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RasenBallsport Leipzig vs. VfB Lübeck 2:1

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.

Man kennt das ja aus Leipzig. Sobald die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Stadt bestrahlen, stürmen die Einwohner alle erdenklichen Freizeitorte, besetzen alle verfügbaren Grünflächen und haben offenbar auch die Red Bull Arena als einen Ort erwählt, den man mit einem Getümmel belebt, wie man es aus (oben zitiertem) Goethes Osterspaziergang kennt. Nach den sehr familiären Erlebnissen der letzten, kalten Wochen tobte am gestrigen Sonntag wieder mal Fußballfestatmosphäre durch die Leipziger Red Bull Arena. Schön war das, sehr schön.

Mal ab vom (pseudo)intellektuellen Klassikerzitieren muss man sich dies (auch vereinsseitig) mal vor Augen halten. Gut, das gestrige Spiel galt als Spitzenspiel. Vier gegen Zwei. Vor der Saison Aufstiegsfavorit gegen aktuellen (zumindest vor dem Spiel) Aufstiegsaspiranten. Aber wir reden hier von RasenBallsport Leipzig, einem Verein mit durchwachsener Rückrunde, punktetechnisch im Niemandsland der Regionalliga-Tabelle, derzeit eher mit Kaderplanungen für die neue Saison und Personalentlassungen beschäftigt und daraus resultierend nicht gerade mit euphorischer Stimmung im Umfeld. Und wir reden von Liga 4. Dass bei herrlichstem Wetter trotz sportlich suboptimalen Rahmens 4.000 Zuschauer (die restlichen reichlich 200 schlagen wir mal der Lübecker Seite zu) den Kick der RasenBallsportler verfolgen wollten, also ins Stadion gingen, weil sie hier und jetzt und heute Bock auf Fußball UND Regionalliga haben, auch wenn es keine Aufstieghoffnungen mehr gibt, finde ich mehr als bemerkenswert. Fast schon großartig. Der Verein sollte mehr als dankbar sein, dass er bereits jetzt einen solchen Rückhalt genießt. RasenBallsport Leipzig vs. VfB Lübeck 2:1 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. FC Oberneuland 3:0

Und weiter geht es im bekannten Rückrundenstil von RasenBallsport Leipzig. Wenn schon gewinnen, dann richtig. 5 Siege stehen nunmehr seit der Winterpause zu Buche: drei mal 3:0, ein mal 4:0 lautet die durchaus beeindruckende Bilanz für diese 3 Heim- und 2 Auswärtsspiele. Wenn da nicht die 2 Niederlagen und die 2 kürzlichen Unentschieden wären, hätte man im übrigen am gestrigen Freitag den Chemnitzer FC in der Tabelle überholen können. Hätte, wenn und trallala.

Genauso wie sich die Ergebnisse der Siege gleichen, gleicht sich auch die Art und Weise der letzten 3 Heimauftritte, die ich nach dem Hamburg-Spiel als robusten, zielführenden Regionalligafußball gekennzeichnet hatte. So eben auch gestern. Ohne groß zu glänzen, man könnte auch sagen, dass das Spiel von RasenBallsport Leipzig streckenweise nicht sonderlich ansehnlich war, dominierten die RasenBallsportler das Geschehen auf dem Rasen deutlich. Defensiv robust, was dazu führte, dass der Gast erst um die 70. Minute herum zur ersten Chance aus dem Spiel heraus kam. Da stand es allerdings auch schon 2:0. Offensiv kein Feuerwerk, aber trotzdem immer wieder, insbesondere in Hälfte 2 mit hochkarätigen Chancen oder potenziellen Chancen (also Angriffssituationen). Verknüpft mit einer recht ordentlichen Chancenverwertung war das Spiel so ok und unterhaltsam wie solider, zielführender Regionalligafußball eben so ist. Ein angenehmer Fußballabend im kalten, hell erleuchteten UFO Red Bull Arena. Mir machte das bei allem gelegentlichen Kopfschütteln tatsächlich Spaß.

