Kaderschmiede RB Leipzig 2017/2018

So, die Saison ist in vielerlei Hinsicht für RB Leipzig schon vor dem letzten Spieltag gelaufen. Entsprechend kann man sich ja schon mit der Kaderplanung für die kommende Saison beschäftigen. Ralf Rangnick hat zuletzt auch angemerkt, dass man schon mittendrin sei und den Kontakt zu interessanten Spielern intensiviert hat.

Wobei man aus der Erfahrung der letzten Spielzeit auch lernen könnte, dass in der Praxis manche Dinge dann doch wieder erst relativ spät in Angriff genommen werden. Vielleicht ist dem ja diese Saison aber nicht so.

Zu tun gibt es allerdings reichlich für die Kaderplaner. Das hat nicht nur mit den potenziellen Neuzugängen zu tun, sondern auch damit, dass man einige Altlasten, Abgangswillige und Nachwuchsspieler versorgen muss.

Die Leihspieler

Zuerst einmal hat man vier Leihspieler, die im Sommer zurückkehren, die aber in Leipzig allesamt keine Zukunft haben. Massimo Bruno kommt vom RSC Anderlecht und hatte da ein durchschnittliches Jahr mit viel Bank und einiger Einsatzzeit vor allem als Einwechsler. Anderlecht würde Bruno gern behalten, Bruno würde (das ist der Stand von vor ein paar Wochen) gern bleiben. Fraglich halt nur noch, was Anderlecht dafür ausgeben möchte.

Atinc Nukan war bei Besiktas Istanbul nur Ergänzungsspieler. 5 Millionen hat er RB einst gekostet, Vertrag hat er noch bis 2020. Fragt sich nur noch, wer Nukan für die nächste Saison nimmt. Etwas anderes als eine weitere Leihe wäre durchaus erstaunlich.

Anthony Jung ist nach dem Abstieg Jungs wieder frei. Nur bei Klassenerhalt wäre aus der Leihe ein fixer Wechsel nach Ingolstadt geworden (vielleicht holen sie ihn ja nun aber einfach für schmaleres Geld). RB könnte eventuell noch einen Außenverteidiger gebrauchen. Dass der Jung heißt, der auch in Ingolstadt meist nur auf der Bank saß, ist unwahrscheinlich. Auch Nils Quaschner wird in Leipzig keine Zukunft haben nach seiner Leihe nach Bochum. Frage ist hier, ob der VfL vielleicht die Kaufoption zieht. Bislang galt das als nicht extrem wahrscheinlich.

Die Abgangskandidaten

Gehen wir bei den vier Leihspielern einfach mal davon aus, dass sie für die kommende Saison bei RB Leipzig keine Rolle in der Kaderplanung spielen. Genauso wenig wie jene Spieler, die in der abgelaufenen Spielzeit nur wenig zum Zuge kamen. Das sind im Kern Ken Gipson, Davie Selke, Rani Khedira und Marius Müller.

Bei Ken Gipson ist sein Wechselwunsch relativ klar hinterlegt und wohl nur noch die Frage, welcher Verein wahrscheinlich in der zweiten Liga es wird.

Bei Davie Selke ist es etwas komplizierter, weil RB versuchen wird, den Stürmer in gutes Geld umzusetzen, um dadurch wiederum die Summe, die man investieren kann, deutlich zu erhöhen. Was eigentlich einen Verein wie Werder Bremen eher ausschließt, da man dort nicht gewillt bzw. in der Lage sein wird, die acht Millionen, die man einst einnahm, wieder zurückzuüberweisen. Aus RB-Sicht wäre ein potenter englischer Verein ideal. Von daher hat die ganze Geschichte auch noch ein gewisses Konfliktpotenzial, was RB-Interesse und Selke-Interesse angeht. Nicht realistisch scheint ein Verbleib des Stürmers, auch wenn es für die Breite des Kaders in einer Champions-League-Saison eigentlich ideal wäre. Da sich an den Einsatzzeiten von Selke aber kaum etwas zum positiven ändern würde, machte es für den Stürmer wohl keinen Sinn.

Für Marius Müller stellt sich derweil nur die Frage, wohin er verliehen werden möchte. Dass er verliehen wird bzw. in der Planung der Torhüterposition für diese Saison keine Rolle mehr spielt, hat Ralf Rangnick schon relativ deutlich erklärt. Ist halt auch nicht einfach einen Torwart zu verleihen. Ist für Torhüter sowieso schon schwierig einen Klub zu finden, der auf einen setzt. Mal sehen, worauf das am Ende hinausläuft. Unterhalb der zweiten Liga sollte es in jedem Fall nicht sein.

