Schlagwort-Archive: Timo Röttger

Regionalliga: RB Leipzig vs. Hertha BSC II 2:0

Das sind dann die besonderen Geschichten, die der Fußball schreibt. Am Donnerstag darf Niklas Hoheneder bei der üblichen Pressekonferenz vor einem Heimspiel seinen Trainer vor die Mikrofone begleiten und den kommenden Gegner Hertha BSC II einschätzen. Im Heimspiel-Magazin tritt er im Doppelpack mit Innenverteidigerkollege Fabian Franke auf und witzelt mit diesem über die beiderseitigen (noch fehlenden) Offensivqualitäten (bei Standards), verbunden mit der ernsthaften Aussage, dass man als Innenverteidiger auch Tore erzielen muss. Und dann kommt Hoheneder in der 80. Minute und wuchtet den Ball nach einer Ecke mit dem Kopf zum ersten Saisontreffer und zur Führung über die Linie. Der Rest war Befreiung, weil ein Unentschieden oder gar eine Niederlage ein Witz gewesen wären, dem man zu diesem Zeitpunkt doch schon ein wenig ernsthaft ins hässliche Pointen-Antlitz blickte.

Ein Witz deswegen, weil dem ein Spiel vorausging, das so viele Top-Torchancen gesehen hatte, dass es niemals eines Standardtors bedürfen hätte müssen, um in Führung zu gehen. Alexander Zorniger gibt ja gerne die Pläne B und C in Form von Standards und zweiten Bällen aus. Aber ehrlich gesagt, hätte man annehmen dürfen, dass dies eher auf  Spiele abzielt, in denen nichts läuft und in denen man sich jenseits der spielerischen Mittel dann doch mal ein dreckiges 1:0 sichert. Und dann kommt dieses komische Spiel gegen die Hertha-U23 mit seinen handgeschätzten acht großen Torchancen aus dem Spiel heraus und ausgerechnet ein Innenverteidiger bricht mit einem Eckball-Tor den Bann.

Das letzte Mal, dass einem Standard so befreit zugejubelt wurde, dürfte bei Hoheneders letztem Tor gewesen sein. Welches er zur zwischenzeitlichen Führung gegen Wolfsburg II Ende der letzten Saison erzielte und so der Aufstiegstraum kurz erweckt wurde, bevor ihn Sebastian Polter umso vehementer und schmerzhafter mit dem Ausgleich zerstörte. Für einen kurzen Moment hatte man die Angst, dass diesem extrem wichtigen Tor von Niklas Hoheneder ein (wenn auch auf viel niedrigerem Niveau) ähnlich depremierender Nachklapp folgen könnte, aber der Hertha-Nachwuchs war an diesem Tag nicht mehr in der Lage zurückzuschlagen.

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Systemopfer: Timo Röttger

Timo Röttger war der Star der Hinrunde 2011/2012 unter Peter Pacult. Fünf Tore und sieben Torvorbereitungen verbuchte er damals in der Regionalliga auf seinem Konto. Dazu kam noch die Vorbereitung des 2:0 gegen Wolfsburg im DFB-Pokal. Lohn der ganzen Mühen war der unumstrittene Titel des Publikumslieblings und auch hier im Blog der Titel des Spielers der Hinrunde. In der Rückrunde kam er aufgrund von Verletzungen nur noch auf 8 Spiele, in denen er nur noch ein Tor vorbereitete.

Die neue Saison, so die allseitige Hoffnung, sollte dann wieder an die Hinrunde 2011/2012 anschließen. Aber schon in der Vorbereitung steckte ein wenig der Verletzungswurm drin, sodass Timo Röttger zu Saisonbeginn erst mal zugucken musste. Und seitdem nicht so recht in Schwung kam. Bei insgesamt sechs Einsätzen wurde er dreimal ein- und zweimal ausgewechselt. Trotzdem bereitete er zwei Tore (durch wunderschöne Gassenpässe) vor (in Neustrelitz und in Auerbach).

  • 2011/2012: 26 Regionalligaspiele, 1849 Minuten, 5 Tore, 7 Torvorlagen
  • 2012/2013: 6 Regionalligaspieler, 329 Minuten, 0 Tore, 2 Torvorlagen

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Kaderschmiede RB Leipzig 2012/2013 – Update 1

Zurück zum Sport heißt das Motto heute. Wird ja auch langsam wieder mal Zeit nach all der diskursiven Ablenkung der letzten Tage. Ich vermute, dass die aufgeworfenen Themenfelder irgendwann wieder anstehen werden, aber für den Moment soll es dann auch mal gut sein mit den Aufarbeitungen zum Derby und seinen rhetorischen Ausläufern.

