Schlagwort-Archive: Davie Selke

Ein bisschen mehr Darmstadt wagen

Sinngemäß hatte Ralf Rangnick in der Pressekonferenz vor dem Spiel bei 1860 München von seinen Spielern gefordert, dass man bei Fouls nicht versuchen solle, auf den Beinen zu bleiben, sondern fallen müsse, um auch den entsprechenden Pfiff zu kriegen. Was irgendwie nach einer unfairen Anweisung klingt, ist eher das konsequente Eingehen auf so etwas wie die moderne Fußballlogik und Schiedsrichterlinie.

Man nehme prototypisch eine Szene aus dem Freiburg-Spiel, als Davie Selke im Strafraum bei einer Flanke (es möge auch ein Standard gewesen sein) von hinten von seinem Gegenspieler mit einem Arm deutlich umklammert und festgehalten wird. An den Ball, der durchaus in Selkes Richtung unterwegs war, konnte der Angreifer deshalb nicht entscheidend herankommen.

Einen (Elfmeter-)Pfiff gab es in dieser Situation nicht. Natürlich nicht möchte man hinzufügen, auch wenn die Aktion irgendwo im Mittelfeld wohl durchaus in einigen Fällen gepfiffen worden wäre. Denn für ein Foul fehlte ja das Hinfallen. Angesicht des sichtbar und eher fest denn locker um den Gegner geschlungenen Arms wäre ein Elfmeterpfiff schon sehr viel wahrscheinlicher gewesen, wenn Selke dem Druck des Arms folgend nach hinten umgefallen wäre.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. SC Freiburg 1:1

Das Aufeinandertreffen der vor der Saison als Topfavoriten auf den Aufstieg auserkorenen Teams aus Leipzig und Freiburg im Montagsspiel am Donnerstagabend. Mit Spannung erwartet, hielt die Partie über weite Strecken, was sie versprach und endete mit einem aufgrund des Verhältnisses klarer Chancen durchaus gerechten 1:1, bei dem beide Teams ihre Klasse zeigen konnten.

Ins Spiel gegangen waren beide Mannschaften trotz englischer Woche mit derselben Formation wie am letzten Spieltag. Unter der Woche hatten beide Trainer diesbezüglich noch rumgedruckst und auf mögliche Änderungen verwiesen. Am Ende entschieden sie sich dafür, die zuletzt funktionierenden Gebilde nicht zu verändern.

Die ersten fünf Minuten gingen zwischen beiden Teams als Abtasten durch. Wobei die Hausherren aus irgendeinem Grund mit einer guten Portion Nervosität in die Partie gingen. Stellvertretend dafür eine Szene von Stefan Ilsanker, der an der rechten Seitenauslinie zweimal den Ball bei Rettungsaktionen nicht richtig traf und schließlich ein Foulspiel an der Eckfahne begehen musste, um die Situation zu bereinigen. Auch Fabio Coltorti mit einem gewagten Pass im Spielaufbau kurz danach, den die Freiburger Dominik Kaiser abjagten, passte dazu.

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6.Spieltag – 2.Liga 2015/2016

Das Ende der Transferperiode. Auch in der zweiten Liga eine relativ aufgeregte Zeit, in der noch mal Spieler weggeschickt oder geholt werden. Wobei für die zweite Liga da auch noch mal die Schnäppchenjäger-Mentalität entscheidend ist und man in den letzten Tagen der Transferperiode noch mal hofft, ein gutes Leihgeschäft mit einem Bundesliga-Talent zu machen oder wenig Ablöse für einen Spieler zu zahlen, der anderswo nach den ersten Pflichtspielen unzufrieden ist.

160 neue Spieler stehen insgesamt in den Kadern der 18 Zweitligisten. Wenn man mal nur Spieler nimmt, die von außerhalb des eigenen Vereins kamen (also nicht aus der eigenen Jugend) und in der vergangenen Rückrunde irgendwo anders spielten (Leihspieler, die zurückkehrten, gelten also auch als neue Spieler). Fast neun externe Spieler hat also jedes Team im Schnitt zu integrieren. Der FSV Frankfurt mit 14 die meisten. St. Pauli und 1860 München mit je 5 die wenigsten.

Kurz vor Schließen des Transferfensters am panischsten waren der SC Paderborn und der FC St. Pauli. Paderborn holte in der zweiten Augusthälfte insgesamt noch vier neue Spieler, alle mit Stammplatzpotenzial. St. Pauli holte auch vier und davon sogar drei in den letzten drei Tagen der Transferperiode.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2015/2016 – Update 3

Schon seit einer Woche ist die Transferliste nun geschlossen und damit der Kader von RB Leipzig komplett (wenn man nicht irgendwann noch in Panik einen vertraglosen Spieler verpflichtet). Trotz der Tatsache, dass bis auf Joshua Kimmich keiner der letztjährigen Stammspieler den Verein verlassen hat, liegt eine bewegte Transferperiode hinter dem Verein.

