Archiv der Kategorie: Spielberichte

RasenBallsport Leipzig vs. Dynamo Dresden 2:1

Vor nicht allzu langer Zeit, als ich mich auf den Weg machte zum freitagabendlichen Heimspiel gegen die U23 von Energie Cottbus fragte ich mich auf dem Weg zur Arena immer wieder, ob ich mich eventuell im Spieltermin geirrt hätte, so wenig Menschen waren unterwegs zum Stadion. Gestern fragte ich mich bereits in der Straßenbahn, ob es denn ein bisher unbekanntes RB-Nest gäbe. So viele Menschen mit RB-Fanartikeln in unterschiedlichster Form habe ich vor einem Spiel glaube ich noch nie gesehen.

Das ‘noch nie’ setzte sich im Stadion im positiven Sinne fort. Was aus Block B, also der Fankurve selbst bis zu mir hinüberschwappte, hatte ich in der Form auch noch nicht erlebt. Das war nicht mehr der Support der 80-100 Leute ganz unten in der Kurve. Gerade in der ersten Hälfte und gerade in der Zeit bis zum 1:0 waren da weite Teile des Blocks höchstmotiviert und geil auf das Spiel und zeigten dies lautstark. Respekt, man hatte eine ungefähre Ahnung, wie Block B tatsächlich irgendwann einmal in einer mittelfernen Zukunft zu einer Wand werden könnte. Wenn sich jetzt auch noch die Haupttribüne und irgendwann auch die meinerseits herbeigesehnte Gegengerade davon ein wenig anstecken ließen, wäre es in der Red Bull Arena richtig gehend laut. Auf Heimseite wohl gemerkt, nicht auf Gästeseite.

Angesichts der Beobachtungen wurde gestern auch wieder einmal schmerzlich klar, was man bei RasenBallsport Leipzig in dieser Saison aufgrund der durchwachsenen, sportlichen Situation eigentlich an quantitativem und qualitativem Fan-Entwicklungs-Potenzial hat liegen lassen. Gestern hat man jedenfalls gesehen, welches Potenzial der Verein in Bezug auf seine Zuschauer derzeit hat und nur selten ausschöpfen kann. Vergleicht man das ganze beispielsweise mit dem Saisonbeginn gegen Türkiyemspor, dann hat man da einen heftigen Sprung gemacht.

Punkt 19 Uhr gestern Abend war also das ganze Vorgeplänkel um die mögliche Aufstellung von Dynamo Dresden auf einen Schlag vergessen. Zweite Mannschaft, dritte Mannschaft, alte Herren, Junioren, alles war in der Diskussion. Heraus kam eine Mischung aus Profiteamanschlusskader (inklusive ehemaligen Stammspielern, die nach Verletzungen Spielpraxis sammelten) plus Oberliga-Stammspielern. Ein Team also, das nominell auf ordentlichem Regionalliganiveau agieren würde. Nimmt man die durch das bunte Zusammenwürfeln fehlende Eingespieltheit, bleibt ein durchschnittliches Regionalligateam übrig. Auf Augenhöhe mit Meuselwitz und Plauen. Ungefähr. Würde ich sagen. Kein Fallobst, auf jeden Fall. Schon gar nicht in einem Pokalspiel. RasenBallsport Leipzig vs. Dynamo Dresden 2:1 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. Hallescher FC 2:0

Es ist in dieser Saison nie vorgekommen, dass ich ein Spiel von RasenBallsport Leipzig so unkonzentriert und mit halbem Auge verfolgt habe wie das gestrige. Was nicht nur am Spiel lag, aber auch. Meine Augen und mein Interesse widmeten sich mit erstaunlich hoher Häufigkeit dem Treiben oder Nichttreiben in den beiden Fansektoren. In Hälfte 1 kam ich mir vor wie beim Tennis. Von rechts nach links und wieder zurück und wieder hin wanderte mein Kopf. Wie ein Zuschauer in Boris Beckers besten Zeiten.

