Archiv der Kategorie: Spielberichte

Regionalliga: RB Leipzig vs. ZFC Meuselwitz 2:0

Wie hatte Alexander Zorniger vor der Saison gesagt? Wenn Plan A (Offensivpressing, schnelle Ballgewinne, schnelles Spiel in die Spitze) nicht funktioniert oder nicht zum Ziel führt, braucht man auch Plan B und C, sprich Standards und zweite Bälle (also hoch vorne rein und dann nachrücken). Gestern, gegen den ZFC Meuselwitz war für RB Leipzig ein solches Spiel, in dem sich die Altenativpläne in einer vom Kampf geprägten Partie auszahlten und drei verdiente Punkte einfuhren.

Dass das Spiel in Sachen Offensivpower nicht immer für Feinschmecker war, lag an verschiedenen Faktoren. Zum einen daran, dass die Gäste nicht in einem erwarteten 4-1-4-1 agierten, sondern ein sehr tief agierendes 4-4-2 aufzogen, mit dem sie einerseits erfolgreich den Spielaufbau von RB störten, andererseits aber in Richtung eigenem Strafraum ein sehr engmaschiges Netz aufzogen, durch das kaum Wege führten. Die defensive Vorstellung der Gäste war insgesamt mehr als passabel, zumal sie diesen Part mit viel Ehrgeiz und Einsatz spielten.

Auch seinen Beitrag zu einem stellenweise zerfahrenen Spiel leistete der Schiedsrichter, der zwar nicht spielentscheidend in das Geschehen eingriff, aber durch frühe Inkonsequenz dazu beitrug, dass sich das kampfbetonte Spiel beider Seiten in vielen Nicklichkeiten auflöste. Ein, zwei frühe gelbe Karten in Situationen, in denen man relativ zwingend Geld geben muss, hättten die Gemüter eventuell beruhigt. So wie es lief, hatte man das Gefühl, dass die Spieler (beidseitig) zeitig merkten, dass der Spielleiter nicht gewillt ist, dem robusten Einsteigen Einhalt zu gebieten und ihre Spielweise danach ausrichteten. Mal von der eigenwilligen (Nicht-)Auslegung der Vorteilsregel durch den Schiedsrichter ganz zu schweigen. Aber wie gesagt, spielentscheiden war das nicht, aber eben doch aus meiner Sicht Einfluss nehmend auf die Art des Spielablaufs (kampfbetont, nicklig, mit vielen Foulunterbrechungen).

Regionalliga: RB Leipzig vs. ZFC Meuselwitz 2:0 weiterlesen

Regionalliga: VfB Auerbach vs. RB Leipzig 3:4

Was soll man nach so einem Spiel schreiben, außer dass man mit den Nerven runter (mir haben noch ewig danch die Knie gezittert) und dies ein würdiges Ende der 17 Monate ohne Auerbacher Heimniederlage war? Ein ziemlich heftiges Wechselbad der Gefühle zwischen Freude und Staunen einerseits und Haare raufen und Zittern andererseits. Dass RB Leipzig nach dem 4:2 und dem sicher scheinenden Sieg tatsächlich noch mal in Gefahr kam, die drei Punkte zu verlieren, passte perfekt zu diesem Spiel, das als Fußballfest durchgeht, aber für Freunde der Defensivorganisation eine ziemliche Horrorvorstellung war. Es passiert schließlich nicht oft, dass RB auch in Defensivgrundformation diverse gefährliche Einschussmöglichkeiten zulässt. Letztlich gewann das Team, das einmal mehr Nutzen aus den Löchern der gegnerischen Abwehr ziehen konnte. Und das war RB. Ausgehen hätte das Spiel aber auch 5:5..

Vom Äußeren her hatte das Gastspiel in Auerbach ein bisschen was vom letztjährigen Ausflug nach Meuselwitz. Die Sonne packte ihre schönsten Herbsstrahlen aus und sehr viele, sehr gut aufgelegte RB-Anhänger zogen ins Vogtland und sorgten für prima Fußballatmosphäre. Vielleicht war es diese ausgelassene Stimmung, die dafür sorgte, dass die Defensivorganisation beider Mannschaften nicht so verbissen betrieben wurde, wie man das eventuell erwarten durfte. Wobei aber andererseits beiderseits, aber vor allem auch von Gastgebern, vom einen oder anderen rustikalen Körpereinsatz Gebrauch gemacht wurde.