Insgesamt zehn neue Spieler stehen im Profikader. Irgendwas zwischen sieben und acht davon mit einer relativ klaren Idee und auch realistischen Chance, nicht nur für die Bank verpflichtet worden zu sein. Der Kader hat also in der Qualität deutlich hinzugewonnen, wenn fast ausschließlich Spieler verpflichtet wurden, die sofort Stammelfchancen haben. Bedeutet aber auch, dass hier gerade ein erheblicher Umbruch in den gewachsenen, sportlichen Hierarchien des Teams stattfindet.

Zehn Neuzugängen stehen elf Abgänge entgegen, wenn man nur die Spieler zählt, die in der Rückrunde der vergangenen Saison in Leipzig gespielt haben. Dazu kommen noch mal acht Spieler, die verliehen waren und nach ihrer vertragsgemäßen Rückkehr nach Leipzig keine sportliche Chance mehr hatten und entsprechend mit neuen Vereinen versorgt werden mussten. Mit Sumusalo und Palacios Martinez fanden zwei den Weg in die hauseigene U23, der Rest verstreute sich über die Welt.

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Erwartbar unbefriedigend

Die Länderspielpause scheint noch in vollem Gange, dabei sind es auch nur noch vier Tage bis der Ligenbetrieb wieder startet und es für RB Leipzig mit dem Spiel gegen den SC Paderborn weitergeht. In den ersten fünf Spielen der Saison haben die RasenBallsportler acht Punkte gesammelt. Was ungefähr dem entspricht, was man auf dem Rasen an sportlichen Leistungen gezeigt hat. Vielleicht wären ein, zwei Punkte weniger auch angemessen gewesen, aber im Grunde spiegeln acht Punkte (die Hälfte der Liga hat zwischen sechs und acht Punkten) ziemlich genau einen durchwachsenen Saisonstart wieder.

Fünf absolvierte Spieltage sind natürlich noch zu wenig, um ernsthafte Prognosen für den weiteren Saisonverlauf abzugeben (zumal die Transferperiode gerade erst abgelaufen ist und am Ende einige Clubs noch mal Veränderungen vornahmen). Und acht Punkte sind kein Grund, um in Panik auszubrechen. Nur so für den Hinterkopf sollte man allerdings festhalten, dass bspw. in der vergangenen Saison jene Teams, die am Ende die ersten drei Plätze belegten, mit mehr als acht Punkten aus fünf Spielen in die Saison starteten und dass 1,6 Punkte pro Spiel, die acht Punkte aus fünf Spielen bedeuten, nach 34 Spieltagen in den letzten 20 Spielzeiten nur einmal zum dritten Platz reichten. Und das ist auch schon wieder eine ganze Weile her (Mainz 2003/2004).

Die Zahlen unterstreichen letztlich nur den Augenschein, dass sich RB Leipzig in den verbleibenden 29 Spielen wird steigern müssen, um das, was die Konkurrenz von ihnen und sie selber von sich erwarten, nämlich den Aufstieg, am Ende auch erreichen zu können. Im Moment ist man in Bezug auf das spielerische und spieltaktische Auftreten ein durchschnittliches Zweitligateam mit überdurchschnittlicher individueller Besetzung.

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Union, das St. Pauli im HFC-Gewand

Fünf Spiele nach dem Start in die neue Zweitligasaison treffen sich Dirk, Benni und meine Wenigkeit, um uns frei durch die Welt rund um RB Leipzig und den Sport allgemein zu assoziieren. Länderspielpause heißt dabei kulinarisch Saure-Gurken-Zeit. Der Herbst steht schließlich auch langsam vor der Tür.

Locker zwei Stunden werden gefüllt mit allerlei Betrachtungen rund um all die Dinge bei RB Leipzig, die es nach dem Saisonstart zu besprechen gibt. Also alles zum Kader und zu den ersten Begegnungen, den Dingen über die man sich freuen konnte und jenen über die man sich ärgern musste. Dazu allerlei Basketball, Tattoo-Betrachtungen und Fragen zur gesellschaftlichen Verantwortung eines Großstadtvereins generell.