Während Fraktion rechts (von mir von der Haupttribüne aus gesehen), also Gast sich mit ihren vielleicht 700 Anhängern dem Erwarteten widmete, also dem was man in manchen Fankulturen so als Kritik empfindet, also der in unterschiedlicher Qualität der Rhetorik ausgedrückten Wut über Red Bull, Dietrich Mateschitz, den DFB, RB-Fans, kaputtgehenden Sport, Zensur und was auch immer ich noch verpasst haben mag, kam es mir auf Seiten von Fraktion links, also Heim gerade im Bereich des aktiven Supports erstaunlich leer und vergleichsweise verhalten vor. Halbzeit 2 bestärkte mich in meiner Wahrnehmung von Fraktion Heim derart, dass ich permanent verwundert Richtung links schielte (und deswegen rechts ein paar Anti-…-Transparente  verpasste) und mich fragte, ob sich die verschiedenen Fanfraktionen eventuell verstritten hätten und heute nicht zusammen supporten wollten. Fraktion Gast schloss sich mit zunehmender Spieldauer dem Schweigen weitestegehend an und so war es gegen Ende des Spiels, mal abgesehen vom 2:0, als noch einmal Fußballatmosphäre aufkam, erstaunlich ruhig im weiten Rund. Fraktion Haupttribüne verhielt sich währenddessen angepasst unauffällig.

Das alles passte als weitestgehend emotionsloses Ambiente insgesamt natürlich wunderbar zum weitestgehend emotionslosen Spiel. Ein Gast, der auch aufgrund seiner B-Mannschaft (die A-Mannschaft wurde fürs Landespokalfinale morgen geschont) nicht konnte. Also wirklich nicht konnte, wie sich anhand der dürftigen Ausbeute von zwei Halbchancen (eine knapp verpasste Flanke und ein abgefälschter Schuss) gegen die bekanntermaßen nicht übermäßig stabile RasenBallsport-Verteidigung deutlich zeigte. Und ein Heimteam, das offensichtlich nicht übermäßig wollte, es aber immerhin minimal besser machte als der Hallesche FC. Insbesondere Thiago Rockenbach zeigte in zwei, drei Szenen seine überragende Klasse am Ball. Freilich ohne dass dies von Erfolg gekrönt worden wäre. RasenBallsport Leipzig vs. Hallescher FC 2:0 weiterlesen

ZFC Meuselwitz vs. RasenBallsport Leipzig 3:3

In 90% der Fällen sind Auswärtsspiele für mich kein Reise-Thema. Macht bei 17 Auswärtsspielen 1,7 Spiele, wo das Hinfahren zum Thema wird. Das erste Auswärtsspiel der Saison in Braunschweig hatte ich mir angetan. Das Meuselwitz-Spiel wäre bei anderem Tabellenstand vielleicht das Thema für die noch fehlenden 0,7 geworden. In der jetzigen, sportlichen Situation bei RasenBallsport Leipzig fiel es mir wie bei sonstigen Auswärtswochenenden aber nicht schwer, das familiäre Zuckeln in der Parkeisenbahn um den Auensee dem Auswärtstrip vorzuziehen. Bis ich die Ereignisse des Spiels medial aufbereitet bekam..

Eigentlich war die Fahrt nach Meuselwitz für RB Leipzig nur von sehr geringer Bedeutung. Angesichts der Ereignisse der letzten Tage, die fest mit den Namen Linke, Pacult, Mateschitz und Oral verbunden sind, kam einem das Meuselwitz-Spiel sowieso wie ein Nebenaspekt vor. Doch dann das: 6 Tore, zwei Platzverweise, diverse Verwarnungen und ein hochemotionales Spiel auf und neben dem Grün.

