Schlagwort-Archive: Benjamin Bellot

Von Fallhöhen und anderen erschwerten Bedingungen

Der erste Teil des neuen Podcast-Projekts ist ja nun schon wieder ein paar Wochen her. Avisiert war ein Monatsrhythmus für die Runde, die sich mit RB Leipzig und einigem darüber hinaus beschäftigt. Das Ziel wurde für den Zeitabstand zwischen erster und zweiter Ausgabe nur knapp und nur aufgrund der englischen Woche gerissen.

Versammelt hatten sich gestern (01.04.2014) als Co-Gastgeber André Herrmann und dazu Kai und John. Die zusammen mit dem Betreiber dieses Blogs so ziemlich jedes aktuell denkbare Thema rund um den einzig wahren RasenBallsport besprachen. Und dabei nebenbei auch die selbstgesteckte Zielvorstellung in Bezug auf die Länge des Podcasts locker rissen. Aber man kann sich die Sendung ja auch stückweise anhören oder anhand unten stehender Zeittabelle zwischen den Blöcken herumspringen.

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3.Liga: VfB Stuttgart II vs. RB Leipzig 0:2

Favoritenrollen sind ja so eine Sache. Sie belasten oft, machen die Beine schwer und den Gegner stark. Nicht so bei RB Leipzig, die zum fünften Mal in Folge in der dritten Liga ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und auch bei der U23 des VfB Stuttgart mit dem Auswärtsstandardergebnis von 2:0 gewannen. Fünf Ligaspiele, fünf Siege, 9:0 Tore, viel besser geht es eigentlich nicht.

Beeindruckend daran vor allem mit welcher Ruhe und Abgeklärtheit man inzwischen in die Spiele geht und sie von Beginn an dominiert. Auch beim gewiss talentierten Nachwuchs des VfB Stuttgart II, der mit Rathgeb, Yalcin und Funk ein Mittelfeld aufbot, das auch höheren Ansprüchen genügen würde, machte man von Beginn an deutlich, dass man nicht gewillt ist, Punkte abzugeben.

Was man einerseits mit einem sicheren Spiel gegen den Ball und andererseits immer wieder mit Nadelstichen gen VfB-Keeper Müller belegte. Poulsen und Frahn hatten die Führung schon früh auf dem Fuß. Kaiser versuchte sich auch im Torschuss, ehe Daniel Frahn nach einer knappen halben Stunde die völlig verdiente Führung erzielte.

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Vermeintlich klare Sache

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim VfB Stuttgart II (07.03.2014, 19.00 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Alexander Zorniger und Benjamin Bellot.]

Zwar ist gar keine englische Woche mehr, aber es fühlt sich trotzdem weiterhin so an. Denn anschließend an den Samstag-Mittwoch-Sonntag-Rhythmus zuletzt folgt nun ein Freitag-Spiel. Und somit die Fortsetzung des engen Spielrhythmus bevor anschließend acht Tage ohne Pflichtspiel warten.

Wenn man an das Spiel von RB Leipzig beim VfB Stuttgart II denkt, dann erinnert man sich automatisch an das Hinspiel und daran, dass dort die Kick-and-Rush-Anstoßvariante aufging und RB in der Folge dessen zum viralen Highlight wurde. Es war das erste und einzige Mal, dass die überfallartige Spieleröffnung tatsächlich neben psychologischen Effekten auch zählbare Folgen hatte.

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3.Liga: RB Leipzig vs. SV Elversberg 2:0

Vor dem Spiel von RB Leipzig gegen die SV Elversberg hatte man ein wenig das Burghausen-Gefühl. Ein Duell gegen ein Team im Abstiegskampf, deren sportliche Fähigkeiten man ein wenig unterschätzen könnte. Ein Spiel, in das RB Leipzig als klarer Favorit geht und letztlich fast nur scheitern kann. Vielleicht gehört auch das zu der neuen Qualität, die man in den letzten fünf Ligaspielen gesehen hat, dass RB auch in diesen Spielen zumindest so souverän auftritt, dass man dem Kontrahenten keine Luft und Möglichkeiten gibt, an die eigene Chance zu glauben.