Da sportlich gesehen in der Vorbereitung auf das samstägliche Auswärtsspiel bei Optik Rathenow noch nicht so viel spektakuläres ansteht, bleibt hier und heute nachdem das Transferfenster schon ein paar Tage geschlossen ist. (endlich) Zeit, den endgültigen Kader noch mal unter die (nicht ganz so scharfe) Lupe zu nehmen. Ich hatte dieses Unterfangen bereits Ende Juli in der ersten Kaderschmiede zur neuen Saison von RB Leipzig gewagt, von daher sei dies heute ein Update der damaligen Ausführungen.

Sehr viel getan hat sich seitdem nicht mehr. Mit Matthias Hamrol ist noch ein vierter Torhüter in den Kader gerutscht. Und mit Michael Schlicht darf ein knapp 19jähriger, variabel einsetzbarer Offensivgeist nach der langwierigen Verletzung von Tom Nattermann (eventuell die gesamte Hinrunde) zumindest bei den Profis mittrainieren, ohne formal zum Kader zu gehören (gegen Lok saß er aber sogar schon auf der Bank).

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Das überflüssige, aber elektrisierende Derby

Da steht es nun schon ziemlich nah vor der Tür dieses Derby Lok vs. RB Leipzig, von dem wohl kaum einer vor zwei Jahren gedacht hätte, dass es dieses als Ligaspiel in irgendeiner realistischen Zukunft noch mal geben wird. Zu unterschiedlich waren damals (und sind es auch heute noch) die Bedinungen und Zustände in den beiden Vereinen, als dass man glauben konnte, dass sich die Wege demnächst noch mal kreuzen könnten. Auf Lok-Seite dürfte dies zurecht ein wenig Häme produzieren über den Misserfolg des reichen Nachbarn, auf RB-Seite darf man dies nur allzu gern als Manifestation des sportlichen Scheiterns der letzten zwei Jahre begreifen. Dass man sich nun doch noch mal in die tiefen Unergründlichkeiten der lokalen Konkurrenz stürzen muss, hätte man sich jedenfalls (trotz des zu erwartenden Fußballfests) meinetwegen gerne sparen können, weil RB Leipzig in Spielen gegen Lok als großer Favorit kaum etwas zu gewinnen hat.

Das Spiel Lok gegen RB Leipzig ist das erste Leipziger Stadtderby (sieht man von inner-grün-weißen und anderen unterklassigen Duellen ab) seit April 2011, als der FC Sachsen Leipzig in seinem letzten Auftritt vor etwa 15.000 Zuschauern in dem, was zu besseren Vereinszeiten noch Zentralstadion hieß, Lok Leipzig mit 2:0 besiegte. Für RB Leipzig muss man gar bis in den Mai 2010 zurückblättern, bis man auf jenes erinnerungswürdige Spiel stößt, in dem RB Leipzig am letzten Spieltag der Oberliga-Saison 2009/2010 dem gastgebenden FC Sachsen Leipzig, in dem was an jenem Tag tatsächlich noch Zentralstadion hieß, mit 1:2 unterlag. Denkwürdig nicht nur, weil es die erste Niederlage von RB in einem Stadtduell war, sondern denkwürdig auch wegen der Rahmenbedingungen, die durch ein halbe Mannschaft, die bereits um ihre Vertragsnichtverlängerung wusste, geprägt war und ihren ultimativen Höhepunkt in der Entlassung von Aufstiegscoach Tino Vogel am Tag nach dem Spiel und im Anschluss an die Aufstiegsfeier fand.

Die letzten und einzigen zwei Duelle zwischen Lok und RB Leipzig fanden auch in der Saison 2009/2010 statt. Einem ungefährdeten 3:0 im Hinspiel (da gab es diesen Blog hier noch nicht einmal), folgte ein nicht ganz so ungefährdeter, aber auch verdienter 1:0-‘Auswärts’sieg im Rückspiel (da gab es den Blog dann schon, wie der Link beweist). Damals kamen in beiden Spielen zusammen reichlich 18.000 Zuschauer (Zuschauerbilanz der damaligen sechs Stadtderbys). Am Sonntag, 14 Uhr in der Red Bull Arena wird diese Zahl an Zuschauern in nur einem Spiel erwartet.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2012/2013

Alexander Zorniger hat ja für RB Leipzig gestern via BILD das Ende der Transferzeit ausgerufen (auch wenn ich nicht glaube, dass er sich gegen einen talentierten U23-Spieler egal welcher Position, so er denn vorbeischwebt würde, wehren würde), sodass es langsam und endlich an der Zeit ist, das zu machen, was ich schon seit einiger Zeit machen will, nämlich mal den aktuellen Kader von RB Leipzig unter die Lupe zu nehmen.