Wobei der Spaß auch durchaus hätte getrübt werden können von einem weitestgehend chancenlosen und harmlosen Gast aus Oberneuland. Vor allem in der mit nur wenig Chancen und Höhepunkten gespickten 1.Hälfte, die man im Zusammenschnitt auf 2 oder 3 Szenen zusammenkürzen kann, hätte das Pendel auch gegen RasenBallsport Leipzig ausschlagen können. Wie so oft in dieser Saison waren dafür Standards verantwortlich, von denen 2 derart dilettantisch verteidigt wurden, dass ich nicht mal zum Kopfschütteln kam. Im ersten Fall rettete Christopher Gäng großartig auf der Linie, im zweiten Fall verhinderte der Pfosten den Einschlag der Kopfballbogenlampe, die mich ein wenig an den Regionalliga-Auftakt gegen Türkiyemspor Berlin erinnerte. RasenBallsport Leipzig vs. FC Oberneuland 3:0 weiterlesen

Kaufrausch

Um aus der Regionalliga herauszukommen, braucht RB – unter anderem – noch zwei, drei torgefährliche Techniker wie Rockenbach, Typen, die das Offensivspiel prägen. (Steffen Enigk, LVZ-Sportredakteur am 11.03.2011 eben in der LVZ)

Genau das ist nicht das Problem von RB Leipzig, die individuelle Klasse. Die Offensivkräfte Rockenbach, Kammlott und Frahn haben locker Drittligaformat. Bei Paul Schinke bin ich mir (noch) nicht sicher. Was RB Leipzig fehlte und immer noch fehlt, sind schnelle und automatisierte Offensivabläufe. Fähigkeiten, die sich durch Training, passendes System und Spielpraxis ergeben. Das System von RB Leipzig mit 2 Sechsern, einer hängenden Spitze und zwei flexiblen, recht offensiven Außen passt meiner Meinung nach ziemlich gut zu den Einzelspielern. Spielpraxis gab es inzwischen auch reichlich. Trainieren tut die Mannschaft auch viel. Ob da zielgerichtetes Training von Offensivabläufen dabei ist, kann ich nicht beurteilen. Richtig sichtbar wird es jedenfalls nicht, wenn RB Leipzig bei jedem kompakten Gegner in tiefer, kreativer Verzweiflung versinkt. Aber na klar, man kann natürlich auch so tun, als lösten sich die Probleme durch massenhafte Einkäufe. Tun sie nicht, wie der Fall Rockenbach und seine im RB-Alltag verpuffende individuelle Kreativität zeigen..

Wie wäre es denn eigentlich im Gegensatz zu Kaufrauschforderungen mit dem hier, mitten aus dem sportlichen Herzen von RB Leipzig:

Gut langt nicht, wir müssen sehr gut werden. Da müssen wir weiter dran arbeiten. (Alexander Laas, Red Bull Audioplayer [broken Link], 13.03.2011)

Guter Ansatz von einem, den ich gerne einmal über einen längeren Zeitraum für RB Leipzig auf dem Platz sehen würde.

RasenBallsport Leipzig vs. Eintracht Braunschweig II 4:0

Ganz im Sinne der sportlichen Achterbahnfahrt nach der Winterpause war der gestrige, klare Sieg von RasenBallsport Leipzig fast schon zu erwarten. Und auch ganz im Sinne der bisherigen sportlichen Leistungen erstaunt es nicht, dass man vielfach erkennen konnte, wie das Spiel der RasenBallsportler funktionieren KANN, aber nur selten zu sehen war, dass es tatsächlich funktionierte. Gleich 3 Standardtore sind statistischer Beleg für die spielerisch nicht durchgängig überzeugende, aber trotzdem immer überlegene und solide Leistung.

Erstaunen bereits zum Anpfiff. Zum ersten Mal hatte Tomas Oral auf eine Niederlage nicht mit personellen Änderungen reagiert, sondern die selben 11 RasenBallsportler aufs Spielfeld geschickt, wie gegen Magdeburg. Das ist grundsätzlich eine gute Idee, denn wenn man eine Vorstellung und ein Konzept von seinem Team hat, dann sollte es auch nach Niederlagen halten. Persönlich finde ich die Spielerwahl im Einzelnen nicht vollständig plausibel. Insbesondere die in der RasenBallsport-Defensive als Doppel-Sechs agierenden Baier und Rosin finde ich nicht unbedingt die perfekte Mischung. Sei es drum, das ist letztlich ja auch Sache des Trainers und wo er mit seinem Team hin will.

