Bundesliga: RB Leipzig vs. Borussia Dortmund 0:1

Auftakt in die Rückrunde für RB Leipzig. Zu Beginn gleich das schwere Spiel gegen Tabellenführer Dortmund. Trotz sehr guter kämpferischer Leistung stand am Ende ein unglückliches 0:1.

RB Leipzig ging mit einer erwartbaren Aufstellung in die Partie. Konrad Laimer rückte für den verletzten Bruma in die Mannschaft. Orban saß nur auf der Bank. Organisiert war das Team in einem 4-3-3 bzw. eher in einem 4-3-2-1, weil Werner und Sabitzer als offensive Außen zu Beginn etwas tiefer spielten und Laimer, Demme und Kampl eine zentrale Mittelfeldkette bildeten.

Borussia Dortmund musste kurzfristig doch auf Marco Reus verzichten. Dazu fehlten in der Innenverteidigung mit Zagadou, Akanji und Toprak gleich drei Spieler, sodass Weigl wie schon vor der Winterpause auf die ungewohnte Innenverteidigerposition rückte. Alcacer saß nach Verletzung erwartungsgemäß nur auf der Bank. Philipp ersetzte Reus auf der Zehnerposition. Organisiert das ganze im für den BVB typischen 4-2-3-1.

Nach ein paar Minuten Druck durch die Gastgeber, die sich dabei ein paar (ungefährliche) Standards organisierten, übernahm die ersatzgeschwächte BVB-Elf mehr als deutlich das Kommando. Die ersten 20 bis 30 Minuten gehörten komplett den Gästen. Die brachten ein ballsicheres Spiel auf den Platz, bei dem RB nur mit Hinterherlaufen beschäftigt war. Durchaus beeindruckend, was der BVB da spielte und wie man auch unter Druck immer die Ruhe behielt und den freien Mitspieler fand.

Die ganz großen Möglichkeiten sprangen bei aller permanenter Gefahr nicht heraus, weil RB in der Zentrale mit Upamecano und Konaté zwei erneut sehr sichere Defensivkräfte hatte, die alles klärten, was zu ihnen durchrutschte. Entsprechend brauchte es einen Standard, damit die Gäste in Führung gehen konnten. Witsel hatte nach 19 Minuten nach einer Ecke eine Kofpballverlängerung aufgenommen und den Ball unter die Latte gehämmert. Laimer und Halstenberg kamen gegen den Belgier zu spät. Gulacsi war bei dem Schuss mehr als chancenlos.

Da kann auch Peter Gulacsi nur hinterherschauen, als Axel Witsel den Ball zum 1:0 unter die Latte hämmert. | Foto: Dirk Hofmeister

Kurz zuvor hatte Ralf Rangnick bereits auf die erdrückende Dominanz der Gäste, die in den ersten 20 Minuten 67% Ballbesitz hatten und machen konnten, was sie wollten, reagiert und umgestellt. Statt in vorderster Linie nur mit Poulsen anzulaufen und gegen den Spielaufbau nicht anzukommen, agierte man nun in einem 4-2-2-2 mit Werner und Poulsen als Anläufer. Das funktionierte wesentlich besser und ließ den Gästen nicht mehr ganz so viele Möglichkeiten, sich in die gegnerische Hälfte zu kombinieren.

Was RB an diesem Abend fehlte, war die Ruhe am Ball. Vieles war einfach zu hektisch und ungenau. Vor allem in der ersten Halbzeit wirkte das Spiel oft auch übermotiviert und deswegen nicht clever genug. Trotzdem erhöhte man mit einer läuferisch und kämpferisch tadellosen Einstellung den Druck auf den Gegner immer mehr. In der letzten Viertelstunde spielte abgesehen von einer sehr guten Standardchance für Diallo nur noch RB. Doch die entscheidenden Pässe gerieten bei den RasenBallsportlern zu ungenau und wenn man mal zum Abschluss kam, dann schoss man zu ungenau oder wurde abgeblockt (Laimer).

Entsprechend ging es mit einem 0:1 in die Pause, in dem sich die clevcerere und reifere Spielanlage der Gäste ausdrückte. Nach der Pause änderte sich am Bild wenig. RB mit einem aggressiv-zappligen Fußball, mit dem man immer wieder Druck aufbauen konnte, aber in den entscheidenden Szenen auch hektisch und ungenau blieb. Immer wieder hatte man gute Balleroberungen, schenkte den Ball aber schon in der nächsten oder übernächsten Aktion wieder her.

Von der Formation her spielte man es nun noch offensiver und fast schon im Harakiri-Modus. Man war wieder in einem 4-3-3 gelandet, in dem man nun aber vorn mit drei Spielern vorn anlief und mit sehr hohem Agieren die Gäste unter Druck setzte. Das ließ dann auch viele Räume für den BVB zum Kontern. So hätten die Dortmunder nach der Pause auch relativ schnell die Vorentscheidung herstellen können. Aber Sancho und Philipp vergaben bzw. rettete Gulacsi gegen einen stark abseitsverdächtigen Philipp famos.

Letztlich ist RB Leipzig in der Lage eine gegen ein Team wie den BVB eigentlich tödliche Harakiri-Taktik zu spielen, weil man in der letzten Reihe mit Klostermann, Konaté und Upamecano so viel Geschwindigkeit hat. Heißt, selbst wenn man mal in einen Konter läuft, hat man immer noch die Möglichkeit, den Gegner noch abzulaufen, was man gleich mehrmals eindrucksvoll demonstrierte. Dortmund konterte teilweise nicht mal schlecht, blieb dann aber in der letzten Linie doch fast immer hängen. Nur Alcacer kam bei einem Lattentreffer, der dann auf die Torlinie prallte, noch mal entscheidend durch. Ansonsten konnte der im Umschalten eigentlich so starke Tabellenführer gegen die sprintende Abwehrkette von RB kaum Kapital aus den vielen Räumen schlagen.

Auf der anderen Seite blieben die fußballerischen Mittel von RB Leipzig limitiert. Was man sich da in entscheidenden Situationen an Fehlabspielen leistete, war durchaus beeindruckend. Immer wieder ließ man so aussichtsreiche Versuche versanden. Dazu kamen viele Flanken, mit denen die Gäste auch nicht zu beeindrucken waren.

