Schlagwort-Archive: Yussuf Poulsen

Bilanz: RB Leipzig in der Saison 2014/2015

Wenn man sich nach der Vorrunde fragt, was für die Zeit nach der Winterpause für RB Leipzig noch drinliegt, dann geht man eigentlich angesichts des Tabellenplatzes und der ausgeglichenen Konkurrenz an der Spitze nicht als Aufstiegsfavorit in die nur noch 15 Restspiele der Saison. Da man aktuell aber auf dem Transfermarkt noch mal ordentlich ein paar Millionen in die Offensivabteilung des Teams investiert bzw. investieren will, wird man allerdings (zurecht) nicht umhinkommen, dass man die Favoritenrolle für das Feld hinter Spitzenreiter Ingolstadt zugeschoben bekommt. Das kommt zwar genaugenommen in der Entwicklung des Teams etwas früh, lässt sich aber nicht vermeiden, wenn man wie ein besserer Erstligist in die Mannschaft investiert. Wie man in der Rückrunde mit diesem impliziten Aufstiegsdruck umgeht, bleibt abzuwarten. (Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2014/2015)

Wenn man nur bei den Zahlen bleibt, dann war das sportliche Auftreten von RB Leipzig in der Saison 2014/2015 nach der Winterpause überschaubar erfolgreich. Vier Punkte Rückstand auf Platz 2 bzw. 3 standen nach 19 Spielen zu Buche. Am Ende der Saison stehen dort neun bzw. acht Punkte Rückstand.

Angesichts von irgendwas um die 10 Millionen, die man in der Winterpause in den Offensivbereich investierte und dafür auch nur 17 Tore in 15 Spielen zurückbekam (zuvor 22 in 19 Spielen) kommt man nicht umhin, dies als Misserfolg zu betrachten. Oder wahlweise als Beleg für die These, dass die Favoritenrolle in der zweiten Liga für den Entwicklungsstand des Teams noch viel zu früh kam. Denn es braucht mehr, als im Winter mal eben zwei, drei Spieler zu verpflichten, die anderswo mal Tore geschossen haben, um den Schritt hin zu einem aufstiegsfähigen Topteam zu machen.

Bilanz: RB Leipzig in der Saison 2014/2015 weiterlesen

Kaderschmiede RB Leipzig 2015/2016

Schon seit 12 Tagen kann RB Leipzig auch rechnerisch nicht mehr aufsteigen und schaut sich das sportliche Treiben in der zweiten Liga als entspannter Zuschauer an. Nicht ganz so entspannt dürften die Tage für Ralf Rangnick sein, der mitten im intensivsten Teil der Kaderplanung bzw. der Fixierung von Verträgen mit interessierten Spielern stecken sollte. Nicht zu vergessen, dass er auch noch einen Trainer vorstellen muss, der ihm den Kader in der nächsten Saison betreut.

Im Gegensatz zu den zwei Sommerpausen zuvor gibt es in diesem Jahr kadertechnisch doch einige Baustellen, viele Fragezeichen und auf Zugangs- und Abgangsseite mehr als genug zu tun. Das fängt bei den Leihspielern an, von denen kaum einer für die kommende Saison eine Rolle im RB-Kader spielen wird und für die es entsprechend entweder neue Leih- oder finale Abgangslösungen geben muss.

Gleich fünf von insgesamt 10 Leihspielern haben Verträge mit RB Leipzig, die Ende 2016 auslaufen. Sprich, bei allen diesen Spielern müsste der Vertrag erst einmal verlängert werden, wenn man denn neue Leihoptionen im Kopf hat. Nicht zutreffen dürfte dies auf Matthias Morys, Clemens Fandrich und Mikko Sumusalo, bei denen es darum geht, dass RB Leipzig für sie Lösungen finden muss, die einen endgültigen Abgang ermöglichen. Alle drei sind bei ihren aktuellen Leihvereinen Großaspach, Aue und Rostock gut aufgehoben. Bei Fandrich und Sumusalo stellt sich nur die Frage, was mit ihnen bei Abstieg ihrer jetzigen Clubs passiert.

Kaderschmiede RB Leipzig 2015/2016 weiterlesen

33.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Wenn 32 von 34 Spieltagen absolviert sind und der 33. vor der Tür steht, dann hat man nicht nur bezüglich der Tabelle ein recht aussagekräftiges Bild. Auch die Statistiken der Offensivspieler geben jetzt recht fundiert darüber Auskunft, was dem Einzelnen im Saisonverlauf vielleicht gelungen oder nicht ganz so gelungen ist.

