Schlagwort-Archive: Timo Röttger

Regionalliga: TSV Havelse vs. RB Leipzig 1:1

Es ist schon komisch. Da wird vor Rückrundenstart bei RB Leipzig die Story von den 16 Endspielen bemüht und nachdem bereits in Episode zwei ein Rückschlag zu verzeichnen ist, nimmt man das ganze mit einer Ruhe zur Kenntnis, die man nicht erwartet hätte. Mit dem 1:1 könne man letztlich gut leben, bemerkte bspw. Peter Pacult nach dem Spiel.

Mag sein, dass ein 1:1, das man sich durch ein Tor in der Nachspielzeit erkämpft, letztlich ein Punktgewinn für RB Leipzig ist. Mag sein, dass in Havelse zu spielen, unangenehm ist und man dort auch mal Punkte liegen lassen kann, wie schon der HFC in der Hinrunde beim 0:3 erkennen musste. Und auch Kiel kam dort nur mit Ach und Krach zu drei Punkten. Mag sein, dass man kämpferisch alles in die Waagschale geworfen hat und dass es auf miesem Boden für die spielerisch bessere Mannschaft immer auch schwierig ist.

Es mag also sein, dass ein 1:1 in Havelse in vielen Fällen ein durchaus annehmbares Ergebnis ist, mit dem sich leben lässt. Im konkreten Fall – Endspiel 2 von 16 – kann dem aber nicht ernsthaft so sein. Es ist eher unverständlich, dass man in einem sogenannten Aufstiegsendspiel bereits nach sechs Minuten zurück liegt und genaugenommen auch schon 0:2 zurückliegen könnte, also offenbar den Spielbeginn verpennt.

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Bitte, bitte, bitte gebt mir meinen Platz zurück*

Die Feinabstimmung mit Roman Wallner muss noch besser werden. (…) Havelse dürfen wir nicht unterschätzen, da fängt alles wieder von Neuem an. (Timo Röttger am Tag nach dem Sieg von RB Leipzig gegen Wilhelmshaven im Ausblick auf das nächste Spiel in Havelse via LVZ)

Man könnte das, was Timo Röttger da sagt, als Drohung verstehen. Nach einem 8:2 darauf zu bestehen, dass die Offensivabstimmung noch besser werden kann, klingt ziemlich gewagt, ist aber komplett richtig und in der Vorausschau auf 15 Endspiele, von denen tatsächlich auch einige sehr schwierig werden, genau die richtige Einstellung. Wilhelmshaven war schick und erfreulich, hat aber auch nur drei Punkte gebracht und den Abstand zur Konkurrenz nicht vergrößert. Und in Havelse startet am Sonntag alles wieder bei 0:0.

Während auf dem Rasen gegen Wilhelmshaven auf schöne Art und Weise vieles neu war, gab es auch abseits des grünen Eckigen Neuerungen. Das begann damit, dass es von den Toren jeweils Wiederholungen auf der Videowand gab und in der Halbzeitpause Stadionsprecher Tim Thoelke zusammen mit dem verletzten Umut Kocin einen Zusammenschnitt der besten Szenen und der Tore der ersten Halbzeit präsentierte. Die Premiere lief noch etwas holprig, und die Technik war noch nicht perfekt. Trotzdem, die technischen Möglichkeiten, direkt nach dem Tor Wiederholungen aus den verschiedensten Perspektiven zu zeigen, konnten ziemlich beeindrucken.

Wobei ich darauf ehrlich gesagt auch gut verzichten könnte, weil ich eigentlich weder nach einem Tor Richtung Videoleinwand starren will, noch in der Halbzeit schon eine Spielanalyse brauche. Da fände ich einen Nachwuchsblock (wer hat gespielt/ nicht gespielt, wer steht warum wo) und dazu ein kurzes, dafür aber von Bildern ungestörtes Interview netter. Ist aber sicherlich subjektiv.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2012

Für RB Leipzig steht ja offiziellerweise diesen Sonntag der Rückrundenstart auf dem Programm. Ich würde aber weiterhin für ziemlich zweifelhaft halten, dass man die Spielstätte in Norderstedt bis dahin spielbereit herrichtet. Es wird die ganze Woche hindurch frosten und vielleicht noch nen bisschen schneien. Winter halt. Der große Gegner des Fußballs in den Niederungen unterhalb der Bundesliga.