Regionalliga: VfB Auerbach vs. RB Leipzig 3:4 weiterlesen

Regionalliga: RB Leipzig vs. Germania Halberstadt 3:0

Manchmal ist es eben so. Man erwartet ein intensives, leicht aufgeladenes Spiel und heraus kommt ein weitestgehend unemotionaler Kick, weil der Gegner so weit weg von Augenhöhe agiert, wie es sonst nur Erdmännchen und Elefant tun. Ich jedenfalls war vom Halberstädter Auftreten am gestrigen Sonntagnachmittag bei RB Leipzig in einer herbstlich angehauchten Red Bull Arena einigermaßen enttäuscht. Zwischendurch hatte ich lediglich Angst, dass sich die RasenBallsportler derart vom Gegner einlullen lassen, dass sie auf ein eventuelles Gegentor aus dem Nichts nicht mehr adäquat reagieren können.

Dass Halberstadt so harmlos agierte, könnte aber auch daran gelegen haben, dass sie auf ein RB Leipzig trafen, wie man es bisher nur selten kennenlernen durfte. Ist der Klassiker eigentlich ein Abtasten am Anfang mit gelegentlichem frühem Gegentorsahnehäubchen, ging es gestern praktisch von der ersten Sekunde an aggressiv gen Halberstädter Tor, was dazu führte, dass die Halberstädter in den ersten fünf Minuten gar kein Land sahen. Sebastian Heidinger hätte es bereits nach handgeschätzten 10 Sekunden erledigen können, das 1:0. Dominik Kaiser vollbrachte es dann nach nicht mal vier Minuten auf schöne Art und Weise von der Strafraumgrenze.

Die erste Hälfte war bei allen eingelullten Längen eine sehr gute, weil die RasenBallsportler defensiv überwiegend sehr sicher standen und offensiv permanent Fußball zu spielen suchten und sich so immer wieder in aussichtsreiche Positionen brachten. Halbzeit 1 war somit für den jetzigen Stand der Dinge eine ziemlich gute Version von Spieldominanz und Gegnerbeherrschung. Man kann dabei noch nicht mal jemanden so richtig hervorheben, es war schlicht und einfach eine gute Leistung als Team.

Regionalliga: RB Leipzig vs. Germania Halberstadt 3:0 weiterlesen

Regionalliga: FSV Optik Rathenow vs. RB Leipzig 2:4

4. Spieltag, ‘dank’ Heimrechtstausch gegen Lok das dritte Auswärtsspiel und der dritte Auswärtssieg in Folge für RB Leipzig. Ein völlig verdienter. War das 2:2 zur Pause angesichts des Kräfteverhältnisse auf dem Rasen noch eine Farce, bogen die RasenBallsportler das Spiel nach der Pause zum letztlich mehr als gerechten Sieg um. Dass es schließlich ein (gerechtfertigter, weil der Arm da oben nun mal nichts zu suchen hat) Handelfer eine Viertelstunde vor Schluss sein sollte, der die Weichen gen Sieg stellte, mag als Randnotiz durchgehen, war aber bezeichnend für ein Spiel, in dem man nie und nimmer so lange um die drei Punkte hätte zittern dürfen.

Überraschung – zumindest für mich – zu Beginn, dass Niklas Hoheneder seine Nase von Anfang an in den böigen Rathenower Wind stecken durfte. Ich hatte da auf Tim Sebastian gesetzt, muss aber zugeben, dass Niklas Hoheneder seine Aufstellung zu 100% und völlig fehlerfrei gerechtfertigt hat.

Von der 1. Minute an gab es in diesem Spiel nur ein dominantes Team und das hieß RB Leipzig. Doch schon nach 5 Minuten kam die kalte ‘Och, nicht schon wieder’-Dusche. Eine Fehlercoproduktion von Dominik Kaiser (Querschläger), Timo Röttger (zu kurze Kopfballrückgabe) und Fabio Coltorti (übermotiviertes Herauslaufen und in der Folge Gegnerumstoßen) führte zu einem völlig berechtigten Foulelfer, bei dem Coltorti Glück hatte, dass er nicht, wie von einigen Rathenower Spielern gefordert, Rot sieht. Aber er hatte zu Recht Glück, denn neben ihm standen noch Hoheneder und Franke, sodass Coltorti nicht letzter Mann war (trotzdem Glück, weil nicht jeder Schiedsrichter die Situation so genau sieht.)

