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RB Leipzig in der 3.Liga 2013/2014

Bevor es noch mal Zeit wird für ein paar Saisonrückblicke und auch schon wieder für die Auslosung im DFB-Pokal (Samstag, 15.06.) soll noch ein bisschen Raum sein für einen kurzen Ausblick auf die erste Drittligasaison in Leipzig seit dem FC Sachsen 2003/2004, der allerdings seinerzeit noch in die drittklassige und zweigleisige Regionalliga aufstieg. Die letzte Saison eines Leipziger Teams in einer eingleisigen Profiliga war 1997/1998, als der VfB Leipzig in der zweiten Liga spielte. Lang, lang ist es her..

Mein Blick auf die eingleisige dritte Liga war vom Start weg immer positiv. Das erste Spiel damals (2008) hieß Erfurt gegen Dresden, lief live im TV und von dieser (Vor-)Freude auf diesen Startschuss in diese neue Liga ist bei mir (auch wenn ich weiß, dass die Liga für viele Vereine wirtschaftlich eine Herausforderung ist) immer noch viel übrig. Weswegen ich mich für meinen Teil, nachdem das teils schlecht, teils recht gelöste Ticketwirrwarr hinter uns liegt, wie ein kleines Kind auf diese neue dritte Liga freue. Das mag für Anhänger höherklassiger Vereine, die auf diese Liga eher etwas hochnäsig heruntergucken, nicht nachvollziehbar sein. Für mich bedeuten diese bundesdeutsche Neuland-Liga und die Gegner mit ihrem Klang viel an Aufregung und Vorfreude.

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Die Cottbuser Talsohle und schwarz-gelbe Einsprengsel

Aber die Euphorie war vorerst weg, der Weg nun ein ziemlich amateurhaft fußballpuristischer. Wenn man mich fragen würde, was denn in der Hinrunde 1991/1992 in Cottbus beim Fußball für Wetter war, dann würde ich behaupten, dass es bei den Spielen bei acht, neun Grad immer leicht geregnet hat. Was natürlich nicht stimmt, was aber tatsächlich mein Bild von Spielbesuchen jener Zeit ist. Irgendwie bezeichnend. (Kein Erwachen aus dem bösen Traum)

Eigentlich könnte ich diese Beschreibung aus der zweiten Jahreshälfte 1991 auch gleich auf die erste Jahreshälfte 1992 übernehmen, denn sowohl die Liga als auch das Spielen gegen diverse, wenig spektakuläre Mannschaften der achtgleisigen(!) dritten Liga namens Amateur-Oberliga Nordost war dieselbe geblieben. Die Zuschauerzahl sank eher noch als dass sie stieg. Nur im Ausnahmefall wurden mal mehr als 1.000 Heimbesucher gezählt.

Hatte Energie Cottbus schon in der Hinrunde einiges an Abstand auf den Spitzenreiter (der am Saisonende einzig berechtigte Teilnehmer an der Aufstiegsrelegation) Union Berlin gesammelt, konnte sich der Verein sportlich in der Rückrunde etwas konsolidieren, ohne dabei noch mal Boden gut machen zu können. Als einziger Rekord dieses Spieljahres bleibt für die Ewigkeit bestehen, dass man Deutschlands torhungrigstes Team wurde. Insgesamt 102 Treffer sammelten die Energie-Spieler und damit letztlich zwei mehr als der Meister der Staffel Union Berlin.

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Kein Erwachen aus dem bösem Traum

Mit dem Spiel gegen Nordhausen manifestierte sich in allen Zügen der Fall in die Bedeutungslosigkeit. Bei Energie Cottbus blieb anschließend im Kader kein Stein mehr auf dem anderen. Jeder, der laufen konnte, sicherte sich irgendwo anders einen Profivertrag. Und auch wenn bis auf Jens Melzig keiner mehr die ganz große Karriere startete, brach für mich ein Jugendtraum auseinander. Helden, denen ich jahrelang mehr oder weniger euphorisiert gefolgt war. Jeder einzelne irgend ein Charakter, den ich mit meinen jugendlichen Fußballträumen auflud und wahlweise ein entscheidendes Tor schießen oder verhindern ließ. In diesem Sommer 1991 war die Wende-Zusammenbruchsdepression, die insbesondere Städte wie Cottbus mit ihrem sozialistisch-künstlich aufgeplusterten Textil- und Energiesektor traf, auch in voller Härte über den Fußball der Stadt hineingebrochen. Wovon man sich auf Jahre nicht wirklich erholen sollte. Was aber im Nachhinein eventuell sogar zu einem gesunden, natürlichen Wachstum des Clubs und damit zur Zukunftsfähigkeit erheblich beitrug. Doch damals fühlte es sich einfach nur trist und falsch an, der geplatzte Traum von Bundesligaspielen in Cottbus. (Geplatzte Träume)

Für mich persönlich ging es anschließend schon ins zweite Jahr meiner Ausbildung zum Industriemechaniker. Auch wenn mir immer noch überwiegend das Talent zu handwerklichen Tätigkeiten fehlte, war ich inzwischen doch in meinem Tun halbwegs angekommen. Mit diesen Tagen fest verbunden, sind morgendliche Fahrten im Trabant, um von Cottbus ins benachbarte Peitz zu gelangen. Volles Auto, alle Insassen Zigaretten im Mund und dazu lief das in jenen Tagen so populäre “Das Boot” von U96. Kann einem auch nur durch sentimentale Verklärung als positive Erinnerung taugen.

