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Bilanz: RB Leipzig in der Saison 2014/2015

Wenn man sich nach der Vorrunde fragt, was für die Zeit nach der Winterpause für RB Leipzig noch drinliegt, dann geht man eigentlich angesichts des Tabellenplatzes und der ausgeglichenen Konkurrenz an der Spitze nicht als Aufstiegsfavorit in die nur noch 15 Restspiele der Saison. Da man aktuell aber auf dem Transfermarkt noch mal ordentlich ein paar Millionen in die Offensivabteilung des Teams investiert bzw. investieren will, wird man allerdings (zurecht) nicht umhinkommen, dass man die Favoritenrolle für das Feld hinter Spitzenreiter Ingolstadt zugeschoben bekommt. Das kommt zwar genaugenommen in der Entwicklung des Teams etwas früh, lässt sich aber nicht vermeiden, wenn man wie ein besserer Erstligist in die Mannschaft investiert. Wie man in der Rückrunde mit diesem impliziten Aufstiegsdruck umgeht, bleibt abzuwarten. (Zwischenbilanz: RB Leipzig in der Saison 2014/2015)

Wenn man nur bei den Zahlen bleibt, dann war das sportliche Auftreten von RB Leipzig in der Saison 2014/2015 nach der Winterpause überschaubar erfolgreich. Vier Punkte Rückstand auf Platz 2 bzw. 3 standen nach 19 Spielen zu Buche. Am Ende der Saison stehen dort neun bzw. acht Punkte Rückstand.

Angesichts von irgendwas um die 10 Millionen, die man in der Winterpause in den Offensivbereich investierte und dafür auch nur 17 Tore in 15 Spielen zurückbekam (zuvor 22 in 19 Spielen) kommt man nicht umhin, dies als Misserfolg zu betrachten. Oder wahlweise als Beleg für die These, dass die Favoritenrolle in der zweiten Liga für den Entwicklungsstand des Teams noch viel zu früh kam. Denn es braucht mehr, als im Winter mal eben zwei, drei Spieler zu verpflichten, die anderswo mal Tore geschossen haben, um den Schritt hin zu einem aufstiegsfähigen Topteam zu machen.

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Was von Spieltag 33 bleibt

Der Kreis der Mannschaften, für die es in der zweiten Liga noch um etwas geht, wird zwar kleiner, aber immer noch ist die Hälfte der Liga in Aufstiegs- oder Abstiegsfragen involviert. Am 33. Spieltag haben sich nur zwei Mannschaften aus dem Kampf um wichtige Plätze verabschiedet. Ganz oben hat sich der FC Ingolstadt die absolut verdiente Meisterschaft gesichert. Und ganz unten kommt der VfR Aalen nicht mehr vom letzten Platz weg.

Zumindest nicht, wenn man nicht doch noch Erfolg hat, gegen den Zweipunkteabzug wegen Lizenzverstößen vor DFB- oder ordentlichen Gerichtsinstanzen vorzugehen. Wobei es sein kann, dass sie nach dem letzten Spieltag selbst mit zwei zurückgewonnenen Punkten nicht mehr von einem Abstiegsplatz wegkommen würden. Ganz im Gegenteil droht nun sogar der Komplettabsturz, denn Aalens Präsident Berndt-Ulrich Scholz sah gestern im Kicker noch nicht, dass man die finanziellen Bedingungen, die die dritte Liga mit sich bringt, erfüllen kann. Von der zweiten Liga in die Regionalliga. Davon würde sich der Verein wohl auf Jahre nicht erholen. Zumindest nicht in einer Form, die sie zurück in eine DFL-Liga bringen würde.

Vor dem Absturz zumindest in die dritte Liga steht auch der FSV Frankfurt, der nach sieben niederlagenlosen Spielen nach der Winterpause schon gerettet schien, weil man nach 26 Spieltagen 12 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hatte. Auf dem steht der Club nun nach 33 Spielen und sechs Punkten aus den letzten 11 Partien selber. Woraufhin beim Verein offenbar die völlige Panik einsetzte. Nicht nur, dass man Benno Möhlmann nach seinem 501. Zweitligaspiel entließ, nein auch vom Sportdirektor Uwe Stöver trennte man sich. Einen Spieltag vor dem Ende der Saison. Mitten in den laufenden Kaderplanungen. Aus strategischer Sicht das schlimmste aller Szenarien.

