch wenn das angesichts des Gegners (Landesliga Sachsen/ 6.Liga) nicht wirklich aussagekräftig sein mag.

AufstellungHäfte 1: Kerner – Sebastian, Kittner, Franke, Kocin – Lagerblom, Röttger, Heidinger, Rockenbach – Frahn, Kutschke

Auffällig, dass Tim Sebastian wieder auf der rechten Seite eingesetzt wurde. Als Innenverteidiger spielte er lediglich im ersten Test gegen Braunsbedra. Dort plant Pacult also offenbar nicht mehr mit ihm. Als Rechtsverteidiger wird er es schwer haben an Christian Müller, der das gelernt hat, vorbeizukommen. Derzeit läuft es auf einen Platz auf der Bank für den Ex-Kapitän hinaus.

Probespieler Ole Kittner durfte derweil das zweite Mal nach dem Spiel in Auerbach mitspielen und sich zumindest soweit empfehlen, dass er nun auch mit nach Österreich ins Trainingslager darf. Meine Prognose: Aus Österreich kehrt er mit einem Vertrag zurück. Wenn er denn einen will. Was die Baustelle Innenverteidigung meiner Meinung nach final schließen würde.

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Testspiel: VfB Auerbach vs. RB Leipzig 1:3

Knapp zwei Wochen noch bis zum ersten Pflichtspiel. Test 5 von 9 zeigt auch numerisch, dass es langsam ernster wird. Diesmal ging es zum VfB Auerbach, mit dem RB Leipzig in reichlich zwei Jahren Existenz nun schon zum dritten Mal auswärts die Klingen kreuzte. Vor, wie alle Hinfahrenden immer wieder berichten, vor sehr spezieller, sprich verbal deutlicher Kulisse. Die das Glück hatte bereits so etwas wie die derzeitige Stammelf zu bewundern. Zumindest, wenn RB Leipzig im 4-2-3-1 spielt:

Borel – Müller, Ernst, Franke, Kocin – Lagerblom, Rost – Röttger, Rockenbach, Heidinger – Frahn

Röttger, Rockenbach, Heidinger und Frahn. Das ist unterstützt von der Doppelsechs – nominell zumindest – mindestens Drittliganiveau. Und scheint auch aktuell auf dem Platz immer besser zu funktionieren, zumindest offensiv. Defensiv klemmt die Säge hingegen immer noch ein wenig.

Da Borel derzeit die unantastbare Nummer 1 scheint, bleiben im Abwehrverbund nur noch zwei Baustellen, die beiden Innenverteidigerpositionen. Dass dort mit Ole Kittner (letztes Jahr bei der TuS Koblenz) ein sehr guter, sprich interessanter Testspieler in den zweiten 45 Minuten zum Zuge kam, kann ich absolut verstehen.

Weitere Auffälligkeiten im Stenogramm: Tom Geißler kam gar nicht zum Einsatz. Alexander Laas und auch Ex-Kapitän Tim Sebastian kamen erst sehr spät zum Zuge. Tim Sebastian spielte offenbar die bereits dritte Position in der Vorbereitung. Nach Innen- und Rechtsverteidiger war nun defensives Mittelfeld dran. Dass Daniel Rosin vor Tim Sebastian und Alexander Laas für das Mittelfeld eingewechselt wurde, scheint jedenfalls ein deutliches Zeichen. Gar nicht eingesetzt wurde hingegen der Kurzzeit-Testspieler Ervin Skela, der laut BILD bereits wieder aus Leipzig verschwunden ist.

Nachher gleich geht es in Grimma weiter, dazu sicherlich morgen mehr.

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Tore: 0:1 Frahn (16.), 1:1 Pfoh (23.), 1:2 Heidinger (26.), 1:3 Frahn (36., FE)

Aufstellung: Borel – Müller (84. Lewerenz), Ernst, Franke (46. Kittner), Kocin (84. Buszkowiak) – Lagerblom (63. Rosin), Rost (73. Sebastian) – Röttger (68. Kammlott), Rockenbach (46. Kutschke), Heidinger (68. Schinke) – Frahn (84. Laas)

Zuschauer: 200

Links: RBL-Bericht [broken Link], MDR-Bericht [broken Link]

Testspiel: 1860 München II vs. RB Leipzig 3:3

Testspiel Nummer 4 in der Sommervorbereitung von RB Leipzig. Diesmal ging es etwas weiter weg, nämlich ins fränkische Hersbruck. Anlass der Reise war neben dem Spiel selbst die schwere Krankheit eines dreijährigen Mädchens, dessen Eltern durch die Einnahmen unterstützt werden sollten. Ob 180 Zuschauer zu einem Benefiz-Geldregen beigetragen haben, mag man bezweifeln.

