Presse 10.03.2017

Morgen dann also der 24. Spieltag in der Bundesliga. Leipzig gegen Wolfsburg. 2. gegen 15. Auf dem Papier eine klare Sache. Aber in der Praxis schwieriger. Wolfsburg hat das fußballerische Potenzial eines Top6-Teams der Bundesliga. Und mit Andries Jonker hat man einen neuen Trainer, sodass man noch nicht weiß, ob der dieses Potenzial im Gegensatz zu seinen Vorgängern aus dem Team nicht auch herauskitzeln kann. Rein von den fußballerischen Voraussetzungen beider Mannschaften könnte die Begegnung auch als Topspiel durchgehen. Mal sehen, wohin sich der VfL in seiner ersten kompletten Trainingswoche unter Jonker hinentwickelt hat.

Bei RB Leipzig werden Yussuf Poulsen, Lukas Klostermann (beide verletzt) und Stefan Ilsanker (gesperrt) ausfallen. Ansonsten können alle mitwirken. Wer Ilsanker ersetzen wird, ist noch unklar. Khedira als 1:1-Lösung oder Kaiser (als Zehner, sodass Keita auf die Sechs geht) oder Burke (als Zehner, sodass Keita auf die Sechs geht) stehen als Optionen bereit. Davie Selke scheint erst mal weiter außen vor zu sein.

Auf Wolfsburger Seite wird Diego Benaglio fehlen, sodass Koen Casteels (hatte im Hinspiel einen Elfmeter verursacht) weiterhin im Tor steht. Ansonsten hat man kaum Personalprobleme, weil die wichtigsten Spieler bis auf den verletzten Jeffrey Bruma (wieder) dabei sind. Josuha Guilavogui, Paul Seguin und Christian Träsch sind wieder im Training. Inwieweit sie auch in Leipzig zum Zug kommen, muss man sehen. Bei Luiz Gustavo und Ricardo Rodriguez besteht entgegen zwischenzeitlicher Bedenken keine akute Gefahr, dass sie ausfallen könnten.

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Wundertüte mit viel individueller Klasse

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor dem Bundesliga-Spiel von RB Leipzig gegem den VfL Wolfsburg (11.03.2017, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl und Emil Forsberg.]

24. Spieltag der Bundesliga. RB Leipzig empfängt den VfL Wolfsburg, den man bereits zweimal im DFB-Pokal zu Besuch hatte. Und dem man beim zweiten Versuch vor zwei Jahren im Achtelfinale die Premiere einer ausverkauften Red Bull Arena bei einem RB-Spiel verdankte. Es war ein erstaunlich stimmungsvolles Duell damals zwischen den sogenannten Retortenvereinen. Trotz phasenweise recht deutlicher Überlegenheit des damals noch höherklassigen Vereins.

Nun trifft man sich also mal wieder in Leipzig. Und der VfL kommt als echte Wundertüte. In der Hinrunde war für Dieter Hecking nach dem Spiel gegen RB Leipzig Schluss. Für ihn kam Valerien Ismael zum Zuge, der zuvor in Nürnberg eher unglücklich ausgesehen hatte. Und auch in Wolfsburg trotz allerlei Durchhalteparolen nicht mal eine Halbserie schaffte. 15 Spiele in der Bundesliga, zwei Spiele im DFB-Pokal waren es schließlich. Ironischerweise wurde Ismael nach einem der besten Heimspiele seines Teams, als man gegen Werder Bremen fast 30 Torschüsse verbuchte und auf irrwitzige Art und Weise verlor, entlassen.

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Presse 09.03.2017

Naby Keita wird für das Spiel gegen Wolfsburg am Samstag fit sein. So der Kicker. Seine Verletzung am Fuß ist auch nach eingehender Untersuchung ‘nur’ eine Prellung. Dafür fiel Benno Schmitz gestern erkrankt aus. Mal sehen, wie es für ihn in der Spieltagsvorbereitung weitergeht.

Gute Nachrichten von Lukas Klostermann. Laut BILD wird heute in einem Belastungstest bei seinem OP-Arzt geprüft, ob der Außenverteidiger schon wieder bereit ist für das Mannschaftstraining. Wenn alles gut geht, könnte es schon nächste Woche so weit sein, dass er mit den Kollegen trainiert. Wann er wieder fit ist für die Bundesliga, ist aber noch unklar. Wird auch davon abhängen, wie das Knie auf die Trainingsbelastungen reagiert. Vorsichtig optimistisch darf man sein, dass man Klostermann diese Saison noch mal auf dem Spielfeld sieht. Rückschläge sind nach einem Kreuzbandriss allerdings auch nie ausgeschlossen.

