Bilanz: RB Leipzig in der Saison 2011/2012

Da ist sie also dahingegangen diese Saison und die blöde Sommerpause gewinnt langsam Oberhand. Jaja, ich weiß es wurden für Freitag und nächsten Dienstag noch mal Freundschaftsspiele in der Umgebung vereinbart (Bernburg und Braunsbedra). Aber mal ehrlich, nach Saisonnachgeplänkel steht mir irgendwie auch gar nicht der Sinn (keine Ahnung, wie es den Spielern gehen mag). Für Imagepflege in der Region und Vertrags- und Kadergespräche mag das alles aber durchaus sinnvoll sein.

Wie auch immer, die Zeit ist da, um die Rückrunde in ihren vielen Unzulänglichkeiten noch einmal Revue passieren zu lassen. Wofür es Sinn macht, sich noch einmal den Stand nach der Vorrunde, die RB Leipzig immerhin knapp als Tabellenführer beendete, vor Augen zu führen:

Die bisherige Saison war ergebnis- und stimmungstechnisch gut, spielerisch und spieltaktisch aber maximal befriedigend. Insgesamt also ausbaufähig. Mit einer weiteren Saisonvorbereitung und dem weiteren Verinnerlichen von Spielabläufen sollte sich aber gerade die spielerische Linie weiterentwickeln. (Zwischenbilanzen: RB Leipzig in der Saison 2011/2012)

Ja, so optimistisch ging es in der Winterpause hier im Blog noch zu. Wenn man schon eine Halbserie als Tabellenführer beendet, die in vielen Belangen noch nicht mal optimal lief, was würde erst auf den geneigten Beobachter warten, wenn noch mehr Vorbereitung noch mehr Klasse bringen würde? Es ist schon eine Crux, dass von den Träumen und Wünschen so wenig übrig blieb.

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Presse 23.05.2012

Na dann, fast hat man sie sehnsüchtig erwartet die Zeit der Transfergerüchte. BILD legt diesmal mit dem Knüller vor, dass RB Leipzig dem Hallenser Telmo Teixeira ein Angebot gemacht hat. Nach seiner Auskunft habe er mehrere Anfragen, unter anderem von RB. Erster Ansprechpartner sei aber der HFC. Inwieweit hier RB nur als Drohkulisse genutzt wird bleibt unklar. Gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung jedenfalls bekennt Teixeira: “Die Chancen in Halle zu bleiben liegen weit über 50 Prozent”

Im Probetraining bei RB befinde sich auch der polnische Rechtsverteidiger Lukasz Mierzejewski. Der war letzten Herbst schon mal da, konnte damals aber wegen einer Verletzung nicht mitmachen.

Auch an Jeremy Karikari von Eintracht Trier soll RB Interesse haben. Der 24jährige aus dem defensiven Mittelfeld habe ein Trierer Angebot ausgeschlagen und wechsle. Zu RB Leipzig?

Und Torhüter Raphael Wolf wechselt nach Bremen. Wolf stand zuvor laut dessen Berater in sport10 auch bei RB Leipzig ganz oben auf der Wunschliste. Da es klingt als wäre es ein aktuelles und kein letztjähriges Interesse, würde das bedeuten, dass Pacult auf dem Torwartmarkt unterwegs ist und eine Alternative zu Borel sucht. Interessant.

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Geschichten vom Druck

Es wird ein enger Kampf um die Meisterschaft, aber wir müssen und werden das schaffen. Wenn es auf die Zielgerade geht, spüren Kiel und Halle den Druck, den wir die ganze Saison haben. (Pekka Lagerblom, LVZ vom 24.01.2012)

Und jährlich grüßt aus unterschiedlichen Mündern die Räuberpistole vom Druck, den ausgerechnet die underdogbeseelten Gegner von RB spüren sollen. Nehmen wir mal an, der Druck muss für die Konkurrenz ab dem 25. Spieltag ziemlich groß geworden sein, denn da führte RB Leipzig die Tabelle noch an (glaubt man heute gar nicht mehr) und es ging langsam in die entscheidende Saisonphase oder in Pekka Lagerbloms Worten “auf die Zielgerade”:

  • RB Leipzig: 25 Spiele, 58 Pkt., +38 Tore
  • Hallescher FC: 25 Spiele, 57 Pkt., +22 Tore
  • Holstein Kiel: 25 Spiele, 53 Pkt., +30 Tore

Fünf Punkte Vorsprung auf Kiel, immerhin einer auf Halle. Perfekte Ausgangssituation so kurz vor der Crunchtime, wenn dann auch die anderen anfangen zu zittern. Taten sie aber nicht. Ganz im Gegenteil, die einzigen die abfielen, waren die RasenBallsportler selbst. Drei Unentschieden und zwei Niederlagen in den letzten neun Spielen. Nur vier Siege. Kiel im selben Zeitraum sieben Mal und Halle sechs Mal mit dreifachem Punktgewinn. Druck war offensichtlich kein Faktor, der sich gegen die Konkurrenz richtete..

