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Individuelle Zahlenrundumleuchte

Zurück zum Sportlichen bei RB Leipzig. Auch wenn das aktuelle Thema des Tages Carsten Kammlott und sein via Interview geäußerter Wechselwunsch [broken Link] ist, soll es hier und heute – auch weil sich an meiner früheren Einschätzung zur Personalie Kammlott nichts geändert hat – noch einmal um einen zahlengespickten Rückblick auf die bisherigen 18 Regionalliga-Spiele gehen. Und zwar vor allem in Bezug auf die individuellen Leistungen. Quasi als Ergänzung der Einzelkritik des Kaders von RB Leipzig von vor Weihnachten.

Insgesamt 20 Spieler können auf Einsatzzeiten bei RB Leipzig zurückblicken. Lediglich 14 von ihnen durften bei mindestens der Hälfte der Spiele in irgendeiner Form den Rasen betreten. Auffällig die beiden Kurzarbeiter Kammlott und vor allem Heidinger. Letzterer spielte in 17 Spielen insgesamt weniger Minuten als Tim Sebastian in acht Spielen. Gar nicht eingesetzt wurden Alexander Laas, Andreas Kerner, Steven Lewerenz, Shaban Ismaili, Matthias Buszkowiak und der langzeitverletzte Maximilian Watzka. Von diesen Sechs schafften es Ismaili und Buszkowiak auch nicht ein einziges Mal bei einem Spiel auf die Bank. Folgerichtig, dass sie den Verein verlassen dürften und derzeit nur bei der zweiten Mannschaft gegen den Ball treten.

Die Dauerbrenner im Kader von RB Leipzig sind hingegen Umut Kocin und Fabian Franke. Alle Spiele, alle Spielminuten. Christian Müller und Pascal Borel standen in den 17 Spiele, in denen sie auflaufen konnten, auch jeweils die komplette Zeit auf dem Platz. Neben Kocin und Franke waren zudem noch Daniel Frahn und Timo Röttger in jedem der 18 Spiele dabei: Individuelle Zahlenrundumleuchte weiterlesen

Kaderrückblick RB Leipzig: Hinserie Regionalliga 2011/2012

Gestern hatten wir an dieser Stelle bereits den großen RB-Leipzig-Hinrunden-Rück- oder Überblick für den Verein als Ganzen. Heute wird es etwas individueller und die einzelnen Spieler werden dem mehr oder minder großen Einzelcheck unterzogen. Das ist natürlich höchst subjektiv und hängt auch oft davon ab, was man in welchem Spiel hauptsächlich von einem Spieler wahrgenommen hat. Bei einem 1:0 beispielsweise kommen die Abwehrspieler vermutlich etwas besser weg als die Angreifer. Trotzdem und da in einem Blog ja Subjektivität quasi Teil des Gründungsmythos ist hier der Versuch den Kader mal in seiner ganzen Breite auszuwalzen. (Anmerkung: Die Daten in Klammern beziehen sich nur auf die Regionalligaspiele)

Tor

Pascal Borel (17 Spiele, 1530 Minuten): Kam vor der Saison etwas überraschend neu in den Kader und ersetzte den nicht unpopulären Sven Neuhaus. Rettete RB Leipzig durch einige spektakuläre Reflexe und Paraden ein paar Punkte. Erwies sich im Gegensatz zu seinem früheren Ruf als sicherer, fast fehlerfreier Rückhalt, insbesondere im Eins gegen Eins. Auffällig auch seine Versuche, das Spiel durch weite Abwürfe und Abschläge immer wieder schnell zu machen. Das ist schon fast ein Paradigmenwechsel im Vergleich zum letzten Jahr. Guter Typ, guter Torhüter, derzeit unumstrittene Nummer 1.

Benjamin Bellot (1 Spiel, 90 Minuten): Durfte als Borel kurz verletzt war ein Spiel in der Regionalliga bestreiten. Mit dem 5:0 in Lübeck war das gleich ein spektakuläres. Den Augenzeugen zufolge soll Bellot recht sicher agiert haben. An Borel vorbeizukommen wird für den 21jährigen trotzdem schwer bis unmöglich.

