Früher wars auch irgendwie IV

Lang ist sie her, die erste größere Dokumentation rund um RB Leipzig und den damaligen Leipziger Fußball. Eine sechsteilige, beim MDR ausgestrahlte Dokumentation mit dem Titel “Fußball nach Plan” mit insgesamt 90 Minuten Spielzeit. Keine besonders überragende Doku, weil sie selten die Widersprüchlichkeiten des Daseins des einzig wahren RasenBallsports einfangen konnte und sich in pseudo-objektiver Kameraführung übte. Trotzdem hatten die sechs Teile auch einige (mehr oder weniger beabsichtigte) Highlights. In Form beispielsweise von Auftritten des Ex-Kommunikationschefs bei RB Leipzig Hans-Georg Felder oder von Ex-Keeper Sven Neuhaus, der mit guter Rhetorik glänzen konnte.

Insgesamt eine Dokumentation, die vor allem deswegen sehenswert ist, weil sie als Zeitdokument funktioniert. Mit Personen wie Tomas Oral oder Dirk Heyne, die es im Leipziger Fußball genauso schon lange nicht mehr gibt wie den seligen FC Sachsen. Bilder aus einer Zeit, die angesichts der wartenden zweiten Liga aus Sicht von RB Leipzig fast schon prähistorisch wirken.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=G0fawqEOnI0[/youtube]

Hier im Blog war die Doku zweimal Thema. Einmal ging es um eine Aussage von Tim Sebastian aus der Doku, einmal um die Reihe als ganzes.

[Hier im Blog ist noch bis zum 30.06. Sommerpause in Bezug auf tagesaktuelle Berichterstattung.]

Testspiel: VfB Zwenkau 02 vs. RB Leipzig 0:7

[Hier im Blog ist weiterhin Sommerpause. Weswegen es zum Test beim VfB Zwenkau keinen Spielbericht gibt. Wer gerne in den Kommentaren einen kurzen Eindruck zum ersten spielerischen Aufgalopp in die neue Saison hinterlassen will, ist herzlich eingeladen, dies zu tun.]

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Tore: 0:1 Teigl (15.), 0:2 Hoheneder (33.), 0:3 Frahn (39.), 0:4 Prevljak (70.), 0:5 Poulsen (77.), 0:6 Luge (79.), 0:7 Palacios Martinez (83.)

Aufstellung 1. Halbzeit: Bellot – Teigl, Hoheneder, Willers, Sumusalo – Strauß, Demme, Kimmich – Thomalla – Morys, Frahn

Aufstellung 2. Halbzeit: Dähne – Heidinger, Sebastian, Willers, Jung – Kimmich, Khedira, Poulsen – Palacios Martinez, Prevljak, Luge

Zuschauer: 2.517

Link: RBL-Bericht

Blicke nach vorn

Letztlich setzte sich in dieser Saison 1992/1993 das fort, was ein Jahr zuvor angefangen hatte, nämlich dass die Erkenntnis sackte, dass das Landen im Amateurfußball kein Fehler und auch kein Missverständnis, sondern bittere Realität ist. Und ein wenig steckte in dieser Erkenntis auch schon – wie in der Gesamtgesellschaft – ein kleines bisschen Konsolidierung und Annehmen der Situation drin. Ein Einlassen auf die neuen Gegebenheiten, auf denen das spätere Wachstum beruhte. (Von Hoffen über Realismus bis hin zu Konsolidierung, nach der Saison 1992/1993)

Manchmal ist es komisch mit der Einstellung zu Dingen, die im Fußball passieren. So muss das auch vor 20 Jahren in der Saison 1993/1994 gewesen sein. Energie Cottbus spielte immer noch in der Drittklassigkeit und damit in einer Amateurliga, die weiterhin aus acht Staffeln bestand, von denen allein der NOFV drei stellte. Weswegen der Anteil von Berliner Teams in der Nordost-Oberliga Staffel Mitte enorm hoch blieb. Acht von 16 Teams kamen aus der Hauptstadt. Von Union Berlin über Türkiyemspor, VfB Lichterfelde, SC Charlottenburg bis hin zum Frohnauer SC reichte die hier nur angerissene Reihe. Kommt einem fast schon absurd vor, wenn heute Menschen an der Attraktivität der aktuellen dritten Liga zweifeln..

