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Keine Welle ohne Delle

Die letzte Länderspielpause der Saison. Manch einer wird sagen, dass sie nach drei Spielen ohne Sieg für RB Leipzig zum richtigen Zeitpunkt kommt. Weil man vor den letzten neun Spielen dieser Spielzeit, die ab dem 01.04.2017 innerhalb von sieben Wochen ausgetragen werden, noch mal durchschnaufen und feinjustieren kann.

Seit Spieltag acht ist RB Leipzig nun schon Zweiter oder besser. Nur fünfmal stand man überhaupt auf einem Platz, der nicht zur Teilnahme an der Champions League berechtigen würde. Klar hat man bisher im Saisonverlauf schon viel erreicht und deutlich über den Erwartungen gepunktet. Trotzdem oder deswegen wäre ein Herausrutschen aus den Top3 oder gar Top4 inzwischen durchaus eine Enttäuschung. Sprich, man hat nicht mehr nur etwas zu gewinnen, sondern auch zu verlieren. Auch deshalb vielleicht ganz gut, dass man jetzt mal ein paar Tage zum Durchschnaufen und Ablenken vor dem Saisonfinale kriegt.

Wenn man die bisher neun Spiele seit der Winterpause nimmt, dann war das aus Sicht von RB Leipzig schon auch ein wenig eine Berg- und Talfahrt. Vier Siege, vier Niederlagen und ein Unentschieden stehen im Jahr 2017 bisher zu Buche. Damit erreichte man 13 Punkte. Was im Vergleich der Bundesliga mittleres Niveau bedeutet. Interessant, dass man auf die Topteams Bayern, Dortmund und Hoffenheim seit der Winterpause zwischen vier und zehn Punkten verlor, während man auf die potenzielle Europa League Konkurrenz (Hertha, Köln, Frankfurt) sogar noch Punkte (zwischen einem und sechs) gutmachte.

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Mia san entschlüsselt

“Ohne uns wäre die Bundesliga im März schon entschieden”, erklärte Ralph Hasenhüttl noch Anfang Februar vor dem Spiel von RB Leipzig in Dortmund. Drei Niederlagen später ist es Mitte März und die Bundesliga zumindest in Sachen Meisterschaft entschieden. “Mia san mia” heißt es bei den Bayern auch in dieser Saison. “Mia san entschlüsselt”, so könnte man nach der Niederlage gegen Wolfsburg mit Blick auf allerlei Berichte von der Partie meinen, heißt es nun statt des Bayernjägers in Leipzig. Wobei die Rolle des Bayernjägers genauso wie die Interpretation, entschlüsselt worden zu sein, ja eine Zuschreibung von außen ist.

Letztlich tritt in Leipzig vor allem erstmal Normalität ein. Man gewinnt Spiele und verliert Spiele. Man spielt teilweise gut und teilweise nicht so gut. Auf keinen Fall spielt man seit der Winterpause völlig abseits des möglichen in einer Bundesliga, die in der Rückrunde sehr viel ausgeglichener ist als in der Hinrunde.

Elf Punkte trennte nach sieben Spielen Platz 3 und Platz 16, also Toptrio und die letzten drei Mannchaften. In der Rückrundentabelle liegen zwischen Platz 3 und 16 gerade mal sechs Punkte. Und RB Leipzig liegt mit zehn Punkten genau in der Mitte. Wenn man am Anfang der Saison sagt, dass die Tabelle nach zehn Spielen Aussagekraft hat, dann stellt sich nun die Frage, in welche Richtung der Trend bei RB Leipzig weist. Beißt man sich eher an den oberen Plätzen fest oder geht der Trend nach unten?

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Bundesliga: RB Leipzig vs. VfL Wolfsburg 0:1

24. Spieltag der ersten Bundesligasaison von RB Leipzig. Zu Gast war der VfL Wolfsburg. Ziel war, die 50-Punkte-Marke zu überspringen. Am Ende stand eine 0:1-Niederlage gegen einen abstiegsgefährdeten VfL, der nach Trainerwechsel phasenweise zeigte, dass man sehr viel mehr Qualität im Kader hat, als das die bisherige Saison vermuten ließ.

In die Partie ging RB Leipzig mit einer Veränderung. Der gesperrte Stefan Ilsanker musste ersetzt werden. Ralph Hasenhüttl entschied sich für Dominik Kaiser. Weil er Naby Keita gern auf der Sechs wollte. Weswegen dort kein Platz mehr für Rani Khedira war. Interessante Begründung auch, dass man mehr spielerische Qualität auf dem Platz wollte und dafür lieber auf Power im Spiel gegen den Ball verzichtete. Ein Plan, den Hasenhüttl hinterher als nicht aufgegangen empfand.

Durch die Kaiser-Hereinnahme änderte sich auch die Formation von RB Leipzig. Statt des zuletzt zweimal gespielten 4-3-3 kehrte man zum in der Saison überwiegend gespielten 4-2-2-2 zurück.