Trotzdem kam man noch drei-, viermal durch und scheiterte dann an einer schwachen Chancenverwertung. Sabitzer, der gegen einen schon liegenden Bürki aus sehr spitzem Winkel den Ball aus Nahdistanz nicht über die Linie drücken kann, weil er in Rücklage kommt und dadurch die entscheidende Zehntelsekunde für den Torabschluss verstreicht. Noch mal Sabitzer, der eine perfekte Vorlage allein vor Bürki nicht verwandeln kann, weil er nach einem langen Schritt den Ball nicht optimal trifft. Cunha kurz vor Schluss mit einem sehr guten Kopfball, der knapp am linken Pfosten vorbeistreicht.

So nah dran, aber dann doch nicht drin.. | Foto: Dirk Hofmeister

Was RB Leipzig in der zweiten Halbzeit im Spiel gegen den Ball und in Sachen Aufwand macht, ist ganz stark, weil man permanent aggressiv den BVB-Ballbesitz attackiert und sich auch nicht davon abbringen lässt, wenn die BVB-Spieler mal den Ball durch drei angreifende Spieler durchstecken und sich Raum zum weiterspielen erarbeiten. Immer wieder erobert man den Ball mit dieser Spielweise. Immer wieder schiebt man auch mit ganz vielen Akteuren nach vorn und erhöht den Druck auf den BVB-Strafraum. Doch ein 20 cm zu langer Pass hier und ein ungenaues Zuspiel dort machen viele Aktionen zunichte, die im Ansatz vielversprechend waren. Sodass der große Aufwand schließlich nicht belohnt wurde.

Erstaunlich vielleicht, dass sich der BVB auf das Run-and-Gun-Spiel einließ. Kaum mal, dass es in der zweiten Halbzeit Ruhephasen gab. Entweder konterte der BVB oder RB rannte wild auf den BVB-Strafraum zu. So entstand ein fußballerisch nicht immer sehr gutes, aber ein extrem abwechslungsreiches, schnelles und intensives Fußballspiel mit vielen Emotionen. Nur eins ohne (aus RB-Sicht) Happy End.

Fazit: Es war eine unglückliche Niederlage in einem von den Chancen her ausgeglichenen Spiel. Die ersten 20 Minuten dominierte der BVB auf beeindruckende Art mit Ballbesitz und gutem Kombinationsspiel. Danach kämpfte sich RB in die Partie und konnte den Tabellenführer immer wieder mit viel Wucht, aber nicht immer mit perfekten fußballerischen Mitteln an deren Strafraum drängen. Was den Gastgebern fehlte, war die Ruhe am Ball (da wirkte vieles zu hektisch und war es oft zu ungenau) und die Genauigkeit und Effizienz im Torabschluss. Klar hätte der BVB die Partie Anfang der zweiten Hälfte auch frühzeitig entscheiden können. Verdient gewesen wäre ein Ausgleich aufgrund des hervorragenden Kampfes, den RB auf den Rasen brachte und aufgrund der Chancen aber allemal.
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Randbemerkung 1: Nach 18 Spielen RB Leipzig mit genauso vielen Punkten wie in der Vorsaison zum selben Zeitpunkt. Gegen dieselben Gegner wie im Vorjahr holte man bisher acht(!) Punkte mehr (wenn man den HSV durch Düsseldorf und Köln durch Nürnberg ersetzt) (verglichen werden jeweils die Heimspiele der Vorsaison mit den Heimspielen in dieser Saison gegen die jeweiligen Gegner und analog die Auswärtsspiele). Nun, bis hierhin sind wir also an demselben Punkt wie vor einem Jahr, wenn man rein nach den Ergebnissen geht (wobei 31 Punkte letzte Saison nach 18 Spielen für Platz 2 reichte). In der gesamten Restsaison holte das Hasenhüttl-Team vor einem Jahr nur noch 22 Punkte. Ralf Rangnick gab nach dem Spiel gegen den BVB als Ziel aus, die 31 Punkte aus der Hinrunde in den verbleibenden 16 Spielen noch mal zu wiederholen. Das sollte angesichts einer fehlenden Europa League und wenn denn Forsberg, Bruma und Haidara nach und nach ins Team rücken auch möglich sein. Den zwei kommenden Auswärtsspielen in Düsseldorf und Hannover kommt dabei eine gewisse richtungsweisende Bedeutung zu..

Randbemerkung 2: Der BVB ist in dieser Saison eines der laufstärksten Teams der Liga. RB in dieser Hinsicht abgesehen von Sprints ein Durchschnittsteam. Gegen den BVB konnte man aber auch läuferisch mithalten und war es ein Spiel auf Augenhöhe. In den letzten zehn Minuten fehlte dann ein wenig die Kraft, um beim Anlaufen auch immer wieder nachzurücken und kompakt zu bleiben, aber insgesamt war das über 90 Minuten läuferisch ein Fight auf Augenhöhe.

Randbemerkung 3: Sehr spät erst wechselte Ralf Rangnick im Spiel gegen den BVB. Das war auch ein wenig nachzuvollziehen, weil die Spieler, die auf dem Platz waren, sehr lange im Anlaufen und Pressen sehr viel richtig machten und man nicht so richtig gewusst hätte, was man daran ändern sollte (und zwar so ändern sollte, dass sich auf dem Platz was verbessert). Trotzdem kamen die Einwechslungen von Cunha und Augustin gefühlt etwas arg spät. Cunha brachte nach seiner Einwechslung nach 80 Minuten noch mal viel Schwung in die Offensive, gewann ein paar Eins-gegen-Eins-Situationen und hatte die große Ausgleichschance. Ihn fünf bis zehn Minuten eher zu bringen, hätte sicher nicht geschadet. Was ähnlich für Augustin gilt, der nach 88 Minuten eingewechselt wurde und wenig Chancen hatte, noch mal Einfluss auf die Partie zu nehmen. Zu einem Zeitpunkt, zu dem dann schon viel über die Brechstange ging, wirkte Augustin etwas deplatziert. Fünf bis zehn Minuten mehr mit ihm hätten Augustin vielleicht auch noch mal andere Chancen gegeben, ins Spiel einbezogen zu werden.

