Schlagwort-Archive: Bundesliga 2016/2017

Zur Abwechslung mal kein Testspiel gegen Werder

[Vor dem Bundesliga-Spiel von RB Leipzig gegen Werder Bremen (23.10.2016, 15.30 Uhr) aus Gründen diesmal kein Pressekonferenz-Ticker von mir. Alternativ sei der Livestream auf der RB-Homepage oder der Liveticker bei RBLive empfohlen. 13.30 Uhr geht es los. Mit Ralph Hasenhüttl und Diego Demme.]

Das dritte ausverkaufte Heimspiel der Saison steht vor der Tür. RB Leipzig empfängt Werder Bremen. Nicht zum ersten Mal, dass sich beide Teams gegenüberstehen. Ungewöhnlich für einen deutschen Profifußballklub stand Bremen schon dreimal als Testspielpartner für RB Leipzig zur Verfügung. Einmal mit dem U23-Team, zweimal mit den Profis. Wobei die letzte Partie ein Benefizkick war.

Festhalten kann man trotzdem, dass es in der Vergangenheit erstaunlich wenig Berührungsängste zwischen beiden Vereinen, geschweige denn öffentlichkeitswirksame Absageforderungen von Fans gab. Auch im Vorfeld des Bundesliga-Spiels bleibt es im Bremer Umfeld ziemlich ruhig. Abgesehen von einem ‘alle Vereine sind Teil des kapitalistischen Systems’-Schreiben, mit dem Ultra-Gruppen einen Boykott als Quatsch abtun.

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Defensives Duo ohne Bedarf für den Panikbutton

Kann sein, dass man in einem Jahr über die Fragezeichen hinter der Besetzung der Verteidigungskette müde lächelt, weil Spieler einen Entwicklungssprung gemacht haben und sich als passable Lösungen erwiesen haben, von denen man das derzeit noch nicht unbedingt erwartet. Stand heute überwiegen allerdings die Bedenken. Mal sehen, was ein möglicher Transfer oder mögliche Transfers daran noch ändern. (Pushing the defensive Panikbutton)

Hach, das war mal lustig. So Mitte August. Als Anthony Jung weg war. Lukas Klostermann zu Olympia fuhr. Die Innenverteidigung noch Atinc Nukan als Nummer 3 hatte. Halstenberg und Compper immer mal angeschlagen waren. Und kein Bernardo und kein Papadopoulos am Transferhorizont standen. Es konnte einem um die Besetzung der Defensive Angst und Bange werden.

Und jetzt? Nach sieben Spieltagen? Ist RB Leipzig bestes Defenisvteam der Liga. Zwar ein Tor mehr kassiert als Köln und die Bayern. Dafür ist man in allen Torschusskategorien teils das mit Abstand beste Team der Liga. Also bei Schüssen auf das Tor, bei Schüssen innerhalb des Strafraums und bei (Groß-)Chancen. Kein Team der Liga lässt weniger gefährliche Schüsse zu. Kein Torwart bekommt weniger zu tun als Peter Gulacsi.

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Bundesliga: VfL Wolfsburg vs. RB Leipzig 0:1

Siebter Spieltag schon. Nach einer ewig langen Länderspielpause war im Vorfeld des Auftritts von RB Leipzig beim VfL Wolfsburg ein wenig Stochern im Nebel angesagt, was die aktuellen Leistungsstärken der Teams angeht. Nach 90 Minuten wusste man, dass sich über die Länderspielpause nicht allzuviel verändert hat und der VfL Wolfsburg vor allem im Offensivspiel nicht gut genug ist, um Siege einzufahren.

RB Leipzig ging in die Partie mit nur einer Änderung im Vergleich zum Heimsieg gegen den FC Augsburg. Der vor zwei Wochen starke Keita blieb draußen und machte Platz für den bisher in der Saison ebenfalls starken Ilsanker. Luxusprobleme, wenn der Trainer aus dem Trio Demme, Ilsanker, Keita einen draußen lassen muss. Diesmal entschied er sich für mehr Qualität im Spiel gegen den Ball, das nächste Mal kann es dann schon wieder die Entscheidung für mehr Spiel mit dem Ball, also für Keita sein.