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Wundertüte mit viel individueller Klasse

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor dem Bundesliga-Spiel von RB Leipzig gegem den VfL Wolfsburg (11.03.2017, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl und Emil Forsberg.]

24. Spieltag der Bundesliga. RB Leipzig empfängt den VfL Wolfsburg, den man bereits zweimal im DFB-Pokal zu Besuch hatte. Und dem man beim zweiten Versuch vor zwei Jahren im Achtelfinale die Premiere einer ausverkauften Red Bull Arena bei einem RB-Spiel verdankte. Es war ein erstaunlich stimmungsvolles Duell damals zwischen den sogenannten Retortenvereinen. Trotz phasenweise recht deutlicher Überlegenheit des damals noch höherklassigen Vereins.

Nun trifft man sich also mal wieder in Leipzig. Und der VfL kommt als echte Wundertüte. In der Hinrunde war für Dieter Hecking nach dem Spiel gegen RB Leipzig Schluss. Für ihn kam Valerien Ismael zum Zuge, der zuvor in Nürnberg eher unglücklich ausgesehen hatte. Und auch in Wolfsburg trotz allerlei Durchhalteparolen nicht mal eine Halbserie schaffte. 15 Spiele in der Bundesliga, zwei Spiele im DFB-Pokal waren es schließlich. Ironischerweise wurde Ismael nach einem der besten Heimspiele seines Teams, als man gegen Werder Bremen fast 30 Torschüsse verbuchte und auf irrwitzige Art und Weise verlor, entlassen.

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Top-Trio Bayern, Dortmund, Leipzig

36 Tore fielen am vergangenen Spieltag in der Bundesliga. Das sind durchaus reichlich. Vier pro Spiel, zwei je Mannschaft. RB Leipzig und Augsburg waren also am Freitag stilbildender Prototyp des Spieltags.

Wie das aber eben immer so ist im Fußball, verteilen sich die Dinge nur selten so gleich. Es liegt in der Natur der Sache, dass im Normalfall die einen gleicher als die anderen sind. Sodass auch der Torerfolg in der Bundesliga sehr unterschiedlich verteilt ist. Dass Bayern fast viermal so viele Tore erzielt hat wie der SV Darmstadt 98 ist durchaus eine bemerkenswerte Differenz. Braunschweig war vor drei Jahren ein Team, dem es mit den Bayern so ähnlich ging.

Nun, das ist vielleicht nicht so spannend. Interessanter da vielleicht, wie sich der Torerfolg innerhalb der Mannschaften verteilt. Bei den Bayern gibt es diese Saison bereits 16 Torschützen. Was deutlich zeigt, dass das Team qualitativ sehr breit besetzt ist und sich das auch in der Offensive bzw. im Offensivspiel bemerkbar macht. Auch Dortmund und Hoffenheim sind mit je 13 Torschützen ganz oben dabei. Bremen wird seinem offensiven Ruf mit gleich 14 Torschützen gerecht.

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Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2016/2017

Das erste Jahr in der Bundesliga wird ein hochgradig spannendes. Weil die Gegner plötzlich die Schwergewichte des deutschen Fubßalls sind, weil die Dimenson öffentlicher Aufmerksamkeit noch mal eine komplett andere ist und weil nach einem Aufstieg sowieso immer ein wenig die Unsicherheit mitschwingt, wo man mit seinem Leistungsvermögen eigentlich steht. Wenn die avisierten zwei Transfers noch gelingen und der Kader dann bis zur Nummer 17, 18 gut besetzt ist, sollte es drinliegen, das Saisonziel, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben zu wollen, zu erreichen. Also irgendwas zwischen Platz 9 und Platz 14 als realistische Zielvorgabe, die einen halbwegs gelungenen Anpassungsprozess der jungen Hüpfer voraussetzt. Wenn das Team explodiert und ein bisschen Euphorie und Laune mitnimmt, dann ist auch noch mehr zumindest denkbar. Wenn wenig gelingt oder unvorhergesehene Ausfälle dazukommen, dann kann es auch schlechter und doch Abstiegskampf werden. Wobei diesbezüglich RB Leipzig den Vorteil hat, dass man im Winter eher keinen Schmerz hätte, noch mal tief in die Ablösekiste zu greifen und Lücken auszufüllen, wenn bis dahin Lücken erkannt wurden. (RB Leipzig vor der Hinrunde in der Bundesliga 2016/2017)

Ja, nun. Echter Fußballfachverstand eben. Aber bei allem guten Willen konnte man im Sommer eben nicht ahnen, dass RB Leipzig nach 16 Spielen (in der Folge der Einfachheit halber nach der Hinrunde genannt, auch wenn die eigentlich erst nach dem 17.Spieltag endet) von Platz 2 der Bundesliga grüßen wird. Völlig verdient von Platz 2 grüßen wird und nicht, weil drei-, viermal in der 92. Minuten noch der Siegtreffer eines glücklichen Aufsteigers gelang.