Randbemerkung 4: 25:10 Flanken zählten die Statistiker (Standards eingeschlossen). Zu Saisonbeginn hatte RB gegen Düsseldorf mal ein Spiel mit über 40 Flanken. Kann natürlich auch immer mal was durchrutschen, aber das allerbeste Offensivmittel ist die Flanke normalerweise nicht. Zumal wenn sie aus dem Halbfeld in hohem Bogen geschlagen wird oder man versucht, den Ball von außen durch BVB-Spieler hindurchzuspielen. Und bei allem Respekt vor dem, was Diego Demme im Spielsystem RB Leipzig bedeutet, aber der perfekte Standardschütze ist er sicher nicht. (Nein, das ist kein Ruf nach HC..)

Randbemerkung 5: Erstes Spiel nach der Winterpause, die sich etwas zu kurz anfühlte. Aber als dann kurz vor halb sieben das ausverkaufte Stadion bei Flutlicht zum Leben erwachte, erwachte auch der Bock in mir auf dieses Spiel. War schon hübsch in diesem Stadion in einem Spiel, in dem man aufgrund der Geschwindigkeit und des Hin und Hers mit viel Emotionalität mitfiebern konnte. War halt ein doofes Ende, aber ansonsten war schon sehr viel in der Partie, weswegen man gern ein Fußballspiel live in einem Stadion sieht. (Beim Erlebnis geht es ja nicht primär darum, einen klinisch sauberen Passmaschinen-Fußball serviert zu bekommen.)

Randbemerkung 6: Wie immer auch viele BVB-Fans in den Heimbereichen. Was völlig ok ist. Erstaunlich nur mit welchem Sendungsbewusstsein sich da der eine oder andere mitten unter RB-Fans setzt. Sagen wir mal so: Das Sozialexperiment, sich “BVB, Hurens…” singend auf die Dortmunder Haupttribüne zu setzen, wäre ein interessantes und würde wohl weniger harmonisch abgehen, als das mit BVB-Fans, die auf ähnlichem Niveau auf der RB-Haupttribüne unterwegs sind..

Randbemerkung 7: Apropos “BVB, Hurens…”-Gesänge. Seriously? (Fankultur, my ass..)

Randbemerkung 8: Timo Werner mit einem bemühten (meiste Sprints aller RB-Spieler), aber sinnbildlich für die Mannschaft auch fußballerisch oft zu unsauberem Spiel. Im Torabschluss kaum eine wichtige Rolle in dieser Partie. Zu selten auch mal in das für Werner eigentlich günstige Matchup gegen Weigl gekommen. Gerade in Hälfte eins auch mit ein bisschen zu viel Hadern. Insgesamt steht Werner diese Saison in der Bundesliga schon bei 65 Torschüssen, aus denen elf Tore resultierten (17% Erfolgsquote). Poulsen machte aus 37 Schüssen acht Tore (22%). Augustin brauchte für drei Tore nur 13 Schüsse (23%). Cunha brauchte für ein Tor 15 Schüsse (7%) (bei nur einem Tor ist die Statistik aber noch nicht so recht aussagekräftig). In Eins-gegen-Eins-Situationen steht Werner bei 19 gewonnenen Dribblings in 58 Versuchen (33% Erfolgsquote). Poulsen steht bei 14 von 35 (40%), Augustin bei sieben von 17 (41%) und Cunha bei sieben von 13 (54%). Die Daten von Timo Werner nähern sich langsam immer mehr den Daten von Yussuf Poulsen an, nachdem er lange eher ineffizient agierte. Es sind halt über die Saison in Sachen Effizienz aber auch keine überragenden Daten. Werner probiert halt viel, aber es glückt nicht alles, so könnte man es zusammenfassen.

Randbemerkung 9: Aktueller Stand bei RB Leipzig in Sachen Standards nach 18 Bundesligaspielen: 64:52 Torabschlüsse nach ruhenden Bällen. Statistikoffiziell sind daraus 3:2 Tore gefallen. Gegen Dortmund hat RB das erste Standardgegentor seit dem ersten Spieltag in Dortmund kassiert. Und hätte auch noch mindestens ein weiteres kassieren können. Dass man selbst nur einen einzigen Torabschluss nach sehr vielen ruhenden Bällen hatte, war viel zu wenig Ertrag. In einem Spiel gegen einen starken Gegner wie den BVB ein Standargegentor zu kassieren, aber keins zu schießen, ist halt ein eher ungünstiges Verhältnis. Dass der Gegner bei ähnlich vielen ruhenden Bällen vier Torabschlüsse generiert, während es bei RB nur einer war, verweist auch auf einen entscheidenden Unterschied in diesem Spiel.

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Lichtblicke:

  • Ibrahima Konaté: Machte da weiter, wo er vor der Winterpause aufgehört hatte. Mit einer sehr souveränen Partie, in der er die gewiss nicht schlechten BVB-Offensivkräfte reihenweise abkochte und sich auch offensiv immer wieder gut einschaltete. Herausragende Zweikampfquote.
  • Dayot Upamecano: Mit seiner Geschwindigkeit gerade im Alles-oder-Nichts-Modus von RB sehr wichtig. Im Vergleich mit Konaté vor allem auch die wichtigere Station im Aufbauspiel. Traut sich inzwischen immer mal wieder die wichtigen flachen Pässe durch das Mittelfeld ins Angriffsdrittel und bleibt dabei erstaunlich präzise. Schon irre, was RB da mit Konaté und Upamecano für Talent in der Innenverteidigung versammelt hat.
  • Yussuf Poulsen: Wieder unermüdlich gearbeitet. Vor allem in der zweiten Halbzeit dabei auch immer wieder mit guten Ballsicherungen und Ablagen auf die Mitspieler. Absoluter König der Lüfte. Nur vor dem Tor des BVB kam der Däne praktisch gar nicht zum Zuge, weil er eher mit der Einleitung von Chancen beschäftigt war und als Zielspieler im Strafraum kaum in Erscheinung trat.
Yussuf Poulsen ackerte viel, zu einem Tor für RB reichte es aber nicht. | Foto: Dirk Hofmeister
Foto: Dirk Hofmeister

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Tor: 0:1 Witsel (19.)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Konaté, Upamecano, Halstenberg – Kampl, Demme (81. Cunha), Laimer (88. Augustin) – Sabitzer, Poulsen, Werner; Bank: Mvogo, Saracchi, Orban, Mukiele; Nicht im Kader: Haidara, Bruma (beide verletzt), Ilsanker (gesperrt), Forsberg, Nukan, Müller