Bleibt noch Rani Khedira. Bei dem der Fall wegen seines auslaufenden Vertrags einfach ist. Er muss sich entscheiden, was er will. Viel spielen oder Backup bei RB Leipzig sein. Eine Stammspielerrolle wird er nicht kriegen. Als Backup wäre er für den Verein allerdings prima. Hasenhüttl würde ihn deswegen auch gern behalten. Bisher schien es sehr unwahrscheinlich, dass Khedira das auch will. Zumindest erklärte der Mittelfeldspieler bisher immer, dass er spielen will. Bankrolle ist auch bei einem Topteam nicht seins.

Kleine Fragezeichen

Über drei weitere Spieler könnte man noch reden. Oliver Burke bekam wenig Einsatzzeit (nur unwesentlich mehr als Selke), ist aber erst 20 und kein Wechselkandidat, weil sein Entwicklungspotenzial sehr groß ist. Wenn es ein weiteres Jahr für ihn so weitergeht, dann könnte das allerdings anders aussehen.

Dominik Kaiser kam vor allem in der Rückrunde kaum noch zum Zuge und wäre den Zahlen nach auch ein Fall für Unzufriedenheit. Der Kapitän ist aber wie einst Tim Sebastian jemand, der auch in der zweiten Reihe nicht rumnörgelt und die erste Champions-League-Saison sicher noch mitnimmt. In einem Jahr läuft der Vertrag dann aus, dann hat er immer noch alle Optionen, um über seine Zukunft nachzudenken.

Nummer 3 in dieser Gruppe ist Benno Schmitz. Der stand zwischenzeitlich in der Rückrunde mal für fünf Spiele am Stück in der Startelf. So richtig nach vorn ging es allerdings in Sachen Einsatzzeit nicht. Wäre die Frage, wie Ralph Hasenhüttl mit ihm plant. Im Vergleich mit Burke und Kaiser könnte man hier aus Vereinssicht die größten Fragezeichen sehen.

Nachwuchsspieler

Zum Stand der Spieler, die möglicherweise aus dem aktuellen U23-Kader oder dem höheren Jahrgang der U19 zum Profiteam dazustoßen könnte, wurde hier vor kurzem schon alles gesagt. Federico Palacios, Dominik Franke, Felix Beiersdorf, Gino Fechner, Agyemang Diawusie, Julian Chabot, Ermedin Demirovic, Kamil Wojtkowski, Przemyslaw Placheta und Paul Grauschopf wären zehn theoretisch denkbare Kandidaten, um den Bundesliga-Kader aufzufüllen. Keinen davon würde man guten Gewissens zu einer nicht unwahrscheinlichen Rolle auf der RB-Tribüne ohne größere Pflichtspielchancen raten wollen. Aber ganz abgeben möchte man aber auch keinen wirklich. Vielleicht würde man Federico Palacios noch am ehesten zutrauen, nach einem sehr guten Regionalliga-Halbjahr auch im Profiteam ein paar Minuten abzukriegen. Von daher bleiben da viele (Nachwuchsnational-)Spieler, die man im Idealfall halten und verleihen kann.

Gewollt ist vereinsseits vor allem eine enge Verzahnung mit der U19. Sprich im nach der Abmeldung der U23 höchsten Nachwuchsteam sollen gezielt ein paar große Talente durch Profitraining und Nähe zur Bundesliga gefördert werden. Das soll künftig bei Kaderproblemen und Verletzungen auch das Fehlen der U23 kompensieren. Dann sollen mögliche Ersatzleute (und sei es für die Bundesliga-Bank) aus der U19 kommen, so wie sie bei Franke, Wojtkowski oder Palacios bisher aus der U23 kamen.

Das beudetet aber auch, dass im höheren U19-Jahrgang (oder auch bei extremem Talent im tieferen) entsprechende Kandidaten sein müssen, die man fördern will. Ein Kilian Senkbeil bietet sich da an. Auch ein Marc Dauter. Oder aus dem jüngeren, künftigen U19-Jahrgang die U17-Nationalspieler Erik Majetschak, Kilian Ludewig, Nicolas Kühn oder Elias Abouchabaka. Aber das sind alles 17 oder 18 Jahre alte Jungs und entsprechend im Normalfall nur Anschlussanschlusskader für den Notfall.