3:3 hieß es am Ende gegen den Süd-Regionalligisten 1860 München II. Was auf den ersten Blick nicht sonderlich überragend oder gar dominant klingt. Zumal Bernhard Winkler Löwen-Coach und früherer Weggefährte von RB-Trainer Peter Pacult vor dem Spiel noch von einem Gegner auf Zweitliga-Niveau sprach, gegen den sein Team nur lernen könne. Gelernt haben könnten seine Spieler in Abwandlung der seit je her albernen Fußballweisheit, dass Geld zwar Tore schießt, aber auch welche kassieren kann. Nämlich gleich 3. Was auf Zahlenebene zumindest das in den bisherigen Testspielen gefestigte Gefühl unterstützt, dass die Abwehrarbeit bei RB Leipzig alles in allem noch nicht perfekt ist. Aber das lässt sich natürlich leicht behaupten, ohne das Testspiel gegen die Löwen gesehen zu haben.

Jedenfalls spielte in Hälfte 1 mit Franke und Ernst überraschend die identische Innenverteidigung wie im Test gegen Bautzen. In der Viererkette neu war lediglich die wahrscheinliche Stammkraft auf rechts Christian Müller. Da links auch die vermutliche Stammkraft Umut Kocin auflaufen durfte, ließe sich nun raten, dass die vier, die da hinten 45 Minuten lang abräumten, auch ganz gute Karten haben das in Pflichtspielen zu tun. Was natürlich noch lange nicht soweit ist.

Aufstellung RB Leipzig Halbzeit 1: Borel – Müller, Ernst, Franke, Kocin – Röttger, Lagerblom, Rost, Heidinger – Kammlott, Frahn

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Testspiel: RB Leipzig vs. Budissa Bautzen 3:0

Es hatte ein bisschen was von einer Zeitreise, das gestrige Freundschaftsspiel von RB Leipzig gegen Budissa Bautzen, das ich mir entgegen meiner ursprünglichen Planungen dann doch in Torgau live angeschaut habe. Das mit der Zeitreise lag unter anderem daran, dass man mit Budissa Bautzen auf einen Gegner traf, der unweigerlich mit der Entstehungsgeschichte von RB Leipzig verknüpft ist, kassierte man doch gegen die Budissen die erste Pflichtspiel-Niederlage. Damals, vor knapp zwei Jahren noch in der Oberliga. Dem folgten zwei 2:0-Siege in Pflichtspielen (Liga und Pokal) und gestern eben ein 3:0 im Testspiel.

RB Leipzig gegen Budissa Bautzen

Dass man sich wie bei einem Ausflug in die Vergangenheit vorkam, lag aber auch daran, dass man sich wie zu besten Oral-Zeiten fühlte. Woran auch der komplett erneuerte administrative Bereich und der gute Miene zum bösen Spiel machende, anwesende Neu-Pressesprecher Sharif Shoukry nichts ändern konnten. Was nämlich vor allem in der ersten Halbzeit am bereits unter Oral gepflegten, wenig durchschlagskräftig und wenig kreativ interpretiertem 4-4-2 bzw. 4-2-2-2 lag. Aber auch daran, dass mit Hoffmann (verletzt) und Röttger, Müller und Heidinger gleich vier der acht Neuzugänge fehlten. Da mit Borel und Kerner zwei weitere Neuzugänge weitestgehend beschäftigungslos und unauffällig im Tor standen, mühten sich vor allem Spieler aus der Oral-Ära um einen erfolgreichen Test und um Stammplätze im Team. Warum Röttger, Müller und Heidinger nicht mal im Kader standen und soweit ich sehen konnte auch nicht im Stadion waren, ist mir nicht bekannt. Storytechnisch würde es sich anbieten, disziplinarische Gründe gerüchteweise zu verbreiten. Wahrscheinlicher ist, dass die drei wichtigsten Neuzugänge ihre Plätze im Team bereits sicher haben und es gestern darum ging, dass sich die anderen zeigen dürfen. Testspiel: RB Leipzig vs. Budissa Bautzen 3:0 weiterlesen

Testspiel: RB Leipzig vs. Flota Swinemünde 1:1

Spiel 2 von insgesamt 9 Testauftritten. In Grimma, wo RB Leipzig schon letzten Winter zweimal (?) testete. Quasi die Testspiel-Heimarena. Zumal am 17.07. ein weiteres Testspiel in Grimma gegen den FC Grimma ansteht.

