Schlagwort-Archive: New York Red Bulls

Synergieeffekte

Genau zehn Jahre war es gestern her, dass Red Bull mit der Gründung von RB Leipzig bzw. der Gründungsversammlung des e.V. seinen Fuß in den deutschen Fußball setzte. Vier Jahre vorher, also im Jahr 2005 hatte der Konzern schon den Klub in Salzburg übernommen. Ein Jahr nach Salzburg und drei Jahre vor Leipzig wurde der Klub in New York dem Fußball bei Red Bull hinzugefügt.

2008 nahm dann Red Bull Brasil den Spielbetrieb auf, der einzige Klub aus dem Hause Red Bull, der in der Ligenpyramide ganz unten anfing, weil eine Übernahme eines alteingesessenen Klubs an Bedenken hinsichtlich zu viel Wirbels und Gegenwinds scheiterte. Im selben Jahr gründete Red Bull auch eine Akademie in Ghana, die man allerdings 2014 wieder aufgab. Neben Erfolglosigkeit waren damals fehlende lokale Verankerung bzw. Verständnis für lokal-kulturelle Gegebenheiten der Grund.

“Es kann ja nicht sein, dass wir seit Jahren viel Geld in die Akademien in Ghana und Brasilien stecken, und keiner dieser Spieler gehört in Salzburg zum Kader”, hatte Ralf Rangnick 2013, also kurz vor Schließung des Stadorts in Ghana, in Bezug auf die Vernetzung der einzelnen Red-Bull-Standorte noch aus Sicht des auch Salzburger Sportdirektors erklärt [broken Link].

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Formalisierung des Nahliegenden

Mal zur Abwechslung wieder ein wenig in Satzungskram geblättert. Diesmal in dem der RB Leipzig GmbH und nicht in der des e.V. Keine ganz spannende Geschichte. Interessant daran vielleicht vor allem, wie dort mit 50+1 umgegangen wird bzw. mit einer Zukunft, in der diese Regel nicht mehr gelten könnte.

Die Satzung der RB Leipzig GmbH ist quasi die Grundlage dessen, auf welcher Basis Red Bull und RB Leipzig in der ausgelagerten Kapitalgesellschaft, die den RB-Profifußball betreitbt, zusammenarbeiten. Red Bull ist der Gesellschafter, der 99% der Anteile hält, also 2,475 Millionen Euro der insgesamt 2,5 Millionen Euro Stammkapital eingezahlt hat. RB Leipzig ist mit 25.000 Euro beteiligt und hält entsprechend nur ein Prozent der Anteile. Die GmbH ist also de facto eine Red-Bull-Gesellschaft.

Aufgrund der DFB- bzw. DFL-Regularien, dass der e.V. immer die Mehrheit an einer ausgelagerten Gesellschaft (z.B. einer GmbH), in der der Profispielbetrieb organisiert ist, zu halten hat, ist die Satzung der RB Leipzig GmbH auch durch einen entsprechenden Passus ergänzt. Heißt es zuerst noch, dass nach Geschäftsanteilen abgestimmt und je 100.000 Geschäftsanteil eine Stimme gewährt wird (Red Bull also 24,75 der 25 Stimmen hätte), wird später präzisiert, dass dem RB Leipzig e.V. 50% der Stimmen plus 1 gewährt wird, solange der eigentragene Verein mindestens einen Geschäftsanteil hält.

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Red Bull via England in die Champions League?

Red Bull want a team to take into the Champions League. It is the only market they have not reached yet. Ideally this would be in the London area, but both Everton and Liverpool interest them too because it would not take much to get them to that level.

Diese drei Sätze und ein Artikel drumherum waren mal wieder der Startpunkt für ein wenig Rauschen im deutschen Online-Medienwalde. Der in Sachen Seriösität nicht gerade auf oberstem Level gehandelte Mirror als Online-Ableger des Daily Mirror hatte das Zitat abgedruckt.

Ein sogenannter “Insider”, dessen Insiderfähigkeiten oder tiefere Rolle in der ganzen Geschichte völlig unklar ist (was meist ein Zeichen ist, dass die berichtende Zeitung mit dieser schwammigen Formulierung die möglicherweise geringe Glaubhaftigkeit des Zitierten verschleiern will), hatte den Boulevardjournalisten die Vorlage gegeben, dass Red Bull in Fußball-Europa nach Österreich und Deutschland auch England beglücken will und nun ein Team, möglichst aus London, aber vielleicht auch Everton oder Liverpool, auf jeden Fall aber aus der Premier League zu dem seinen machen will.