Sei es wie es sei, tun wir der Einfachheit halber so, als stünde also der Rückrundenstart für RB Leipzig unmittelbar bevor. Ob dem tatsächlich so sein wird, ist für die Betrachtung des aktuellen Kaders auch eher irrelevant. Der Kader für die zweite Saisonhälfte steht nach dem Ende der Transferperiode und den hochwertigen Neuzugängen Roman Wallner, Niklas Hoheneder und Tomasz Wisio fest, sodass es sich lohnt, noch mal über die einzelnen Positionen im Team zu gucken.

Hier nicht mit verzeichnet sind im Gegensatz zur Hinrunden-Kaderanalyse Alexander Laas und Matthias Buszkowiak, die beide in der ersten Männermannschaft keine Rolle (mehr) spielen und Shaban Ismaili, der zu Sonnenhof Großaspach wechselte (Viel Glück dort!). Mit dabei sind hingegen die Neuzugänge Wallner, Wisio und Hoheneder. Womit RB Leipzig über insgesamt 26 Spielern verfügt, von denen reichlich 20 auch realistische Einsatzchancen besitzen. Steven Lewerenz, Paul Schinke, Daniel Rosin, Andreas Kerner und eventuell auch Maximilian Watzka dürften es hingegen schwer haben, sich in die Mannschaft zu spielen.

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Individuelle Zahlenrundumleuchte

Zurück zum Sportlichen bei RB Leipzig. Auch wenn das aktuelle Thema des Tages Carsten Kammlott und sein via Interview geäußerter Wechselwunsch [broken Link] ist, soll es hier und heute – auch weil sich an meiner früheren Einschätzung zur Personalie Kammlott nichts geändert hat – noch einmal um einen zahlengespickten Rückblick auf die bisherigen 18 Regionalliga-Spiele gehen. Und zwar vor allem in Bezug auf die individuellen Leistungen. Quasi als Ergänzung der Einzelkritik des Kaders von RB Leipzig von vor Weihnachten.

Insgesamt 20 Spieler können auf Einsatzzeiten bei RB Leipzig zurückblicken. Lediglich 14 von ihnen durften bei mindestens der Hälfte der Spiele in irgendeiner Form den Rasen betreten. Auffällig die beiden Kurzarbeiter Kammlott und vor allem Heidinger. Letzterer spielte in 17 Spielen insgesamt weniger Minuten als Tim Sebastian in acht Spielen. Gar nicht eingesetzt wurden Alexander Laas, Andreas Kerner, Steven Lewerenz, Shaban Ismaili, Matthias Buszkowiak und der langzeitverletzte Maximilian Watzka. Von diesen Sechs schafften es Ismaili und Buszkowiak auch nicht ein einziges Mal bei einem Spiel auf die Bank. Folgerichtig, dass sie den Verein verlassen dürften und derzeit nur bei der zweiten Mannschaft gegen den Ball treten.

Die Dauerbrenner im Kader von RB Leipzig sind hingegen Umut Kocin und Fabian Franke. Alle Spiele, alle Spielminuten. Christian Müller und Pascal Borel standen in den 17 Spiele, in denen sie auflaufen konnten, auch jeweils die komplette Zeit auf dem Platz. Neben Kocin und Franke waren zudem noch Daniel Frahn und Timo Röttger in jedem der 18 Spiele dabei: Individuelle Zahlenrundumleuchte weiterlesen

Spieler der Hinrunde: Timo Röttger

Dritte Personalie der ersten Hälfte war Neuzugang Timo Röttger, der drei von vier Vorhalbzeittoren erzielte und den Torreigen bereits nach zwei Minuten eröffnet hatte. Röttger war dazu auch noch schnell, ballsicher und körperlich robust. Kann er sich auf diesem Niveau aufbauend in der Vorbereitung noch verbessern, dann wird man mit ihm bei RB Leipzig noch viel Freude haben. Kann man sich durchaus schon mal heimlich drauf freuen. (Testspiel: SV Braunsbedra vs. RB Leipzig 3:12)

Mit Wechseln nach unten ist das ja so eine Sache. Da kommt man als frisch gebackener Zweitligaaufsteiger zu einem Viertligisten und denkt vielleicht, die Gegner stünden nun Spalier oder man könne auch mal mit fünf Prozent weniger Einsatz zum Erfolg kommen. (Holstein Kiel widerlegt gerade eindrucksvoll den Mythos, dass in der Regionalliga nicht gekickt werden kann.) Mit Timo Röttger war das von Anfang an anders. Mit seinem ersten Auftritt für RB Leipzig nach seinem Wechsel von Dynamo Dresden zeigte er nicht nur seine Klasse, sondern auch seinen Willen, sich in und mit Leipzig durchzusetzen. Es vermittelte sich sofort das Gefühl, dass er 100% Bock habe auf seinen neuen Arbeitgeber, sein neues Umfeld und sogar auf die Regionalliga.