Regionalliga: FSV Optik Rathenow vs. RB Leipzig 2:4 weiterlesen

Regionalliga: Lok Leipzig vs. RB Leipzig 1:3

Das erste Spiel zwischen Lok und RB Leipzig seit mehr als zwei Jahren, insgesamt das dritte und wiederum das erste, das sich aufgrund des großen Interesses und der aufgeladenen Stimmung tatsächlich wie ein Derby anfühlte. Fast 25.000 Zuschauer sind nicht nur neuer Viertligarekord, sondern auch das bestbesuchte Ligaspiel in Leipzig seit März 2004 als der FC Sachsen Leipzig zur Pflichtspiel-Eröffnung des neuen Zentralstadions vor 28.000 Zusehern der U23 von Dortmund mit 0:1 unterlag.

Wenn man nur die Zeit im Stadion nimmt, dann war das Spiel ein großes Fest, auf dem Rasen und auf den Rängen. Schon eine Stunde vor dem Anpfiff wärmten sich die beiden Fankurven in aufeinander Bezug nehmenden, abwechselnden Gesängen auf und sorgten mit dafür, dass die Aufregung minütlich stieg. Es ist schon ziemlich beeindruckend, wenn die Red Bull Arena (oder wie das Lok-Heft mit einem neuen, mir noch unbekannten Red-Bull-Vermeidungssynonym schrieb ‘größtes Leipziger Fußballstadion’) mal auch nur halbwegs gut gefüllt ist (und knapp 25.000 Zuschauer sind eben letztlich trotzdem nur ein halb gefülltes Stadion..). Man spürt die Lust in Leipzig auf Fußball und glaubt auch ein bisschen die Wehmut zu spüren, dass diese Fußballfeste ‘nur’ in der vierten Liga stattfinden.

Feiertag in der Red Bull Arena | © GEPA pictures/ Kerstin Kummer

Während auf den Rängen insgesamt eine Patt-Situation mit Lautstärke- und Choreographievorteilen für Lok entstand, waren die Verhältnisse auf dem Platz an diesem Tag eigentlich von Beginn an eindeutig. Da RB Leipzig mit viel Kampfbereitschaft und Leidenschaft in das Spiel ging, hatte Lok auf dem wahrscheinlich wichtigsten Feld, auf dem sie sich hätten einen Vorteil verschaffen können, eben diesen nicht. Womit sie ihr aktuelles Potenzial angesichts des frühen Zeitpunkts der Arbeit unter einem neuen Trainer bereits aufgebraucht hatten.

Regionalliga: Lok Leipzig vs. RB Leipzig 1:3 weiterlesen

Regionalliga: TSG Neustrelitz vs. RB Leipzig 1:2

Komisch fühlte sich das an, so nach zwei Wochen Spielpause. Fast schon, als würde die Saison neu starten. Mit ähnlicher Ungewissheit, was von dem, was sich die RasenBallsportler im Vorfeld der Partie bei der TSG Neustrelitz vorgenommen hatten, wohl funktionieren würde. Um es vorweg zu nehmen, es war nicht extrem viel, was man an spielsystematisch positivem aus diesem Auswärtsspiel von RB Leipzig mitnehmen kann. Aber es gab trotzdem einiges Gutes zu sehen.

Die erste kleine Überraschung bestand darin, dass sich Alexander Zorniger entschieden hatte, das Experiment aus der zweiten Hälfte des Tests gegen den SSV Markranstädt fortzusetzen und Thiago Rockenbach im zentralen Mittelfeld aufzubieten. Wo er eine Art Zehner mit freiem Betätigungsfeld nach allen Seiten gab. Und wie schon gegen Markranstädt für frühen Druck auf den gegnerischen Spielaufbau sorgen sollte. Rockenbach in der Mitte führte dazu, dass Zorniger sein Luxusproblem Röttger oder Heidinger in ein Röttger und Heidinger umwandeln konnte.

Insgesamt ist diese Spielidee eine nachvollziehbare, wenn auch zu diesem Zeitpunkt etwas überraschende, denn Zorniger hatte erst kürzlich verkündet, dass er derzeit nicht an eine Raute denke, weil erst einmal die Laufwege im 4-4-2 mit Doppelsechs funktionieren müssten. Man hat in Neustrelitz gesehen, dass der Stimmungsumschwung des Trainers auch bedeutet, dass RB Leipzig im erneuerten System noch einmal ähnliche Anlaufschwierigkeiten hat, wie im Doppelsechs-4-4-2. Sprich Laufwege, Abstimmung und die Organisation der Mannschaft in Defensive und Offensive bleiben auch im neuen System Baustellen.

Regionalliga: TSG Neustrelitz vs. RB Leipzig 1:2 weiterlesen

Testspiel: RB Leipzig vs. SSV Markranstädt 2:0

Na mensch, so viel erinnerungs- und denkwürdiges an einem Abend. Während anderswo der DFB-Pokal anrollte und entsprechend hierzulande die Erinnerungen hin zum letztjährigen DFB-Pokal-Auftakt mit Daniel Frahn in der Hauptrolle wanderten, gab sich der SSV Markranstädt zu einem Testspiel bei RB Leipzig die Ehre.