Jedenfalls hatte sich eigentlich im Vergleich mit der Vorsaison nichts verändert. Schon gar nicht hatte man ernsthaft Zweitligaträume im Kopf. Und trotzdem fühlte sich die Existenz in der ursprünglich bitteren Drittklassigkeit langsam normal an. Normal nicht nur in einem depremierenden, sondern in einem akzeptierenden Sinne. Es war halt so und es war langsam auch ok so, Woche für Woche mit an normalen Tagen 1.000 anderen Verrückten weiterhin dem Fußball in seiner energetischsten Form zu frönen. In einer Liga mit eigentlich nur wenigen Highlights.

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Blogs sind tot, es lebe der Blog. Oder irgendwas anderes.

Im Rahmen der Republica fand in diesem Jahr eine interessante Diskussionsrunde zu Sport- bzw. im speziellen Fußballblogs statt, die von Klaas Reese (Reeses Sportkultur und Fokus Fussball) moderiert wurde und an der Jens Peters (Catenccio), Stefanie Fiebrig und Sebastian Fiebrig (beide Textilvergehen) teilnahmen. Das Gespräch wurde dankenswerterweise von Fokus Fussball für die Nachwelt in einem Blogbeitrag festgehalten, wo man es sich auch für Handy und andere Abspielgeräte aller Art herunterladen kann. Für Freunde der Audiovisualisierung ist auch ein Youtube-Video hinterlegt.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=sg-RiTrtAC0[/youtube]

Insgesamt dreht sich das Gespräch thesenformulierend und immer wieder mit Beispielen untermalt um allerlei Aspekte und Themenfelder des Bloggens. Wenn man so will, sind die 70 Minuten Talk also ein Rundflug über die Fußballbloggerei mit einigen Menschen als Flugbegleiter, die die Blogszene auf die eine oder andere Art und Weise enorm geprägt haben und/oder immer noch prägen.

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Reform ohne Reformwillen

Vor ein paar Tagen ging es hier im Blog bereits um die Regionalliga und die Forderung der DFL, dass diese zum Modell mit drei Staffeln zurückkehren solle. Was zumindest dahingehend eine schwierige Forderung ist, weil man vor drei Jahren, als man die Regionalliga-Reform hin zu fünf Staffeln beschloss, dies ja wegen der großen Unzufriedenheit mit der dreistaffligen Regionalliga tat.

Nachdem DFL-Chef Andreas Rettig seine Regionalliga-Forderungen, die darauf abzielen, dass die U23-Teams der Profis eine leistungsstärkeres Ligenumfeld bekommen, in den Ring geworfen hatte, stieg der beim DFB als Vizepräsident für den Amateurfußball zuständige Rainer Koch, der gleichzeitig Chef des bayerischen Landesverbands ist und als solcher vor drei Jahren einen Regionalliga-Kompromiss mit der DFL aushandelte und gegen den Willen diverser Clubs außerhalb Bayerns durchpeitschte, mit in den Ring und bezog in einem aufschlussreichen Interview mit dem Kicker (alle Zitate dieses Textes von dort) Stellung.

Im Interview spricht Rainer Koch in bewährter Art und Weise von der Erfolgsgeschichte der Regionalliga Bayern, die er seinem Landesverband mit dem Reformkompromiss vor drei Jahren quasi zuschanzte. Dass in Bayern auch im zweiten Jahr in Folge nur Zweitvertretungen überhaupt gen dritter Liga aufsteigen wollten, ficht ihn nicht an. Er sehe dies “sogar positiv”, dass sportlich erfolgreiche Vereine wie Illertissen aufgrund ihrer begrenzten Möglichkeiten nicht aufsteigen wollen. Warum auch immer es positiv sein soll, eine Liga kreiert zu haben, aus der niemand mehr aufsteigen will, während sich parallel in den anderen Regionalligen einige Aufstiegswillige finden lassen..