Es sind diese Spiele, die RasenBallsport Leipzig in dieser Saison nur höchst selten erlebt hat. Vielleicht beim2:1-Auswärtssieg kurz vor Schluss in Kiel, vielleicht beim 3:2-Heimsieg nach Rost-Platzverweis gegen Wilhelmshaven. Emotionale Spiele, die das Gefühl vermitteln, die RasenBallsportler wollten aller Welt zeigen, dass sich sich nicht unendlich (sportlich und unsportlich) beleidigen und mit Häme überschütten lassen wollen. Irgendwo in der fußballerischen Provinz vor einem aufgeheizten Publikum. Von Spielern, die sich nach dem Führungstor flügelschlagend über die Red-Bull-gestützten RasenBallsportler lustig machen. Der 3:3-Ausgleich in der Nachspielzeit, als 9 Leipziger den 11 Meuselwitzern noch den rechnerisch geglückten Klassenerhalt versauten, gehört zu diesen Momenten der tiefen, sportlichen Befriedigung. “In your Face, Meuselwitz!” hieß es im Live-Ticker [broken Link] auf RasenBallsport-Seite. Und zwar fußballerisch, auf dem Grün. Und völlig zutreffend. ZFC Meuselwitz vs. RasenBallsport Leipzig 3:3 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. FC Energie Cottbus II 3:2

Der regelmäßige Leser hier wird wissen, dass ich meine Fußballsozialisation ein reichliches Jahrzehnt lang zwischen 1984 und 1997 im Cottbusser Stadion der Freundschaft genossen habe. Und tatsächlich meistenteils GENOSSEN habe. In meiner Erinnerung war mein letzter Stadionbesuch mit Cottbusser Beteiligung das erste Heimspiel in der zweiten Bundesliga 1997 gegen den VfB Leipzig (1:1).

Mit dem gestrigen Auftritt der U23 von Energie Cottbus bei RasenBallsport Leipzig, fast 14 Jahre später schloss sich da gewissermaßen der Kreis und auch wenn es nur die kleine Energie war, die da anreiste, irgendwie war es eben doch etwas besonderes. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich an mir keine besondere Emotionalität gegenüber dem Gegner feststellen konnte, sieht man vom sentimentalen Ziehen in der Magengegend ab, das mich ereilte, als die für Zweitmannschaftsverhältnisse recht zahlreich erschienenen Cottbusser Anhänger (insgesamt etwa 100) ein kurzes “Nur, nur, nur Energie” ertönen ließen.

Das von seinen Umständen her zumindest für mich besondere Spiel entwickelte sich auch auf dem Rasen zu einem besonderen Spiel. Als Zweitligaspiel vor 20.000 Zuschauern wäre das ein hochemotionaler Knaller gewesen, so war es in Bezug auf den Spielverlauf ein hochunterhaltsamer Fußballabend mit viel Zittern um den Sieg der RasenBallsportler aus Leipzig. RasenBallsport Leipzig vs. FC Energie Cottbus II 3:2 weiterlesen

Hertha BSC II vs. RasenBallsport Leipzig 1:1

Für die meisten (inklusive Bloggern) ist Ostern ein Familienfest, für Fußballspieler ist es eine gute Gelegenheit zum Kicken. Obwohl sich die Freude von Profifußballern über ein Spiel bei der U23 von Hertha BSC vor knapp 500 Zuschauern an einem sonnigen Ostersonntag in Grenzen halten dürfte. So kam denn auch nicht unerwartet – zumal angesichts eines Tabellenstandes, der für RasenBallsport Leipzig keine besonderen Ziele mehr mit sich bringt – eine Art Sommerfreundschaftsspielkick heraus.

Der Punktgewinn war für RasenBallsport Leipzig angesichts des Zeitpunkts glücklich, insgesamt aber völlig verdient. Damit wächst aber auch die negative Auswärtsserie auf fünf Spiele ohne Sieg an. 3 Unentschieden, 2 Niederlagen. Fünf Gegentore. Drei geschossene Tore. In Worten: drei! In fünf Spielen! Unglaublich. Nimmt man die Auswärtsbilanz seit der Winterpause stehen dank zweier 3:0-Siege in 7 Spielen immerhin 2 Siege, 3 Unentschieden, 2 Niederlagen bei 9:5 Toren und 9 Punkten zu Buche. Trotzdem auch eher suboptimal.