Gestern hieß der Gegner allerdings Flota Swinemünde. Polnischer Zweitligist, der in der abgelaufenen Saison den Aufstieg in die höchste polnische Spielklasse knapp verpasste. Die dürften vor dieser Sommerpause nur absoluten Fußballinsidern ein Begriff gewesen sein. Doch der Wechsel des Stürmers Charles Nwaogu zu Energie Cottbus und die Testspiele gegen Hansa Rostock und Dynamo Dresden sollten zumindest im Osten Deutschlands für steigende Bekanntheitswerte gesorgt haben. In den Tests gegen die zwei Neu-Zweitligisten hatte Swinemünde mit 1:2 gegen Rostock verloren und gegen Dresden 1:1 gespielt. Da nimmt sich das 1:1, dass RB Leipzig erzielen konnte doch durchaus vernünftig aus. Zumal sowohl Rostock, als auch Dresden bereits einige Zeit länger im Trainingssaft stehen, da deren Saison bereits in 9 Tagen wieder beginnt.

War es ergebnistechnisch ok, so war es leistungstechnisch in Hälfte 1 suboptimal, wenn man mal die Quellen zum Spiel querliest. Insbesondere die Abwehr sei eher anfällig gewesen. Was auch nicht wirklich verwundern kann, scheint doch die defensive Viererkette nach der Verletzung von Neuzugang und Innenverteidiger Marcus Hoffmann (Mittelfußbruch) und der bisherigen Nichtverpflichtung eines zweiten Linksverteidigers eine Hauptbaustelle zu sein. Während RB Leipzig gegen Swinemünde von der Doppelsechs Richtung Stürmer in Hälfte 1 schon mit so etwas wie einer möglichen Startformation für den Saisonbeginn in reichlich drei Wochen auflief, sind Henrik Ernst als Innenverteidiger und Talent Matthias Buszkowiak als Linksverteidiger Lösungen, die man so nicht als präferierte Option erwarten würde. Testspiel: RB Leipzig vs. Flota Swinemünde 1:1 weiterlesen

Testspiel: SV Braunsbedra vs. RB Leipzig 3:12

Nun denn, da wird das Personaltheater der letzten Wochen und Monate also mal wieder durch den Sport überschattet. Testspielausflug zum SV Braunsbedra hieß es gestern für RB Leipzig. Die feierten ihren 100. Geburtstag und luden sich die ranghöchste Leipziger Mannschaft ein. Das ganze in höchst angenehmer, freundlich gewogener Atmosphäre. Ich finde es eine sehr gute Idee, im Umland zu testen. Das erschließt neues Zuschauerinteresse und führt letztlich auch zu einer regionalen Verankerung des Vereins. Strategisch durchaus sinnvoll. Stichwort Imagepflege. Wenn es so läuft wie gestern angenehm noch dazu.

Sportlich war das ganze für RB Leipzig ein freundlicher Aufgalopp bei höchst unfreundlichem Wetter. Wobei das als Zuschauer ziemlich an einem vorbei ging, dank gelungener Dach-Tribünen-Architektur. Bei eben jenem Dauerregen gab es insgesamt 15 Tore zu bestaunen. Was bei einem Spiel eines Siebtligisten (?) gegen einen Viertligisten nicht extrem erstaunlich ist, zumal der Viertligist kadertechnisch eher ein Drittligist ist. Eine Verteilung von 3:12 dürfte trotzdem nicht allzu alltäglich sein. Drei Tore sind für einen Underdog doch bereits arg viel.

Wie auch immer, die Story des Spiels schrieb sicherlich Krzysztof Krol. Der Pole weilt derzeit zur Probe bei RB Leipzig und sollte gegen Braunsbedra die Chance bekommen, sich eine Halbzeit lang zu zeigen und so für eine Verpflichtung zu werben. Nach 20 auffällig unauffälligen Minuten dachte sich Herr Krol wohl, dass es nun Zeit wäre, mal zu demonstrieren, wie viel Einsatzbereitschaft er bei RB Leipzig einzubringen gedenke. Dazu grätschte er mit 40 Meter Anlauf seinen Gegenspieler ins Krankenhaus. Manche würden es brutal nennen. Bei anderen würde es als polnische Härte durchgehen. Strenggenommen hat es auf einem Fußballplatz nichts zu suchen, schon gar nicht bei einem solchen Testspiel. Peter Pacult sah das offensichtlich ähnlich und nahm Krol sofort nach der fälligen gelben Karte und noch während der Verletzungsunterbrechung vom Platz. Zurecht. Thiago Rockenbach wies den äußerst geknickt wirkenden Übeltreter beim Abgang dann noch mal freundlich, aber bestimmt darauf hin, dass man so nicht in den Zweikampf gehen dürfe. Ob Krol weiterhin zur Probe mittrainieren darf, scheint jedenfalls zweifelhaft. Testspiel: SV Braunsbedra vs. RB Leipzig 3:12 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. Chemnitzer FC 1:0