  • Holstein Kiel: 9 Spiele, 22 Pkt., +12 Tore
  • Hallescher FC: 9 Spiele, 20 Pkt., +16 Tore
  • VfL Wolfsburg II: 9 Spiele, 20 Pkt., +9 Tore
  • RB Leipzig: 9 Spiele, 15 Pkt., +3 Tore

Möge man es bis nächstes Jahr nicht wieder vergessen, dass die Konkurrenz nie vor Ehrfurcht erstarren, sondern an der Aufgabe RB immer wachsen wird. Es gibt für die RasenBallsportler nichts geschenkt, auch nicht in der Endphase der Saison. Von niemandem. Das macht es zwar fußballerisch schwieriger, aber bei Erfolg auch ein Stückchen süßer. Kann man ja nächstes Jahr vielleicht mal von kosten.

Presse 22.05.2012

Wichtigste Nachricht heute sicher, dass RB Leipzig noch zu zwei Testspielen antreten wird. Stichwort Imagepflege im Umland. Askania Bernburg und der SV Braunsbedra heißen die Gegner aus Sachsen-Anhalt (am 25. und 29.). Letzterer war in einem Testspiel der erste Gegner der Saison 2011/2012 und wird nun der letzte. Damit die Saison doch noch ein wenig rund wird.

Ansonsten: Frahn Torschützenkönig, RB Leipzig Zuschauerkrösus, RB in Tageszeitungen Sachsen-Anhalts mit ganzseitigen Glückwünschen an den HFC (einen Tick übertrieben finde ich) und auf dem Augustusplatz gestern eine Danke-Aktion mit großem Plakat und diversen Utensilien für Fans und Vorbeischlendernde.

Sport10 dazu mit einem Interview(-Bericht) „mit Leipzig-Experte und Ex-Profikicker Guido Schäfer über Pacults Beratungsresistenz und das Engagement von Red Bull.“ Nicht so viel neues. Versatzstücke dessen, was sonst eben in der LVZ steht.

BILD derweil weiter an der Finanzfront. Auch keine frische Story mehr.. Die bei heute_at zu einem billigen Abklatsch zusammengekürzt wird.

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Presse 21.05.2012

Immer noch in aller Munde, das eher unspektakuläre 0:0 von RB Leipzig in Halle, mit dem die Gastgeber aufstiegen.

Ein bisschen geht der Blick auch schon nach vorne. Peter Pacult soll in Halle in der Halbzeitansprache seine Präferenzen für Fußballspieler mit Weichteilen bekannt gegeben und nächste Woche die Chance haben, seine Geld- und Kaderwünsche auch an entsprechender Stelle einzureichen.

An entsprechender Stelle, sprich im Hause Red Bull sei man vermutlich über die weitere Ehrenrunde in der vierten Liga nicht amused, meint der ehemalige sportliche Leiter bei Red Bull Salzburg (bis Ende 2011) und auch mal Head of Global Soccer Heinz Hochhauser: „Da glaube ich schon, dass intern eine Spannung aufkommt. Wichtig ist immer Kontinuität, wenn man immer wechselt, wird es auch schwierig. Aber je länger du in der vierten Liga spielst, desto schwieriger wird es auch mit dem Aufstieg.“

Und der Nachwuchs: die U23 mit der Fortsetzung ihrer unglaublichen Rückrunde. 5:4 gegen Hohenstein-Ernstthal. Mit dem gleichen Ergebnis(!) hatten die Gäste unter der Woche schon das Sachsenpokal-Finale gegen Chemnitz verloren. Die U19 gewinnt mit 3:1 in Babelsberg und erhält sich damit die leisen Aufstiegsträume. Und die U17 kann sich nach einem 0:2 bei Hertha BSC bei Energie Cottbus bedanken, dass sie in zwei Wochen noch Chancen auf den Klassenerhalt haben. Denn die Lausitzer drehten einen 0:3-Rückstand in Jena zu einem 4:3-Sieg, sodass die Thüringer weiter nur zwei Punkte Vorsprung auf RB haben, sich aber der wesentlich schwereren Abschlussaufgabe gegenüber sehen.

