Presse 01.11.2012

Das Spiel in Torgelow am Sonntag wirft schon mal seine Schatten voraus. Weiteste Auswärtsreise zum Tabellenletzten. Zorniger warnt schon mal vorsorglich, dass man eigentlich nur verlieren kann..

Sachsenpokal: In der nächsten Runde wartet wieder einmal (wie im letzten Jahr schon) der Bischofswerdaer FV. Das Spiel soll laut Vereinshomepage und entgegen Medienberichten, RB hätte eine Spielverlegung beantragt, am 21.11. (Buß- und Bettag) über die Bühne gehen.

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Felix Magath: Nüchterne Betrachtungen anstelle einer Hommage

Ist ja nicht so, dass Felix Magath hier im Blog nicht schon einige Male Thema gewesen wäre. Einerseits wegen der persönlichen Präferenzen des hiesigen Autors (also mir), andererseits wegen der – gelegentlich hanebüchenen – Versuche verschiedener Medienseiten eine Verbindung zwischen Red Bull/ RB Leipzig und Felix Magath herzustellen. Gern erinnert die Story von Steffen Enigk, der nach Magaths Abgang auf Schalke via LVZ das Dementi Magaths zu Gerüchten um RB Leipzig mit großer Geste abtat und behauptete, dass Magath trotzdem Platz habe bei RB. Dumm nur, dass Magath einen Tag später schon in Wolfsburg unterschrieb..

Nach seinem Abgang in Wolfsburg sind die Stimmen, die Magath und Red Bull in welcher verantwortlichen Position auch immer miteinander in Verbindung bringen, sehr viel leiser als bei Magaths letzter Arbeitslosigkeit. Was natürlich auch Sinn macht, denn im globalen Konzept Fußball bei Red Bull mit seinen zentralisierten Entscheidungsstrukturen und lokalen Verantwortlichen und viel Kommunikation ist für einen gewohnten Alleinentscheider kaum Platz. Obwohl man bei Red Bull nie ganz sicher sein kann, denn mit Peter Pacult kam ja genau so ein Typ Trainer vor einem Jahr nach Leipzig. Freilich musste damals dafür auch der globale Vernetzer und Entscheider Beiersdorfer seinen Hut nehmen. Dass Rangnick und Houllier aktuell ein ähnliches Schicksal blühen könnten, ist aber mehr als extrem unwahrscheinlich. Selbst wenn man davon ausgeht, dass Mateschitz und Magath einander durchaus schätzen.

Witzigerweise wurde im Zuge der Magath-Demission in Wolfsburg auch Ralf Rangnicks Name als potenzieller Nachfolger in der Autostadt genannt. Was ähnlich absurd ist, wie eine Verknüpfung Magaths mit Red Bull. Manche Gerüchte entstehen offenbar nach dem Prinzip freies Assoziieren. Wer ist grad arbeitslos? Zack auf die Liste. Wer ist nicht arbeitslos, passt aber aus irgendeinem Grund (schon mal mit dem Zug die Stadt gekreuzt, sich mal irgendwo positiv geäußert, mal in einem investorengestützten Verein gearbeitet)? Zack auch mit drauf und Liste fertig. Wahrheitsgehalt egal. Trefferquote aufgrund der Länge der Liste relativ hoch..

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Presse 30.10.2012

Heute kleiner Jugendtag. Die LVZ mit einem Beitrag vor allem zur U17, aber auch zum Jugenddrumherum. Und die offizielle Homepage mit drei Spielberichtsnachträgen zum Wochenende.

Am Sonntag wartet die weiteste Auswärtsfahrt des Jahres auf RB Leipzig. Es geht nach Torgelow. Seine Schatten wirft auch die Auswärtsfahrt nach Magdeburg eine Woche darauf voraus (11.11.). Insgesamt sechs Busse sind bereits komplett voll. Acht werden es wohl werden. Macht schon mal ca. 400 Leute. Schätzungsweise 800 bis 1000 werden es dann wohl werden im Gästebereich in Magdeburg.

BILD derweil mit Bericht von der Schneeschlacht der U23 in Freiberg. Anlass: Profi Umut Kocin feierte sein Comeback. Zwar sind es nicht wie behauptet 316 Tage seit dem letzten Pflichtspiel, sondern nur ein halbes Jahr (letzten zwei Einsätze im März), aber in der Tendenz stimmt es, dass es einem ewig vorkommt, seit Umut Kocin richtig fit war. Wo Kocin im Profiteam zukünftig seinen Platz finden wird, bleibt abzuwarten.

Irgendwas zwischen lustig und Kopfschütteln noch die Story um den Landespokal. RB Leipzig habe so die Freie Presse einen Antrag gestellt, dass sie nicht am 21.11. ihr Sachsenpokal-Viertelfinale bestreiten müssen. Kommen sie damit durch, wird der Wettbewerb wieder mal zur Farce. Der Pokaltermin steht schließlich seit Saisonbeginn fest und RB Leipzig hat der Verlegung des Auswärtsspiels in Zwickau auf Freitag den 23.11. sicherlich zustimmen müssen. Haben sie das getan und wollen jetzt nicht im Pokal spielen, obwohl die Termingeschichten auf der Hand lagen, dann wäre das ein schlechter Witz. Und ein weiteres Puzzlestück in der langen Geschichte der miesen Organisation des Sachsenpokals.