Ein Spielbericht zu diesem Sachsenpokal-Finale zu schreiben, ist fast ein Unding. Genaugnommen müsste man sich wohl die 90 Minuten noch mal als TV-Konserve angucken, um zu erfassen, was da fußballerisch los war. Ein typisches Pokalspiel eben, bei dem man 90 Minuten mitfiebert und dabei ein bisschen die taktisch-individuellen Details verpasst. Macht ja vielleicht auch nichts.

Man kann es mal zuvorderst ganz nüchtern betrachten. Drei Duelle gab es zwischen RasenBallsport Leipzig und dem Chemnitzer FC in dieser Saison. 1:1, 0:1 und 1:0 gingen sie aus. Schon die nackten Zahlen lassen erahnen, auf welch ausgeglichenem Niveau sich die beiden Mannschaften begegneten. Chemnitz zwar in den zwei Spielen, die ich gesehen habe, jeweils mit der technisch feineren Klinge, aber die RasenBallsportler mit der Robustheit, die sie zu zeigen in der Lage sind, immer auf Augenhöhe. RasenBallsport Leipzig hat gegen die Torfabrik Chemnitz in drei Spielen nur 2 Tore gefangen. Schon deswegen kann in den direkten Duellen nicht alles falsch gewesen sein.

Was die Zahlen nicht verraten, ist die tiefe Emotionalität, die die drei Duelle beiderseits begleitetet. Das gestrige Sachsenpokal-Finale war auch in dieser Hinsicht noch einmal die Zuspitzung dessen, was sich schon in der Regionalliga-Saison zeigte. Dass sich beide Teams, trotz nie vorhandener tabellarischer Nachbarschaft sich letztlich doch immer umeinander drehten. Für den Chemnitzer FC ist die Regionalliga-Meisterschaft auch immer ein Sieg über den großen Favoriten gewesen, andersherum war der sportliche Durchschnitt bei RasenBallsport in der Regionalliga immer mit der Schmach des Unterliegens gegen den Chemnitzer FC verbunden. Beides ist eigentlich höchst irrational, lagen doch zwischen dem CFC und RasenBallsport noch zwei andere Teams, die beide über die Saison gesehen defacto die besseren Aufstiegschancen hatten als RB. RasenBallsport Leipzig vs. Chemnitzer FC 1:0 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. TSV Havelse 2:0

Das letzte Spiel von RasenBallsport Leipzig in der aktuellen Regionalliga-Saison wurde zu dem, was man vor dem Spiel schon erwarten durfte, zum meistenteils freundschaftlichen Sommerkick. Daran änderte auch die kampfeslustige Aufforderung der Gästeanhänger zum Spielbeginn (‘Nur noch neun’ – 9 Tore und drei Punkte trennten sie vom Nichtabstiegsplatz) nichts. Passender Rahmen des Spiels, das dank Sachsenpokal-Finale nächsten Mittwoch für alle Beteiligten (Spieler und Zuschauer) zur Nebensache wurde, war die Freundschaftsspielkulisse von 1305 Zuschauern bei Beteiligung von 1o Gästefans, 4 davon im aktiven Support. Naja.

Auf dem Platz legten die RasenBallsportler los als hätte man nur 20 Minuten Zeit, um den Sieg sicher zu stellen. Angesichts der sportlichen Konstellation vor dem Spiel ließ man den Ball laufen und hatte in manchen Situationen sogar die Lockerheit hübsche Kombinationen anzubieten. Dass es nicht schon zur Halbzeit 2:0 oder 3:0 stand, lag an einer Mischung aus Inkonsequenz und Pech (zweimal Aluminium in Hälfte 1) beim Abschluss, war aber alles in allem mehr als verkraftbar. Mit ablaufender Spielzeit investierten die RasenBallsportler immer weniger in die Partie und hatten Glück, dass die zumindest sportlich abgestiegenen Gäste (mal sehen, ob die Finanzen anderer Klubs nicht Havelse doch wieder in die nächstjährige Regionalliga bringen) zeigten, warum sie da unten stehen stehen und diverse Großchancen frei vor dem gegnerischen Tor verdaddelten oder am gut aufgelegten Sven Neuhaus scheiterten.