Andreas Kerner (0 Spiele, 0 Minuten): Noch ohne Einsatz. War zwischendurch auch verletzt. Wo er derzeit steht ist (mir) unklar. Kaderrückblick RB Leipzig: Hinserie Regionalliga 2011/2012 weiterlesen

Regionalliga: RB Leipzig vs. SV Meppen 3:2

Unverhofft kommt hofft. Vor einer Woche war die Saison gefühlt bereits gelaufen, im negativen Sinne. Das war natürlich mathematisch gesehen Unsinn, denn ein Abstand von einem Punkt auf den Tabellenführer ist nicht unbedingt die Welt. Und so ergab es sich, dass RB Leipzig dank der freitäglichen Punkteteilung zwischen Kiel und Halle doch noch die Möglichkeit bekam, sich vor der Winterpause die Tabellenführung zurückzuerobern. Was völlig verdienter Weise auch gelang.

Man könnte das gestrige Spiel als versöhnlichen Abschluss einer insgesamt guten Hinrunde (plus eins) sehen. Quasi auch als Spiegelbild der besseren Teile der bisherigen 18 Liga-Spiele. Einiges an Licht wird ergänzt durch beachtliche Anteile an Schatten. Man hat ein Fundament, aber die Wände sind bei weitem noch nicht fertig, geschweige denn schön angemalt.

Dass das gestern ein völlig verdienter Sieg wurde, hätte man nach 10 Minuten wohl kaum für möglich gehalten. Kurzzeitig war das Entsetzen zurückgekehrt, die Angst, dass das Spiel von letzte Woche, das über das ich nicht sprechen möchte, wieder in die Köpfe und Glieder fährt und diese lähmt und die nächste Pleite produziert. 0:1 stand es zu diesem Zeitpunkt verdientermaßen und der Gast aus Meppen hatte neben dem glücklichen, weil abgefälschten Freistoßtor noch zwei weitere gute Torgelegenheiten.

Was danach kam war dann aber doch häufig ein Spiel auf ein Tor, gelegentlich unterbrochen von ganz passabel anzusehenden, aber wenig durchschlagkräftigen Meppener Offensivversuchen. Unterstützt vom schnellen Ausgleich durch einen Sonntagsschuß von Tom Geißler, der mal wieder mitspielen durfte (weil Timo Rost eine Gelbsperre abbrummte), gewannen die Aktionen von RB Leipzig schnell wieder Sicherheit und bis zur Halbzeitpause lief der Ball phasenweise passabel und vor allem schnell durch die eigenen Reihen. Inklusive diverser Tormöglichkeiten. Die hübscheste von allen war ein Dropkick von Umut Kocin aus 20 Metern, der noch das Dreiangel touchierte. Zur Pause jedenfalls stand es durch einen Frahn-Elfer völlig verdient 2:1.

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Verteidigungspositionen

Rechtsverteidiger ist nicht die Position, die ich sonst spiele. (Tim Sebastian, gelernter Innenverteidiger nachdem er in Meuselwitz rechts außen verteidigen durfte, Red Bull Audioplayer [broken Link] 30.10.2011)

Oder wollte er sagen, nicht so gerne spielen will? Eigentlich war ich mir in Anbetracht der Vorbereitungsspiele fast sicher, dass Peter Pacult Tim Sebastian in erster Linie als Backup für den Rechtsverteidiger-Posten sieht und einspielt und erst in zweiter Linie auf der Position sieht, wo sich Tim Sebastian wohl am liebsten mag, auf der Innenverteidigerposition, für die der letztjährige Kapitän vor einem reichlichen Jahr verpflichtet wurde. Auf der er aber bereits in der vergangenen Rückserie nicht mehr spielte und auf die er in dieser Saison nur rutschte, weil der direkte Konkurrent Henrik Ernst sich am zweiten Spieltag einen Platzverweis leistete.

Anschließend stand Tim Sebastian tatsächlich sechs Spiele lang als Innenverteidiger auf dem Feld, bevor er wieder von Henrik Ernst abgelöst wurde. In den drei Spielen, die ich Sebastian als Innenverteidiger beobachten durfte, überzeugte er mich nicht unbedingt. Gerade das Unentschieden von RB Leipzig gegen den 1.FC Magdeburg ging defensiv weitgehend auf seine Kappe. Weswegen ich seine Ablösung als Startelf-Innenverteidiger beim Sieg in Cottbus eigentlich als nachvollziehbar empfand.