Mit sieben Neuzugängen hat RB in der aktuellen Transferperiode bisher vergleichsweise zurückhaltend agiert. Letztes Jahr war man am Ende bei 10 Zugängen (plus drei weiteren im Winter), im Jahr davor waren es sogar 15(!) (plus Rockenbach im Winter). Und von den sieben Neuen dieses Jahres ist einer schon wieder weg (Mrowiec) und einer kommt aus dem eigenen Nachwuchs (Nattermann). Bleiben nur fünf Spieler, die dann demnach auch nicht für einen kompletten Kaderumbruch stehen. Mit Coltorti, Judt, Kaiser, Karikari und Koronkiewicz kommt jedenfalls eine interessante Mischung aus viel Klasse und Potenzial dazu.

Auf der anderen Seite verließen insgesamt zehn Spieler den Verein. Für Rosin, Watzka, Geißler und Lewerenz war das relativ früh in der Sommerpause klar. Buszkowiak und Laas spielten sowieso schon lange keine Rolle mehr in den Kaderplanungen. Und Borel, Wisio, Lagerblom und Rost wurde der Wechsel an der Spitze der sportlichen Verantwortlichkeit zum Verhängnis. Von den zehn Spielern war lediglich Borel die ganze vergangene Saison Stammspieler. Wisio durfte aufgrund fehlender Konkurrenz in der Rückrunde dauerhaft linksverteidigen. Und Geißler war mal drin und mal draußen. Alle anderen spielten aus ganz unterschiedlichen Gründen in der vergangenen Saison mehr oder weniger gar keine Rolle. Auch die Abgänge sprechen nicht für einen extremen Kaderumbruch.

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Kaderrückblick RB Leipzig: Regionalliga 2011/2012

Zum rückblickenden Glück fehlt natürlich noch der ultimative, ganz subjektive Rückblick auf die individuellen Leistungen der Spieler von RB Leipzig in der Saison 2011/2012 und speziell in der Rückserie dieser Saison. Im Gegensatz zur Hinserie fehlt Shaban Ismaili, der im Winter zur SG Sonnenhof Großaspach in die Regionalliga Süd wechselte und dort sein Glück gefunden zu haben scheint. Neu hinzugekommen ist dagegen in der Winterpause das Trio Roman Wallner, Niklas Hoheneder und Tomasz Wisio.

(Anmerkung: Die Daten in Klammern beziehen sich nur auf die Regionalligaspiele. Die Trennung in Hin- und Rückserie erfolgt auf der Basis der Winterpause. Vor der Winterpause fanden 18, danach noch 16 Saisonspiele statt.)

Tor

Pascal Borel (Hin: 17 Spiele, 1530 Minuten; Rück: 16 Spiele, 1440 Minuten): War Borel in der Hinserie noch ein sicherer Rückhalt, der auch den einen oder anderen Punkt mit entscheidenden Paraden festhielt, steht er symbolisch für eine wenig gelungene Rückrunde. Das fing bereits in Zwickau im Sachsenpokal mit einem haltbar scheinenden Gegentor an und endete nach den Zwischenstationen Cottbus II und Halberstadt beim bitteren Ausgleich gegen Wolfsburg II, der das Ende der Aufstiegsträume bedeutete. RB Leipzig ist sicher nicht wegen Borel nicht aufgestiegen und ihn sich zum Sündenbock zu wählen, würde die Sache ungerechtfertigt vereinfachen. Aber man darf durchaus festhalten, dass Borel in der Rückrunde im Gegensatz zur Hinrunde kein positiver Faktor mehr war. Was auf einer solch wichtigen Position eine ziemlich bedenkliche Feststellung ist. Was den Leistungsabfall bei Borel erklären könnte, weiß ich nicht. Aber die in den letzten Wochen wieder auftauchenden Gerüchte um ein RB-Interesse an Keeper Raphael Wolf (inzwischen zu Werder Bremen gewechselt) scheinen zu zeigen, dass RB eine ernste Alternative zu Borel sucht. Pacult wurde in der Hinserie mal (nach einer Superparade Borels) mit den Worten zitiert, dass das eben die Aufgabe des Keepers sei. In diesem Sinne hat Borel in der Rückrunde seine Aufgabe nicht (so gut wie in der Hinrunde) erfüllt.