Die Saison wurde natürlich nicht bei Hertha BSC vergeigt. Dass Richtung Ende der Saison ein paar Punktspiele mit halbem Eínsatz dabei sein dürften, erscheint logisch und sollte verkraftbar sein. Dem Gesetz der Serie folgend sollten zumindest die Heimspiele ein Erlebnis bleiben. Hier holte RasenBallsport Leipzig in den letzten fünf Spielen fünf Siege bei immerhin 13:1 Toren. Da am Freitag (19Uhr) die U23 von Energie Cottbus mit der Empfehlung eines 6:1-Erfolges gegen Oberneuland in die Red Bull Arena reist, darf man ein ansehnliches Fußballspiel erwarten. Hertha BSC II vs. RasenBallsport Leipzig 1:1 weiterlesen

VfB Auerbach vs. RasenBallsport Leipzig 1:2

Man kann es sich nicht immer aussuchen. Der Plan ging eigentlich anders. Der sah ein lockeres 3:0 in Auerbach vor mit wenig Kraftaufwand und ein wenig spielerischem Balsam. In der Halbzeitpause lost die Glücksfee für das Halbfinale im Sachsenpokal ein Auswärtsspiel beim SSV Markranstädt aus. Im Halbfinale gewinnen die RasenBallsportler bei ihren Geburtshelfern und spielen dann im Finale gegen Dynamo Dresden, die durch Rang vier oder drei in der dritten Liga bereits für den DFB-Pokal qualifiziert sind (Teilnahmeregelung DFB-Pokal) und somit RasenBallsport Leipzig qua Finalteilnahme auch. So weit, so verträumt.

Dass der Ausflug nach Auerbach zu einer Kaffeefahrt würde, konnte man vorher eigentlich schon abschreiben. Dass ein derartiger Kampf auf Biegen und Brechen herauskommen würde, mit diversen Großschancen für den Gastgeber und den abgeklärteren Gästen, war dann doch nicht so ganz zu erwarten. Neben dem Tor traf Auerbach noch zwei Mal Aluminium. Das sagt viel. Dazu kam glattes Rot für den RasenBallsport-Kapitän Tim Sebastian, der nach überstandener Verletzung wieder in der Startelf stand und diese bereits nach 38 Minuten wieder verlassen musste.

Auch wieder einmal in der Startelf und im Team stand auch Ingo Hertzsch, RasenBallsport-Ikone des letzten Aufstiegsjahrs. Dass er das 1:0 erzielte, hätte eine ganz besondere Geschichte werden können, wurde vom weiteren auf- und abwogenenden Spielgeschehen aber etwas überschattet. Trotzdem schön, dass der auf dem Abstellgleis stehende Routinier noch einmal so ins Rampenlicht treten durfte.

Eine bemerkenswerte Story schrieb auch Sturmbrecher Stefan Kutschke. Der traf in 23 Regionalliga-(Teilzeit)-Einsätzen bisher noch nie. Null Tore. Sein erstes erzielte er in Auerbach 20 Minuten vor dem Ende. Der Siegtreffer. Sehr guter Zeitpunkt, sehr gute Geschichte. VfB Auerbach vs. RasenBallsport Leipzig 1:2 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. VFC Plauen 1:0

Die Regionalliga-Abschluss- und Sachsenpokal-Begleit-Tour geht für RasenBallsport Leipzig weiter. Diesmal mit einem Heimsieg, der dem Gesetz der Serie zufolge fast schon zwangsläufig erscheint. 1:0 durch ein Frahn-Tor gewonnen, kannte man in der Form aber bisher vor allem aus der letzten Saison von Babelsberg 03, wo Daniel Frahn damals fast im Alleingang für den Aufstieg sorgte. Gut, dass er jetzt RasenBallsportler ist. Auch in sportlich mauen Zeiten werden ja bereits die Geschichten von morgen mit ihren Helden vorgeschrieben. Die des Goalgetters Frahn könnte so eine sein nächstes Jahr. Dass er in allen 6 Heimspielen nach der Winterpause getroffen hat, trägt in nicht unerheblichem Maße dazu bei, dass RasenBallsport Leipzig gegen Plauen den fünften Heimsieg in Folge feiern durfte. Bisher ist Daniel Frahn in jedem Fall das positiv prägende Gesicht der RasenBallsport-Rückrunde.