Nun tauchte Tim Sebastian nach zwei Spielen auf der Bank dank des gesperrten Christian Müller auf der Rechtsverteidigerposition auf. Wo er überraschenderweise ein starkes und weitgehend fehlerfreies Spiel ablieferte. Und sich noch überraschendererweise als echte Alternative zum etatmäßigen Verteidiger Müller, der vor der Saison vom FSV Frankfurt kam und den ich als unantastbar eingeschätzt hätte, erwiesen hat. Was einerseits an Sebastians starkem Auftritt, andererseits an der bisher insgesamt als maximal solide-bemüht zu bezeichnenden Leistung von Christian Müller liegt. Letzterer war in den vergangenen Spielen gleich an mehreren Gegentoren direkt beteiligt und kann die zugegeben sehr hohen Erwartungen noch nicht zu 100% erfüllen. Da Shaban Ismaili gen U23 aussortiert wurde, bleibt nur noch Tim Sebastian als ernsthafter Konkurrent für ihn.

Vermutlich hätte Tim Sebastian – wenn man von der Meuselwitz-Leistung ausgeht – hinten rechts im Gegensatz zu innen derzeit bessere Chancen dauerhaft in die Start-Elf zu rutschen, da ihm in der Innenverteidigung neben Henrik Ernst demnächst wohl auch noch der designierte, in Genesung befindliche Abwehrchef Marcus Hoffmann vor die Nase gesetzt wird. Das würde allerdings voraussetzen, er freundete sich damit an, dass Rechtsverteidiger seine Position sein könnte. Auf lange Sicht dürfte es bei RB Leipzig aber auf beiden Positionen schwer werden für Tim Sebastian.

Zwischenbilanz

Die aktuellen Fakten zur sportlichen Situation liegen ja gemeinhin auf der Hand. Hatte man vor einem Jahr nach 8 Spieltagen mit 18 Punkten und 15:7 Toren Platz 2 inne, ist es dieses Jahr bei 17 Punkten und 18:7 Toren nur Platz 4. Waren es letztes Jahr vier Punkte und zehn Tore Rückstand auf den Chemnitzer FC, sind es dieses Jahr drei Punkte Rückstand und ein Tor Vorsprung gegenüber dem Halleschen FC. Der HFC als der neue CFC der Regionalliga. Neben Holstein Kiel und dem Hamburger SV II scheint derzeit kein Team in der Lage, das Tempo der Spitzengruppe mitzugehen.

Interessanterweise ist die Stimmung trotz der leicht deprimierenden Parallelen zum Saisonstart vor einem Jahr überraschend gut. Spieler, Verein, Fans und Medien lassen in unterschiedlichem Ausmaß aber gleicher Zielrichtung verlauten, dass dieses Jahr alles viel besser und zielführender aussehe und sich deswegen bestimmt auch irgendwann der Erfolg einstellen werde. Ich sehe dies in der Tendenz ähnlich, auch wenn ich nach den letzten drei, eher schwächeren Auftritten (Magdeburg, Hertha II und Plauen) ein wenig von meinem Optimismus verloren habe. Und zu bedenken gebe, dass im letzten Jahr das Debakel der Saison auch erst nach dem achten Spieltag begann und man sich zuvor nach fünf Siegen am Stück eigentlich auf einem guten Weg wähnte.

Gefühlt hin, gefühlt her. Es wird da wohl jeder eine/ seine Meinung haben, in Abhängigkeit davon, wie er zu Tomas Oral stand oder zu Peter Pacult steht oder wie er das Personalbeben in sämtlichen Vereinsgremien fand. Nach acht Spieltagen und eingedenk der fast schon abgelaufenen, zweiwöchigen Länderspiel-Pause und der bevorstehenden, wichtigen Saisonphase macht es vielleicht ja Sinn, einen kleinen Blick auf den aktuellen Zustand von RB Leipzig zu werfen: Zwischenbilanz weiterlesen

Regionalliga: Hertha BSC II vs. RB Leipzig 1:2

Wäre ich 15 oder 20 Jahre jünger, wäre meine Zugeneigtheit zu den RasenBallsportlern vermutlich eine gute Chance, quasi im Vorübergehen ein guter Groundhopper zu werden. Bis der Verein irgendwann eventuell seine sportlichen Ziele erreicht, hätte man auf dem Weg von der fünften in die erste Liga eine hübsche Sammlung an Stadien zusammengekriegt. So als Auswärtsfahrer meine ich. Von Auerbach bis Bremen, von Bautzen bis München. Da ich nun aber in meinem halbwegs gesettelten Alter Auswärtsfahrten nur im Ausnahmefall mitnehme, entgeht mir diese Chance.