Benjamin Bellot (Hin: 1 Spiel, 90 Minuten; Rück: 0 Spiele, 0 Minuten): Eine Alternative zu Borel wäre natürlich die Nummer 2 Benjamin Bellot. Hat in der Rückrunde keinen Einsatz mehr gehabt. Von daher schwer zu beurteilen. In der Vorbereitung fiel er als sehr kompletter Keeper auf. Angesichts des scheinbaren Interesses an einer neuen Nummer 1 vertraut man aber im Verein offenbar nicht auf Bellot.

Andreas Kerner (Hin: 0 Spiele, 0 Minuten; Rück: 0 Spiele, 0 Minuten): Keine Spielminuten, keine Einschätzung möglich. Hat offenbar wie das gesamte Torwarttrio noch ein Jahr Vertrag. Mal gucken, was sich da in der Sommerpause tut. Kaderrückblick RB Leipzig: Regionalliga 2011/2012 weiterlesen

Gewinnertyp

Das Comeback von Timo Röttger in der Startelf war wohl eines der wichtigsten und meistbejubelten RB-Ereignisse am vergangenen Wochenende. Mit seiner Wiederkehr ging auch die Zeit des Experimentierens auf Röttgers Position rechts außen endgültig zu Ende. In seiner Abwesenheit versuchten sich gleich fünf Spieler mehr oder weniger lange und und vor allem eher weniger erfolgreich an der Röttger-Rolle. An fing alles mit Maximilian Watzka, der beim 1:0 gegen Hertha BSC II eine knappe Stunde auf dem Platz stand, anschließend ausgewechselt und schließlich auch aus dem Kader gestrichen wurde.

In der Folgezeit ging es fast schon konstant zu auf rechts außen. Sebastian Heidinger spielte fast sechs der insgesamt neun röttgerlosen Stunden und stand viermal in der Startelf. Lediglich im Spiel beim FC St. Pauli II wählte Pacult eine andere Formation zum Start, als er Thiago Rockenbach nach rechts beorderte und Paul Schinke dafür eine Chance links ermöglichte. Die restlichen Minuten durften Roman Wallner und Carsten Kammlott nach Einwechslungen bestreiten.

  • Heidinger: 352 Minuten
  • Watzka: 54 Minuten
  • Rockenbach: 61 Minuten
  • Kammlott: 44 Minuten
  • Wallner: 29 Minuten

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Regionalliga: Hannover 96 II vs. RB Leipzig 0:2

Es gibt auch diese Tage. Also diese, an denen so ziemlich alles positiv läuft. Gestern ging es schon damit los, dass BILD morgens vermeldete, dass RB Leipzig seine Drittligalizenz für die kommende Spielzeit komplett ohne Auflagen erhalten habe. Was nicht die Diskussionen um RB Leipzig selbst, aber eben die Diskussionen um die Vereinbarkeit der RB-Vereinssatzung mit den DFB-Statuten beenden sollte.

Weiter ging es mit der Nachricht, dass Timo Röttger nur fünf Wochen nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder in der Startelf stünde. Dank Carbonschutz wurden damit die eher weniger gelungenen Experimente für die rechte Außenbahn der letzten Wochen glücklicherweise beendet. Es ist schon erstaunlich, dass ein so gut besetzter Kader wie der von RB Leipzig den Ausfall eines Spielers nicht verkraften konnte. Keiner ist wohl wie Röttger in der Lage, die wegen des flügellastigen 4-4-2 zwangsläufig entstehenden Eins-gegen-Zwei-Situationen immer wieder in Gefahr für das gegnerische Tor umzuwandeln und so die Nachteile des Spielsystems wettzumachen. Mal ganz davon abgesehen, dass das eingespielte rechte Duo Müller/ Röttger wohl sowieso jedem Drittligisten, aber auch mindestens der Hälfte der Zweitligisten sehr gut zu Gesicht stehen würde.

