Dank des Medienlotsen bin ich über die dikri- (Deutsches Institut für Kommunikation und Recht im Internet) Studie ‘Social Media Bundesliga Report 2010’ [broken Link] gestolpert (broken Link). Neben vielen interessanten Zahlen über Aktivität der Bundesligisten und ihrer Fans und die Wahrnehmung und Beliebtheit der Vereine im Web 2.0 gibt es auch einen interessanten Vergleich zwischen der Marke Bayern München und Red Bull (S.27): Markensynergien weiterlesen
Archiv der Kategorie: Fußballdeutschland
Die Deutsche Amateurmeisterschaft
Streit, Escudero, Pliatsikas, Papadopoulos, Baumjohann, Pander, Gavranović. Gesamtmarktwert: 13.250.000 Euro (zum Vergleich: RB Leipzig hat einen Gesamtmarktwert von 5.500.000 Euro). Nein, das ist nicht meine Wintertransferwunschliste, das alles sind Spieler, die in dieser Saison (zugegeben bis auf Streit nicht sehr oft) bereits für die U23 von Schalke 04 in der Regionalliga West aufliefen. Durchaus beachtlich und einmal mehr ein Indiz dafür, dass der Kader der zweiten Mannschaften vor allem von den Erfordernissen der Profis abhängt. Da können junge Spieler ohne Spielpraxis, aber auch Spieler aus disziplinarischen Gründen schnell mal in der 4.Liga auflaufen. (Gibt es eigentlich neben dem Argument, dass die zweiten Mannschaften Zuschauer kosten, auch das Argument, dass Zuschauer extra wegen solcher, oben genannter Spieler kommen?) Die Deutsche Amateurmeisterschaft weiterlesen
Preiswert
„Endlich sind die Zeiten vorbei, in denen den Spielern das Geld mit Schubkarren vors Haus gebracht wurde“, sagt Mario Düker. Der eingefleischte BVB-Fan ist Stammgast auf der Südtribüne, hat seit zwölf Jahren eine Dauerkarte und spricht aus, was alle denken. Personalkosten für das Team damals [Meisterteam 2002, Anm. rotebrauseblogger]: 55 Millionen. Etat für den Kader heute: 35 Millionen. (Sport BILD vom 17.11.2010) Preiswert weiterlesen
Alternativer Kommerz
St. Pauli verkauft sich geschickt als der wenig kommerzielle Verein. Dabei belegt er in der Liga Platz zehn bei Merchandising-Verkäufen in Deutschland. Ist der Mythos FC St. Pauli also nur ein Marketing-Gag?
Ebbers: Der Mythos existiert schon. Auch wenn es Extrem-Beispiele wie Torwart Volker Ippig vielleicht nicht mehr gibt. Und natürlich wird mit der Marke St. Pauli auch Geld gemacht, das ist ganz normal.
Jansen: St. Pauli nutzt geschickt seine Stärken. Die machen auch Kommerz, aber eben nicht im Designer-Anzug. (Marcell Jansen vom HSV und Marius Ebbers vom FC St. Pauli gegenüber Sport BILD vor dem Derby)
Dass St. Pauli bei einem geschätzten Jahresetat von 40 Millionen Euro, Businessseats, Logen und allem was dazu gehört ein ganz normaler Verein ist, also ein Verein, der Einnahmen und sportlichen Erfolg maximiert, ist vermutlich eine Banalität. Dass St. Pauli als Image und Marke derart gut funktioniert und sich ein derart großes Stück vom Fußballmarkt abgeschnitten hat, dass sie mit ihrem Merchandising deutschlandweit bereits auf Rang 10 liegen, ist da schon ein Stück überraschender, wenn auch nicht wirklich sensationell. (Dass sich in Deutschland mit dem Image der Alternativkultur (viel) Geld verdienen lässt, zeigt sich ja auch im Musiksektor.) St. Pauli ist ein Beispiel für sehr geschickte Markenarbeit, ein Beispiel dafür, dass das notorische Anders-Sein-Wollen Märkte und Geldquellen erschließt, die anderen unter Umständen verborgen bleiben. Lustig, dass die Paulianer mit diesem alternativen Markenmodell letztlich das selbe Geschäft betreiben, wie alle anderen großen ‘Kommerz’vereine auch, nur ein bisschen kreativer. Wenn es so etwas wie alternativen Mainstream gibt, dann ist das wohl der FC St. Pauli.
Unsportliches und Sportliches
Der 1. FC Lok hält in der zweiten Bundesliga dank des 2:1-Erfolges bei Holstein Kiel den Aufstiegskurs. Der Aufreger des Tages war dabei eine Szene in der 53. Minute beim Stand von 1:2. Kiel konterte, Carolin Härling stürmte aus ihrem Kasten der Angreiferin entgegen, die konnte den Ball noch über die Hüterin lupfen. Als der Ball einsam in Richtung Tor kullerte, sprintete die sich hinter dem Kasten erwärmende Ersatzhüterin Griseldis Meißner auf das Feld und schlug den Ball vom Tor weg. Meißner sah der Regel entsprechend Gelb und das Spiel wurde mit einem Freistoß fortgesetzt. (LVZ vom 09.11.2010) Unsportliches und Sportliches weiterlesen
Besitzstandswahrung
Immer wieder treiben Hans-Joachim Watzke die Ungerechtigkeiten der bundesdeutschen Fußballwelt um. So auch im neuesten Kapitel, in dem es um seine Forderung nach weichen Faktoren für die Vergabe der Fernsehgelder geht.