Wirft man einen Blick auf die Torjägerliste und nimmt nur Spieler auf, die in mindestens 10 Einsätzen mindestens 5 Tore geschossen haben und öfter als alle 300 Minuten aus dem Spiel heraus ins Tor trafen, dann bleibt bereits eine hübsche Liste an prägenden Zweitligafiguren übrig. Es fehlen aber auch ein paar Spieler, die man darin erwarten würde. Wie beispielsweise ein Dominik Stroh-Engel, der allerdings nur sechsmal aus dem Spiel heraus einnetzte.

Am beeindruckendsten sicherlich die Bilanz von  Rouwen Hennings, der zu Saisonbeginn eine ganze Zeit verletzungsbedingt fehlte, dann aber zum Garanten wurde, der den Karlsruher SC überhaupt erst in Richtung Aufstiegschance schoss. Alle 138 Minuten ein Tor aus dem Spiel heraus wird nur vom Braunschweiger Emil Berggreen übertroffen, der als klassischer Joker allerdings erst noch nachweisen muss, dass er dieses Niveau auch über 90 Minuten halten kann.

33.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015 weiterlesen

Umbruchsituation a.k.a. keine Führungsspielerdebatte

Meine Meinung zum Thema Typen und Führungsspieler ist klar. Und das schon seit 10 Jahren. Das ist meiner Meinung nach völlig überschätzt, das Thema. Du brauchst keine Bad Guys in der Mannschaft, an die du dich anlehnen kannst. Wir müssen die Mannschaft dahin entwickeln, dass jeder der 11, die auf dem Platz stehen, weiß, dass er Führungsaufgaben hat. Die Zeiten, wo man glaubte, man braucht diese Typen, die die Mannschaft führen, die sind schon lange vorbei. (Ralf Rangnick vor dem Spiel gegen Sandhausen in der Pressekonferenz.)

Das Thema Führungsspieler ist ein eher mühseliges. Schon allein deswegen, weil man im nicht selten über völlig unterschiedliche Dinge redet. Nimmt man es extrem, dann werden mit Führungsspieler jene gemeint, die wie van Bommel gelbe Karten sammelnd durchs Mittelfeld flogen. Auf dieses Extrem bezogen, macht es tatsächlich nicht erst heute wenig Sinn über Führungsspieler zu reden.

Andererseits gab es auch immer die Spieler, die vor allem in engen Situationen sichtbar blieben. Michael Ballack war so einer, der vor allem gerne Führungstore erzielte. Auch ein Daniel Frahn war noch vor nicht allzu langer Zeit dafür bekannt, dass er besonders gern und überdurchschnittlich oft zum 1:0 traf. Egal wie man sie nennen mag, es gibt in jedem Fall die Spieler, die sich unter Druck besonders wohl fühlen und vor allem auch wohler als andere.

Umbruchsituation a.k.a. keine Führungsspielerdebatte weiterlesen

30.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Wenn man sich die zweite Liga mal unter dem Fokus hoffnungsvoller Talente anschaut, dann fallen einem schon einige Spieler in den Blick. Insgesamt 32 Spieler bis 21 Jahre (Stand heute) haben im bisherigen Saisonverlauf entweder insgesamt oder vor oder nach der Winterpause mehr als die Hälfte der möglichen Spielzeit in ihren Clubs bestritten. Was hier mal als Kriterium gelten soll, inwiefern das jeweilige Talent auch als tragendes Element im Verein angesehen werden kann. Wenn man in diesem Alter schon in der zweiten Liga Verantwortung trägt, dann kann man davon ausgehen, dass der Weg in die höchste Spielklasse über kurz oder lang nicht ganz unwahrscheinlich ist.

Von den 32 Spielern sind (wenn man Joshua Kimmichs Rückkaufoption als Quasi-Leihe mitzählt) 12 Leihspieler von deutschen (bzw. einem österreichischen) Erstligisten. Sprich, in zumindest 12 Fällen haben die Bundesligisten alles richtig gemacht und kriegen für ihren Leihspieler eine perfekte Ausbildungspraxis. Ganz egal, ob man die Spieler am Ende der Leihzeit zurückholt oder sie dem Zweitligisten oder einem anderen Erstligisten verkauft.

Auffällig, dass keiner der 32 Spieler in allen 29 bisher ausgetragenen Zweitligapartien auf dem Feld stand. Das Maximum erreicht derzeit der Nürnberger Alessandro Schöpf, der 27 Partien mit im Schnitt 88 Minuten Einsatzzeit bestritt. Dauerbrenner mit jeweils mehr als 2.000 Spielminuten (von 2610 möglichen) sind auch Havard Nielsen und Yussuf Poulsen, die wie Schöpf in ihren Vereinen absolute Leistungsträger und tragende Säulen sind.