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2.Bundesliga: FC Ingolstadt vs. RB Leipzig 2:1

Es hätte ein großes Aufstiegsendspiel für RB Leipzig werden können, wenn man im Verlauf der Saison nicht durch schlechte Spiele unnötig Punkte weggeschmissen hätte. So wurde es dann zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte nur ein letztes Auswärtsspiel der Saison, bei dem man dem Gegner beim Aufsteigen zugucken durfte. Als Glückwunschpräsent hatte RB Leipzig eine indiskutable zweite Halbzeit mitgebracht, mit der man den Gastgebern auch noch den Gefallen tat, mit einem Sieg aufzusteigen (den sie aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz gar nicht mehr gebraucht hätten) und gleichzeitig Meister zu werden.

Dabei ging es für die Gäste mehr als gut los. Denn schon nach vier Minuten ging RB Leipzig in Führung. Damari hatte im Mittelfeld einen Ball gesichert und Poulsen auf der linken Seite bedient. Der Stürmer nutzte diesen Raum, um sich im Zusammenspiel mit Forsberg bis zur Grundlinie durchzusetzen und von dort Dominik Kaiser zu bedienen, der das Leder frei vor dem leeren Kasten stehend in die Maschen beförderte. Ein früher Stimmungskiller, der den Gästen eigentlich hätte in die Karten spielen müssen.

Tat es auch eine halbe Stunde lang, in denen die RasenBallsportler dem Pressing der Gastgeber gut aus dem Weg gingen und selbst einige hohe Ballgewinne hatten, aus denen sich potenziell gefährliche Angriffssituationen ergaben. Da man diese aber nicht gut ausspielte und entsprechend der letzte Zug zum gegnerischen Tor fehlte, blieb der Aufwand, den man vor allem im Mittelfeld, in dem Demme und Khedira (stand nach längerer Verletzung erstmals wieder in der Startelf und machte seine Sache gut) zusammen mit Kaiser gut die Räume dicht machten, betrieb, brotlos.

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Versuch des Party Poopings III

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim FC Ingolstadt (17.05.2015, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Achim Beierlorzer und Emil Forsberg.]

Vorletzter Spieltag in der zweiten Liga. Das letzte Auswärtsspiel der Saison. Für RB Leipzig ein fast schon traditionsbildendes Spiel. Was nicht am Gegner liegt, sondern daran, dass man in der bisherigen Vereinsgeschichte entweder selbst aufgestiegen ist oder im letzten Auswärtsspiel dem Gegner beim Aufsteigen zuguckte, ohne selbst Aufstiegschancen zu haben.

2011 fuhr man in der Regionalliga als abgeschlagener Fünfter am vorletzten Spieltag zum Chemnitzer FC, die in einer ähnlichen Situation wie Ingolstadt im Fernduell mit Wolfsburgs U23 (zu denen man am letzten Spieltag fuhr) noch drei Punkte brauchten, um rechnerisch alles klar zu machen. Am Ende gewannen die Gastgeber mit 1:0.

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Was von Spieltag 32 bleibt

Darmstadt, Darmstadt und immer wieder Darmstadt. Man kann von dem Verein fußballerisch und bezüglich dem, was da so manchmal idelogisch aus den Vereinsspitzen tröpfelt, halten was man will (und wer hier oft mitliest weiß, dass ich meinen Frieden damit noch lange nicht gemacht habe), aber es bleibt nichts anderes als vor dem Erfolg des Teams ganz tief den Hut zu ziehen. Auch nach dem 32. Spieltag der 2.Bundesliga wieder, nach dem die Hessen als großer Gewinner im Aufstiegskampf dastehen.

