Die Winter-Transferperiode der Saison 2017/2018 ist jetzt schon ein paar Tage Geschichte. Wie in den letzten beiden Transferperioden im Winter ging es bei RB Leipzig auch diesmal eher ruhig zu. Auf Abgangsseite hat man den Kader an den einsatzzeitlosen Rändern ausgedünnt und Marvin Compper und Federico Palacios abgegeben (wer will, kann auch Nachwuchsmann Nicolas Kühn dazuzählen, der ja am Anfang der Saison noch zum Anschlusskader gehörete). Geholt wurde mit Ademola Lookman auf den allerallerletzten Drücker noch einer, der in der Offensive den Ausfall von Emil Forsberg abfangen soll.
Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren sorgte die Ruhe in der Transferperiode aber diesmal weniger für Zufriedenheit sondern vielmehr für eine emotionale Eruption beim Sportdirektor und eine klare Ansage beim Trainer. Man werde nie wieder in eine Situation kommen, so die Ansage, dass man auf Ausfälle und Lücken nicht adäquat reagieren kann. Schon im Sommer werde man sehen, dass man in Sachen Scouting und Neuverpflichtungen sehr viel mehr RB-like unterwegs ist als jetzt im Winter. Was auch immer das bedeutet und ob man das nicht auch als Ansage an Spieler wie Marcel Sabitzer interpretieren kann, dass eine Transferperiode mit einer untypischen Verpflichtung einens Leihspielers ohne Kaufoption nicht wieder vorkommen wird.
Sabitzer hatte ja kürzlich im Zuge einer möglichen Verlängerung seines Vertrags auch Klärungsbedarf geäußert, wo die Reise des Vereins hingeht. Er wolle regelmäßig Champions League spielen und wolle wissen, ob die (personellen) Planungen von RB Leipzig in eine ähnliche Richtung gehen. Ja, gehen sie, so nun die öffentliche Aussagenfaust von Rangnick. Das was diesen Winter passierte, war nur eine Ausnahme, weil das Scouting noch nicht reif für einen Topklub ist, aber schon ganz bald auf diesem Level sein wird. Untypisch die Emotionalität des Sportdirektors bei seiner Ansage. Typisch dagegen seine Getriebenheit und auf einen als solchen erkannten Missstand mit aller Energie reagieren zu wollen.