Was diesmal nicht wie gegen Wehen Wiesbaden daran lag, dass man den Gegner einfach überrannte. Diesmal holte man die drei Punkte eher durch ganz nüchternen, zielorientierten Drittligafußball, der sich vor allem dadurch auszeichnete, dass man 90 Minuten im Spiel mit dem Ball praktisch fehlerfrei agierte und sich keine entscheidenden Ballverluste im Vorwärtsgang leistete, die der Gegner hätte zum Kontern nutzen können. Weswegen die Aufstellung des schnellen, konterstarken Frederick Kyereh auf Elversberger Seite letztlich auch ziemlich ins Leere lief.

Dabei machten das die Gäste aus dem Saarland defensiv lange gar nicht schlecht. In der Spitze spielte man gegen den Ball mit einer Art Trichter mit Salem und Wolfert ganz vorn, die die beiden Innenverteidiger Sebastian und Hoheneder an einem geordneten Spielaufbau hindern und Kyereh leicht versetzt mittig dahinter, der die Spieleröffung von RB Leipzig über das zentrale Mittelfeld einbremste. Das funktinionierte insofern gut, dass die Hausherren es deswegen oft mit langen Bällen und der Suche nach dem zweiten Balle probierten. Was insofern nicht ganz so zielführend war, weil dadurch Dominik Kaiser die Bälle meist nur über sich hinwegfliegen sah und so etwas aus dem Spiel genommen wurde und die Elversberger im Kampf um die zweiten Bälle sehr gut vorbereitet schienen und dabei sehr erfolgreich agierten.

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Dynamo in die vierte Liga?

Neues Jahr, neues Projekt. Das Podcast lautet und aus Gründen, die man nachhören kann, den Titel “Champagner statt Bier” gekriegt hat. Ein Podcast rund um alles, was mit RB Leipzig zu tun hat und darüberhinaus zu allem, was den Beteiligten im Laufe der Sendung über die Leber laufen mag.

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3.Liga: Holstein Kiel vs. RB Leipzig 0:2

Die Duelle zwischen Holstein Kiel und RB Leipzig waren auf die eine oder andere Art und Weise in der Vergangenheit immer besondere. Weswegen man auch für Duell Nummer 6, das erstmals nicht auf tabellarischer Augenhöhe stattfand, irgendeine besondere Story erwartet hatte. Wenn man eine solche sucht, dann bestand sie darin, dass die RasenBallsportler ihre Aufgabe mit zunehmender Spielzeit mit bemerkenswerter Abgeklärtheit erledigten und letztlich souverän und verdient drei Punkte mitnahmen.

Dabei hatte RB Leipzig nicht nur die spielerisch reifere Leistung auf seiner Seite, sondern auch das Glück jeweils zum richtigen Zeitpunkt das Tor zu machen und so den Gastgebern den kampfeswilligen Zahn zu ziehen. Das erste Tor fiel nach einer knappen Viertelstunde, in der nicht viel passierte und war ein wunderschönes Zusammenspiel zwischen Poulsen, Heidinger und Frahn. Ein blitzsauber herausgespieltes Tor, wie man es in der dritten Liga auch nicht jeden Tag sieht.

Das zweite Tor nach 10 Minuten in der zweiten Halbzeit war ein Fernschuss von Sebastian Heidinger nach Kieler Druckphase, der dank ordentlichem Rückenwind länger und länger wurde und sich so über dem überraschten Keeper Jakusch in die Maschen senkte. Wer dort einen Torwartfehler sehen mag, kann das tun. Letztlich war es eher eine Mischung aus Wetter und fehlendem Stören des Schützen beim Schuss.

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Kaderschmiede RB Leipzig 2014 – Update 1

Gerade mal fünf Tage ist das Ende Wintertransferperiode her. Eine Zeit, die vornehmlich vom Gerücht um Stefan Kutschke geprägt wurde. Der wohl letztlich nur deswegen nicht von Wolfsburg nach Leipzig zurückwechselte, weil Rangnick nicht soviele Geldscheine überweisen wollte, wie Allofs gern gehabt hätte.