Es ist simpel, was man in Darmstadt macht. Viele Spieler immer hinter dem Ball aggressiv oder auch mal tief verteidigend. Im Spiel mit dem Ball fast ausschließlich den langen Ball und Standards suchend. Aus dem Spiel gegen den Ball auch immer wieder die schnellen Außenbahnen mitnehmend. Nichts verrücktes, aber in seiner Perfektion und Fokussierung auf Physis so schwer zu besiegen. Wie auch viele ambitionierte Zweitligateams lernen mussten.

Noch beeindruckender aber fast, wie man jetzt seit über einem Jahr gerade in wichtigen Spielen immer wieder die Nerven und den Kopf oben behält und Siege einfährt. Schon letztes Jahr in der dritten Liga, als man RB Leipzig lange einen ordentlichen Kampf um Platz 2 bot. Nicht zu vergessen natürlich die Relegation gegen Bielefeld, als man schon fast mausetot war und trotzdem als großer Sieger zurückkam.

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32.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Wenn etwas als großer Erfolgsfaktor gesehen wird, dann ist es ja meist das Team. Erst wenn ein solches gewachsen sei, könne man wirklich Erfolge feiern, so die daraus resultierende These. Es sei denn, man kann mit dem klugen Einsatz von viel Geld die individuellen Qualitäten so stärken, dass sie über dem Team stehen.

Sieht man sich mal die aktuellen Zweitligateams an und wie lange sie wirklich Zeit hatten zusammenzuwachsen, dann fällt auf, dass Darmstadt so etwas wie die Antithese dazu ist, dass etwas Zeit brauche, um zu wachsen. Denn in Darmstadt spielen die 11 meisteingesetzten Spieler im Schnitt gerade mal seit reichlich eineinhalb Jahren zusammen. Bemerkenswert auch, dass zehn der elf Stammspieler erst unter Trainer Dirk Schuster in den Verein kamen. Und der elfte (Hanno Behrens), also der einzige, der schon länger da ist (nämlich seit drei Jahren), wird den Verein im Sommer verlassen.

Darmstadt ist ergo komplett Schuster-Club. Der Trainer hat den Verein binnen kürzester Zeit mit seinen Spielern und nach seinem Gusto besetzt. Alterstechnisch irgendwo im oberen Drittel der Liga hat man einige Erfahrung an Bord und Typen, die perfekt zusammenpassen, sich extrem schnell zu einem Team zusammenfanden und den von Schuster als zielführend angesehenen Fußball spielen. Heißt auch, dass die Daten gegen die These sprechen, dass der Erfolg des Vereins auf lang angelegter, strategischer Arbeit beruht. Die Daten legen vielmehr nahe, dass der Erfolg und Aufstieg des Vereins identisch ist mit der Personalie Dirk Schuster, der alle Erfolgspuzzlestücke selbst implementierte.

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Was von Spieltag 31 bleibt

Nur noch drei Spieltage sind in der zweiten Liga zu absolvieren. Das Tabellenbild ist relativ klar, auch wenn es mit Union und der schlechtesten Mannschaft des Jahres 2015 Düsseldorf erst zwei Teams gibt, für die es auch rechnerisch (abgesehen von Fernsehgeldern) in der Endtabelle um nichts mehr geht.

Der vielleicht größte Verlierer des 31.Spieltags ist der 1.FC Kaiserslautern, der angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz den Aufstieg mit einem Sieg in Darmstadt praktisch schon hätte perfekt  machen können. Nach dem 3:1 für die Lilien ist davon nicht mehr die Rede, sondern wieder ein hübscher Vierkampf unter Beteiligung von Kaiserslautern, Darmstadt, Karlsruhe und Braunschweig um die Plätze 2 und 3 entbrannt.

Nervend am Spiel von Darmstadt gegen Kaiserslautern, dass wie schon so oft in dieser Saison auf verschiedensten Plätzen der Schiedsrichter für seinen Pfiff zum Darmstädter Elfmeter zum 1:1, mit dem die Wende im Spiel eingeleitet wurde, zum Sündenbock gemacht wurde. Coach Kosta Runjaic nannte ihn sogar den “13.Mann” der Gastgeber.