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Transfer(gerücht): Rani Khedira, Terrence Boyd

Die Ruhe auf dem Personalkarussell, die nach den Verpflichtungen von Stefan Hierländer und Marcel Sabitzer (weiterverliehen nach Salzburg) vor zwei Wochen ausgebrochen war, wurde gestern mit dem Wechsel von Rani Khedira vom VfB Stuttgart zu RB Leipzig und Gerüchten um ein mögliches Interesse an Terrence Boyd durchbrochen. Zwei Spieler, die ziemlich gut ins Anforderungsprofil junge Spieler mit dem Ziel Bundesliga passen.

Rani Khedira (20 Jahre, defensives Mittelfeld): Schon vor drei Wochen gerüchtelte es um den Bruder von Real-Star Sami Khedira, weil er in Leipzig gesichtet worden war. Nun wurde die Verpflichtung von Rani Khedira bekanntgegeben. Für drei Jahre hat man den mit 20 Jahren noch sehr jungen Mittelfeldspieler unter Vertrag genommen. Ohne Rückkaufoption seitens des VfB oder ähnlichen einschränkenden Schnickschnack, wenn man den Meldungen um den Transfer glauben darf.

Interessante Nebengeschichte der Verpflichtung, dass es RB Leipzig vor einem Jahr erst gelungen war, Joshua Kimmich für mindestens zwei Jahre zu verpflichten, weil man ihm beim VfB Stuttgart keine Einsätze in der zweiten Mannschaft zusichern konnte. Weil dort unter anderem Rani Khedira schon für Kimmichs Position vorgesehen war und man Khediras Förderung der Förderung von Kimmich vorzog. Nun ist auch Khedira auf dem Weg nach Leipzig und könnte der zweite VfB-Mittelfeldspieler werden, der sich in Leipzig zum Stammspieler entwickelt.

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Versuch über die instrumentelle Bloggervernunft

Bloggen über den Fußball im Allgemeinen und den einzig wahren RasenBallsport im Besonderen scheint grundsätzlich eine einfache Geschichte zu sein. Man schreibt über die vielen Dinge, die mit rund und eckig und drumherum zu tun haben. Statistiken, Spiele, Rückblicke, Vorberichte, Meinungen, sportpolitisches Trallala und und und. Und im Kern ist es das ja auch.

Jenseits der Schreiblust will man natürlich auch, dass man gelesen wird. Weswegen die meisten Blogger als Blogger auf verschiedenen sozialen Kommunikationswegen von Twitter bis Google+ zu finden sind und dort versuchen, ihre Inhalte zu streuen und bestenfalls zum viralen Hit werden zu lassen und es zusätzlich natürlich zulassen, dass sie in den Suchmaschinen dieser Republik gefunden werden können.

Gestern dann trat mit “15.30 – Die Fußballblogs” [broken Link] erstmals eine Art Aggregator auf den Plan, der die Inhalte verschiedener Fußballblogs auf einer Seite in Form von Links zusammenbringt. Eine Art bebilderte Linksammlung als Verweis in die Blogsphäre. Wobei der Umfang der beteiligten Blogs aktuell noch recht überschaubar ist. Im Gegensatz zu Suchmaschinen, die sich alles holen, was man nicht bloggerseits gesichert wird, werden Inhalte bei 15.30 von den Bloggern selbst eingereicht und dann als Link mit Kurzbeschreibung veröffentlicht.

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Presse: 13.06.2014

Überschaubare Informationslage rund um RB Leipzig zu Beginn der Weltmeisterschaft. Die LVZ berichtet, dass der Verein an den DFB wegen der Würfe von Gegenständen beim Spiel gegen Heidenheim 1.500 Euro Strafe zahlen muss. Inwieweit man sich das jetzt von einem der identifizierten Fans zurückholt, bleibt erstmal offen.