30.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015 weiterlesen

2.Bundesliga: 1.FC Kaiserslautern vs. RB Leipzig 1:1

29.Spieltag In der zweiten Liga geht es langsam auf die Zielgerade und damit rücken die Entscheidungen näher. Das Spiel zwischen Kaiserslautern und Leipzig passte sich da gut ein und wirkte über 90 Minuten wie ein Playoff-Duell mit einer sehr großen Intensität und zwei Teams, die nicht zurückstecken, sondern beide auf den Sieg aus sind. Am Ende trennte man sich dann durchaus folgerichtig Unentschieden, auch wenn statt dem 1:1 auch gut ein 3:3 auf der Anzeigetafel hätte stehen können.

Wer eine Idee davon kriegen wollte, in welche Richtung das Spiel in Kaiserslautern wohl laufen würde, der wurde schon nach zwei Spielminuten bedient, als beide Teams das erste Mal aneinandergerieten und sich in einer handfesten Rudelbildung verbissen. Spätestens da wusste man, dass in den kommenden 90 Minuten um jeden Zentimeter gekämpft werden würde und das Team, das dabei zurücksteckt oder unterliegt, auch die Partie verlieren würde.

Und so wurde es auch ein über 90 Minuten hochintensives Spiel zweier Teams, die über ähnliche Ansätze versuchten die Entscheidung herzuführen. Möglichst hohes, möglichs aggressives Angreifen und über Ballgewinne in die entstehenden Lücken hineinspielen und einen schnellen Stürmer (Reyna bzw. Zoller und später Jacob) oder dessen Mitspieler im Offensivbereich füttern.

2.Bundesliga: 1.FC Kaiserslautern vs. RB Leipzig 1:1 weiterlesen

Topspiel als Chance

[Die Pressekonferenz vor der Partie von RB Leipzig beim 1.FC Kaiserslautern (20.04.2015, 20.15 Uhr) findet heute ab 10 Uhr mit Beteiligung von Achim Beierlorzer und Yussuf Poulsen statt. Der übliche Liveticker von der Veranstaltung muss leider wegen anderweitiger, fußballferner Verpflichtungen ausfallen. Die Veranstaltung gibt es als Video [broken Link] auch auf der Vereinshomepage.]

Ist schon erstaunlich. Da hat man ein Fußballjahr 2015, das für RB Leipzig sportlicherseits ein wenig vor sich hinplätschert und zwischen Hoch und Tief lustig hin- und herschwankt, während im Umfeld vor allem über Trainer, Millionentransfers und Kritik am Verein debattiert wird. Und dann kommt aus der Kalten dann doch noch mal so ein richtiger Knaller um die Ecke. Das beste Team 2015 alias das mit Abstand heimstärkste Team der Liga gegen das beste Team der letzten Wochen (beides punktetechnisch gesehen). Am Montag Abend unter Flutlicht. Sportlicherseits ein Spiel, in dem alles drinsteckt, was man sich wünschen kann.

Rein von der Saisonbilanz her gehen die Gastgeber dabei als (zumindest leichter) Favorit durch. Sechs Heimsiege in Folge (die drei Heimunentschieden am Stück vom letzten Herbst schon lange vergessen), als einziges Team zu Hause noch ungeschlagen, erst eine Niederlage im Jahr 2015 (die war mit dem 0:2 in Frankfurt dafür umso depremierender). Kaiserslautern zieht in den letzten Wochen mit relativ großer Konstanz durch die Liga und hat sich entsprechend verdient auf Platz 2 vorgeschoben.

Topspiel als Chance weiterlesen

28.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Qualitativ steht meine Mannschaft nicht über der von Karlsruhe oder Braunschweig. Die Eintracht etwa hat genauso viele Nationalspieler auf dem Level, wie wir sie haben und dazu eine bundesligaerfahrene Truppe. Darauf können wir noch nicht zurückgreifen. (RB-Trainer Achim Beierlorzer im transfermarkt-Interview)

Nationalspieler in der zweiten Liga. Sicherlich fallen da wohl jedem ein paar ein. Prominent sicherlich aktuell der Ingolstädter Mathew Leckie, der vor kurzem erst mit Australien Asienmeister geworden ist. Und mit Marvin Compper (Leipzig), Hanno Balitsch (Frankfurt) und Tobias Weis (Bochum) sind auch drei ehemalige, jeweils einmalige deutsche Nationalspieler im Unterhaus vertreten.