Rani Khedira will im Kicker noch abwarten, ob er die Möglichkeit einer Vertragsverlängerung in Leipzig über den Sommer hinaus in Betracht zieht. Weiterhin geht es ihm darum, regelmäßige Spielzeiten zu bekommen. Seit der Winterpause sehe es diesbezüglich besser aus, aber erstmal wolle er abwarten. Vielleicht ist das Spiel gegen Wolfsburg für ihn ein guter Fingerzeig. Nach Ilsankers Sperre wäre Khedira der Kandidat für einen 1:1-Wechsel. Sitzt er trotzdem auf der Bank, wäre sein frisch gewonnenes Vertrauen, dass er in Leipzig mehr Spielzeiten kriegen kann als in der Hinrunde, wohl gleich wieder zu Teilen dahin.

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Fehlgriff

Schmidts schrittweise wachsende Distanz zu den Spielern und Bayers über zweieinhalb Jahre drastisch wachsende Distanz zur Konkurrenz öffnete den Verantwortlichen nicht die Augen, sondern ließ sie fast kindisch an diesem Trainer festhalten, der nicht mehr mitbrachte als die längst überholte Lehre vom Vollgas-Chaos-Pressingmaschinen-Fußball. (…) Völler, das Gesicht von Bayer, steht als Verlierer da. Schmidt war nicht der erste Fehlgriff, Labbadia und Dutt lassen grüßen. (Frank Lußem im Kicker vom Montag)

Manchmal muss man bei der Bewertung von Trainern schon ein wenig schlucken. “Längst überholte Lehre”, “Fehlgriff”. Treten wir doch noch mal hübsch nach. Harte Urteile, gerade wenn sie von Journalisten oder anderen Beobachtern kommen, die nicht umsonst nicht auf dem Trainingsplatz stehen, sondern ihre Qualitäten in anderen Dingen haben.

Ich bin zu weit weg vom Leverkusener Fußball und habe zu wenig der Spiele des Klubs gesehen, um beurteilen zu können, was dem Verein tatsächlich auf Dauer fußballerisch-taktisch abgeht. Aus der Entfernung schien ja eher das Problem zu sein, dass das Pressing beileibe nicht (mehr) von elf gemeinsam agierenden Akteuren betrieben wurde und entsprechend naturgemäß daraus Probleme für die Erfolgsaussichten resultieren. Also nicht die Lehre vom “Vollgas-Chaos-Pressingmaschinen-Fußball” an sich tot war, sondern eher dessen Umsetzung nicht so richtig gelang.

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Presse 08.03.2017

Gestern bei RB Leipzig das erste Training der Woche nach zwei freien Tagen. Naby Keita trainierte nach seiner leichten Fußprellung, zugezogen in Augsburg, individuell. Morgen soll er wieder ins Training einsteigen, wenn alles gut läuft (die LVZ ist der Meinung, es läuft alles gut). Ansonsten sind alle dabei. In der Trainingswoche geht es auch darum, einen Ersatz für den gesperrten Stefan Ilsanker zu finden. Keita zusammen mit Demme auf der Sechs und wieder mit zwei Stürmern? Oder doch Khedira als positionsgetreuer Ersatz für Ilsanker? Man wird sehen.

Der Mirror meint, dass Liverpool nicht auf die Gehaltsforderungen (reichlich 4 Millionen Euro) von Emre Can eingehen will und man deswegen bei der Verlängerung des bisher bis 2018 laufenden Kontrakts noch nicht weitergekommen sei. Deswegen wirft man mal eben drei deutsche Klubs in die Verlosung. Nämlich Leverkusen, Hoffenheim und Leipzig. Motto: sind drei Klubs, die ihr Geld gern aus dem Fenster schmeißen. Sagt eigentlich genug über die Qualität des Gerüchts aus, bei dem noch nicht mal behauptet wird, dass man wüsste, dass die Vereine auch tatsächlich Interesse an Can haben. Auch wenn Emre Can mit 23 Jahren und als Defensivallrounder und als deutscher Nationalspieler prinzipiell für einen Verein wie RB Leipzig beim möglichen Schritt in europäische Wettbewerbe natürlich interessant wäre.