Und es blieb glücklicherweise nicht beim kurzen Testspielflackern. Das was Röttger in Braunsbedra Anfang Juli als Verheißung zeigte, nämlich personell der entscheidende Unterschied zum Kader der Vorsaison zu sein, nahm er auch mit in die Regionalliga-Saison. Beziehungsweise vorher schon mit in das DFB-Pokalspiel gegen den VfL Wolfsburg, in dem er mit einer Torvorlage zum 3:2 beitrug. In den 18 bisherigen Spielen der Regionalliga brachte es Röttger auf beachtliche 12 Scorerpunkte. Darunter fünf Tore und sieben Vorlagen. Dazu kommen laut des Kommentars des Statistikfreunds Rumpelstilzchen noch vier Vorlagen auf den Vorlagengeber zu einem Tor.

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Kaderrückblick RB Leipzig: Hinserie Regionalliga 2011/2012

Gestern hatten wir an dieser Stelle bereits den großen RB-Leipzig-Hinrunden-Rück- oder Überblick für den Verein als Ganzen. Heute wird es etwas individueller und die einzelnen Spieler werden dem mehr oder minder großen Einzelcheck unterzogen. Das ist natürlich höchst subjektiv und hängt auch oft davon ab, was man in welchem Spiel hauptsächlich von einem Spieler wahrgenommen hat. Bei einem 1:0 beispielsweise kommen die Abwehrspieler vermutlich etwas besser weg als die Angreifer. Trotzdem und da in einem Blog ja Subjektivität quasi Teil des Gründungsmythos ist hier der Versuch den Kader mal in seiner ganzen Breite auszuwalzen. (Anmerkung: Die Daten in Klammern beziehen sich nur auf die Regionalligaspiele)

Tor

Pascal Borel (17 Spiele, 1530 Minuten): Kam vor der Saison etwas überraschend neu in den Kader und ersetzte den nicht unpopulären Sven Neuhaus. Rettete RB Leipzig durch einige spektakuläre Reflexe und Paraden ein paar Punkte. Erwies sich im Gegensatz zu seinem früheren Ruf als sicherer, fast fehlerfreier Rückhalt, insbesondere im Eins gegen Eins. Auffällig auch seine Versuche, das Spiel durch weite Abwürfe und Abschläge immer wieder schnell zu machen. Das ist schon fast ein Paradigmenwechsel im Vergleich zum letzten Jahr. Guter Typ, guter Torhüter, derzeit unumstrittene Nummer 1.

Benjamin Bellot (1 Spiel, 90 Minuten): Durfte als Borel kurz verletzt war ein Spiel in der Regionalliga bestreiten. Mit dem 5:0 in Lübeck war das gleich ein spektakuläres. Den Augenzeugen zufolge soll Bellot recht sicher agiert haben. An Borel vorbeizukommen wird für den 21jährigen trotzdem schwer bis unmöglich.

Andreas Kerner (0 Spiele, 0 Minuten): Noch ohne Einsatz. War zwischendurch auch verletzt. Wo er derzeit steht ist (mir) unklar. Kaderrückblick RB Leipzig: Hinserie Regionalliga 2011/2012 weiterlesen

Regionalliga: VfL Wolfsburg II vs. RB Leipzig 0:2

Im letzten Jahr haben wir solche Spiele meist für uns entschieden, weil wir da den Tick cleverer und erfahrener waren.

Mit dieser Äußerung [broken Link] nach der Niederlage gegen RB Leipzig hat der Wolfsburger Coach Lorenz-Günther Köstner sicherlich nicht Unrecht. Sieht man sich die Saison des letztjährigen Regionalliga-Topteams VfL Wolfsburg II an, dann fehlt ihnen aufgrund diverser Abgänge der älteren unter den jungen Jahrgängen dieses Jahr einfach die Klasse, um gegen RB Leipzig bestehen zu können. Die eine Seite der Medaille.

Auf der anderen Seite der Medaille steht, dass RB Leipzig in diesem Jahr gerade auswärts die wichtigen Tore macht, wenn sie gebraucht werden. Acht Auswärtsspiele hatte die Hinrunde zu bieten, acht Auswärtssiege haben die RasenBallsportler verbucht. Ohne Auswärts-Punktverlust in die Winterpause, das ist eine saustarke Bilanz, auch wenn mit Magdeburg, Kiel und Halle die prickelnden Auswärtsspiele erst in der Rückrunde warten. Nur mal zur Relation: Der zweitplatzierte in der Auswärtstabelle, der HSV II hat neun Punkte weniger auf dem Konto als RB Leipzig (15 vs. 24 Punkte).