So richtig viele Nationalspieler werden wohl der Mehrheit nicht einfallen. Was auch daran liegt, dass die Zweitliganationalspieler vor allem aus Ländern kommen, die nicht die ganz großen Fußballnationen sind. Kroatien ist aktuell auf Platz 19 der FIFA-Weltrangliste das ranghöchste Team, das einen Nationalspieler aus der deutschen zweiten Liga in ihren Reihen hat. Und das ist mit Ante Rebic einer, der zuletzt im Ligaspiel gegen Nürnberg nicht mal im Kader stand. So richtig los geht es mit Nationalspielernationen in den 20ern der FIFA-Weltrangliste mit Dänemark oder Österreich oder auch der Slowakei.

28.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015 weiterlesen

Transfer: Davie Selke

Wenn am 1. April das Gerücht hitzig wird, dass ein Stürmer und 20jähriges Toptalent mit regelmäßigen Bundesligaeinsatzzeiten für einen hohen Millionenbetrag in die zweite Liga wechselt, dann fährt man eigentlich erst einmal ganz gut damit, ‘April, April’ zu rufen. Wenn dabei aber RB Leipzig im Spiel ist, dann kann es gut sein, dass das ‘April, April’ schnell verstummt. So geschehen bei Davie Selke, der für kolportierte 8 Millionen plus erfolgsabhängigem Zuschlag X nach Leipzig wechseln wird, wie alle Seiten heute offiziell bekanntgaben.

Das ganze passierte gerade einen Tag, nachdem Bremens Sportdirektor Rouven Schröder dem NDR noch erklärt hatte, dass er das offizielle Interesse von RB Leipzig an Selke “in der Form nicht bestätigen” könne. Diese rhetorische Folklore wird nun torpediert durch einen Fünfjahresvertrag (also das Maximum des Möglichen), der im Sommer beginnt und 2020 endet.

Sieht man mal von den Stationen seiner frühen Jugend ab, ist RB Leipzig für Davie Selke nach Hoffenheim und Bremen der dritte Club, bei dem er anheuert. Dabei wechselte er zu einer Zeit nach Hoffenheim (2009), als dort der heutige RB-Sportdirektor Rangnick, von dem nur einen längeren Steinwurf entfernt er geboren wurde, noch als Cheftrainer der Profis das Sagen hatte (am Rande auch witzig, dass Selke einst auch in Gmünd in der Jugend trainierte, während Zorniger dort noch die Männermannschaft betreute).

Transfer: Davie Selke weiterlesen

Bausteinchenpuzzle

Sieben Pflichtspiele hat RB Leipzig 2015 bisher bestritten. Inklusive des DFB-Pokal-Ausscheidens gegen den VfL Wolfsburg verlor man viermal (einmal unglücklich), spielte zweimal (glücklich) Unentschieden und gewann zwei Partien. In fünf der acht Partien blieb man zudem ohne eigenes Tor, traf trotzdem insgesamt noch siebenmal und kassierte zehn Treffer.

Die Gesamtbilanz ist also mehr als überschaubar. Zumal, wenn man bedenkt, dass man in der Winterpause mit den Millionentransfers von Forsberg und Damari das deutliche Zeichen setzte, dass man schon in dieser Saison aufsteigen will. Diese Chance hat man vor den letzten acht Ligaspielen im hohen Wahrscheinlichkeitsbereich schon verschossen, sodass man sich in der Restsaison der Stabilisierung der Mannschaft und dem Abklopfen der wichtigen Einzelteile für die kommende Saison zuwenden kann.

Im Nachhinein muss man wohl festhalten, dass der Trainerwechsel nach bereits einem Rückrundenspiel von Alexander Zorniger zu Achim Beierlorzer nicht den vielleicht erhofften Aufschwung brachte, geschweige denn dass es ein Brustlöser für das Team gewesen wäre. Ob das auch bedeutet, dass der Trainerwechsel überflüssig war, muss jeder für sich beantworten. Fakt ist, dass die Bewertung dieser Frage wohl nicht nur über den sportlichen Erfolg in den letzten Spielen erfolgen kann, da hier ja auch Punkte wie das Binnenverhältnis zwischen Rangnick und Zorniger in Bezug auf die Weiterentwicklung der Mannschaft oder der Zeitpunkt bzw. das Handling der Trennung eine Rolle spielen.

Bausteinchenpuzzle weiterlesen