BILD mit einem Bericht zu André Luge, der in einem Sechstligaspiel mit der zweiten Mannschaft von RB Leipzig beim FC Stollberg gegenüber den Abwehrspielern immer wieder laut mit seinem Gehalt geprotzt haben soll. So laut, dass selbst der Schiedsrichter eingriff und nicht nur im Spiel auf ein Unterlassen einwirkte, sondern auch noch die RB-Geschäftsführung unterrichtete. Die sich daraufhin beim Gastgeber entschuldigte.

Selbst wenn man mögliche BILD-Übertreibungen bei einem ‘Haltet den Kleinmillionaro’-Thema abzieht und selbst wenn Luge vorher provoziert worden sein sollte, bleibt es ziemlich peinlich, wenn ein Profi, der sich eigentlich in der dritten Liga durchsetzen wollte, in einem Sechstligaspiel den Großstadtschnösel spielt. Ziemlich unnötige Aktion.

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Langweilige Murmeltiergeschichte mit besonderer Note

Quasi halbjährlich grüßt das Fußballmurmeltier in Form von Testspielabsagen. Bei RB Leipzig ein ganz besonderes Thema. Gehört ja schon fast zum guten Ton, mal ein Testspiel gegen den einzig wahren RasenBallsport abgesagt zu haben. Von Union Berlin und Hessen Kassel lernen, heißt siegen lernen. Die frei erinnerte Liste führt über Offenbach, Nürnberg, 1860, Aue und Schalke nun auch zum VfB Stuttgart.

Nicht immer lagen dabei die Beweggründe offen auf der Hand. Manch ein Spiel war nie offiziell angekündigt worden vor der angeblichen Absage. So auch das Spiel gegen den VfB Stuttgart, bei dem man aber nach allen verfügbaren Berichten davon ausgehen kann, dass es bereits relativ fest vereinbart war. Wenn man der heutigen BILD glauben darf sogar auf Initiative des VfB Stuttgart, die auf diesem Wege in der Vorbereitung u.a. auf den DFB-Pokal einen Test gegen einen Zweitligisten durchführen und gleichzeitig ihre ostdeutschen Anhänger beehren wollten.

Bei RB Leipzig einen Test anfragen, ihn schon ziemlich fest vereinbart haben und dann doch absagen, das ist in dem ganzen Testspielabsagen-Klimbim dann doch noch mal eine besonders absurde Note. Kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, dass man in den Entscheidungsgremien eines Bundesliga-Vereins in einem solch unprofessionellem Maße arbeitet. Wobei die geneigte Leserschaft auch einwenden könnte, dass dies vielleicht bei einem Verein wie dem aktuellen VfB wiederum ganz gut passt.

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Presse 12.06.2014

Testspiel- und Boykotttrallala. BILD meint, dass der VfB Stuttgart das nun abgesagte Testspiel gegen RB Leipzig ursprünglich selbst angeleiert habe. Seitens des VfB bringt man “vertragliche und organisatorische Punkte” und “grundsätzliche Bedenken” als Argumente für die Testspielabsage vor. Vermutet wird, dass sich der Verein dem Druck von Fans gebeugt habe. Von RB Leipzig gibt es dazu keine Stellungnahme.

Im Print-Teil der BILD wird noch erwähnt, dass Schalke 04 nun am selben Tag, an dem man ursprünglich hätte gegen RB Leipzig testen sollen, bei Hansa Rostock spielt. Die Absage des Leipzig-Spiels war von Seiten des Bundesligisten mit Terminproblemen begründet worden..

Bei Union Berlin kümmert man sich derweil laut BZ schon um das Zweitligaspiel bei RB Leipzig. Teile der Fans überlegen offenbar nach Leipzig zu reisen, dort aber das Stadion aus Protest nicht zu betreten und so das Spiel zu boykottieren. Zu vermuten ist, dass dies nur einen unwesentlich schlechter besuchten Gästeblock zur Folge haben dürfte..

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