Den verdienten Sieg in einem zähen Spiel sicherte diesmal ein Zuckerpass von Umut Kocin. 30 Meter, flach gespielt, mitten ins Herz der Verteidigung, sauber veredelt von Sebastian Heidinger. Einer dieser Bälle, der den drumherum hinterherstaunenden Verteidigern noch zuzuwinken und die Zunge herauszustrecken scheint. Einer der Bälle, die mir als (in diesem Fall) Fernsehzuschauer spontane, verbale Lobpreisungen abringen. Großartig. Wenn auch sicher nicht perfekt verteidigt.

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Regionalliga: RB Leipzig vs. Hannover 96 II 4:0

Ganz subjektiv bin ich kein großer Fan von Freikarten-Aktionen bei Pflichtspielen(!). Ich empfinde das Zuschauerwachstum und die daraus resultierenden Atmosphäre in der Red Bull Arena als angenehm, sodass mir 6.000 Zuschauer, die aus völlig eigenem Antrieb gegen Hannover 96 II ihre Mannschaft unterstützen, völlig ausgereicht hätten. Ein Regionalliga-Pflichtspiel mit 10.000 Freikarten zu bewerben, hat für mich ein wenig den Beigeschmack das ganze wie ein Freundschaftsspiel nicht so richtig ernstzunehmen. Mein schwer begründbares, subjektives Gefühl.

Objektiv gesehen war die Freikarten-Aktion sinnig und zudem ein voller Erfolg. Mehr als 14.000 Zuschauer, von denen etwa 8.000 Zuschauer mit (oder wegen der) Freikarten gekommen sein mögen bzw. ihren befreikarteten Spross (die Tickets gingen ja an Schulen und Kindergärten) begleitet haben, ein Spiel nach dem der eine oder andere (auch kleine) Besucher sicherlich wiederkommen wird (vielleicht schon gegen Holstein Kiel am Sonntag?) und eine tatsächlich stimmungsvolle, wenngleich auch nicht euphorische Stimmung auf den Rängen. Macht halt einen Unterschied, wenn beide Haupttribünen sehr gut gefüllt sind.

Man kann es drehen und wenden wie man will (selbst ich mit meiner diffusen, leichten Ablehnung), aber RB Leipzig hat unter den gegebenen Bedingungen alles richtig gemacht. Man hat ein Stadion mit vielen, vielen leeren Plätzen, man möchte gerne auch den geneigten Noch-Nicht-Besucher ins Stadion locken und für RB begeistern und man hat die nötige Wirtschaftskraft, um es zu verkraften, dass selbst bei 14.000 Zuschauern die Tageskassen kaum genutzt werden (weil davor Leute stehen, die noch Freikarten über haben) und man an den Verband nun Gebühren für einen 14.000er-Besuch zahlen muss statt für einen 6.000er. Einziger Wemutstropfen der Aktion, dass der eigentliche Fanblock im Sektor B im Vergleich zu anderen Spielen leer wirkte. Lag aber vielleicht auch nur daran, dass die anderen Blöcke so gut gefüllt waren.

Sportlicherseits hatte das Spiel auch einiges zu bieten. Der erste Heimsieg seit Ende August(!) nach vier vergeblichen Anläufen (inklusive DFB-Pokal), gleich zwei Tore auf das Fanblock-Tor, das in der bisherigen Saison noch komplett leer ausgegangen war und der zweite absolut souveräne Erfolg in Serie. RB Leipzig damit in den letzten 2 Spielen mit sieben Toren. Was eins mehr ist als man vorher in sechs Partien (wieder inklusive DFB-Pokal) zusammen erzielte. Der Knoten scheint geplatzt. Was angesichts der am kommenden Sonntag wartenden Aufgabe gegen Tabellenführer Holstein Kiel ein guter Moment sein könnte..