Aufstellung Borussia Dortmund: Bürki – Piszczek, Weigl, Diallo, Hakimi – Delaney, Witsel – Sancho (88. Wolf), Philipp (79. Alcacer), Guerreiro (76. Pulisic) – Götze

Schiedsrichter:  Deniz Aytekin (Auch der beste Schiedsrichter der Liga kann offenbar mal einen nicht so guten Tag erwischen. Vom Auftreten her so souverän wie immer. In der Bewertung von Szenen und im Verteilen von Karten aber (aus Stadionsicht) nicht so zielsicher wie üblich. Hatte die Spieler in dem Moment schon ein wenig verloren, als er Konaté eine (übertrieben scheinende) gelbe Karte zeigte, um in deckungsgleicher Situation Weigl kurz darauf ungeschoren davonkommen zu lassen. Einige Szenen, die man im Stadion anders sehen konnte oder musste oder in denen die Bewertung uneinheitlich wirkte. Auch mit Vorteilssituationen nicht immer im Glück. Die teilweise Empörung der RB-Spieler war aber dann auch drüber, weil die selbst in Situationen kam, in denen Aytekin durchaus richtig lag. Insgesamt war es das erste Mal seit sehr langem, dass eine Aytekin-Spielleitung nicht rund und nicht dauerhaft konsistent wirkte.)

Es bestand bei den Spieler angesichts von Aytekins Entscheidungen dann doch häufig Redebedarf. | Foto: Dirk Hofmeister

Gelbe Karten: Upamecano (5.), Konaté (4.), Poulsen (2.) | Sancho, Bürki

Zuschauer: 41.939 (davon 5.000 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, BVB-Bericht, Kicker-Bericht

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  • Torschüsse: 12 : 8
  • Torschüsse innerhalb des Strafraums: 7 : 7
  • Schüsse auf das Tor: 5 : 4
  • gewonnene Zweikämpfe: 52,0% : 48,0%
  • Ballbesitz: 47,3% : 52,7%
  • Passquote: 81,5% : 83,1%
  • Laufstrecke: 120,3 km : 122,4 km
  • Sprints: 256 : 254
  • Intensive Läufe: 742 : 764
  • Fouls: 12 : 9
  • Ecken: 6 : 7
  • Abseits: 3 : 3
  • Meiste Torschüsse: Sabitzer: 3 – Witsel, Philipp: je 2
  • Meiste Torschussvorlagen: Kampl, Werner: je 2 – Guerreiro: 2
  • Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): Konaté: 83,3% – Piszczek: 62,5%
  • Meiste Ballkontakte: Upamecano: 81 – Hakimi: 86
  • Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Upamecano – 93,7% – Weigl: 96,2%
  • Größte Laufstrecke: Kampl: 12,0 km – Götze: 12,7 km
  • Meiste Sprints: Werner: 36 – Sancho: 37

Statistiken von bundesliga.de, whoscored.com

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Saisontorschützen: Werner – 11; Poulsen – 8; Augustin – 3; Sabitzer, Klostermann – je 2; Forsberg, Orban, Kampl, Cunha, Bruma – je 1

Saisonvorlagengeber: Werner, Kampl – je 5; Poulsen – 4; Sabitzer, Forsberg, Demme, Halstenberg – je 3; Laimer, Orban, Klostermann, Bruma – je 1

Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Sabitzer, Kampl – je 7; Halstenberg, Upamecano – je 6; Poulsen- je 5; Demme, Forsberg, Konaté – je 4; Saracchi, Mukiele – je 3; Ilsanker, Gulacsi, Klostermann, Orban – je 2; Werner, Laimer, Cunha, Bruma – je 1

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Bilder: © Dirk Hofmeister

17 Gedanken zu „Bundesliga: RB Leipzig vs. Borussia Dortmund 0:1“

  1. Es ist wie es ist. Unter RR wird ein minderwertiger Fußball gespielt. Das ist und bleibt unansehnlich. Gestern hat die deutlich besser Fußball spielende Mannschaft gesiegt. Auf dem mäßigen Niveau von Leipzig werden keine Meisterschaften gewonnen. Hoffentlich kann Nagelsmann die Mannschaft mit neuen, nicht so spielerisch limitierten Spielern auch fußballerisch auf ein ansehnliches Niveau bringen. Der Rangnick Fußball ist und bleibt dazu zu eingeschränkt. Ich will die Spieler nicht im einzelnen zu hart angehen, ach doch ich muss, aber mit den besser dotierten Verträgen hat die gezeigte Leistung deutlich abgenommen, herausragendes Beispiel hier Sabitzer. Aber wenigstens hat er die Haare schön. Werner stolpert sich hin und wieder in den Strafraum, Demme derweil mit konsequentem Fehlpassing beschäftigt. Laimer läuft sich häufig flink in die ineffektivität und Augustin ist nicht mehr erwähnenswert. Poulsens limitiertes Handwerk ist gegen überlegene Gegner leider zu offensichtlich. Wann will Red Bull endlich mit fußballspielen anfangen???

  2. Mein Eindruck ist, dass es bei DFB/DFL eine Bayern- und eine Dortmund-Fraktion gibt. Spielen beide um die Meisterschaft, dann hat man bei den entsprechenden Schiris keine Chance auf eine ausgewogene Spielleitung. Unabhängig davon, dass unsere Mannschaft gestern auch ein wenig an der eigenen Ungenauigkeit im Passspiel und Abschluss gescheitert ist, sind tendenziöse Schiris ein Ärgernis.

