Anfang Juli 2011 war es, der eine oder die andere wird sich vielleicht noch erinnern, als Timo Röttger im allerersten Testspiel unter Peter Pacult an einem verregneten Tag in Braunsbedra zum Einsatz kam und sich dort nach seinem Wechsel von Dresden nach Leipzig mit seiner Spielweise und drei Toren eindrücklich dem neuen Publikum präsentierte. Wer ihn an dem Tag sah, sah ein Versprechen auf die folgende Saison.
Ein Versprechen, das Timo Röttger lange vollumfänglich hielt, denn in seiner ersten Halbserie bei RB Leipzig wurde er zum besten Spieler im Team. Mit fünf Toren und sieben Vorlagen bis zur Winterpause plus einer Torvorbereitung im Pokal gegen Wolfsburg hatte er eine eindrucksvolle Offensivbilanz, die Folge eines spektakulären Auftretens auf dem Feld war. Wobei ihm auch die Pacultsche Taktik, den Ball einfach auf die Außen zu spielen und dann zu gucken, was passiert, entgegen kam. Denn so erhielt er als Alleinunterhalter einen Großteil der offensiven Anspiele und konnte sich dann auf dem Flügel austoben.
Was für Timo Röttger eine wahre Wonne war, denn als einer, der im positiven Sinne immer ein wenig den Eindruck eines Straßenfußballers erweckt, tobte er sich mit dem Ball am Fuß in vielen Zweikämpfen und Eins-gegen-Eins-Situationen nach Herzenslust aus. Wenn man Timo Röttger damals (und auch heute noch) beim Fußballspielen zuschaut, dann hat man immer das Gefühl, man könnte ihm auch nachts um drei einen Ball ins Bett werfen und er würde sofort hochschnellen und mit größter Freude gen nächstem Tor sprinten und dribbeln. Bei all dem übertrug sich die Wonne nicht nur auf den Beobachter, es war in seinen Anfangswochen bei RB Leipzig sportlich auch ziemlich effektiv.