Fußballerisch hatte man nach der Sommerpause für einen kurzen Moment das Gefühl, dass die Ereignisse zuvor und das Verpassen der zweiten Bundesliga nur ein böser Traum gewesen seien. Dazu trug nicht unwesentlich ein 7:0 im ersten Spiel nach der vollzogenen Fußballvereinigung bei (mir ist das Spiel immer noch als 9:0 erinnerlich, aber ich vertraue mal einfach der Energie-Chronik). Ein Auswärtssieg beim SV Lichtenberg 47, der mich kurzzeitig glauben ließ, der Abstieg in die Amateuroberliga sei ein einiziges, großes Missverständnis gewesen, das sich sehr schnell klären würde.

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Dynamisch gegen den DFB

In den vergangenen Wochen seit dem DFB-Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Dresden hat ja schon so ziemlich jeder seine Meinung zur möglichen Bestrafung der Gäste ob ihres nicht gastliken Verhaltens zum Besten geben. Da die Dynamos gerade erst Berufung gegen das Sportgerichts-Urteil [broken Link] des Ausschlusses aus dem DFB-Pokal eingelegt haben, macht es (ganz subjektiv) Sinn dem auch noch eine, nämlich die meinige anzufügen.

Meine Wahrnehmung kann mich durchaus täuschen, aber ein wenig hatte ich das Gefühl, dass alle mit dem Fußball verbündelten aus dem Osten oder jene, die dort arbeiten, das Urteil als zu hart empfunden haben und der Rest zwar auch die Vokabel hart benutzt hat, aber mit einem verständnisvollerem Unterton.

Mal ganz in Ruhe gesagt, glaube ich, dass all jene, die dem DFB vorwerfen, er würde an Dynamo Dresden ein Exempel statuieren, falsch liegen dürften. Beispielhaft sei hier Pele Wollitz erwähnt, der in Unkenntnis des Entscheidungsprozesses erklärte, dass er nicht verstünde, dass Dynamo ausgeschlossen werde, wenn doch anderswo Spieler regelrecht gejagt würden und dafür nicht dieselbe Strafe ausgesprochen werde. Das Missverständnis bei dieser Form der scheinbar weitverbreiteten Argumentation besteht darin, dass Dynamo nicht nur ausgeschlossen wurde, weil dieser eine Dienstagabend in Dortmund so besonders schlimm gewesen ist, sondern weil er der berühmte Tropfen in ein Fass war, das schon seit Jahren mit diversesten Strafen bis zum Rand gefüllt war und aus dem der DFB sogar immer wieder mal Wasser abgeschöpft hat, um drastische Strafen wie den Ausschluss aus Wettbewerben zu umgehen.

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Zum Piepen

Die Story ist natürlich zu gut. Böses, kaltes Retortenbaby Hoffenheim mit dem Oberbösling Hopp greifen die selbst- und fremdernannten besten Fans der Liga [broken Link], die nur mal eben ihre Kritik am modernen Fußball äußern wollen, mit unangenehmen Schallwellen an. Ein Skandal fußballüberirdischen Ausmaßes.

Mal vorneweg gesagt, alle folgenden Aussagen zum Thema halten nur unter der Bedingung, dass die abgespielten Töne tatsächlich keine körperlichen Schäden zur Folge haben konnten. Wofür – abgesehen von einer Anzeige wegen Körperverletzung – ein paar Indizien sprechen: erstens die Tatsache, dass das was man in den diversen Handyvideos hören konnte, tatsächlich wie es auch ein Polizeisprecher sagte eher nach einem Ton aus einem Science-Fiction-Film klang. Zweitens die Tatsache, dass in den Aufnahmen die Leute sich nicht die schmerzenden Ohren zuhielten, sondern eher irritiert und verwirrt wirkten. Und drittens die Tatsache, dass die Ohrenzeugenberichte nicht den eigenen Schmerz, sondern die Situation und die Verwirrung und die daraufhin lauter und wütender werdenden Fangesänge thematisierten oder das ganze unter dem Vorwurf Zensur besprachen.

Nimmt man also an, dass hier keine physische Gewalt ausgeübt wurde, sondern eher eine psychische, bleibt trotzdem noch das arg schräge Konzept, auf unliebsames, verbales Fanauftreten auf gegnerischer Seite mit unangenehmer Beschallung zu reagieren. Lernen durch Bestrafung ist nun tatsächlich ein pädagogisches Konzept, das wenn überhaupt nur eine sehr kurze Phase der Anerkennung gehabt haben dürfte. Und wenn dann eher in Systemen, in denen wohl kaum jemand leben möchte.

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Preiswert

„Endlich sind die Zeiten vorbei, in denen den Spielern das Geld mit Schubkarren vors Haus gebracht wurde“, sagt Mario Düker. Der eingefleischte BVB-Fan ist Stammgast auf der Südtribüne, hat seit zwölf Jahren eine Dauerkarte und spricht aus, was alle denken. Personalkosten für das Team damals [Meisterteam 2002, Anm. rotebrauseblogger]: 55 Millionen. Etat für den Kader heute: 35 Millionen. (Sport BILD vom 17.11.2010) Preiswert weiterlesen

Saisonrückblick

Auch wenn die Saison noch nicht in allen Ligen beendet ist, wird es langsam Zeit einmal einen kurzen Blick auf die Gewinner und Verlierer der Saison zu werfen, zumal die Entscheidungen auch in Regional- und Oberliga (zumindest was die Vereine in Ostdeutschland angeht) bereits gefallen sind.

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