  3. Ich fand es schade, dass wir nicht inzwischen nicht zu schade sind “BVB H…” zu singen …

    Gibt mir zumindest Gelegenheit meinen Töchtern wieder mal zu erklären, dass wir sowas nicht singen auch wenn wir in B stehen …

    Schade …

    Grundsätzlich habe ich mich bezgl. des Spielergebnisses auch geärgert aber trotz alledem war es doch ein unterhaltsames Spiel und unsere Mannschaft hatte sich nie aufgegeben … mehr will ich ja nicht sehen wenn ich im Stadion bin :)

    Gegen so einen BVB kann man mal verlieren …

  4. Ja das mit den HUrensöhnen verstehe ich such nicht – singe da auch konsequent nicht mit und ich bin auch in B…ist mir einfach zu blöd. Schiri Leistung gestern war überschaubar aber nicht spielentscheidend mMn. Es war einfach wirklich unser ungenaues Spiel im letzten Drittel – zum Haare ausraufen! Wie man alleine vorm Torwart stehend es nicht schafft links oder rechts an zu peilen und stattdessen lieber direkt auf den Torwart zielt, der den Ball dann natürlich einfach aufnimmt, ist mir ein Rätsel…naja sei’s drum – das Spiel ansich war aber rasant und spannend und bis zum Ende offen – auch wenn man nie so recht das Gefühl hatte jetzt geht noch was aufgrund der Ungenauigkeiten vorm Tor. Abgehakt düse Saison ist spielerisch halt nicht die unsrige – mal schauen ob wir unsere Auswärtsbilanz nun wieder etwas verbessern können.

  5. @Grinch1969:
    Unsern Fußball als minderwertig zu beschreiben, das ist aus meiner Sicht der Dinge schlicht und ergreifend falsch. Ja, es war vorgestern zu ungenau im letzten Drittel und es waren im Spielaufbau auch zu viele Fehlpässe dabei. Das muss fußballerisch natürlich besser gelöst werden von – insbesondere – Demme, Kampl, Sabitzer und Werner. Nichtsdestoweniger muss aber auch gelten, dass wir insbesondere in der 2. Hälfte kämpferisch enorm stark aufgetreten sind und ein Unentschieden mindestens leistungsgerecht gewesen wäre.
    Und darüber hinaus dürfen sich alle RBL-Anhänger außerhalb von Sektor B mal ganz gewissenhaft selbst fragen, inwieweit sie überhaupt bereit sind, die eigene Mannschaft akustisch zu unterstützen. Vor allem genau dann, wenn es auf dem Rasen mal nicht so gut läuft. Ich selbst war – wie immer – in Sektor B – und habe auch heute noch damit zu tun, meine Stimme wieder auf ein normales akustisches Niveau zurückzubekommen. Und warum? Weil es von den Sektoren außerhalb B fast gar keine akustische Unterstützung für unsre Jungs gab, erst recht keine durchgängige. Von unsern Spielern fordern wir einerseits super Fußball ein, aber sind andererseits nicht bereit, volle Unterstützung aus allen Bereichen des Stadions zu geben – darüber darf sich jeder RB-Anhänger gern mal so seine eigenen Gedanken machen! Ins Stadion zu gehen heißt in meinen Augen eben nicht nur, ein hoffentlich erfolgreiches “Event” zu beobachten, sondern das heißt insbesondere auch, dass jeder gerne auch seinen eigenen Beitrag zu einem erfolgreichen Ausgang leisten darf! Und genau das war am Samstag aus meiner Sicht überhaupt nicht gegeben! Und das ist für mich persönlich erstens nicht nachvollziehbar und zweitens ziemlich enttäuschend – erst recht im Angesicht dessen, dass wir den Tabellenführer zu Gast hatten. Oder per Frage formuliert: Gegen welchen Verein heben sich denn viele der RB-Anhänger in den Sektoren A, C und D die bedingungslose Unterstützung auf, wenn es nicht einmal gegen Dortmund dafür reicht?
    Und noch eine andere Sache im Hinblick auf Sektor B:
    Ich schließe mich “HERDIR” vollkommen an – “BVB H…” war völlig überflüssig, unter unserem Niveau und ist insbesondere Null-komma-null Anfeuerung für unsre Jungs! Insofern kann das einfach bleiben und stattdessen einmal mehr “Auf geht’s Leipziger Jungs…” gesungen werden, meinetwegen auch “gebrüllt” – und das am allerbesten aus ALLEN Kehlen der RB-Anhänger, sodass unsre Jungs wirklich nach vorne gepeitscht werden.

    1. @MaSto1979,

      ich bleibe dabei, der etablierte Rangnicksche Flipperfußball hat gegen gut spielende Mansschaften das Nachsehen. RR wird damit maximalst mal einen Pokalsieg erringen wie auf Schalke da hier punktuell die Stärken ausgespielt werden können. Über die Marathondistanz Bundesliga ist das Problem die fehlende Konstanz und Variabilität gegen sich verweigernde Mannschaften die a) den deutlich besseren Fußball spielen oder b) konsequent den Ball ablehnen.

      Und ja, leider ist das minderwertig und auch deutlich sichtbar.

    2. Ich bin in D zu Hause. Wenn die Gästekurve voll und laut ist, dann braucht es besondere Ideen, die das Stadion mitnehmen wollen, ansonsten kommt zu selten in D was an, was man mitbrüllen kann. „Steht auf“ und Wechselgesang mit den Sektoren fehlten völlig am Samstag. Vielleicht braucht es zu solchen Spielen auch einen Capo in D…

  6. Tja. Wassen nu? Schlechter Fussball oder tolle kämpferische Leistung? Ich tendiere eher zu Ersterem. Die technischen Schwächen der RB Profis waren schon sehr deutlich zu sehen. Woran das liegt, weiss ich nicht. Und einen Punkt verdient hatte RB eigentlich nicht, da Witsel eine und Al Pacino (oder wie der heisst) zwei Buden macht. 0:3, aus die Maus. Solche Unterschiedsspieler hat RB definitiv nicht. Und würde sie wohl auch nicht haben wollen, wenn sie ihnen mal angeboten werden sollten. Das finde ich schade. Die besten sind zur Zeit die Teennies aus der Retorte. Mmm. So richtig Kultstimmung kann da ja wirklich nicht aufkommen.