Bemerkensmert am Spiel noch, dass Timo Rost mal wieder eine reichliche halbe Stunde mitspielen durfte. Durchaus gefällig, wie ich fand. Zusammen mit Benjamin Baier sorgte er dafür, dass die Doppelsechs Laas/ Geißler neu besetzt wurde. Man kann dies als Kennzeichen einer tiefen Bank interpretieren, die ohne Substanzverlust einen kompletten Mannschaftsteil ersetzen kann. Man kann dies aber auch als weiterhin nicht vorhandene Stammformation auf dieser Position intepretieren. Für letzteres spräche, dass mit Laas, Geißler, Rost, Baier, Sebastian, Rosin und Kläsener bereits sieben (!) Spieler den Sechser geben durften (falls ich keinen vergessen habe), ohne dass sich daraus über die Saison gesehen irgendetwas wie Konstanz ergeben hätte. Auf einer für den Spielfluss wesentlichen Position sicherlich suboptimal und recht bezeichnend für das sportlich insgesamt enttäuschende Regionalligajahr. RasenBallsport Leipzig vs. TSV Havelse 2:0 weiterlesen

Chemnitzer FC vs. RasenBallsport Leipzig 1:0

Viel Lärm um nichts. So könnte man den letzten Regionalliga-Auswärtsauftritt von RasenBallsport Leipzig beim Chemnitzer FC umschreiben. Deftiger formuliert würde es “große Klappe, nichts dahinter” heißen. Aber hier soll nicht deftig formuliert werden, zumal dieses Aufeinandertreffen nur für eines der beteiligten Teams das Spiel des Jahres war. Das Spiel des Jahres der RasenBallsportler folgt erst noch im Sachsenpokal-Finale. Wieder gegen den Chemnitzer FC.

Im Vorfeld des Aufeinandertreffens von RasenBallsport Leipzig und dem Chemnitzer FC wurde viel gesprochen. Als Höhepunkt der Kampfansagen formulierte RasenBallsport-Coach Tomas Oral sinngemäß, dass der Chemnitzer FC, wenn er denn nach diesem Spiel den Aufstieg feiern wolle, auf Schützenhilfe des Halleschen FC hoffen müsse, da sein  Team auf keinen Fall verlieren werde. Doch daraus wurde wieder mal nichts.

Ich persönlich habe nichts gegen Kampfansagen. Solange man den sportlichen Respekt vor dem Gegner im Blick behält, gehört ein bisschen Verbalscharmützel zum Fußball dazu und peppt das Drumherum um die Spiele angenehm auf. Das macht definitiv mehr Spaß als das Dortmunder Prinzip, erst dann von der Meisterschaft zu reden, wenn man vier Spiele vor Schluss 10 Punkte Vorsprung hat. Ein wenig Demonstration des eigenen Selbstvertrauens beziehungsweise die Idee mit einem öffentlichen ‘wir wollen und werden die weghauen’ in ein Spiel zu gehen statt mit einem ‘wir werden unser bestes geben und dann sehen was dabei raus kommt’, kann ich eigentlich gut leiden. Demut vor der Spielklasse, in der man spielt und Respekt vor dem Gegner: ja. Übermäßige Zurückhaltung und bloß niemanden verbal verletzen wollen: nein. Selbsbewusstsein gehört zum sportlichen Teil des Fußballs tatsächlich dazu.

Problematisch wird das ganze nur, wenn das Selbstbewusstsein nicht so recht mit den eigenen Leistungen korrespondieren will. Auch gegen Chemnitz war dies bei den RasenBallsportlern wieder zu beobachten. Solides, kompaktes Spiel. Ansehnlich vielleicht noch bis zum Strafraum. Aber ohne Durchschlagskraft nach ganz vorn. Das funktioniert eventuell sogar noch, wenn man nicht gleich nach der Pause nach grobem Schnitzer in der Abwehr das 0:1 kassiert. Steht es lange 0:0 wird Chemnitz eventuell unruhig, weil sie wissen, dass sie gewinnen müssen. Eventuell ergibt sich dann sogar noch mal der Platz für einen lucky Punch. Durch die Führung retten die Chemnitzer das Spiel gegen ungefährliche RasenBallsportler eben über die Zeit und starten ihre größte Party der vergangenen Jahre. Chemnitzer FC vs. RasenBallsport Leipzig 1:0 weiterlesen