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Regionalliga: ZFC Meuselwitz vs. RB Leipzig 1:3

Vielleicht war es die Herbstsonne, vielleicht war es die ausflugfreundliche Nähe zu Leipzig (50 km), vielleicht war es auch die derzeit bei 100% liegende Wahrscheinlichkeit (auswärts bisher ohne Punktverlust), einen Sieg von RB Leipzig zu sehen (zu Hause war der letzte Dreier Ende August zu bestaunen!), der insgesamt realistisch geschätzte 600 RB-Anhänger dazu brachte, einen Ausflug ins thüringische Meuselwitz zu unternehmen. Was für sonstige Auswärts-Verhältnisse bei RB Leipzig (in Cottbus waren es 80) fast schon ein Massenauflauf war und insgesamt für eine sehr sympathische, entspannte Atmosphäre auf den Gast-Rängen sorgte.

Es war ein bisschen als hätte man den Anhang (von ganz jung bis ganz alt) aus der Red Bull Arena in Teilen einfach nach Meuselwitz versetzt. Kein klassischer Dauersingerblock. Auch nicht unbedingt durchgängig lautstark. Dafür immer am Spiel beteiligt und mit den bekannten und gut funktionierenden Wechselgesängen, ein paar Anfeuerungen und rhythmischem Klatschen. Und vor allem immer mit einer Handbreit Selbstironie unterm Kiel, sodass selbst an Unkenntnis und Unwillen gescheiterte Anfeuerungen allseits mit einem entspannten Lachen quittiert wurden. Sehr angenehm, sehr schicker Ausflug. Ein Glück, dass ich zu meinem Glück durch den Reisewillen eines Freundes erst gedrängt wurde.

Und auch sportlich war der Ausflug ein sehr lohnenswerter. Es war das erste Spiel in diesem Jahr, an dem ich teilhaben durfte, das RB Leipzig völlig ungefährdet und souverän über die Bühne brachte. Im Verlauf der 90 Minuten gab es nur zwei Phasen, in denen das Spiel hätte kippen können. Das erste Mal war der Ausgleich der Gastgeber quasi aus dem Nichts nach einer halben Stunde. Das zweite Mal waren die fünf Minuten nach der Pause, als die Abwehr von RB Leipzig noch nicht auf den Auftritt des eingewechselten Stürmers Sebastian Gasch vorbereitet schien, der einmal allein auf das Tor zulaufend auf den Ball tritt und anschließend wieder allein vor dem Tor vom Abseitspfiff gestoppt wurde. Ansonsten waren die Meuselwitzer keine Gefahr für die Gäste und auch das eher als leidenschaftlich geltende Publikum war 90 Minuten lang kein wesentlicher Faktor.

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Zwischenbilanz

Die aktuellen Fakten zur sportlichen Situation liegen ja gemeinhin auf der Hand. Hatte man vor einem Jahr nach 8 Spieltagen mit 18 Punkten und 15:7 Toren Platz 2 inne, ist es dieses Jahr bei 17 Punkten und 18:7 Toren nur Platz 4. Waren es letztes Jahr vier Punkte und zehn Tore Rückstand auf den Chemnitzer FC, sind es dieses Jahr drei Punkte Rückstand und ein Tor Vorsprung gegenüber dem Halleschen FC. Der HFC als der neue CFC der Regionalliga. Neben Holstein Kiel und dem Hamburger SV II scheint derzeit kein Team in der Lage, das Tempo der Spitzengruppe mitzugehen.

Interessanterweise ist die Stimmung trotz der leicht deprimierenden Parallelen zum Saisonstart vor einem Jahr überraschend gut. Spieler, Verein, Fans und Medien lassen in unterschiedlichem Ausmaß aber gleicher Zielrichtung verlauten, dass dieses Jahr alles viel besser und zielführender aussehe und sich deswegen bestimmt auch irgendwann der Erfolg einstellen werde. Ich sehe dies in der Tendenz ähnlich, auch wenn ich nach den letzten drei, eher schwächeren Auftritten (Magdeburg, Hertha II und Plauen) ein wenig von meinem Optimismus verloren habe. Und zu bedenken gebe, dass im letzten Jahr das Debakel der Saison auch erst nach dem achten Spieltag begann und man sich zuvor nach fünf Siegen am Stück eigentlich auf einem guten Weg wähnte.

Gefühlt hin, gefühlt her. Es wird da wohl jeder eine/ seine Meinung haben, in Abhängigkeit davon, wie er zu Tomas Oral stand oder zu Peter Pacult steht oder wie er das Personalbeben in sämtlichen Vereinsgremien fand. Nach acht Spieltagen und eingedenk der fast schon abgelaufenen, zweiwöchigen Länderspiel-Pause und der bevorstehenden, wichtigen Saisonphase macht es vielleicht ja Sinn, einen kleinen Blick auf den aktuellen Zustand von RB Leipzig zu werfen: Zwischenbilanz weiterlesen