    1. Komisch, die 2 Buden von Alcacer habe ich gar nicht gesehen. Einen Ball auf die Torlinie habe ich gesehen. Der natürlich eine Riesenchance war, das ist ja klar. Und einen von Philipp abgeschlossenen Konter, den Gulacsi per Fuß abgewehrt hat – auch eine Riesenchance, auch klar. Dem gegenüber stehen die zwei Riesenchancen von Sabitzer (Versuch per Hacke nach Anspiel von rechts durch Konaté und der Schuss mit rechts nach Vorlage von Werner von links an den 11-Meter-Punkt), sowie der Kopfball knapp neben das Tor von Cunha nach Flanke von Poulsen – um nur 3 zu nennen. Da ist der stramme Schuss von Werner in der 2. Hälfte gar nicht mit dabei, den Bürki gehalten hatte. Nix mit aus die Maus, sondern die Realität, dass ein Unentschieden absolut gerecht gewesen wäre. Aber genau: WÄRE. Hätte-hätte-Fahrradkette. Fakt ist, dass Dortmund völlig unnötig 1:0 gewonnen hat – und zwar deswegen unnötig, weil wir es nicht fertig gebracht haben, die guten bis sehr guten Chancen zu verwerten, die teilweise auch sehr gut herausgespielt gewesen waren – davon insbesondere die 2. Chance von Sabitzer nach Vorlage von Werner sowie der Kopfball von Cunha nach Flanke von Poulsen.
      Und dass wir keine Spieler hätten, die den Unterschied ausmachen können, das dürften neben mir noch ganze andere Leute – leider auch Verantwortliche anderer Vereine wie Bayern München – völlig anders sehen. Timo Werner ist da beileibe nicht der Einzige. Emil Forsberg macht im kreativen Mittelfeld nämlich sehr wohl den Unterschied aus. Das sehen wir ja seitdem er verletzt fehlt. Umso besser, dass Forsberg wenigstens wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte. Kevin Kampl vertritt ihn gut – besser, als die meisten das erwartet hatten. Das Fehlen von einem der besten zentralen offensiven Mittelfeld-Spieler der Bundesliga kompensiert über einen Zeitraum von mehr als einem Vierteljahr wohl kaum ein Verein zu 100% gleichwertig. Nicht einmal der FC Bayern München konnte Kingsley Coman zu 100% gleichwertig in jedem Spiel ersetzen.
      Und weiter: Für uns und unsere realistischen Ansprüche sind auch Kevin Kampl sowie Diego Demme “Unterschiedsspieler” – deren Ausfälle oder Leistungsabfälle innerhalb eines Spiels wir nicht gleichwertig kompensieren bzw. auffangen können. Und Peter Gulacsi gehört da erst recht ebenfalls mit dazu.
      Dass alle diese Jungs nicht die “Unterschiedsspieler” sind wie es ein Cristiano Ronaldo zu sein imstande ist, das muss an dieser Stelle eigentlich gar nicht erwähnt werden – ich tue es dennoch, weil: DAS ist nicht der Anspruch von RBL, zumindest nicht aktuell. Jeder, der aktuell – oder auch in der kurz- bis mittelfristigen Zukunft – “Unterschiedsspieler” à la CR7 zum Anspruch von RBL macht, dem ist einfach nicht zu helfen.
      Allen anderen sei zugerufen, dass es sehr sicher sehr bald sehr viel besser werden wird im Hinblick auf den technisch-fußballerischen Anspruch – nämlich genau dann, wenn Emil Forsberg wieder mitwirken kann. Und Amadou Haidara wird auch irgendwann dazustoßen und am Ende des Tages dem Trainer auch mehr Möglichkeiten zur Variation des Mittelfeld-Spiels geben… :-)

  7. Sitze mitten in C und fühle mich angesprochen. Da gibt es so gut wie keine Dauerkarten, also immer anderes (Event-) Publikum, viele Gästefans. Da sind wir zu zweit meist auf verlorenem Posten, zumal wenn der Gästeblock laut ist und wir nicht in Führung liegen. Vorgestern gab es nach meiner Erinnerung auch keine Wechselgesänge (was hilfreich ist), nur einmal ’steht auf …’ Kein Jammern, sondern Beschreibung der unbefriedigende Situation. Bin schon froh, wenn nach dem Spiel bei der Runde der Mannschaft noch so viele da sind, dass es nicht peinlich ist.

    1. Ja, Operettenfan, diese Gefühlslage hatte ich auch einmal, dass doch bitte wenigstens so viele Leute in C bleiben sollen, damit es nicht peinlich ist bei der Runde der Mannschaft. Leider war ich dann einer der wenigen, die geblieben waren. Und hatte während des Spiels mit Verärgerung zuhören müssen, wie die selbsternannten RB-Anhänger sich über die Spieler lustig gemacht hatten. Können die auf der Tribüne es denn besser als unsre Jungs auf dem Rasen? Ich glaube nicht. Kritik muss sein, klar. Aber nicht während des Spiels! Da ist anfeuern angesagt. Zumindest für mich. Und – glücklicherweise – für viele Tausende andere RB-Fans auch. Und genau deshalb habe ich den Sektor von C nach B gewechselt.

  8. @Grinch1969:
    Nennen Sie es wie Sie wollen. Es ist korrekt, dass wir viel zu häufig ein Problem bei den Gegnern haben, die sich entweder der Teilnahme an der Spielgestaltung verweigern oder fußballerisch extrem stark sind. Gegen letztere hat allerdings jede Mannschaft ein Problem und nicht nur wir. Gegen erstere – also die “Verweigerer” – müssen wir deutlich besser, variantenreicher und flexibler auftreten, auch was die Art und Weise des Fußball-Spiels selbst anbetrifft- genau in diesem Punkt bin ich bei Ihnen.
    Allerdings müssen wir an der Stelle die Ursache mit betrachten dafür, dass (aktuell noch) nur dieser Pressing-Gegenpressing-Fußball zum überwiegenden Teil gespielt werden kann: Uns fehlt der für kreativ-ballbesitz-variantenreichen Fußball hauptverantwortliche Akteur – Emil Forsberg! Um von dieser Abhängigkeit loszukommen, dafür wurde Haidara verpflichtet- leider aktuell wegen Kreuzbandrisses ja auch nicht einsatzfähig. Was der Junge bereits jetzt zu leisten im Stande ist, daran haben wir ja ausgesprochen leidvolle Erinnerung…
    Und noch etwas: Wir sind – mittels des Ihrer Meinung nach minderwertigen Fußballs – nach Abschluss der Hinrunde plus Spiel gegen die fußballerisch mit Abstand stärkste Mannschaft dieser Saison auf Platz 4. Von diesem Platz träumen gerade Vereine wie Schalke 04, Bayer Leverkusen, Hoffenheim, Bremen oder Hertha BSC. Von Stuttgart oder Hannover möchte ich da gar nicht erst anfangen.
    Ich frage mich gerade, ob ich überhaupt wissen möchte, mit welchen Attributen Sie den Fußball dieser Mannschaften beschreiben, wenn Sie doch denjenigen bereits als minderwertig abtun, der vor 2 Jahren zur Vizemeisterschaft reichte, letztes Jahr die Teilnahme an der Europa League garantierte und dieses Jahr womöglich erneut zur Teilnahme an der Champions League führen wird?!?
    Ich möchte einfach nur auf die Wahrung und Anerkennung der Relationen hinweisen. Die RB Leipzig GmbH operiert mit einem Etat, der unterhalb dem von Schalke 04 liegt, Rangnick hat den kleinsten und gleichzeitig jüngsten Kader aller BuLi-Vereine zur Verfügung – und musste damit in der Hinrunde nicht nur die 3-fach-Belastung halbwegs erfolgreich bewältigen sondern gleichzeitig auch noch den Ausfall seines zentralen Spielmachers irgendwie “auffangen”.
    Das alles zusammengenommen ist für mich persönlich alles andere als minderwertig! Das Einzige, was wirklich schmerzt, das ist das tatsächlich extrem unnötige Ausscheiden aus der Europa League. Aber auch das ist im Wortsinn für mich nicht minderwertig gewesen sondern – wie schon öfters gesagt- einfach nur unnötig.