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31.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

30 Spiele sind gespielt. Kadertechnisch sind bei allen Teams praktisch alle Karten schon mal ausgespielt und getestet worden. Bei den einen war der Test umfangreicher, bei den anderen weniger umfangreich. In der Vergangenheit konnte man am Rande der RasenBallsport-Spielzeiten thesenhaft festhalten, dass jene Mannschaften am Ende oben stehen würden, die mit einem relativ kleinen, eingespielten Kader agieren. Halle und Chemnitz schnappten RB Leipzig auf diese Art zweimal hintereinander den Aufstieg in die dritte Liga weg.

Nimmt man das Bespiel Ingolstadt, dann scheint sich die These auch in dieser Saison wieder zu bestätigen. Gerade mal 19 verschiedene Spieler standen bei den Bayern bisher in der Startelf, so wenig wie bei keinem anderen Zweitligateam. 75 Minuten standen die 11 meisteingesetzten Spieler im Schnitt auf dem Platz. Was mehr als 20 Minuten mehr sind als beim FC St. Pauli. Durchaus naheliegend, daraus zu schließen, dass sich durch die massive gemeinsame Einsatzzeit auch ein fest eingespieltes Team herausgebildet hat. Nicht ganz unwichtig für das aggressive Spiel, das man in Ingolstadt ja auch schätzt.

Erstaunlich aber, dass in Ingolstadt gerade mal neun Spieler an mindestens zwei Toren beteiligt waren (nur zwei Teams haben noch weniger entsprechende Scorer). Was bedeutet, dass die Verantwortung im Team nicht nur in Sachen Einsatzzeit auf relativ wenigen Spielern lastet, sondern von diesen auch nur ein kleiner Teil die Offensive essenziell mitprägen kann.

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Was von Spieltag 30 bleibt

Spieltag 30 der zweiten Liga wird natürlich immer mit dem verrückten Siegtreffer von Keeper Fabio Coltorti für RB Leipzig im Spiel gegen Darmstadt in Verbindung stehen. Auch wenn er noch keinerlei entscheidenden Charakter im Hinblick auf die Abschlusstabelle hatte.

Verlierer an der Tabellenspitze ist wegen der Niederlage der SV Darmstadt, da alle direkten Konkurrenten (wenn man mal den überlegenen Spitzenreiter Ingolstadt außen vor lässt) gewannen. Mal sehen, ob die Art und Weise der Niederlage in Leipzig mit dem Gegentreffer in der 93. Minute Wirkung bei den Hessen hinterlässt.

Generell ist schwerlich auszumachen, auf wessen Seite nun eigentlich das Momentum liegt im Aufstiegskampf. Kaiserslautern als bestes Rückrundenteam und bestes Team 2015 wäre da sicherlich noch am ehesten zu nennen, auch wenn die Abstände zu den restlichen Teams nicht allzu groß sind.

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Aufstiegsfragen

In den letzten Wochen ging es rund um RB Leipzig in der Öffentlichkeit immer lustig hin und her. Eine Niederlage war gleichbedeutend mit dem Ende aller Aufstiegsmöglichkeiten, bei einem Sieg, selbst bei einem noch so glücklichen, ging es im Raketenstart Richtung Bundesliga.

Vor zwei Wochen hieß es hier im Blog nach dem Sieg gegen Nürnberg, dass man sich gern nach den Spielen gegen Kaiserslautern und Darmstadt, also gegen engere Aufstiegskandidaten unterhalten könne, wie es denn für RB Leipzig für den Rest der Saison aussieht. Nach vier Punkten aus den letzten zwei Spiele ist also jetzt der Zeitpunkt gekommen.

Vorneweg sollte man als Fakt erstmal festhalten, dass man nach 30 Spieltagen den gleichen Rückstand auf Platz 3 hat wie nach 20 Spieltagen als Achim Beierlorzer von Alexander Zorniger übernahm und Platz 3 weiterhin an den Karlsruher SC geht. Sprich, die Ausgangsposition hat sich in den letzten 10 Spielen weder verändert noch verbessert.

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