Man muss insgesamt sagen, dass die erste Halbzeit eine zwar dominante, aber trotzdem zähe Angelegenheit war. Zu limitiert waren die spielerischen Mittel bei RasenBallsport Leipzig, um aus dem Spiel heraus Gefahr zu erzeugen. Eine schöne Schusschance durch Baier, hervorragend aufgelegt von Frahn war da schon das höchste der Gefühle der ersten Hälfte. RasenBallsport Leipzig vs. Eintracht Braunschweig II 4:0 weiterlesen

1.FC Magdeburg vs. RasenBallsport Leipzig 2:1

Wenn man 20, 21 Spieltage gespielt hat, dann lügt eine Tabelle nicht. Deswegen sind beide Mannschaften da, wie sie hingehören, im Moment. (Tomas Oral, Trainer RasenBallsport Leipzig im Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 25.02.2011)

Recht hat er, der Tomas Oral. Deswegen gleich noch ein paar Blicke mehr auf die Tabelle vor dem Spiel beim 1.FC Magdeburg. RasenBallsport Leipzig: 4.Platz, 36 Punkte, 1.FC Magdeburg: 13.Platz, 20 Punkte (2 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang). RasenBallsport Leipzig in Auswärtsspielen: 21 Punkte, 17:5 Tore. 1.FC Magdeburg in Heimspielen: 9 Punkte, 10:15 Tore (1 Punkt und 1 Tor pro Heimspiel!). Endergebnis des ungleichen Duells: 2:1 für die Elbestädter. Verdient!

Man kann wohl guten Gewissens behaupten, dass die Berg-und Talfahrt bei RasenBallsport Leipzig mit unvermindertem Tempo weitergeht. Hieß es aus des Trainers Mund vor dem Spiel noch, dass man mit dem Sieg bei Türkiyemspor “bei schwierigsten Bedingungen Charakter gezeigt” [broken Link] habe und nun aufgrund des großen Abstands nach oben befreit vom Druck aufspielen könne, zeigte das Magdeburg-Spiel einmal mehr, dass es bei RasenBallsport Leipzig in und mit der Mannschaft über die Länge der bisherigen Saison gesehen keinerlei positive Entwicklung gibt. Was vor allem für den spieltaktischen Bereich gilt. In der Rückwärtsbewegung permanent anfällig für Konter, weil im Mittelfeld die Bälle verloren gehen. In der Offensive jenseits der schon vom Ex-Trainer Tino Vogel gepflegten Strategie der Flanke aus dem Halbfeld absolut ideenlos. Ballzirkulation als einziges, erkennbares Spielkonzept, das in sich zusammenbricht, sobald man auf Gegenwind stößt. 1.FC Magdeburg vs. RasenBallsport Leipzig 2:1 weiterlesen

RB Leipzig und der Versuch von Normalität

Leipzig war bei Standards gefährlich. (Thorsten Gutzeit, Trainer bei Holstein Kiel nach der Partie (broken Link) bei RB Leipzig)

Wie deprimierend ist das denn. Da fährt RB Leipzig 2 Wochen lang ins Wintertrainingslager, holt mit Thiago Rockenbach eine kreative Schlüsselfigur und startet mit viel Hoffnung auf auch spielerische Entwicklungen in die Rückrunde. Und wofür wird man gelobt? Für Standards! Also das, was unisono in der Hinserie bei den Konkurrenten die Antwort war, wenn man sie nach den Stärken von RB Leipzig befragte. Standards! Ts.