    1. Nur kurz dazu, dieser Fußball wurde auch “zelebriert” als Forsberg aktiv war. Sollte kreatives Spiel ausscheiden weil ein Akteur nicht verfügbar ist, ist etwas in der Kaderplanung schief gelaufen. Wenn die Verpflichtung eines verletzten Spielers diese Lücke schliessen sollte erst recht. Von Platz 4 lassen sich sehr viele Leute blenden, dieser Tabellenplatz ist günstigen Ergebnissen der Konkurrenz zu verdanken. Real würde man sich momentan erst mit Platz 6 bis 9 beschäftigen müssen. Ich achte die Aufbau Arbeit von Rangnick sehr, sehe mit ihm aber keinerlei Weiterentwicklung zu einem absoluten Spitzenteam. Dazu gehören z.B.: auch erfahrene Spieler die eine Mannschaft mal zum knappen dreckigen Sieg tragen können. Gerade Endphasen sind nicht so das Ding dieses Teams. Insofern sehe ich das vermeintlich tolle Attribut “Jüngstes Team” eher kritisch. Überlesen Sie den Begriff minderwertig in meinen Beiträgen einfach wenn ich den Ping Pong Fußball kritisiere. Andere Bundesliga Teams beurteile ich nicht kann aber trotzdem folgende Behauptung aufstellen, 2 Teams in der BuLi können und wollen Fußball spielen (BVB, Bayern), ein Team versucht es (Hoffenheim), der Rest will weder Fußball spielen noch kann es wenn nötig. Das zeigt auch das Problem der Liga an sich, meins ist es nämlich immer weniger. Darum verfolge ich nur noch ein paar Spiele von Red Bull und tackte nach dem Spieltag eine Zusammenfassung der Partien im Internet ein. Attraktiver Fußball geht deutlich anders.

  9. So, mit ein wenig Abstand kann man ja hier Schreiben.
    Es ist echt zum ko**** das man keine Wiederholungen auf Skygo abrufen kann.

    Darum wieder nur aus Stadionsicht.
    Mit Deiner Analyse liegst Du wieder goldrichtig, ebenso die Lichtblicke und die Einschätzung von Aytekin, der nicht seinen besten Tag hatte.
    Weiß nicht, ob Du den Tweet gesehen hast, aber ich habe mal bei Collinas Erben nachgefragt, was sie dazu meinten:

    https://twitter.com/aus_LE1/status/1087430168728256513

    Also ein wenig “grau” ist doch dabei.

    Auch wenn Werner und Sabitzer einen gebrauchten Tag hatten, was das Zielen auf das Tor angeht, habe ich aber 2 Szenen vor Augen, die mich beeindruckt haben. Beide haben 2x im höchsten Tempo hinten gegen Sancho und Paco den Ball geklärt. War schon spektakulär.

    Was ich nicht verstanden habe, war diesmal das In Field Coaching von RR. Bei Führung oder Unentschieden macht er dies perfekt, aber bei Rückstand ist noch viel Luft nach oben .Das fing an als der BVB Pep-like in den ersten 30 Minuten gespielt hat, geht weiter in der 2. Hz ohne taktische Änderungen bis hin zu den viel zu späten Auswechslungen. (Warum auch nur 2x???)

    Sprich, man hat ja den guten Quervergleich zum allerersten Spiel gegen den BVB als Hasenhüttl Mitte der 2. Halbzeit nach und nach Forsberg, Keita und Burke einwechselte und so der Sieg gelang. Warum hat Ralf Rangnick diesmal so lange gewartet? Stürmer für 10 oder 5 Minuten zubringen ist idR suboptimal, weil sie erst Rythmus benötigen. Also muss ich doch als Trainer in Minute 60-70 erstmalig reagieren und bringe Cunha oder Jika. Auch um dem Team einZeichen zu setzen. Für wen auch immer. Auch wäre Adams 1:1 zu Laimer eine gute Alternative, einfach um Favre vor Problemen zu stellen.

    Rangnick ist, keine Frage ein guter taktischer Trainer, aber bei solchen Situationen wäre mir Hassenhüttl bzw Nagelsmann lieber auf der Bank.

    Und, BVB hat das Spiel nicht gewonnen, sondern RBL verloren, um 5 Euro in das Schweidl zu werfen.

    Ach ja, bist Du Dir sicher, das Poulsen gelb bekam? Im Stadion war YP schon von Aytekin weg und er zeigte sie mMn eher Kampl wegen Meckern.