Auf der Abgangsseite wiederum konnte sich Thiago Rockenbach, mit dem bei RB Leipzig nicht mehr geplant wird, noch kurz vor Toresschluss dazu durchringen, es woanders, nämlich bei der U23 von Hertha BSC, die in der Regionalliga gegen den Abstieg kämpft, zu versuchen. Allerdings vorerst nicht dauerhaft, sondern nur per Leihe bis zum Saisonende. Rockenbach eingeschlossen verließen insgesamt fünf Spieler im Winter den Verein, so viele wie noch nie zuvor im Winter. Was auch deutlich zeigt, dass bei RB Leipzig nach einem halben Jahr dritter Liga der Umbau zu einem (potenziellen) Zweitligateam weiter im Eiltempo voranschreitet.

Gut zu erkennen ist dies auch an gleich vier Winterneuzugängen, übrigens auch so viel wie nie zuvor. Mit Federico Palacios Martinez verpflichtete man ein 18jähriges Toptalent für den Sturm, das in den nächsten Jahren ligentechnisch mit RB mitwachsen soll. Mit Diego Demme (21) kam ein weiter entwicklungsfähiger Spieler, der in Paderborn schon nachgewiesen hat, dass er auf Zweitliganiveau sehr gut mitspielen kann. Mit Mikko Sumusalo kam ein Außenverteidiger, der mit 23 seinen nächsten Karriereschritt machen will und bei einigen Zweitligisten auf dem Zettel stand. Und schließlich kam auch noch als Ersatz für den langfristig verletzten Christian Müller Georg Teigl (22), der in Österreich mit Salzburg auf nationalem Topniveau spielte und auch zu einigen europäischen Einsätzen kam.

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Früher wars auch irgendwie II

Mehr als üblich wurde in der letzten Woche über die Torwartposition bei RB Leipzig geredet. Nachdem klar war, dass die etatmäßige Nummer 1 Fabio Coltorti sich einer Operation am Innenband unterziehen muss, schaute sich der Verein kurzzeitig nach einem Ersatz bzw. nach einem Keeper um, der aus dem verbliebenen Duo wieder ein Trio macht. Und blies die Suche einen Tag vor dem Schließen des Transferfensters wieder ab, weil man der Meinung war, dass ein weiterer Zugang zu viel Unruhe ins Team bringen würde.

In fünf Jahren RB Leipzig hat der Verein inzwischen durchaus beachtliche neun Keeper in seinem Profiteam beschäftigt. Begonnen hatte alles mit dem meinungsstarken Sven Neuhaus, der beim damaligen Zweitligisten Augsburg aussortiert wurde und den Schritt in die Fünfklassigkeit ging, weil er sich davon auch über die Torwart-Karriere hinaus eine Perspektive versprach. Und war dann letztlich verständlich sauer darüber als Peter Pacult zwei Jahre später in der Regionalliga seinen Vertrag nicht verlängern wollte.

Was von Neuhaus blieb, war eine manchmal aufreizende und spielstandunabhängige Langsamkeit beim Zurückbefördern des Balls ins Spiel und die großartige Beschreibung von RB Leipzig als versilberter Treppe, die nur nach oben führt, auf der du aber nicht nach oben gelangst, wenn du nicht läufst. Neuhaus landete später als dritter Keeper beim Hamburger SV und kam sogar noch zu drei Bundesligaeinsätzen und einer Handvoll Regionalligaspielen. Neuhaus’ Vertrag läuft zum Ende der Saison aus. Es dürfte der letzte für den 35jährigen gewesen sein.

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Kaderrückblick RB Leipzig: Hinserie 3.Liga 2013/2014

Eine Woche noch bis Weihnachten. Zeit schon mal für erste Bilanzen. Und da die Hinrunde schon vor dem Münster-Spiel beendet war, bietet es sich umso mehr an, sich einmal anzuschauen, wo die 25 Spieler von RB Leipzig aktuell stehen und wie sie die letzten knapp fünf Monate seit Saisonbeginn verbracht haben. (Anmerkung: Der Rückblick ist geordnet nach Positionen auf dem Feld und innerhalb dieser geordnet nach Einsatzzeiten. Die Zahlen in der Klammer hinter den Spielern beziehen sich ausschließlich auf Drittligaspiele bis zum 19. Spieltag plus DFB-Pokalpartie.)