Die Kaderplanung

Rechnet man mal die Leihspieler und die Abgangskandidaten und mögliche Nachwuchsspieler als Auffüller nicht mit, dann kommt RB Leipzig bisher auf 16 Feldspieler für die kommende Saison. Da man künftig in drei Wettbewerben unterwegs ist und mindestens 41 Pflichtspiele hat, braucht man gerade bis zur Winterpause, bis zu der in reichlich vier Monaten zwischen 24 und 26 Pflichtspiele warten (je nachdem, wie weit RB im DFB-Pokal kommt), einen sehr breiten Kader.

Fünf bis sechs externe Neuzugänge hat Ralf Rangnick schon vorgerechnet könnten es werden. 22 Feldspieler plus vier, fünf U19-Kicker wären durchaus eine vernünftige Größe. Was einerseits aber auch bedeutet, dass da aus der bisherigen U23 und dem der U19 entwachsenen Kader wohl eher keiner im künftigen Bundesliga-Kader stehen wird.

22 Feldspieler, wobei das Niveau gerade in der Breite deutlich erhöht werden soll, um auf Rotation und häufigere Wechsel als in dieser Saison, als es eine relativ klare Stammelf gab, vorbereitet zu sein. Verstärkungen der Sorte Konrad Laimer (Salzburg) und Maximilian Philipp (Freiburg), wie sie aktuell gerüchtelt werden, klingen da von Art und Qualität her relativ plausibel.

Wobei das letztlich auch eine Frage des Kleingelds sein wird. 40 Millionen hatte letztens irgendwer (Sportbild? Kicker?) als Transferrahmen geschätzt. Klingt angesichts steigender TV-Gelder, eines vermutlich weiterhin recht hohen Red-Bull-Sponsorings und zumindest auf Champions-League-Niveau noch überschaubarer Kaderkosten nach einer plausiblen und auch machbaren Summe.

Wobei man sich mit diesem Transfersommer erwartungstechnisch noch mal auf eine neue Stufe stellen wird. Weil von den aktuellen Stammspielern realistisch gesehen keiner den Verein verlässt, das Potenzial der Mannschaft aufgrund des Alters noch nicht ausgeschöpft ist und Spieler auf gutem Bundesliga-Niveau oder mit großem Potenzial dazukommen. Sprich, der kommende Kader wird einer sein, mit dem man ‘erst mal ankommen’-Ziele nicht mehr formulieren kann. Selbst wenn man die Dreifachbelastung hat, wird man als klarer Kandidat für die Plätze in europäischen Wettbewerben, also irgendwas zwischen Platz 2 oder 3 und 6 gelten müssen. Aber das können wir auch gern noch mal revidieren, falls sich bis Ende August bei den 18 Bundesligisten überraschendes tun sollte.

Das Tor

Die Transferperiode hat noch nicht mal begonnen. Aber eine Position ist schon abgearbeitet. Zumindest auf Zugangsseite. Denn mit Peter Gulacsi, Yvon Mvogo, Fabio Coltorti und Philipp Köhn hat man das Quartett für die kommende Saison komplett. Ein Quartett und kein Trio ist es wegen der fehlenden U23 und einem dort geparkten vierten Torwart. Ist natürlich für Talent Köhn auch keine ganz hübsche Situation, dass er im Normalfall ohne Einsatzzeiten in einem Pflichtspiel bleiben wird.

Denn um die Nummer 1 werden Gulacsi und Mvogo relativ auf Augenhöhe kämpfen. Wobei Gulacis als aktueller Stammkeeper einen kleinen Vorteil beim Kampf hat. Dahinter kommt dann Coltorti als erfahrener Backup, der keinen Stress macht und empfindet, wenn er auf der Tribüne sitzt und nicht in Panik gerät, wenn er mal eingesetzt werden muss. Und dann folgt dann halt noch Köhn als Talent, das überraschen, aber erstmal keine Ansprüche stellen kann.

Die Innenverteidigung

Mit Willi Orban, Marvin Compper und Dayot Upamecano hat man ein gutes Trio zusammen. Aber eben – wenn man mal die Möglichkeit von Einsätzen von Stefan Ilsanker unbeachtet lässt – auch nur ein Trio. Sprich, auf der zentralen Verteidigungsposition wird sich nach Lage der Dinge noch was tun müssen.