    1. @ausLE:
      Boah, die Szene hatte ich so gar nicht wirklich gut erkennen können. Daher erst einmal ganz dickes Dankeschön für den Link zum Video!
      Ich habe den Zeitlupe-Teil vom Video bei Twitter gerade mit schnellen Klicks nacheinander “traktiert”. Dabei fallen dann folgende Dinge auf:
      1. Bürki spielt den Ball mit seinem linken Oberschenkel, den Werner an Bürki vorbeilegen oder auch direkt aufs Tor schießen will. Damit ist diese Szene – “versuchte Vorbeilage an Bürki” bzw. “versuchter Torschuss” – in sich abgeschlossen, Bürki hat erfolgreich geblockt.
      2. Kurz nach dem Ballkontakt Bürkis – Szene 1 – fällt Werner – ob durch Kontakt oder durch Ausrutschen, das lässt sich mit dem Bildmaterial nicht 100-%-ig aufklären.
      3. Zuletzt prallt der von Bürki gespielte Ball an Werners linken Ellenbogen, dann an Bürkis Kopf und fällt dann Yussuf Poulsen vor die Füße.
      Das Problem an dem ganzen Szenario ist die Position vom Schiri – Aytekin ist an der Mittellinie und damit viel zu weit weg, um diese enge Situation überhaupt irgendwie bewerten zu können. Umso mehr MUSS hier eigentlich der VAR das Szenario aus möglichst vielen Blickwinkeln bewerten – insbesondere eine Sicht von der Seite wäre enorm hilfreich für eine korrekte Bewertung. Dann nämlich würde klar werden, ob es in dem von mir beschriebenen Punkt 2 – und das allein ist der entscheidende – Kontakt gab oder nicht. Denn bei Kontakt wäre es Foul und Rot wegen Notbremse für Bürki gewesen, ansonsten gar nichts.
      Mit dem vorliegenden Material ist das jedenfalls maximal 50:50, eher noch “hingefallen wegen Ausrutschens oder dergleichen” – in dem Sinne also “gar nichts”. Aber das lässt sich eben nicht abschließend mit den Bildern dieser einen Kamera beurteilen.

  10. @Grinch1969:
    Die Weiterentwicklung zur absoluten Spitzenmannschaft mit erfahrenen Spielern vollzieht sich. Allerdings ist das ein Prozess, der mit der sukzessiven Steigerung der Einnahmen einhergehen muss – Stichwort “gutes Wirtschaften”!
    Aktuell müssen die Herren Mintzlaff und Rangnick im Hinblick auf die Kaderplanung schlicht und ergreifend mit berücksichtigen, dass die Anschubfinanzierung an Red Bull zurückgezahlt werden muss – dafür ist zum Beispiel auch ein beträchtlicher Teil der Ablösesumme Naby Keitas verwendet worden und stand deshalb nicht zur Verfügung für die Investition in – wie Sie es nennen – “erfahrene Spieler, die eine Mannschaft auch mal zum knappen dreckigen Sieg tragen können.”
    Und noch etwas zum Thema “Kaderplanung”: Haidara wurde verpflichtet, lange BEVOR er sich das Kreuzband gerissen hatte! Nur wurde zum einen über die Verpflichtung Stillschweigen vereinbart, damit alle Beteiligten in Ruhe weiterarbeiten können, und zum anderen wurde als Transferzeitpunkt die Winterpause abgestimmt. Dass sich Haidara in der Schlussphase der Hinrunde dann das Kreuzband in Österreich gerissen hat, dafür kann Rangnick nichts und demzufolge können Sie ihm an dieser Stelle – dem Transfer von Haidara – auch nicht “schiefgelaufene Kaderplanung” vorwerfen! Das ist einfach nur Pech!
    Aber zurück zu den Finanzen und der damit in Zusammenhang stehenden RB-Philosophie, was die Spieler anbelangt – Letzteres ergibt sich nämlich aus Ersterem:
    Solange Schulden getilgt werden müssen, solange wird es einen “Star-Kader” nicht geben (können)! Sondern mindestens solange wird die RBL-Philosophie lauten, junge und “entwicklungsfähige” Spieler zu verpflichten und diese zu verbessern – um die entweder langfristig zu überschaubaren Konditionen an sich zu binden, weil die Spieler das selber wollen wie das zum Beispiel ein Yussuf Poulsen extrem vorbildlich tut, oder um die verbesserten Spieler dann eben mit einem deutlichen finanziellen Gewinn weiterzuverkaufen wie im Fall Naby Keita geschehen. Das ist aktuell die “Politik” von RB Leipzig – und wird es mindestens so lange bleiben (müssen) bis die Schulden getilgt sind. Zur Tilgung der Schulden wäre Platz 4 – und damit einhergehend die Champions-League-Gruppenphase – natürlich ideal. Dann wäre die Anschubfinanzierung ein ganz großes Stück weiter getilgt. Nur ist das Wunschdenken. Aber wenn wir schon beim Wunschdenken sind: Es wäre natürlich spätestens übernächstes Jahr sehr wohl möglich, auf den von Ihnen geforderten Spitzenteam-Modus umzustellen, falls auch die nächsten Saison wieder auf einem CL-Platz enden würde. Wie gesagt: Wunschdenken, das jeglicher Realität entbehrt.
    Genauso wie es Wunschdenken ist, dass man ein oder zwei “gestandene” Spieler verpflichtet, die dann dafür sorgen, dass enge Spiele gewonnen werden. Solche Spieler würden direkt Gehälter fordern, die (vermutlich weit) über denen der “altgedienten” Spieler wie zum Beispiel Yussuf Poulsen liegen – und das würde Unruhe in die Mannschaft bringen. Unruhe, die man dann nur mit einer Anhebung aller Gehälter beilegen könnte – also der Sprengung des Gehaltsgefüges. Genau das ist aber ein ganz gewichtiger Grund dafür, dass genau diese Transferpolitik bisher (richtigerweise) nicht verfolgt wird und – rein aus finanziellen Gesichtspunkten heraus – auch gar nicht verfolgt werden kann.
    Und zum Schluss:
    In persona Kevin Kampl ist man von dieser Politik sogar schon ziemlich ordentlich abgewichen – und hat mit ihm sehr wohl einen Spieler verpflichtet, der rein vom Alter her gar nicht mehr ins Profil “jung und entwicklungsfähig” passt. Vielmehr ist Kevin Kampl ein erfahrener Spieler, der die Mannschaft lenken kann – und das auch sehr gut tut.
    Nichtsdestoweniger gebe ich Ihnen völlig recht, dass noch viel Luft nach oben ist. Es wäre aber auch frappierend, wenn das nicht so wäre – nach nicht einmal 3 Jahren Zugehörigkeit zur Fußball-Bundesliga.

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