Das Amateurstadion zu Berlin darf ich mir trotzdem gutschreiben. Berlin bietet die subjektiv hervorragende Chance, den Fußballbesuch mit einem sozial motivierten Wochenendausflug zu verknüpfen. Es ist jetzt nicht so, dass man das Amateurstadion der Herha gesehen haben muss. Nett ist es da trotzdem und wenn man in Betracht zieht, dass es quasi ein Zweitsstadion der Hertha ist, dann ist der Bau mit seiner hübschen Sitzplatztribüne durchaus beachtlich, auch wenn man ernsthafte Zweifel haben darf, wie man dort 5.000 Zuschauer unterbringen wollte, wie man behauptet, dass man könnte.

Zum Auswärtsspiel zu gehen, hat ja auch deswegen einen gewissen Charme, weil man noch mal einen anderen Eindruck vom Auftreten des Vereins kriegt. Sportlich, weil das Spielen in nichtheimischer Umgebung offenbar tatsächlich einen Unterschied macht. Fantechnisch, weil man so ein bisschen das schräg-absurde Gefühl deutscher Urlauber im Ausland hat und schon die relativ hohe Dichte von Autos mit dem L-Kennzeichen auf dem Anmarsch zum Stadion zum Anlass nimmt, innerlich Grüße an die unbekannten Insassen zu senden. Überhaupt rutschen im Auswärtsblock die verschiedenen Anhängerschichte, die man sonst nicht zusammen zu Gesicht bekommt, enger zusammen. Vom 60jährigen Ehepaar über die Fanfamilie bis hin zum grenzwertig alkoholisierten Knapp-Zwanzigjährigen war unter den etwa 150 Gästen alles am Start.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2011/2012 Update 1

Da hängt man mit RB Leipzig schon einem Verein an, der einen Geldgeber hat, dem ein unruhiger Finger nachgesagt wird und dann passiert am letzten Tag der Transferperiode, der gestern war, einfach mal nichts. Nichts! Kein Michael Ballack, der schnell (aber auch halbherzig) von der LVZ ins Spiel gebracht wurde, kein aus dem Hut gezauberter Brasilianer, kein ehemaliger Bundesligamittelfeldspieler. Dieses Panikkauf-Nichts gibt es übrigens nun schon in der dritten Saison in Folge, wenn ich das richtig im Kopf habe. Und ehrlich gesagt, ist dieses Nichts natürlich völlig ok, denn mangelnde Klasse kann man dem aktuellen Kader nicht vorwerfen.

Trotzdem war es ein wenig erstaunlich, dass sich auf der Transferzielgeraden – abgesehen vom Wechsel von Bastian Schulz vor einer Woche – so reineweg gar nichts mehr getan hat. Wo man doch immer wieder hört, dass RB Leipzig noch Interesse an einem Links- und Innenverteidiger und eventuell sogar an einem offensiven Mittelfeldspieler habe. Wobei man dies natürlich auch in den nächsten Tagen und Wochen noch mit Spielern befriedigen kann, die aufgrund von Arbeitslosigkeit nicht unter das Transferverbot nach der Wechselperiode fallen. Zumal Sportdirektor Wolfgang Loos bereits via dienstäglicher BILD betont hatte, dass man auch nach dem 31.August noch die Augen offen halten werde.

Überraschend an dem gestrigen Nichts ist vor allem, dass die offenbar von der sportlichen Leitung, also von Trainer Peter Pacult, gewünschten Spielerabgänge nicht vollzogen wurden, weil die entsprechenden Kandidaten (gemunkelt wurde medial von Ismaili, Lewerenz und Laas) keinen neuen Verein finden konnten oder wollten. Sodass man derzeit bereits offizielle 26 Spieler im Profikader hat. Was ein Stück entfernt ist von den von Pacult favorisierten 23 [broken Link]. Und das Verhältnis würde noch suboptimaler, kämen in nächster Zeit noch arbeitslose Kicker hinzu.