Zum ersten Mal seit dem knappen 1:2 gegen Schalke 04 vor über 20.000 Besuchern und zwei Jahren wieder ein Freundschaftsspiel in der Red Bull Arena. Ausgerechnet gegen den Geburtshelfer von RB Leipzig, den SSV Markranstädt, der vor drei Jahren sein Spielrecht inklusive 1.Männermannschaft an RB Leipzig abgetreten hatte und so überhaupt erst die darauf folgenden Ereignisse ermöglichte. Wenn ich das richtig sehe, ist es erstaunlicherweise das erste Mal gewesen, dass RB Leipzig den SSV Markranstädt zum Gegner hatte (wenn man von der U23 und den entsprechenden Begegnungen in der Sachsenliga absieht).

Dass RB Leipzig und der SSV Markranstädt trotzdem eine gemeinsame Vergangenheit haben, zeigt sich auch darin, dass mit Bick, Kläsener, Scannewin, Moritz, Mittenzwei, Kunig, Lerchl und Buszkowiak gleich acht (von 19) Spieler für die Gäste aufliefen, die in der einen oder anderen Form schon mal das RB-Trikot trugen.  Wobei der SSV Markranstädt letztlich sowieso eine Art Leipzig-Auswahl ist. Nur 7 der 19 eingesetzten Spieler haben keine Vergangenheit in einem der großen Leipziger (Ex-)Clubs.

Testspiel: RB Leipzig vs. SSV Markranstädt 2:0 weiterlesen

Regionalliga: RB Leipzig vs. Union Berlin II 1:1

Das war wohl ein klarer Fall von enttäuschten Erwartungen, das gestrige Spiel von RB Leipzig gegen Union Berlin II. Vom Gefühl her war es, als würde man in einem Feinkostladen einkaufen gehen wollen und kommt mit Penny-Produkten zurück. Ich persönlich habe nichts gegen Penny-Produkte und ein bisschen hatte ich auch schon geahnt, dass es diese geben würde, aber satt wollte ich dann doch werden. Der eine Punkt, der es letztlich geworden ist, konnte meinen Hunger aber nicht befriedigend stillen.

Dabei war eigentlich alles bereitet für einen guten Saisonauftakt. Bestes Fußballwetter war es sowieso und auch das Zuschauerumfeld war bereit. Mehr als 7.000 Zuschauer waren Rekord bei einem Heimauftakt von RB Leipzig und allesamt waren sie erwartungsfroh und freudig erregt, ob des kommenden. Das RB-Publikum ist weiterhin eher ein gemütliches als ein brachiales, aber die Stimmung vor allem im B-Sektor alias Fanblock war durchgehend eine angenehme, auch laute. Inklusive kleiner, aber feiner Choreo am Anfang unter dem Titel “Neuformiert und Aufpoliert – Liga 3 wird attackiert” untermalt von rot-weißen Papierschlange, die ihren Weg durch die Luft gen Spielfeld fanden.  Positiv auch, dass es auch nach dem Schlusspfiff keine Pfiffe gab, dass das Publikum offenbar bei allen Mängeln honorierte, dass die RasenBallsportler bis 90.+x Minute den Sieg wollten, ohne freilich die adäquaten Mittel zu finden.

Schräg fand ich allerdings, dass man die Mannschaft nach dem Schlusspfiff gleich zweimal in den Fanblock zur Verabschiedung bitten wollte. Ich weiß, Fan und so und volle Unterstützung auch an schlechten Tagen, aber ich wäre nach solchen Spielen erst einmal ein ganzes Stück zu niedergeschlagen und geerdet, um mit der Mannschaft ein kleines Freudenspiel zu spielen. Ist gar nicht kritisch gemeint, ich bin nur erstaunt, wo diese Form der Emotionen direkt nach Spielschluss herkommen. Aber ich steh ja auch nicht im Fanblock.

Regionalliga: RB Leipzig vs. Union Berlin II 1:1 weiterlesen

Testspiel: RB Leipzig vs. FK Arsenal Česká Lípa 6:0

Da war es dann also, das letzte Testspiel vor dem Pflichtspielstart. Es sollte, so war es vor ein paar Wochen mal geplant, ein Spiel gegen einen attraktiven Gegner möglichst in der Red Bull Arena werden. Es wurde letztlich ein Spiel gegen einen tschechischen Drittligisten in Grimma. Das hatte auf dem einen oder anderen (Online-)Kommunikationskanal leicht unfriedliche Anhänger auf den Plan gerufen.