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Tuchel und Mateschitz ergeben zusammen noch keine sinnige Story

Ein Nebensatz in einem Sky-Beitrag [broken Link] macht noch keine Story. Könnte man meinen. Aber wenn der Name des Bundesligatrainers Thomas Tuchel im Zusammenhang mit Red Bull und Dietrich Mateschitz genannt wird, ist das per se anders und die Internetkopiermaschine schnell angeschmissen. Im Original geht die Story so:

Neben Schalke-Sportvorstand Horst Heldt soll sich Tuchel auch mit Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz getroffen haben, um eine mögliche Zusammenarbeit zu besprechen. Der 39jährige lehnt aber lukrative Angebote ab, will nicht bei New York oder Leipzig arbeiten.

Nun ist schon der Gestus dieses Beitrag insgesamt schon gewöhnungsbedürftig (Heidel will Tuchel auf keinen Fall vor 2015 aus dem Vertrag entlassen. Tuchel bekennt sich vehement bis 2015 zu Mainz. Wir machen trotzdem mal einen Beitrag und stellen das in Frage.). Die Red-Bull-Geschichte scheint aber in besonderem Maße völlig unmotiviert und lückenfüllend eingebaut.

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Noch lange kein Rückrundenstart

Während die Bundesliga heute schon wieder ihren Spielbetrieb aufnimmt, dauert es für RB Leipzig noch reichlich drei Wochen bis zum Punktspielstart. Nur noch elf Tage dauert es hingegen bis das Transferfenster für diese Saison wieder schließt. Nachdem sich Red Bull Salzburg einen Stürmer aus Barcelona geangelt [broken Link] hat, scheint der Weg für Roman Wallner nach Leipzig frei. Laut Salzburg-Coach Moniz will Peter Pacult den Stürmer zu RB Leipzig locken. In Salzburg würde man ihn ziehen lassen. Nur was Roman Wallner selbst will, weiß man (zumindest offiziell) nicht. Allgemein scheint man aber davon auszugehen, dass es nun schnell gehen wird mit dem Wechsel.

Währenddessen weiß die heutige LVZ, dass in Bezug auf die beiden Probe-Rechtsverteidiger bei RB Leipzig Andreas Dober und Nejc Skubic noch keine Entscheidung gefallen ist, beide aber auch nicht mehr mittrainieren. Und kaum sind die beiden wieder weg, stehe mit Christoph Kröpfl auch schon der nächste Testspieler bereit. Seines Zeichens offenbar 21 Jahre alt und U21-Nationalspieler Österreichs (gewesen), zuletzt beim SV Kapfenberg unter Vertrag (dort aber praktisch aus disziplinarischen Gründen rausgeflogen) und im rechten Mittelfeld unterwegs. Rechtes Mittelfeld? Die Position auf der Timo Röttger, Maximilian Watzka, Sebastian Heidinger und Carsten Kammlott spielen können? So richtig schlüssig bin ich mir nicht, was sich hinter der Personalie Kröpfl für eine Idee verbirgt.

Unterdessen wird auch wieder einmal Michael Ballacks Zukunft transfermarktgerecht diskutiert und mein Lieblingstransferwunschgerücht Ballack von der Sport BILD in Zusammenhang mit den New York Red Bulls gebracht (für den Sommer). Womit er schon einen Schritt näher dran wäre an RB Leipzig als er es bisher war (auch wenn es immer noch nicht sehr nah sein dürfte). Mein Wunsch ist natürlich (mit hoher Wahrscheinlichkeit) ziemlich unrealistischer Quatsch, aber die Vorstellung einer (hoffentlich) Drittliga-RB-Mannschaft, deren zentrales Gesicht der ehemalige Capitano ist, lässt selbst bei mir sämtliche Rationalitätssicherungen durchbrennen.

Und um dem ganzen hier noch einen Anstrich von Fußballseriösität jenseits des anhimmelnden Fantums zu geben, weise ich auch gerne auf das überflüssige Wissen hin, dass der in Sachsen aufgewachsene Michael Ballack bei vier von fünf Teilnahmen an großen Turnieren (EM und WM) ins Allstar-Team gewählt wurde. Man vergisst das ja gerne, dass Ballack ein paar Jahre lang in Deutschland so ziemlich alle und jeden fußballerisch überragt hat und sein Image als Unvollendeter viel eher etwas über die jeweiligen Umstände (verpasstes WM-Finale bei Kahn-Patzer, Terry-Elfmeter-Ausrutscher beim Finale der Champions League) aussagt, als über ihn selbst und seine sportlichen Leistungen.

Einkommensfragen

Dietmar Beiersdorfer, Head of Global Soccer Red Bull gibt mal wieder ein Interview, inzwischen ein durchaus nicht seltenes Phänomen:

Timo Rost sagte: “Keiner, der aus dem Profibereich kommt, muss hier Einbußen hinnehmen.” (…)
Ich glaube Timo wollte damit sagen, dass wir schon von Beginn an versucht haben, unseren Club professionell aufzustellen und ihn mit dem Ziel zu entwickeln, in den Profifußball zu gelangen. (Dietmar Beiersdorfer bei sportal.de (broken Link) am 01.02.2011) Einkommensfragen weiterlesen