Presse 21.05.2012 weiterlesen

Regionalliga: Hallescher FC vs. RB Leipzig 0:0

Da kam er also der letzte Spieltag der Regionalliga. Vor dem der Nichtaufstieg für RB Leipzig schon feststand. Wieder mal, wie im letzten Jahr eine fremde Party. Nur, ob man ihr live bewohnen müsse oder ob doch Kiel noch mal zuschlagen würde, war vor dem Spiel noch unklar. Am Vormittag waberten mir noch die Spiele und Punktverluste gegen Cottbus II, Meuselwitz und diese desaströse Nachspielzeit letzte Woche gegen Wolfsburg II durch den Kopf. Hätte und wenn und sowieso. Spätestens mit dem Eintreffen am Spielort war das aber Geschichte und kam glücklicherweise danach auch nicht wieder (trotz des Kieler Patzers nicht).

Wenn man den entscheidenden Unterschied zur vergangenen Saison festhalten will (im sportlichen sehe ich kaum einen), dann dürfte beim Betrachten des Gästeblocks der entscheidende Punkt auffallen. Während sich letzte Saison am vorletzten Spieltag zur Aufstiegsparty des Chemnitzer FC, abgehalten auch gegen RB Leipzig nur knapp 100 versprengte Gästeanhänger aufmachten, reisten dieses Jahr handgeschätzte 800 Zuschauer ins nur etwas näher gelegene Halle, zu einem aus Gästesicht ebenso unwichtigen wie überflüssigen Spiel wie dem letztjährigen in Chemnitz.

Man muss an der Stelle auch mal Komplimente machen, wo Komplimente mehr als angebracht sind. Denn dass sich der Anhang dieses letzte Spiel noch einmal nimmt, um trotz der sicheren Häme aus Halle, den Fußball im Allgemeinen und sich selbst im Speziellen zu feiern, war ziemlich schick. Dass die Fußballatmosphäre im weiten Rund eine großartige war, lag auch am gutgelaunten Gästeanhang. Wobei insbesondere der doppelte Boden, den man sich weiter bewahrt, sehr viel Spaß macht. Ob es das Mitschunkeln und Mitklatschen bei der ziemlich unerträglichen HFC-Vereinshymne(?) am Anfang war oder die „Zugabe, Zugabe“-Rufe als Antwort auf die klassischen „Red-Bull-Schw..“ oder der Wechselgesang mit den Gastgebern oder das Einstimmen in die „Red-Bull-Schw..-Gesänge“, das war teilweise sehr großes Kino und hat mich mehr als versöhnt mit der mir viel zu alkohollastigen Auswärtsfahrt nach Kiel (wozu kurze Anreisen und alkoholfreies Bier vor Ort doch alles gut sein können).

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Presse 19.05.2012

So, der letzte Regionalliga-Tag steht an. Eigentlich ist alles relevante gesagt und ausgetauscht. Halle muss (wahrscheinlich) gewinnen um aufzusteigen. RB will nicht beim Feiern Spalier stehen. Und Daniel Frahn hat bei einem Treffen mit HFC-Verteidiger Steven Ruprecht vor drei Tagen festgestellt, dass da durchaus auch Bammel vor dem freien Fall zum Nichtaufstieg vorhanden ist. Steven Ruprecht wird nach längerer Verletzung gegen RB wohl erstmals wieder in der Startelf auflaufen..

Einer muss immer ausscheren. BILD ist da immer ein sehr wahrscheinlicher Kandidat. So auch diesmal. Alles freut sich auf ein spannendes Aufstiegsfinale und ein spektakuläres Spiel und BILD hat nichts anderes zu tun als einen Bericht zu bringen, wer bei RB nächste Saison alles nicht mehr dabei sein könnte. Und das hätte nicht noch zwei, drei Tage warten können?

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Statt mittendrin nur irgendwie dabei

Und dann gibt es diese wirklich großartigen Statistiken. Die, die leicht verschwörungstheoretischen Charakter haben und Ableitungen vornehmen, wo de facto keine sind. Wie jene, dass dies Jahr bisher drei von vier Mannschaften, die zu Hause gegen den BVB im DFB-Pokal ausgeschieden sind, am Ende der Saison einen Aufstieg feiern durften. Düsseldorf und Fürth in die Bundesliga, Sandhausen in die zweite Liga. Und der vierte Auswärtsgegner des BVB hieß Holstein Kiel und spielt morgen im Fernduell mit dem Halleschen FC um den Aufstieg in die dritte Liga. Ausgang ist – na klar – nicht offen, sondern dank Statistik bereits entschieden. Schade HFC. ;-)

Hätte man mich vor der Saison (und auch noch lang in diese hinein) gefragt, dann hätte ich gehofft, dass vor dem Spiel in Halle die Saison entschieden sein möge, weil mir ein Ausflug nach Halle mit dem Auftrag Punkte mitbringen zu müssen, als ziemlich heftiges Roulettespiel erschien. Dass RB Leipzig nun ziemlich entspannt und ohne Druck nach Halle fahren kann, entspricht trotzdem nicht so recht meinen Hoffnungen vor der Saison.