Sei es drum, die Nichtaktivitäten auf dem Transfermarkt vereinfachen mir die Sache ein wenig, denn ganz grundsätzlich gelten weiterhin alle Einschätzungen aus den Kaderbetrachtungen von vor mehr als einem Monat. Weswegen ich an dieser Stelle nur noch einmal den Kurzüberblick über die einzelnen Positionen vervollständige und aktualisiere:

Kaderschmiede RB Leipzig 2011/2012 Update 1 weiterlesen

Kaderschmiede RB Leipzig 2011/2012

Nun denn, langsam und exakt eine Woche vor dem DFB-Pokal-Spiel gegen Wolfsburg kommt die neue Saison in einer Art und Weise nah, dass man nicht mehr umhin kommt, sich ernsthaft mit ihr zu beschäftigen. Und was wäre ernsthafter, als zuerst einmal zu gucken, inwieweit der sportliche Teil – also die Mannschaft – in der Lage scheint, die anstehenden Aufgaben (Aufstieg, Sachsenpokal-Sieg) erfolgreich zu gestalten. Zum Trainer habe ich ja bereits an verschiedenen Stellen und immer wieder kund getan, dass ich bei aller Kritik am administrativen Wirrwarr bei RB Leipzig und der Art und Weise der Pacult-Verpflichtung und der weiteren Personalentscheidungen glaube, dass seine sachlich-zielstrebige Art, die den Spielern trotzdem die Möglichkeit zur Entfaltung lässt, den sportlichen Erfolgschancen gut tun wird. Ich glaube derzeit ernsthaft, dass Peter Pacult die Kompetenzen besitzt, die erste Männermannschaft von RB Leipzig erfolgsorientiert zu entwickeln. Sogar über ein Jahr hinaus.

In seiner ersten Saison in Leipzig vertraut Peter Pacult zum jetzigen Zeitpunkt gesprochen und mögliche Neu-Transfers oder Abgänge außen vor gelassen insgesamt 25 Spielern. Was noch keine Magath-Verhältnisse sind, aber durchaus ordentlich ist. Ich habe das ganze mal nach Positionen geordnet (Lesehilfe: hinter jeder Position erscheinen die Spieler, die dort – nimmt man die Vorbereitungsspiele als Maßstab – ihre Stammposition haben, in der Reihenfolge wie ich denke, dass ihre individuelle Stärke ist [ganz vorn steht also die jeweilige Nummer 1 auf jeder Position]. Einfache Klammern bedeuten, dass der Spieler dort auch umstandslos spielen kann, doppelte Klammern bedeuten, dass der Spieler auf der Position im Notfall spielen könnte):

Tor: Pascal Borel (32 Jahre), Andreas Kerner (22), Benjamin Bellot (20)

Man vergleiche die drei gerne mal mit den letztjährigen drei, die Neuhaus, Gäng und Bellot hießen und auf den ersten Blick keinerlei Qualitätsnachteile gegenüber ihren Nachfolgern haben dürften. Pascal Borel als Nummer Eins zu verpflichten, scheint erst einmal ein Risiko zu sein. Als Spieler, der früher für die eine oder andere unglückliche Aktion stand, seine Karriere schon beinah an den Nagel gehangen hatte und die jüngere Vergangenheit außerhalb des Zugriffs des deutschen Fußballs verbrachte, überrascht seine Verpflichtung zumindest, zumal RB weder auf der 1 noch auf der 2 in der vergangenen Saison ein Problem hatte. So wie ich Borel in den Tests bisher gesehen habe und mal abgesehen von seinem bösen Schnitzer im ersten Test in Braunsbedra, ist er aber ein völlig anderer Typ als Vorgänger Neuhaus, wirkt wesentlich agiler und präsenter. Eventuell entspricht er mit seinem Auftreten viel eher dem, was sich Pacult von seinem Keeper erwartet, als das Neuhaus hätte tun können.