Mit ein wenig Abstand wird das Spiel von RB Leipzig gegen Holstein Kiel nicht besser, aber man kann es gelassener betrachten. Es war wohl einer jener Tage, an denen Fußballspiele eine Eigendynamik kriegen, die man nur schwerlich stoppen kann. Das gibt es im positiven oder wie am Freitagabend bei RB eben auch im negativen. Da startet das Team 20 Minuten lang mit funktionierender Taktik, macht hinten die Räume eng und hält so den Gegner vom Strafraum weg, lässt den Ball laufen, kreiert sogar die eine oder andere gefährliche Situation und schießt ein Tor. Und dann kommt eine Standardsituation, in der die Innenverteidigung schlecht aussieht und den Torschuss nicht mit letzter Konsequenz verhindert und das Spiel bricht in sich zusammen. RB Leipzig und der Versuch von Normalität weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. Holstein Kiel 1:5

Untertitel gefällig? Ein Satz mit x, das war wohl nix. Ähm, naja. Besser schon: RasenBallsport Leipzig und die wahrscheinlich kürzeste Aufholjagd der jüngeren Fußballgeschichte. Ehrlich gesagt bin ich nach so einem Fußballspiel fast schon sprachlos, aber als Content Manager, ähm Blogger hat man ja Verpflichtungen gegenüber seiner Zielgruppe, vor allem der freudig-hämischen. Stimmts Herr Interpreter? ;-)

Eigentlich war alles bereitet für einen schönen Fußballabend mit RasenBallsport Leipzig, der ja dann immerhin denkwürdig wurde. Flutlichtspiel im Zentralstadion. Ups, ist mir nur rausgerutscht. Red Bull Arena meine ich natürlich. Ich finde das als sportliches Ereignis immer noch großartig und war dementsprechend extrem vorfreudig gestimmt. Würde ich twittern, hätte ich wahrscheinlich immerzu ‘Geil, Flutlichtspiel’-Tweets verschickt. Da ich nicht twittere, habe ich es mir quasi quer übers strahlende Gesicht geschrieben. RasenBallsport Leipzig vs. Holstein Kiel 1:5 weiterlesen

Kaderschmiede 2011

Langsam lässt sich die Zeit bis zum Rückrundenauftakt in Hannover in Stunden bemessen. Deshalb wird es allerhöchste Zeit einen kurzen Blick auf den aktuellen Kader und sein Potenzial zu werfen. Das letzte mal machte ich das vor der Saison und zwar hier. Im Vergleich dazu hat sich der Kader nominell kaum verändert, aber in der Rückrundenvorbereitung wurden offenbar einige Spieler in Bezug auf ihre Spielposition herumgeschoben. Die Zuordnung zu den einzelnen Mannschaftsteilen ist somit teilweise arg spekulativ oder gar willkürlich. Kaderschmiede 2011 weiterlesen

RasenBallsport Leipzig vs. VfL Halle 96 3:1

Vorletztes Testspiel der Winterpause. Gegner in Grimma war der VfL Halle, mit dem die RasenBallsportler sich in ihrer jungen Vereinsgeschichte bereits zum dritten Mal duellierten (nur der FC Sachsen kommt auch auf drei Vergleiche mit RasenBallsport Leipzig). Zwei Pflichtspielen steht nun auch ein Freundschaftsspiel entgegen und nach zweimal 2:0 hieß es diesmal 3:1 für RB. Das wichtigste am Spiel aus der Sicht des geneigten Beobachters: hier zeigte sich die zu vermutende erste Elf für den Pflichtspielstart am Sonntag bei Hannovers U23.

Aufstellung: Neuhaus – Hertzsch, Rosin, Kläsener, Müller – Baier (46. Laas), Rost – Kammlott (70. Ismaili), Rockenbach (89. Watzka), Schinke – Frahn (80. Kutschke) RasenBallsport Leipzig vs. VfL Halle 96 3:1 weiterlesen

Kartalspor Külübü vs. RasenBallsport Leipzig 0:0

Ein Drittel des recht umfänglichen Trainingslagers in der türkischen Sonne ist für die RasenBallsportler bereits wieder Geschichte. Und auch das erste Testspiel im Rahmen des Vorbereitungstrips haben sie hinter sich gebracht. Der türkische Zweitligist und nach jetzigem Stand Bald-Drittligist Kartalspor Külübü war der Gegner. Wie meist in Testspielen wieder nach dem Prinzip, zwei Hälften, zwei verschiedene Mannschaften. Spannender als das Ergebnis sicherlich wieder einmal die Aufstellung und die Spekulation über die taktische Ausrichtung. Kartalspor Külübü vs. RasenBallsport Leipzig 0:0 weiterlesen