Dabei würde sich ein potenzieller Neuzugang erstmal hinten anstellen müssen. Willi Orban und Dayot Upamecano darf man in vielerlei Hinsicht als erfolgsversprechendes Duo für die mittlere Zukunft ansehen. Marvin Compper dürfte sich mit einer Ersatzrolle noch nicht anfreunden wollen, könnte aber derjenige sein, der mit seinen 31 Jahren immer weiter in eine Coltorti-Rolle als erfahrener Backup und Mentor für den Rest hineinwächst.

Die Außenverteidigung

Die Außenverteidigerposition ist quantitativ sehr gut besetzt. Mit ‘Neuzugang’ Lukas Klostermann, Bernardo, Marcel Halstenberg und Benno Schmitz hat man hier vier Spieler zur Verfügung. Stefan Ilsanker hat zuletzt gezeigt, dass er eine gleichwertige Alternative ist. Die Frage ist halt, wo man Ilsanker künftig sieht und ob man weiter auf Benno Schmitz setzt.

Rein qualitativ ist die Position sicherlich eine, die noch Luft nach oben hat. Offensiv passiert da bisher noch nicht viel. Mit Klostermann kommt jemand zurück, der diesbezüglich Potenzial hat. Bernardo, Halstenberg und Ilsanker haben diesbezüglich in dieser Saison noch nicht allzu viel zeigen können. Wobei Bernardo auch zumeist rechts spielte, wo r mit seinem linken Fuß in der Offensive nicht ganz so gut besetzt war.

Wenn man etwas auf der Außenbahn machen will, dann sollte es ein Außenverteidiger mit Dynamik sein. Also eher einer, der ein komplettes Paket darstellt und dem Kader noch mal neue Qualitäten hinzufügt. Spieler, die in einer Viererkette in der Abwehr stabil verteidigen können, hat man bisher eigentlich schon genug.

Defensives Mittelfeld

Mit Diego Demme und Naby Keita hat man auf der Sechs zwei Akteure mit Stammspielerpotenzial. Dazu kommt dann noch Stefan Ilsanker. Wenn man Rani Khedira nicht mehr mitzählt, dann ist das auf jeden Fall ein Spieler zu wenig. Dann bräuchte man für die zentrale noch einen Spieler des Typus Demme.

Dominik Kaiser könnte das sicherlich eigentlich auch, ist aber in den letzten Monaten ganz schön aus der Stammelf gefallen. Einer wie Konrad Laimer, der nun schon seit geraumer Zeit nach Leipzig gerüchtelt wird, würde da ganz gut passen. Aber auch eher als einer, der aus der Rolle des Herausforderers in diese Position hineinwächst.

Offensives Mittelfeld

Im offensiven Mittelfeld, also dem, was bei RB Leipzig derzeit die beiden Zehner im 4-2-2-2 sind, stehen mit Marcel Sabitzer, Emil Forsberg und Dominik Kaiser drei Spieler unter Vertrag. Wobei die Position mit den Stammspielern Forsberg und Sabitzer zuletzt ordentlich manifestiert war. Keita kann hier auch spielen, wenn man in der Mittelfeldzentrale auf Demme und Ilsanker setzt. Auch ein Oliver Burke war hier zeitweise vorgesehen. Da gilt aber weiterhin auch, dass der stärker als zweiter Stürmer aufgehoben scheint. Zumindest ist er als Zehner eher zu sehr auf die Außenbahn fixiert und zu wenig sicher im Passspiel.

Wenn man mal nur die Kernbesetzung mit Forsberg, Sabitzer und Kaiser nimmt, dann fehlt hier auch noch ein Spieler. Einer wie Maximilian Philipp zum Beispiel, den man als offensiv variablen Spieler auch als Stürmer einsetzen könnte und um den die Gerüchte lauter werden. Vom Typ her jemand, der als Spieler und mit seiner Art ziemlich perfekt in den Kader passen würde.

Der Sturm

Nimmt man den Abgang von Davie Selke als gesetzt an, dann verbleiben im Sturm Yussuf Poulsen, Timo Werner und Oliver Burke. Auch hier hat es entsprechend noch Bedarf für einen bis zwei Spieler. Wobei da der Fakt bleibt, dass Sabitzer und einer vom Typ Philipp auch im Sturm spielen könnten.

Am ehesten braucht man in der Offensive noch einen Backup zu Yussuf Poulsen. Also einen robusten Stürmer, der im Luftduell gut ist und offensiv Gegenspieler bindet und Bälle sichert. Da gibt es bisher keinen zweiten Spieler im Kader. Aber einen solchen Spieler zu finden, der sich noch dazu hinter Poulsen auf die Bank setzt, ist auch eher eine größere Herausforderung.