Auf Wolfsburger Seite fiel Blaszczykowski kurzfristig aus. Deswegen bildeten Träsch und Vieirinha das Duo auf der rechten Außenbahn. Zudem kehrte Luiz Gustavo nach Verletzung ins zentrale Mittelfeld zurück, was in einer Kettenreaktion (Arnold auf die Zehn, Draxler auf die linke Seite) Caligiuri (vor eineinhalb Jahren noch Matchwinner beim DFB-Pokalspiel in Leipzig) auf die Bank versetzte.

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Potenzial vs. Euphorie

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor dem Bundesliga-Spiel von RB Leipzig beim VfL Wolfsburg (16.10.2016, 17.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralph Hasenhüttl.]

16 Tage ohne Pflichtspiel. Vom Gefühl her eine Zeitspanne wie eine kleine Winterpause. Bzw. in diesem Fall Herbstpause. Aber es war nur die klassische Länderspielunterbrechung. Langweilig ist es rund um RB Leipzig angesichts von Fanverbands-, Stadion- und Bannerthemen nicht geworden. Aber irgendwas ist rund um den einzig wahren RasenBallsport halt immer. Soll hier aber auch nicht das Thema sein. Sondern der Auftritt des besten Bundesliganeulings aller Zeiten (abgesehen von der ersten Bundesligasaison, wo ja alle Neulinge waren) beim VfL Wolfsburg.

Erstaunlicherweise ist der VfL Wolfsburg für RB Leipzig ein alter Bekannter als Gegner (hat man diese Saison ja nicht so oft), denn sowohl mit der U23, als auch mit den Profis kreuzte man im Guten wie im Schlechten schon die Stollen. Das Schlechte haben sicherlich mit dem aufstiegstraumzerstörenden 2:2 unter Pacult gegen die U23 des VfL im Jahr 2012 noch genauso einige im Kopf wie das spektakuläre 3:2 gegen die Profis zu Beginn der selben Regionalliga-Saison im DFB-Pokal.

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Gesicherter Klassenerhalt

12 Punkte aus den ersten sechs Spielen. Dass die Auftaktbilanz von RB Leipzig mehr als ordentlich ist, zeigt sich auch darin, dass seit Einführung der Dreipunktregel zu diesem Zeitpunkt der Saison erst zwei Aufsteiger besser waren als RB Leipzig. Zum einen der 1.FC Kaiserslautern 1997/1998 und zum anderen – noch gar nicht so lange her – Eintracht Frankfurt 2012/2013. Beide starteten mit 16 Punkten, also fünf Siegen und einem Unentschieden in die Saison. Kaiserslautern wurde am Ende Meister. Frankfurt wurde Sechster und zog in den Europapokal ein.

Insgesamt 59 Mannschaften hatten in den letzten 21 Spielzeiten seit Einführung der Dreipunkteregel nach sechs Spieltage zwölf Punkte oder mehr auf ihrem Konto. Das sind pro Saison nicht einmal drei. In den letzten zehn Spielzeiten waren es sogar insgesamt nur 25 Teams, das sind gerade mal 2,5 pro Saison.

Aktuell sind es zusammen mit RB Leipzig fünf Teams mit zwölf Punkten nach sechs Spielen. Seit 1995 kam es lediglich einmal vor, dass so viele Teams nach sechs Spielen schon mindestens zwölf Punkte auf dem Konto hatten. Und das war 1996/1997. Wenn das mal nicht für die neue Breite in der Spitze der Bundesliga spricht. Oder eben für irgendwas ganz anderes.

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Überraschendes Spitzentrio

Sechs gespielte Spieltage. Eigentlich noch nicht wirklich die Zeit, um schon Schlussfolgerungen aus dem Tun der Bundesligisten zu ziehen. Zu unterschiedlich sind die Spielpläne und zu gering ist die Spielanzahl, als dass sich schon alle Qualitäten und Nicht-Qualitäten in den Zahlen durchsetzen würden.