Tor

Fabio Coltorti (33 Jahre, 18 Spiele, 1540 Minuten): In seinem zweiten Jahr mit RB Leipzig bleibt Coltorti der gewohnt sichere Rückhalt, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er kaum Schwächen hat und immer da ist, wenn man ihn braucht. Von seiner Persönlichkeit, Ausstrahlung und Physis her mit einer unheimlichen Präsenz im eigenen Strafraum räumt er alles ab, was sich ihm in den Weg stellt. Mit seiner Emotionalität hat er es schon auf drei gelbe Karten gebracht. Ein Innenbandriss stoppte ihn im 17.Spiel vorerst auf dem Weg zu einer für einen Keeper ungewöhnlichen Gelbsperre. Als Torwart hinter einer einer hoch agierenden und viel wegfischenden Abwehr bekommt er nicht viele Gelegenheiten, sich durch spektakuläre Taten auszuzeichnen oder durch zehn Glanzparaden am Stück, den Sieg festzuhalten. Wenn mal was auf den Kasten kommt, dann sind es oft gleich Großchancen, bei denen man als Torhüter nicht immer viel ausrichten kann. Was zu der ziemlich absurden Situation führt, dass Fabio Coltorti beim Kicker nur den achtbesten Notenschnitt aller Drittligakeeper aufweist. Das Los dessen, der kaum auffällt. Was für die Mannschaft vor dem Torhüter aber auch insgesamt ein Kompliment ist. Die brenzligen Situationen, die es zu lösen gilt, löst Coltorti aber auch meist mit viel Ruhe und Klasse (spontan fällt nur das 0:1 in Chemnitz ein, bei dem ein Coltorti-Fehler ein spielverlaufentscheidende Komponente hatte). Klare, sehr gute Nummer 1, die hoffentlich zu Rückrundenbeginn wieder voll da ist. Kaderrückblick RB Leipzig: Hinserie 3.Liga 2013/2014 weiterlesen

Kaderschmiede RB Leipzig 2014

Letztlich scheint hinter der Kaderplanung ein Zweijahresplan für die dritte Liga zu stecken. Für das erste Jahr hat man einige Perspektivspieler verpflichtet, die in Verein und Zornigers System erst ankommen müssen. Tun sie das schnell, dann ist eventuell schon im ersten Jahr der Aufstiegskampf drin. (Kaderschmiede 2013/2014)

Sieben Spieler holte RB Leipzig im Sommer. Bis auf Willers (61 Drittligaspiele) hatte keiner davon relevante Drittliga- oder Bundesligaerfahrung. Bis auf Willers waren alle Spieler (Luge, Jung, Thomalla, Poulsen, Papadimitriou, Kimmich) vom Alter und Entwicklungsstand her talentierte Spieler, bei denen unklar war, wie sie ihr Potenzial kurzfristig abrufen. Keine fünf Monate später weiß man, dass zumindest Poulsen und Kimmich zu 100% funktionieren und kaum noch wegzudenken sind, während bis auf Papadimitriou alle anderen in unterschiedlicher Qualität ihre Rollen gefunden haben.

Fünf Monate später weiß  man auch, dass der erste Schritt im Umbau des Kaders zu einem mit Zweitligaqualität alles in allem ganz ordentlich funktioniert hat. Was sich auch im aktuellen Platz 2 in der Drittligatabelle ablesen lässt. Selbst bei zwei noch ausstehenden Rückrundenspielen bis zur Winterpause kann es unterm Weihnachtsbaum für RB Leipzig nicht mehr schlechter werden als Platz 3. Was man zum Saisonstart im Juli und den damaligen, vielen Unklarheiten (wie funktionieren die Neuzugänge, wie fängt man die fehlende Sommerpause auf, wie gelingt der Anpassungsprozess an die dritte Liga) nicht unbedingt erwarten musste.

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