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Wochen(end)splitter IV

Nun denn, der Abschluss der vom Klang der Gegner her aufregenden, englischen Woche steht unmittelbar bevor. Mit der Auswärtsfahrt zum Chemnitzer FC wartet noch einmal ein absolutes Highlight vor großer Kulisse. Aus vieler Münder bei RB Leipzig hört man derzeit so etwas ähnliches wie Revanchegelüste. Die starke Saison des Chemnitzer FC ist gefühlt das komplette Gegenteil der eigenen an dem man sich nun abarbeitet. Stellvertretend für Tomas Oral, Stefan Kutschke oder Daniel Frahn und alle, die verschieden deutlich ausgedrückt den Chemnitzern den Aufstieg zumindest an diesem einen Tag verbauen wollen, steht Tom Geißler:

Wir spielen ja noch gegen Chemnitz. Vielleicht können wir denen noch eins mitgeben am Ende. (Red Bull Audio Player [broken Link] vom15.04.2011)

Einer hält sich dagegen öffentlich vornehm zurück. Stammkeeper Sven Neuhaus bleibt angesichts des Spiels gegen Chemnitz entspannt:

Ich bin kein Freund davon, anderen was kaputt zu machen, sondern ich stehe eher darauf, mit selber etwas aufzubauen. Das haben wir leider nicht geschafft. Aber wir sind Fußballer durch und durch und wir wollen das Spiel mit Sicherheit gewinnen. (Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 19.05.2011)

Ähnlich emotionslos würde ich auch auf das Spiel gucken. Zumindest nach dem geglückten Einzug ins Finale des Sachsenpokals hat das Regionalliga-Auswärtsspiel der RasenBallsportler für mich keine übermäßige Bedeutung. Zumal es sowieso nicht in der Macht des RB Leipzig steht, irgendjemandem irgendetwas zu versauen. Das Saisonfinale hat der Chemnitz FC komplett allein in der Hand und selbst wenn es gegen RB schief geht, bräuchte man danach in Wolfsburg auch nur ein Unentschieden, um aufzusteigen. Zudem darf man mal nicht vergessen, dass die Chemnitz-Verfolger aus Wolfsburg ihre Partie in Halle auch erst einmal gewinnen müssen. Wochen(end)splitter IV weiterlesen

Transfergerüchte: Hesl, Stocklasa, Hensel und Co

Bei allem was derzeit bei RB Leipzig an Baustellen zu verzeichnen ist, auch nach der Linke-Demission und der Freude über den Bau des Trainingszentrums am Cottaweg [broken Link], gehen die Personalplanungen für die neue Saison weiter. Und dementsprechend köchelt auch die Gerüchteküche. Nicht gerade über, aber sie köchelt mit immer neuen Namen. Nach der Pacult-Verpflichtung finden auch in Österreich kickende Fußballer verstärkt ihren Paltz darin. Und so wie ich die österreichischen Medien in den letzten Wochen kennengelernt habe, werden weitere Namen folgen. Mal ganz abgesehen vom Wahrheitsgehalt dürfte aus jedem Spieler, der nicht schnell genug einen Vertrag für die neue Saison vorweisen kann, eine Story gemacht werden.

Verstärkt wird das Rotieren in der Kaderplanung dadurch, dass durch Peter Pacult noch einmal Sachen überdacht werden dürften, die eigentlich schon klar schienen. Sprach Pacult bei seiner Vorstellung als RB-Coach noch davon, dass die Planungen des ehemaligen Sportdirektors Thomas Linke Bestand haben werden, wurde er gestern in der BILD mit den Worten zitiert, dass er sich in den kommenden Spielen als Zuschauer ein Bild von der Mannschaft machen und anschließend Gespräche führen werde. Was bedeutet, dass die bisherigen Planungen noch einmal neuen Wind bekommen und über den Haufen geworfen werden könnten und aktuelle Spieler wieder in die Verlosung rücken, die eigentlich schon als ausgemustert galten. Kann sein, dass das motivierend wirkt und die Leistungen von RB leipzig stärkt, kann aber auch sein, dass das Unruhe in eine eigentlich schon klare Situation bringt. Gerade, weil einige Gerüchte einigen derzeitigen (und wohl aussortierten) Stammkräften nicht unbedingt gefallen dürften. Man wird es sehen in den nächsten Spielen. Hier geht es aber erst einmal um Namen und Gerüchte. Transfergerüchte: Hesl, Stocklasa, Hensel und Co weiterlesen