Kleine Hinweise liefern die Daten allerdings schon jetzt, wenn man im Hinterkopf behält, dass sie vielleicht nicht final belastbar sind oder gar Aussagen mit prognostischem Charakter hergeben. Vor allem Torschussstatistiken vermitteln durchaus ein ganz gutes Bild über Stärken und Schwächen von Teams.

Torschüsse bzw. Chancen als Datengrundlage heranzuziehen, macht deswegen Sinn, weil sich darin eigentlich ausdrücken sollte, inwiefern man es mit seiner Spielidee schafft, mehr Torgelegenheiten als sein Gegner herauszuspielen. Was im Normalfall auch die Siegwahrscheinlichkeiten erhöhen sollte. Es leuchtet vielleicht ein, dass ein Team, dass sich wesentlich mehr Chancen herausspielt als zulässt, am Ende besser dastehen sollte als ein Team, das viele Chancen zulässt und nur wenige herausspielt.

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Erstaunlich gut und erstaunlich vielseitig

Sechs Spieltage hat RB Leipzig bisher absolviert. Eine Länderspielpause unterbricht die Saison zum zweiten Mal. Bei RB Leipzig kann man ganz entspannt in die Pause gehen, denn mit 12 Punkten aus sechs Spielen ist man besser gestartet als man vor der Saison vermutet hätte. Ist zwar noch vier Spieltage, also bis zur nächsten Länderspielpause Zeit, bis ein Blick auf die Tabelle größere Relevanz hat, aber auch jenseits der Tabelle entwickeln sich die Dinge aus RB-Sicht ziemlich positiv.

Denn die bisher zwölf Punkte aus sechs Spielen sind nicht die Folge von ganz viel Glück oder nicht wiederholbaren Energieleistungen eines übereuphorisierten Aufsteigers, sondern Konsequenz einer guten Mannschaftsorganisation gespickt mit der notwendigen individuellen Klasse, um die Organisiertheit zu veredeln. Sprich, RB Leipzig ist (bei allen Differenzen im Detail) eine Art Ingolstadt reloaded, nur mit mehr Qualität im Offensivdrittel.

Dass sich hinter den zwölf Punkten nicht nur Anfängerglück verbirgt, sondern Qualität, zeigt sich auch darin, dass RB Leipzig hinter den Bayern in Sachen Torschüssen das beste Team der Liga ist. Man hat die wenigsten Schüsse aller Bundesligisten auf das eigene Tor zugelassen. Und man hat die drittmeisten Schüsse aller Bundesligisten auf den gegnerischen Kasten abgegeben. Im Verhältnis von abgegebenen und zugelassenen Schüssen auf das Tor ist man entsprechend Zweiter hinter den Bayern.

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Bundesliga: RB Leipzig vs. FC Augsburg 2:1

Sechster Spieltag in der Bundesliga schon. Zum ersten Mal musste oder durfte dank gutem Saisonstart RB Leipzig als Favorit in ein Spiel im Oberhaus gehen.

Ralph Hasenhüttl dachte sich für dieses Spiel gleich fünf Änderungen im Vergleich zur Startelf in Köln aus. Bernardo durfte wieder von Anfang an ran. Diego Demme ersetzte auf der Doppelsechs Ilsanker. Forsberg kam nach leichter Gehirnerschütterung für Kaiser ins Spiel. Yussuf Poulsen rückte zurück in die Startelf, wo ihn in Köln Selke vertreten hatte. Und auch Timo Werner war wieder zurück und verdrängte Oliver Burke auf die Bank.

Insgesamt eine Formation, die vor allem der vermuteten Aufgabe gerecht werden sollte, im Spiel mit dem Ball Lösungen zu finden und so einen defensiv orientierten Gegner zu schlagen. Gerade die Hereinnahmen von Demme und Forsberg folgten diesem Ziel deutlich. Die Doppelsechs Keita und Demme ist vielleicht das spielstärkste, was man dort aktuell bei RB Leipzig aufbieten kann.

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