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2.Bundesliga: Eintracht Braunschweig vs. RB Leipzig 0:2

Nach drei eher durchwachsenen Spielen zum Start in die Saison war man im Umfeld von RB Leipzig etwas unsicher, wo man aktuell steht und wohin die Reise geht. Das verdiente 2:0 bei Eintracht Braunschweig mit 15 bis 20 mindestens guten Minuten in Hälfte 1 und einer starken zweiten Halbzeit schickte ein deutliches Ausrufezeichen an die Konkurrenz und zeigte, dass sich die individuelle Klasse auch langsam zu einem Team zusammenfügt.

Ins Spiel gegangen war RB Leipzig mit Tim Sebastian als Innenverteidiger und Georg Teigl als Rechtsverteidiger für den verletzten Nukan und den unter der Woche angeschlagenen Hierländer. Georg Teigl zeigte dabei einige, so in der jüngeren Vergangenheit gar nicht mehr gekannten Probleme in der Zweikampfführung und musste entsprechend relativ früh in der zweiten Halbzeit vom Platz. Tim Sebastian war die gewohnte Verlässlichkeit in Person. Selbst wenn er wie in diesem Fall quasi direkt von der Tribüne in die Startformation rutschte.

In der Formation ergab das bei RB Leipzig eine Art 4-2-3-1. Wobei die offensive Dreierkette relativ flexibel war. Sprich Sabitzer und Forsberg auf den Außenpositionen schon auch mal Richtung Außenstürmerpositionen verschoben, während Bruno alternativ etwas tiefer und eher als Achter agierte, um Bindung zwischen den Sechsern und den anderen Offensivkräften herzustellen. Was insgesamt in vielen Situationen schon ganz gut gelang, manchmal aber auch an zu großer Verspieltheit des Technikers scheiterte.

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Vorfeiern, falls die Saison schief geht

Kurz vor dem Start in die neue Zweitligasaison teffen sich Dirk, Sören und meine Wenigkeit, um uns frei durch die Welt rund um RB Leipzig zu assoziieren. Die Vorfreude auf Pflichtspielfußball drückt sich auch in einem umfassenden kulinarischen Programm von Sushi bis Eis und guter Getränkeauswahl aus.

Locker zwei Stunden werden gefüllt mit allerlei Betrachtungen rund um all die neuen Dinge bei RB Leipzig von Trainer bis Spielern, die Favoriten der neuen Saison, die Medienlandschaft rund um RB Leipzig, die U23 in der Regionalliga und einiges mehr. Wie immer fachlich hochkompetent und inhaltlich maximal anregend. Oder so ähnlich zumindest.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2015/2016 – Update 2

Mit den Neuzugängen Dmitri Skopintsev, Antic Nukan und Marcel Sabitzer ist der Kader bei RB Leipzig praktisch komplett. Nichts muss mehr, vielleicht kann aber doch noch was passieren in den nächsten Wochen.

In der folgenden kurzen Übersicht wurden die Nachwuchsspieler Gino Fechner und Kamil Wojtkowski weggelassen, da sie nicht mit den Profis im Trainingslager waren. Was letztlich bedeuten dürfte, dass sie vorerst einmal über die U19 bei RB Leipzig Fuß fassen sollen.

Lässt man die beiden also weg, kommt man auf aktuell 23 Feldspieler und drei Torhüter, die zum Profikader gehören. Wobei Marvin Compper wegen Knieproblemen das Trainingslager komplett verpasste und man abwarten muss, wann es für ihn mit Volllast weitergeht. Und auch bei Terrence Boyd sollte man trotz positiv verlaufender Arbeit mit den Physios nach seinem Kreuzbandriss eher vorsichtig mit den Prognosen sein.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2015/2016 – Update 1

In Sachen Kaderzusammenstellung ist man bei RB Leipzig weiterhin mitten im Tun. Mit Peter Gulacsi, Ken Gipson, Willi Orban, Stefan Ilsanker, Davie Selke und Nils Quaschner hat man bereits sechs externe Spieler verpflichtet. Dazu die Nachwuchsleute Gino Fechner und Kamil Wojtkowski, die nach Stand der Dinge vornehmlich in der U19 oder vielleicht in der U23 Spielpraxis sammeln werden. Trotzdem ist die Kaderplanung noch nicht abgeschlossen und weder auf Abgangs- noch auf Zugangsseite Veränderungen auzuschließen.

Vor allem mit Orban, Ilsanker und Selke hat man sich schon enorm viel Qualität ins Team und Spieler, die zu zentralen Stützen werden sollen, geholt. Relativ zentral fehlt wohl noch ein Außenverteidiger und eventuell auch noch ein offensiver Außenspieler mit Geschwindigkeit.

Tor: Peter Gulacsi (25), Fabio Coltorti (34), Benjamin Bellot (24)

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