Aber es ist eben wie es ist, für RB Leipzig geht es nur noch um solche Kategorien wie Ehre und Charakter und um einen gelungenen Saisonabschluss und für den Halleschen FC geht es schlicht um alles, nämlich um den Drittligaaufstieg. Wenn sie die sechs Punkte Vorsprung auf Kiel, die es nach 30 Spielen waren, tatsächlich noch verspielen, dann wäre dies tatsächlich ein heftiges Desaster für eine Stadt, die nach der Phase der allumfassenden Tristesse während der Zeit des Stadionumbaus so etwas wie Fußballeuphorie atmet. Allerdings endete auch der letzte aussichtsreiche Versuch, aus der Regionalliga zu entkommen, im Jahre 2009 auf dem undankbaren zweiten Platz. Hinter? Na klar, Holstein Kiel. Wegen zweier Unentschieden und einer Niederlage in den letzten vier Spielen. Aktuelle Bilanz der Spieltage 31-33: ein Sieg, ein Unentschieden, eine Niederlage.

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Presse 18.05.2012

Na denn, möge das große Saisonfinale der Regionalliga unter peripherer Beteiligung von RB Leipzig morgen bestmöglich über die Bühne bringen. RB will nichts verschenken, Halle will sich den Aufstieg nicht noch nehmen lassen. Kiel muss in Wolfsburg gewinnen und nebenbei nach Halle gucken. Gewinnt Halle sind sie durch, gewinnen sie nicht, dann kommt es auf Kiel an. Bei einer Niederlage Halles würde Kiel sogar schon ein Unentschieden in Wolfsburg reichen!

Erfolge feierten gestern die Nachwuchsteams der U19 und U17. Beide wurden jeweils Landespokalsieger, weil sie gegen Dynamo Dresden bzw. Lok Leipzig gewannen.

Und Sächsische Zeitung und Tagesspiegel im Niveaulimbo. Die einen können immerhin recherchieren, die anderen immerhin formulieren. Hanebüchen wird es bei beiden. Nun ja, wenn Schadenfreude den Geist vernebelt..

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Kontinuität der Kontinuität wegen?

Nehmen wir mal die Fakten. Saisonziel Aufstieg? Nicht erreicht. Saisonziel Gewinn Sachsenpokal und damit Qualifikation DFB-Pokal? Nicht erreicht. Vergessen wir dabei nicht den durch Pacults Hand vor der Saison und in der Winterpause noch mal qualitativ ordentlich nach eigenen Wünschen aufgefrischten Kader. Lesen wir also vor diesem Hintergrund einmal das, was Peter Pacult letztes Jahr nach dem Sieg gegen Kiel (also als man Erster war) in der Dezember-Ausgabe des Kreuzers mit Seitenhieb auf Tomas Oral auf die Frage antwortete, ob man bei Red Bull bei Misserfolg nicht immer Gefahr laufe, ersetzt zu werden:

Ich kann mich schließlich als Trainer nicht hinstellen und behaupten, ich habe als Vierter mit 18 Punkten Rückstand alles richtig gemacht und dann enttäuscht sein, wenn etwas am Kader geändert wird. Natürlich reden wir immer von Kontinuität. Aber wenn man die gesetzten Ziele nicht erreicht, kann man nicht davon ausgehen, dass man nicht gefährdet ist, den Job zu verlieren. (Peter Pacult, Trainer bei RB Leipzig im Leipziger Stadtmagazin Kreuzer im Dezember 2011)

Nimmt man die Zahlen, dann hat RB Leipzig nach der Winterpause bisher in 15 Spielen 7 Punkte Rückstand auf Halle kassiert. Im schlimmsten Fall könnten es noch 10 werden. Und der dritte Platz. Rein zahlentechnisch wäre das ziemlich oralesk. Zumal letztes Jahr der Aufstieg schon sehr früh in der Rückrunde abgehakt war und sich die 18 Punkte Gesamt-Rückstand auch aus der damals trostlosen Situation und einiger Unruhe im Umfeld erklärten (inclusive der Geschichte um Pacult als Nachfolger selbst). Peter Pacult hat also nach seinen eigenen Maßstäben die sportlichen Ziele nicht erreicht.

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