‘This is Anfield’ überlegt schon mal (auf englisch), wie gut Naby Keita ins Mittelfeld des FC Liverpool (eines der Gerüchte, die es um Keita gibt) passen würde. Bleiben hoffentlich kurzfristig rein theoretische Erwägungen. Ein, zwei weitere Jahre würde man Keita schon gern noch in Leipzig sehen.

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Top-Trio Bayern, Dortmund, Leipzig

36 Tore fielen am vergangenen Spieltag in der Bundesliga. Das sind durchaus reichlich. Vier pro Spiel, zwei je Mannschaft. RB Leipzig und Augsburg waren also am Freitag stilbildender Prototyp des Spieltags.

Wie das aber eben immer so ist im Fußball, verteilen sich die Dinge nur selten so gleich. Es liegt in der Natur der Sache, dass im Normalfall die einen gleicher als die anderen sind. Sodass auch der Torerfolg in der Bundesliga sehr unterschiedlich verteilt ist. Dass Bayern fast viermal so viele Tore erzielt hat wie der SV Darmstadt 98 ist durchaus eine bemerkenswerte Differenz. Braunschweig war vor drei Jahren ein Team, dem es mit den Bayern so ähnlich ging.

Nun, das ist vielleicht nicht so spannend. Interessanter da vielleicht, wie sich der Torerfolg innerhalb der Mannschaften verteilt. Bei den Bayern gibt es diese Saison bereits 16 Torschützen. Was deutlich zeigt, dass das Team qualitativ sehr breit besetzt ist und sich das auch in der Offensive bzw. im Offensivspiel bemerkbar macht. Auch Dortmund und Hoffenheim sind mit je 13 Torschützen ganz oben dabei. Bremen wird seinem offensiven Ruf mit gleich 14 Torschützen gerecht.

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Presse 07.03.2017

Die LVZ vermeldet einen neuen Geschäftsführer bei RB Leipzig. Matthias Reichwald soll den Posten ab Mai übernehmen und dann neben Oliver Mintzlaff der zweite Geschäftsführer sein. Reichwald wäre vornehmlich der Verantwortliche für die Administration aka Tagesarbeit. Mintzlaff wäre eher Stratege und Vereinsvorantreiber. Beide kennen sich laut LVZ von früherer Arbeit bei Puma. Zuletzt war Reichwald bei einem Schuhhersteller tätig. Also eher der angekündigte Mann aus der Wirtschaft als eine Lösung aus dem Fußball.

Die Führungsstruktur der GmbH sollte damit wieder komplett sein. Mintzlaff und Reichwald als die beiden Geschäftsführer (vor einem Jahr waren Ulrich Wolter und Frank Zimmermann als Geschäftsführer ausgeschieden). Florian Scholz leitet in der GmbH die Kommunikation, Ulrich Wolter alles was mit Spielbetrieb zu tun hat, Michael Drotleff den Marketing-Sales-Bereich und Florian Hopp die Finanzen.

Die Mitteldeutsche Zeitung vermeldet, dass es mit der Beantwortung der Bauvoranfrage für die Red Bull Arena seitens der Stadt Leipzig noch dauert. Mittels der Bauvoranfrage wird geprüft, ob ein Ausbau des Stadions auf 57.000 Zuschauer überhaupt möglich ist (auch in Bezug auf das ganze Stadion-Drumherum). Zwei bis drei Wochen länger als geplant soll es noch dauern. Ende Februar war mal als Termin avisiert. Legen wir noch ein bisschen Puffer drauf, sind wir bei Ende März. Bei RB zeigt man sich vergleichsweise entspannt, auch wenn man es gern hätte, dass die Stadt Entscheidungen auf ähnlich kurzen Wegen treffen kann wie man selbst.

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Presse 06.03.2017

Allerlei Nachklapp zum 2:2 von RB Leipzig beim FC Augsburg. Ein etwas unglückliches Unentschieden für RB Leipzig. Zwei Gegentore aus dem Nichts (ein Sonntagsschuss, ein Konter). Offensiv ein paar Gelegenheiten liegen gelassen. Gerade nach dem 2:1 hatte RB das Spiel komplett unter Kontrolle. In der Schlussviertelstunde hatte man bei ein paar Umschaltsituationen allerdings auch Glück, nicht noch den Gegentreffer zum 2:3 zu kassieren.