Kader insgesamt

Wenn man mal über alle Positionen drüberschaut, dann braucht man eigentlich überall einen Neuzugang, wenn man auf die gewünschten fünf bis sechs Neuzugänge kommen und überall bereit für die anstehenden Herausforderungen einer Rotation sein will.

Wobei man mit Spielern wie Ilsanker, Keita, Sabitzer, Bernardo oder Burke auch überall Akteure hat, die auf unterschiedlichen Positionen eingesetzt werden können. Was auch bei stärkerer Rotation eine gewisse Flexibilität mit sich bringt. Auch künftig wird es nicht unwichtig sein, wenn man Spieler so verpflichtet, dass diese möglicherweise auch mal eine benachbarte Position spielen können.

Die hier gemachten Betrachtungen gingen von einem 4-2-2-2 aus. Die Verschiebungen in ein 4-3-3 oder in ein 5-3-2 oder was auch immer sind aber nicht so radikal, dass es an den Betrachtungen oder einem Bedarf bei der Kaderplanung grundsätzlich etwas ändern würde. Dazu gibt es halt auch genug flexible Spieler, sodass man diese Systemumstellungen ganz gut hinkriegt, ohne seine Kaderplanung explizit darauf auszurichten.

Wird insgesamt eine interessante Transferperiode. Weil sich zeigen wird, was mit der Handvoll Talente passiert, die man im Verein hat, für die es aber kein Nachwuchsteam mehr gibt. Und weil sich zeigen wird, wie interessant man als Champions-League-Teilnehmer ist. Bei wahrscheinlich um die 22 Feldspielern plus U19-Anschlusskader wird es in der kommenden Spielzeit auch einige Enttäuschungen geben. Inwieweit sich RB deswegen Absagen von Spielern einhandelt, die Angst vor Bank oder Tribüne haben, muss man abwarten. Ein kleiner Faktor, vor allem für eher junge Spieler mag es aber durchaus sein.

Interessant auch noch, welche Spieler die Local-Player-Regel erfüllen werden. Bisher waren da einige U23-Spieler dabei, die formal die Regel erfüllten, die besagt, dass vier Spieler des Profiteams im Alter zwischen 15 und 21 Jahren schon drei Jahre im Verein gespielt haben müssen. Klostermann erfüllt die Regel inzwischen. Poulsen eventuell auch (ganz eindeutig ist die Regel nicht formuliert). Die anderen Spieler muss man in der U19 finden. Kilian Senkbeil oder Marc Dauter wären da Kandidaten. Man muss sie dann aber halt auch als Lizenzspieler anstellen.

Es wird insgesamt wieder ein bewegter Transfersommer werden. Gar nicht so sehr, weil Trillionen neue Spieler kommen, das wird sich eher in überschaubaren Grenzen halten. Sondern weil man die ganzen Leihspieler, Abwanderungswilligen und Nachwuchsspieler versorgen muss. Bei letzteren stellt sich bei jedem Einzelnen vor allem der aus der U19 wachsenden Akteure die Frage, was man ihnen für Perspektiven geben kann, dass sie den Verein nicht komplett verlassen, sondern man Lösungen (zumindest über Leihen) findet, bei denen man die Spieler noch ein, zwei Jahre in ihrer Entwicklung beobachten kann, bevor man eine Entscheidung trifft, ob es für sie in der Bundesliga reicht oder nicht. Beim Großteil der Nachwuchsakteure ist 18 oder maximal 19 beim Verlassen des Nachwuchsbereichs halt auch noch sehr früh für endgültige Prognosen.

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Der aktuelle Kader (Liste wird beständig aktualisiert. Die Zuordnung ist eher der Übersichtlichkeit geschuldet und nicht strikt zu verstehen. Spieler, die den Verein – und sei es per Leihe – verlassen, werden durchgestrichen. Neuzugänge werden kursiv dargestellt. Mit aufgeführt sind auch Spieler, die formal nach Leihe zurückkehren, aber mit denen eigentlich nicht mehr geplant wird.)

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Ralf Rangnick ist wieder mal als Kaderplaner gefragt und dürfte einen bewegten Transfersommer vor sich haben.. | GEPA Pictures - Roger Petzsche
GEPA Pictures – Roger Petzsche

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