Die Erwartungshaltung an diese Bundesligasaison war eigentlich gering bis entspannt. Man wusste, dass RB Leipzig im Normalfall nicht absteigen kann (was weiterhin der besondere Luxus eines RB-Anhängers ist). Und nach oben hin schienen die Wege verbaut. Sodass eine Saison des Ankommens avisiert war. Ankommen wäre sowieso der passende Begriff gewesen, da die RasenBallsportler ja erstmals in einer Liga spielen, aus der sie nicht schnellstmöglich wieder rauswollen.

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Verdränger und Verdrängte

Die Spitze in der Bundesliga bestand in den letzten Jahren weitgehend aus den gleichen Teams, wie hier gestern an dieser Stelle im Blog gezeigt wurde. Bayern, Dortmund, Schalke und Leverkusen sind die Teams, die konstant über die Jahre vornehmlich die Plätze 1 bis 3 untereinander ausmachen.

Wenn man mal auf die Zusammensetzung der Bundesliga insgesamt seit 1992, also seit die Fußballvereinigung von Ost und West erstmal in einer 18er-Staffel ausgetragen wurde (1991/1992 wurde übergangsweise noch mit 20 Teams gespielt, was wegen schwieriger Vergleichbarkeit hier nicht mit betrachtet wurde), anschaut, dann gibt es natürlich auch hier Teams, die durchgängig und konstant dazugehörten. Andere hingegen verschwanden oder kamen hinzu.

Über die 24 Spielzeiten hinweg waren lediglich sieben Teams ständig dabei. Bayern, Dortmund, Leverkusen und Schalke waren schon genannt als konstanteste Teams und sind auch hier dabei. Dazu kommen Bremen und Hamburg, die taumelnden Nordklubs, die sich in jüngerer Vergangenheit alle Mühe gaben, in die zweite Liga runterzugehen. Und dazu kommt auch noch der VfB Stuttgart, die diese Saison erstmals im Betrachtungszeitraum in der Bundesliga fehlen.

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Überraschungen nach Art des modernen Fußballs

Endlich mal wieder Spannung in der Bundesliga. So hörte man es immer wieder mal in den letzten Wochen. Eine Situationsbeschreibung, die sich vermutlich auch wieder ändert, nachdem am letzten Wochenende von den ersten sieben Teams nur die Bayern gewonnen haben und sich die Dinge langsam wieder gerade rücken.

Nur noch RB Leipzig ist aktuell punktetechnisch auf Augenhöhe mit dem Rekordmeister. Der Rest ist schon mindestens sechs Punkte zurück. Zwischen Platz 1 und Platz 4 liegen aktuell sieben Punkte. Wenn man mal nur die Zeit seit 1995 (seit Einführung der Dreipunktregel) nimmt, dann gab es in 21 Spielzeiten gerade mal sechsmal den Fall, dass zwischen Platz 1 und 4 zehn Punkte oder mehr Differenz lagen. In zehn Spielzeiten war der Abstand geringer als sieben Punkte.

Die derzeit sieben Punkte Differenz liegen also eher im Schnitt der letzten 21 Spielzeiten, in denen der Abstand zwischen dem Topquartett bei 7,5 Punkten lag. Der Eindruck, was normal ist, hat sich lediglich in den letzten vier Spielzeiten extremer Bayern-Dominanz unter Heynckes und dann Guardiola etwas verändert, denn in diesen Jahren lagen zwischen Erstem und Vierten im Schnitt 13 Punkte.

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Verpflichtungen jenseits der ausgetretenen Pfade

Gestern ging es an dieser Stelle, um den Altersschnitt in der Stammelf der Bundesligisten. Eine kleine Übersicht, die unterschiedliche Ideen und Zukunftspotenziale bei der Kaderzusammenstellung deutlich machten.

Ergänzend dazu heute noch ein kleiner Blick auf einen anderen Teil, der direkt mit der Erfahrung der Teams und damit auch mit dem Alter der Mannschaften zu tun hat. Es geht um die Zahl der Einsätze, die die elf meisteingesetzten Spieler der Vereine bisher in ihrer Karriere national und international sammelten.

Dabei kommen die Bundesligisten im Schnitt pro Stammspieler auf ungefähr 105 Spiele in einer der fünf europäischen Topligen (also Deutschland, England, Spanien, Italien oder Frankreich) und 30 Spiele in anderen ersten Ligen in Europa und der Welt. Macht zusammen also 135 Erstligaspiele, die ein Bundesligaakteur im Schnitt bereits auf dem Buckel hat. Pro Mannschaft sind das mehr als 1480 Erstligaspiele, davon mehr als 1150 in einer europäischen Topliga. In jedem Team stehen im Schnitt fünf Spieler, die bereits mehr als 100 Spiele in einer europäischen Topliga absolviert haben.

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