Sportlich gesehen darf man zumindest festhalten, dass dieses Testspiel gegen Česká Lípa kein echter Härtetest für den Pflichtspielauftakt war. Dafür war das Niveau der Gäste einfach nicht ausreichend. In Sachen Fanfreundlichkeit ist das Verschieben des Spiels nach Grimma auch ein ziemlich unfreundlicher Akt gewesen. Für einen Test gegen einen wenig attraktiven Gegner nach Grimma zu trudeln, dort 7 Euro zu löhnen und anschließend wieder zurück zu trudeln, ist bei einem Spiel, das man sich auch recht locker am Cottweg hätte vorstellen können, zumindest gewöhnungsbedürftig. Und könnte erklären, warum nur offiziell 380 Zuschauer (ich hätte eher ein paar weniger geschätzt) und damit nur halb so viele wie zum Test gegen Teplice vor kurzem (auch in Grimma) den Weg zum Spiel fanden.

Letztlich lag das Problem aber natürlich in der Ankündigung eines attraktiven Testspiels in Leipzig als Höhepunkt und Abschluss der Testspielserie. Dass die später erfolgten Aussagen, dass es wohl doch nicht so attraktiv werden würde, von der Medienlandschaft nicht mehr in dem Maße verbreitet wurden wie die Nachricht von einem Top-Testspiel, kann man dem Verein nicht vorwerfen. Trotzdem sollte man in den letzten zwei Jahren doch die Lektion gelernt haben, dass man über Testspiele erst redet, wenn sie zu 100% feststehen.

Testspiel: RB Leipzig vs. FK Arsenal Česká Lípa 6:0 weiterlesen

Testspiel: SG Union Sandersdorf vs. RB Leipzig 1:4

Testspiel Nummer 9 von 10. Wieder mal im Leipziger Umland. In Sandersdorf. Und auch wenn die sachsen-anhaltinische Industrieregion Bitterfeld-Wolfen, zu dessen Dunstkreis Sandersdorf gehört, sicherlich einen deutlichen Hang in Richtung Halle hat, wie man auch an großen Teilen des Ex-HFC-Spielerkaders sehen kann, ist doch nicht zu verhehlen, dass dies zu dem Revier gehört, in dem RB Leipzig zuschauertechnisch kurz- bis mittelfristig wildern will/ wird. Bzw. auch schon wildert, wie man ausgerechnet am Sandersdorfer Kapitän Michael Stelzl, der von der Union-Website als eifriger Besucher der Red Bull Arena geoutet wird, sehen kann. Und dass Sandersdorf auch fußballerisch eine Schlagseite gen Leipzig hat, dafür stehen die Namen Kansy, Gröbel und Gugna und nicht zuletzt der des Trainers Rainer Lisiewicz, der aufgrund seiner sehr erfolgreichen Arbeit bei Lok Leipzig wohl auf ziemlich ewig einen kleinen Platz in der Leipziger Fußballhistorie inne hat.

Sandersdorf also, in Meuselwitz-Entfernung, nur nicht im Süden, sondern im Norden. Nichtsdestotrotz eine Entfernung, die von einigen RB-Fans offenbar als geringfügig wahrgenommen wurde, sodass auch mit reichlich Gastunterstützung beachtliche 1.000 Zuschauer den Weg zum vorletzten Test von RB Leipzig gefunden hatten. Inwieweit dabei die Tatsache eine Rolle spielte, dass das letzte Testspiel gegen einen wenig attraktiven Testgegner (tschechischer Drittligist) am Samstag schon wieder in Grimma ausgetragen wird und manch einem wenig reiseverlockend erscheint, bleibt Spekulation.

Nun, ich kann das hier alles so locker leicht herunter plaudern, weil das Testspiel selbst wenig aufregendes zu bieten hatte, wenn man nicht gerade aus Sechstliga-Gastgebersicht stolz über einen eigenen Treffer und letztlich nur vier Gegentore ist. Aus Gäste-Sicht gehörte der Auftritt eher zu den schlechteren Auftritten der Vorbereitung. Was ich persönlich recht gut verstehen kann, denn dieses testgespiele zieht sich jetzt schon eine ganze Weile und so richtig viel motivierende Gegnerschaft war nicht unbedingt dabei. Weswegen man mittwochs 18.30 Uhr bei einem Testkick gegen einen Sechstligisten vermutlich nicht den allerletzten Schritt geht.

Testspiel: SG Union Sandersdorf vs. RB Leipzig 1:4 weiterlesen