Man muss sich doch fragen, von welchen Klubs die Bundesliga nachhaltig profitiert: Da gehören nicht unbedingt Wolfsburg, Leverkusen und Hoffenheim dazu. Das sind die Bayern, die sowieso über allen stehen, Schalke, Dortmund und Hamburg, aber auch Köln, Gladbach und Frankfurt. Das sind Klubs, die viele Menschen bewegen. Die müssten aus meiner Sicht für das, was sie an Input in die Liga geben, mehr belohnt werden als die Klubs, die durch einen Konzern oder eine Privatperson groß gemacht werden und deshalb Erfolg haben. (…) Ich bin für einen Mix nach dem holländischen Modell. Natürlich muss der Erfolg ein Kriterium für die Ausschüttung der Fernsehgelder bleiben. Aber es gibt auch weiche Faktoren, die Erfolg ausmachen und statistisch längst zu erfassen sind: Wie viele Sympathisanten hat ein Klub, wie viele Fans fahren zu Auswärtsspielen, was sagt die Gesellschaft für Konsumforschung? Diese Daten kann man in eine Matrix einfließen lassen und hinterher sagen, es gibt einen Verteilungsschlüssel: Fünfzig Prozent des Fernsehgeldes oberhalb des Sockelbetrages werden nach dem Erfolgsprinzip verteilt und fünfzig Prozent nach einer Regel, die auf weichen Faktoren beruht. (Hans-Joachim Watzke, faz.net am 19.10.2010) Besitzstandswahrung weiterlesen
Widersprüchliches
Grundsätzliche Probleme an den zweiten Mannschaften der Proficlubs festzumachen, ist aber Quatsch. (…) Und den Wettbewerb verfälschen wir auch nicht, weil niemand Lizenzspieler delegiert, um die zweite Mannschaft zu stärken. (Heribert Bruchhagen, Mitglied des Ligavorstandes der DFL zur Forderung, die Zweitvertretungen der Proficlubs in eine eigene Regionalliga zu verschieben, siehe zdf.de (broken Link) – oder in ausführlicher Replik hier)
Der FC Energie Cottbus wird erst im Sommer 2011 das geplante Benefizspiel in Görlitz zugunsten der Hochwasser-Opfer austragen. Ursprünglich war dieses Testspiel (…) für den 7.November 2010 vereinbart worden. Da die U 23 des FC Energie Cottbus an jenem Sonntag gegen RB Leipzig um Regionalliga-Punkte spielt und dort so viele Spieler wie möglich aus dem Profikader zum Einsatz kommen sollen (…) wurde Kontakt zum NFV Gelb-Weiß Görlitz aufgenommen. (Offizielle Vereinsmitteilung des FC Energie Cottbus auf der eigenen Homepage [broken Link]) Widersprüchliches weiterlesen
Tabellenführer
Als prähistorisch wurde die Abwehr von RasenBallsport Leipzig in der LVZ vom 28.10.2010 bezeichnet. Ein Blick auf den Altersschnitt von einer Auswahl von Regionalliga-Teams beweist, dass den RasenBallsportlern in Sachen Alter niemand etwas vormacht (Datenquelle: transfermarkt.de, Datengrundlage: die letzten 5 Spieltage, jeweils die 11 Spieler, die zu Beginn auf dem Platz standen):
- RB Leipzig: 28,2 Jahre
- Chemnitzer FC: 26,3 Jahre
- Hallescher FC 25,9 Jahre
- VfB Lübeck 24,7 Jahre
- Holstein Kiel 24,0 Jahre
- 1.FC Magdeburg: 23,7 Jahre
- Wolfsburg II: 21,9 Jahre Tabellenführer weiterlesen
Abschied
So viel Zeit muss bleiben im hiesigen Alltag von RasenBallsport und Bloggen. Einer der größten und besten bundesdeutschen Fußball-Blogs hat vermittelt durch den Blogger Torsten Wieland sein Ende verkündet. Eine Instituion und auch ein Vorbild verschwindet und die Blogwelt wird dadurch ein wenig ärmer. Was bleibt, ist ein virtuelles Blog-Denkmal, in dem man weiter Blättern, Schmökern und Suchen kann. Anschauungsunterricht für den Bloggernachwuchs sozusagen. Adios Königsblog [broken Link], es war immer sauschön bei Dir. Dank Dir ist mir selbst Schalke 04 ein wenig ans Herz gewachsen.
Nutzloses Web 2.0
In einem Interview mit der Website medienhandbuchsport.de [broken Link] plaudert Rolf Dittrich, PR- und Pressechef bei Schalke 04 über seine Sicht auf die Potenziale der modernen Netzwelt für die eigene Öffentlichkeitsarbeit. Skeptisch ist er:
Nun, bei Facebook, Twitter und Co.schöpfen sie das Potenzial nicht wirklich aus.
Da stellt sich doch in erster Linie die Frage, was man überhaupt als Potenzial bezeichnet. Mir fehlt hier eine genaue Definition. Ständig wird von Potenzial gesprochen und es werden Zahlen ohne Bezug genannt. Bei Twitter sind das Follower, bei Facebook diejenigen, die den “Gefällt mir”-Button getätigt haben, hier sind es 20.000, da wiederum 40.000 – aber es erschließt sich noch kein definierter Nutzen dadurch. Nutzloses Web 2.0 weiterlesen