Womit man fast zwangsläufig bei Nico Frommer landet. Der wurde von den Fans zum Spieler der Hinrunde gewählt (war quasi der Vorgänger von Daniel Frahn, auch in der Rolle als zentraler Stürmer) und durfte gegen Plauen nach langer Verletzungs-Abwesenheit wieder mal für 10 Minuten und zum ersten Mal in der Rückrunde mitmachen. Herzlich Willkommen zurück an Bord. Wobei dies auch von relativ kurzer Dauer sein könnte, denn im Interview im Red Bull Audioplayer [broken Link] (15.04.2011) nach dem Spiel gegen Plauen ließ Frommer recht deutlich verlauten [broken Link], dass er derzeit eher auf der Liste der Spieler steht, die nach der Saison aussortiert werden sollen. Zwar habe er noch die Chance sich für einen neuen Vertrag anzubieten, insgesamt klang das ganze schon eher etwas desillusioniert. Ich war nie der Riesen-Frommer-Fan, mir sagt die Spielweise eines Daniel Frahn viel mehr zu, ob man sich einen erfahrenen, schlitzohrigen und meist treffsicheren Stürmer wie Nico Frommer bei RasenBallsport Leipzig nicht trotzdem warmhalten sollte, fände ich zumindest überlegenswert.

Ansonsten scheint das Spiel den derzeitigen Leistungsstand bei RasenBallsport Leipzig recht gut wiedergegeben zu haben. Optische Überlegenheit, ansehnliches Spiel, keine/ kaum Durchschlagskraft nach vorn. Wenig Feuerwerk, viel Regionalliga. Was nicht schlimm sein muss. Zumal vor dem Hintergrund der letzten, unruhigen Wochen und des Abschieds vom Red-Bull-Fußballchef Dietmar Beiersdorfer und den damit verbundenen Unsicherheiten in Bezug auf die personellen Planungen bei RasenBallsport Leipzig für die nächste Saison. In vielen O-Tönen von RasenBallsportlern und Coach Tomas Oral wird greifbar, wie stark die Unruhe auch auf die Mannschaft und ihr Arbeiten einwirkt. Bleibt zu hoffen, dass man sich für den Donnerstag und das Viertelfinalspiel im Sachsenpokal in Auerbach ein wenig frei machen kann von diesen Scharmützeln im administrativen Hintergrund. RasenBallsport Leipzig vs. VFC Plauen 1:0 weiterlesen

VfL Wolfsburg II vs RasenBallsport Leipzig 1:0

Was für drei Tage. Am Freitag demontiert Red Bull seine sportliche Leitung für den Gesamtbereich Fußball Dietmar Beiersdorfer. Wegen Erfolglosigkeit? Weil er in Salzburg an Huub Stevens festhielt? Weil RasenBallsport Leipzig eine unterdurchschnittliche Saison spielt? Weswegen eigentlich? Beiersdorfer hat in Leipzig so ziemlich alles an Strukturen administrativ eingefädelt. Inklusive Trainer. Beiersdorfers Entlassung ist also auch für RasenBallsport Leipzig und seine Angestellten von höchst irritierendem Ausmaß (wie auch Thomas Linkes Äußerungen beim MDR zeigten).

Am Samstag trugen die Medien ihren Teil zu den Demontagetagen bei Red Bull bei und brachten via LVZ und österreichischem Kurier Peter Pacult (derzeit bei Rapid Wien tätig) als fast schon feststehenden Trainer bei RasenBallsport Leipzig ins Gespräch. Fast schien es als wäre es nur noch die Frage, wann er anfängt, nicht ob. Sicher allerdings, dass dies bei RasenBallsport Leipzig und vor allem beim aktuellen Coach Tomas Oral als Message angekommen ist.