Bloß nicht noch mal das Schlüsselbein - Hoffnungsträger Timo Röttger im Zweikampf | © GEPA pictures/ Roger Petzsche

Und erwähnt muss natürlich auch der sehr günstige Spielverlauf werden. Die erste Großchance der U23 von Hannover 96 nach 7 Minuten abgewehrt, ging RB Leipzig bereits nach 13 Minuten durch einen Foulelfmeter in Führung. Eine Szene, die noch durch eine rote Karte für den zum Profikader gehörenden Leon Andreasen gekrönt wurde. Dabei wurde wieder mal deutlich, dass die Regel ‘Verhinderung einer klaren Torchance per Foulspiel durch den letzen Mann führt zum Platzverweis’ ziemlich extrem ist, denn das Zupfen und Ziehen des Verteidigers war ein harmloses Foul und dass Hannover deswegen nun fast 80 Minuten zu Zehnt spielen musste eine ganz schön übertriebene Strafe.

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Mission Verteidigung der Tabellenführung

Manchmal ist das mit der Wahrnehmung so eine Sache. Gerade in einem so hochgradig aufgeladenen und konstruierten Feld wie dem Schwärmen für einen Fußballverein. Wenn man mich gefragt hätte, wie oft denn RB Leipzig bisher in der Regionalliga Nord Spitzenreiter war, dann hätte ich wohl gesagt, dass das Team schon ein paar Mal Erster war, aber die Position nie länger als ein, zwei Spieltage einnahm und meist Verfolger war.

Wie immer helfen in solchen Fällen von ‘Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt’ konkrete Daten. Und ich war tatsächlich ein wenig überrascht, dass RB Leipzig nicht nur am 5. und 9. Spieltag jeweils Kurzzeittabellenführer war, sondern zwischen den Nummern 13 und 16 sowie 18 und 20 sogar für längere Zeiträume ganz oben stand (wobei die letzte Strecke eher vorläufig ist, weil RB dort durch Nachholespiele die Tabellenführung für die Spieltage 19 und 20 noch nachträglich an Holstein Kiel abgeben könnte).

Das zerstört nicht nur meine These, die ich eigentlich formulieren wollte, dass es nun nämlich zur Abwechslung mal darum gehen müsse, die Tabellenführung über einen längeren Zeitraum als ein, zwei Spiele zu verteidigen, sondern bedeutet auch, dass die RasenBallsportler bisher am häufigsten auf Platz 1 standen (unter der gerade genannten Einschränkung): Mission Verteidigung der Tabellenführung weiterlesen

Regionalliga: 1.FC Magdeburg vs. RB Leipzig 0:3

Aus Gründen, die sich in den nächsten Tagen noch erhellen werden, erst heute ein, zwei Bemerkungen zu einem Spiel, von dessen Ergebnis ich erst gestern abend mit größter Freude Kenntnis erhalten habe. Witzigerweise wieder eine Partie, die wie schon das Duell der RasenBallsportler gegen Lübeck eine Woche zuvor unter dem Titel Arbeitssieg stand. Diesmal aber offensichtlich zu Recht.

Es gibt sie, diese Spiele vor denen man vorher viel Angst und Respekt hat, weil man vermutet, dass der Gegner ausgerechnet in diesem Spiel mit 120% Engagement seine schwarze Serie (bisher kein Heimsieg) beenden wird. Und dann passiert von Seiten des sportlichen Außenseiters nicht viel bis nichts und das Spiel endet so wie es die Wahrscheinlichkeit vorhersagen würde mit einem Pflichtsieg des auswärts ungeschlagenen Favoriten. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass es schließlich so einfach wird, wie es in den meisten Berichten klingt.

Dass die Magdebuger ihre spielkulturelle Limitiertheit in eine Mischung aus Übereifer und mit zunehmender Spieldauer auch zunehmender, übertriebener Härte übersetzten, ist dabei eine ziemlich unschöne Randerscheinung. Wie man gleich mehrmals mit dem Ellenbogen in Kopfballduelle springen und sich dann auch noch über die gelb-rote Karte aufregen und den Gefoulten(!) beschimpfen kann, geht mir nicht in den Kopf. Das weitere Zusammentreten der Flügelspieler (die ja bereits im Hinspiel eine besondere Aufmerksamkeit bekamen) passt da ins traurige Bild, das mit Rockenbach einen Leichtverletzten und mit Timo Röttger einen Langzeitverletzten produziert hat.

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