Konstantinos Stafylidis hatte die Gastgeber nach knapp 20 Minuten mit links aus reichlich 25 Metern in Führung gebracht. Natürlich Timo Werner glich ein paar Minuten später mit dem 14. Saisontor aus. Marvin Compper köpfte nach der Pause nach einer Ecke zur Führung ein. Ausgerechnet Innenverteidiger (!) Martin Hinteregger erzielte nach Konter (!!) den Augsgleich.

Stefan Ilsanker kassierte in Augsburg seine fünfte gelbe Karte. Fehlt also damit im Spiel gegen Wolfsburg am kommenden Wochenende. Diego Demme absolvierte derweil in Augsburg sein 100. Pflichtspiel für RB Leipzig.

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Bundesliga: FC Augsburg vs. RB Leipzig 2:2

Auswärtsspiel in Augsburg als Freitagabendaufgabe für RB Leipzig am 23. Spieltag. Es wurde ein überraschend unterhaltsames und kurzweiliges Spiel, das schließlich mit einem 2:2 zu Ende ging. Eher zu wenig aus RB-Sicht, wenn man vor allem die ersten 70 Minuten sieht.

In die Partie gegangen war Leipzig mit einer gegenüber dem Köln-Spiel unveränderten Aufstellung. Von der Formation her war es dem 4-3-3 gegen Köln ähnlich. Allerdings spielte man es eher asynchron. Denn Sabitzer agierte gegen den Ball etwas tiefer als es Forsberg tat. Sodass eher ein 4-1-3-2 entstand. Mit einem Forsberg, der teilweise fast als zweite Sturmspitze agierte und ansonsten im Zehnerraum viele Freiheiten bekam und einem Sabitzer, der oft neben Demme und Keita die Dreierkette vor Ilsanker bildete. Aber es konnte auch gern mal zum 4-1-4-1 oder 4-2-3-1 werden.

Augsburg auf der anderen Seite zauberte wegen diverser Ausfälle zwei Überraschungen aus dem Ärmel. Framberger ersetzte auf der rechten Seite den verletzten Verhaegh. Und Danso komplettierte die Abwehr auf der rechten Innenverteidigerposition, weil man mit Fünferkette spielen wollte.Bundesligapremiere, 18 Jahre. Spielte, als hätte er nie etwas anderes gemacht.

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Davie Selke auf der Suche nach der Cinderella Story

Viele Verlierer hat der Kader von RB Leipzig in dieser Saison nicht zu bieten. Papadopoulos war so einer, aber der ging leicht erbost im Winter Richtung Hamburg. Gilt ähnlich, nur nicht mit ganz so viel Erbostheit für Terrence Boyd und Zsolt Kalmár. Rani Khedira gehörte bis zuletzt auch dazu. Nach ein paar mehr Einsatzminuten als in der Hinrunde hat sich bei ihm der Wind aber ein bisschen gedreht. Dominik Kaiser kann mit der Entwicklung von Spielzeit auch nicht zufrieden sein, würde deswegen wohl aber eher keinen Stunk machen.

Bleibt also noch Davie Selke, der mit seiner Situation absolut nicht zufrieden sein kann. Lediglich 360 Einsatzminuten hatte er bei immerhin 15 Einsätzen. Macht im Schnitt 24 Minuten Einsatzzeit. Auf Augenhöhe mit Oliver Burke. Das ist das, was man im allgemeinen Sprachgebrauch als Jokerrolle bezeichnen würde. Also zu wenig für jemanden, der schon letzten Sommer mit seinen abnehmenden Einsatzzeiten in der Rückrunde der zweiten Liga am Hadern war.

Entsprechend der unbefriedigenden Situation brauchte es im Winter schon eines längeren Gesprächs, in dem Ralph Hasenhüttl seinen Stürmer davon überzeugte, den Konkurrenzkampf anzunehmen und den Verein nicht übereilt zu verlassen. In der Vorbereitungszeit bekam Selke dann auch besonders viele Einsatzzeiten, um auf sich aufmerksam zu machen und sich in verschiedenen Sturmkonstellationen zu präsentieren.

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