Tabellenführer

Als prähistorisch wurde die Abwehr von RasenBallsport Leipzig in der LVZ vom 28.10.2010 bezeichnet. Ein Blick auf den Altersschnitt von einer Auswahl von Regionalliga-Teams beweist, dass den RasenBallsportlern in Sachen Alter niemand etwas vormacht (Datenquelle: transfermarkt.de, Datengrundlage: die letzten 5 Spieltage, jeweils die 11 Spieler, die zu Beginn auf dem Platz standen):

  • RB Leipzig: 28,2 Jahre
  • Chemnitzer FC: 26,3 Jahre
  • Hallescher FC 25,9 Jahre
  • VfB Lübeck 24,7 Jahre
  • Holstein Kiel 24,0 Jahre
  • 1.FC Magdeburg: 23,7 Jahre
  • Wolfsburg II: 21,9 Jahre

Dass RB Leipzig mit dem ältesten Team aufläuft, hat mich nicht überrascht und zeigt, dass der Versuch des Sommers, junge Spieler in den Kader einzubauen, bis auf wenige Ausnahmen (Ismaili) nicht besonders gut geklappt hat.

Der Chemnitzer FC mit einer wesentlich älteren Mannschaft als angesichts der teils blutjungen Offensivkräfte oft angenommen wird. Hier reißt gerade der sehr erfahrene Abwehrverbund einiges raus.

Der Hallesche FC mit einem relativ jungen Team, das trotzdem dank des steinalten Torhüters Horvat (37 Jahre) auf einen vergleichsweise hohen Schnitt kommt. Ohne Horvat könnte man den HFC alterstechnisch mit den jungen Lübeckern vergleichen, was mich erstaunt hat, da ich Halle (zu Unrecht) vor allem mit Kittler, David, Neubert und Hebestreit assoziiere und mir der alterstechnische Umbau offensichtlich entgangen ist.

Sehr jung geht es in Magdeburg und in Kiel zu. Letztere leisten sich noch einen 34-jährigen Keeper, hätten ansonsten einen Altersschnitt deutlich unterhalb des 1.FC Magdeburg. Dass es gerade beim 1.FC Magdeburg, einem Club mit hohem Stellenwert in der Region (und somit auch hohem Druck) derzeit leistungstechnisch sehr schwankend zu geht, mag angesichts der Zahlen nicht verwundern.

Fazit: Alter setzt sich durch. Die beiden erfahrensten Teams stehen in der Tabelle ganz oben. Trotzdem ist es respektabel, was der eine oder andere Club (fast schon auf Nachwuchsmannschaftsniveau) aus dem eigenen Potenzial macht.

Nebenbemerkung: In meinen Betrachtungen zur Regionalliga-Reform hatte ich als Kompromissidee vorgeschlagen aus den U23-Mannschaften im Spielbetrieb U21-Mannschaften zu machen und so die Anzahl der Zweitvertretungen in der Regionalliga auf ‘natürliche’ Art und Weise zu dezimieren. Ein Blick auf die Wolfsburger U23 und deren Altersschnitt zeigt, dass schon jetzt das Team zu weiten Teilen ein U21-Team ist. Die zwei erlaubten Spieler jenseits der 23 beiseite gelassen, spielten die Wolfsburger in den letzten 5 Spielen mit höchstens 3 weiteren Spielern jenseits der 21. Mit jeweils 22 Jahren waren aber selbst diese Spieler noch lange nicht an der Grenze des derzeit alterstechnisch erlaubten. Eine zwangsweise Verjüngung auf maximal 21 hätte demnach eventuell gar nicht die in meiner Kompromissidee angestrebten Folgen.

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