Noch am selben Tag, also auch am Samstag ließ sich Red Bull Salzburg nicht lumpen und demontierte sich in der österreichischen Liga mit einem Heim-0:1 gegen den Tabellenletzten selbst. Und einen Tag später zog RasenBallsport Leipzig nach und verspielte auch die letzten vagen Aufstiegshoffnungen durch ein 0:1 beim derzeitigen Tabellenzweiten der Regionalliga Nord VfL Wolfsburg. Augenzeugen berichten von Freundschaftsspielatmosphäre. VfL Wolfsburg II vs RasenBallsport Leipzig 1:0 weiterlesen

FC Sachsen Leipzig vs. RasenBallsport Leipzig 0:2

Man darf das ja mal vorneweg sagen. Das beste am gestrigen Spiel der RasenBallsportler beim FC Sachsen ist, dass es vorbei ist und dass das Ergebnis gestimmt hat. Achtelfinalsieg im Sachsenpokal. Der nächste Gegner im Viertelfinale heißt VfB Auerbach, wieder auswärts. Darüber hinaus gibt es vom Spielfeld und dessen Umfeld kaum positives zu berichten.

Der Alfred-Kunze-Sportpark mag ein schönes Stadion sein und vermutlich gibt es dort schöne Ecken, von denen man aus das Spiel beobachten kann (zumindest wenn man sehr viel Grün-Weiß in sich trägt). Der Oberrang vom Norddamm sieht beispielsweise aus der Ferne nach einem sehr schicken Platz aus. Der Gästeblock dagegen ist in allen Belangen ein gruseliger Ort. Schlechte Sicht, die Getränke gibt es durch dicke Gitterstäbe hindurchgereicht und im Rücken stinkt das Dixi-Klo vor sich hin. Es gibt definitiv bessere Orte als diesen Käfig, um sich Fußballspiele anzuschauen.

Aus der schlechten Sicht resultiert auch, dass man eigentlich nicht wirklich einen Eindruck vom spieltaktischen Geschehen bekommen kann. Mannschaftsorganisation, taktisches Verhalten, Spielabstimmung, das alles bekommt man von einem Platz hinter der Eckfahne nicht mehr mit. Mitbekommen habe ich trotzdem, dass sich die RasenBallsportler in der ersten Halbzeit vom unterklassigen Konkurrenten haben den Schneid komplett abkaufen lassen. Passsicherheit und Spielkontrolle waren Begriffe, mit denen RasenBallsport Leipzig einen Tag lang nichts zu tun haben wollte. FC Sachsen Leipzig vs. RasenBallsport Leipzig 0:2 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. VfB Lübeck 2:1

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.

Man kennt das ja aus Leipzig. Sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Stadt bestrahlen, stürmen die Einwohner alle erdenklichen Freizeitorte, besetzen alle verfügbaren Grünflächen und haben offenbar auch die Red Bull Arena als einen Ort erwählt, den man mit einem Getümmel belebt, wie man es aus (oben zitiertem) Goethes Osterspaziergang kennt. Nach den sehr familiären Erlebnissen der letzten, kalten Wochen tobte am gestrigen Sonntag wieder mal Fußballfestatmosphäre durch die Leipziger Red Bull Arena. Schön war das, sehr schön.

Mal ab vom (pseudo)intellektuellen Klassikerzitieren muss man sich dies (auch vereinsseitig) mal vor Augen halten. Gut, das gestrige Spiel galt als Spitzenspiel. Vier gegen Zwei. Vor der Saison Aufstiegsfavorit gegen aktuellen (zumindest vor dem Spiel) Aufstiegsaspiranten. Aber wir reden hier von RasenBallsport Leipzig, einem Verein mit durchwachsener Rückrunde, punktetechnisch im Niemandsland der Regionalliga-Tabelle, derzeit eher mit Kaderplanungen für die neue Saison und Personalentlassungen beschäftigt und daraus resultierend nicht gerade mit euphorischer Stimmung im Umfeld. Und wir reden von Liga 4. Dass bei herrlichstem Wetter trotz sportlich suboptimalen Rahmens 4.000 Zuschauer (die restlichen reichlich 200 schlagen wir mal der Lübecker Seite zu) den Kick der RasenBallsportler verfolgen wollten, also ins Stadion gingen, weil sie hier und jetzt und heute Bock auf Fußball UND Regionalliga haben, auch wenn es keine Aufstieghoffnungen mehr gibt, finde ich mehr als bemerkenswert. Fast schon großartig. Der Verein sollte mehr als dankbar sein, dass er bereits jetzt einen solchen Rückhalt genießt. RasenBallsport Leipzig vs. VfB Lübeck 2:1 weiterlesen