So viel zur Rubrik Kopfschütteln. In die Rubrik lustig fällt die Aussage des Chefs von Hohenstein-Ernstthal, dass der potenzielle Viertelfinalgegner RB Leipzig (zwischen Bischofswerda und Hohenstein-Ernstthal wird morgen der Gegner ausgespielt) nicht attraktiv sei, weil der wenig Fans mitbrächte und man sportlich keine Chance habe. Lustig daran, dass RB mit etwa 200 Anhängern Mitte November in einer Anzahl vorbeischauen würde, die kaum ein anderer Verein, gegen den man im Sachsenpokal spielen könnte, aufbrächte. Wobei man da natürlich auch die Lage von Hohenstein-Ernstthal in der Mitte und in unmittelbarer Nachbarschaft von Chemnitz und Zwickau beachten muss. Ein Traumlos für den Landesligisten aus Hohenstein-Ernstthal (der sich ja freilich erst mal qualifizieren muss) wären sicher der Chemnitzer FC oder der FSV Zwickau gewesen..

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Presse 29.10.2012

Alles im Nachklapp des überzeugenden, aufgrund der späten Tore aber wackligen 2:0 von RB Leipzig gegen Hertha BSC II.

Sebastian Heidinger wird laut Verbandsentscheid für seine rote Karte in Plauen zwei Spiele gesperrt. Begründung: rohes Spiel (unglaublich eigentlich, mit welcher Unverhältnismäßigkeit dieses Foul bewertet wird). Heidinger fällt damit auch in Torgelow am kommenden Sonntag (04.11) aus. Über einen Einspruch wird vereinsseitig noch entschieden werden.

Der Nachwuchs war am Wochenende auch tätig. Die U23 gewinnt seine Schneeballschlacht beim BSC Freiberg mit 3:1 und schielt als Vierter (Tabellenplatz aufgrund diverser Nachholespiele anderer Teams ohne Aussagekraft) nun wieder nach oben (auch wenn der Abstand zum Tabellenführer mit sieben Punkten weiter recht groß ist). Die U19 gewinnt nach vier sieglosen Spielen zu Beginn ihr viertes Spiel in Folge und steht so immerhin auf Platz 6 in der Regionalliga (allerdings mit acht Punkten Rückstand auf einen Relegationsplatz). Diesmal gab es ein 3:0 gegen den LFC Berlin. Und die U17 mit dem I-Tüpfelchen und einem 5:0 im direkten Duell gegen den Abstieg gegen Rot-Weiß Erfurt. Lohn der Mühen: Vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Aber auch weiter drei Punkte Rückstand gen Tabellen-Mittelfeld. Das bleibt ein hartes Stück Arbeit.

Karsten Heine (Trainer bei Hertha II) erwählt nach dem Chemnitzer FC und dem Halleschen FC nun RB Leipzig als Aufstiegsfavorit. Möge er auch im dritten Jahr in Folge recht behalten..

Stefan Kutschkes Ambitionen, beim VfL Wolfsburg zu unterschreiben, sind derweil aufgrund des Magath-Abgangs geplatzt. Ob dies bedeutet, dass er demnächst bei RB über 2013 hinaus verlängert, bleibt weiter offen.

In der Winterpause sollen noch zwei schnelle Spieler nach Leipzig kommen. Sagt die LVZ.

Beobachten soll RB Leipzig derzeit auf Empfehlung von Ralf Rangnick den 23jähirgen Ulmer Mittelfeldspieler Uwe Beran, ein Spieler der eher offensiven Natur. Ob er schnell ist, ist unklar..

Das Magazin Forum mit einem jener RB-Überblicksartikel, die es immer mal wieder gibt. Mit leicht spöttischem Untertun, wenigen handwerklichen Fehlern und für den geneigten Leipziger wenig Erkenntnisgewinn.

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Regionalliga: RB Leipzig vs. Hertha BSC II 2:0

Das sind dann die besonderen Geschichten, die der Fußball schreibt. Am Donnerstag darf Niklas Hoheneder bei der üblichen Pressekonferenz vor einem Heimspiel seinen Trainer vor die Mikrofone begleiten und den kommenden Gegner Hertha BSC II einschätzen. Im Heimspiel-Magazin tritt er im Doppelpack mit Innenverteidigerkollege Fabian Franke auf und witzelt mit diesem über die beiderseitigen (noch fehlenden) Offensivqualitäten (bei Standards), verbunden mit der ernsthaften Aussage, dass man als Innenverteidiger auch Tore erzielen muss. Und dann kommt Hoheneder in der 80. Minute und wuchtet den Ball nach einer Ecke mit dem Kopf zum ersten Saisontreffer und zur Führung über die Linie. Der Rest war Befreiung, weil ein Unentschieden oder gar eine Niederlage ein Witz gewesen wären, dem man zu diesem Zeitpunkt doch schon ein wenig ernsthaft ins hässliche Pointen-Antlitz blickte.

Ein Witz deswegen, weil dem ein Spiel vorausging, das so viele Top-Torchancen gesehen hatte, dass es niemals eines Standardtors bedürfen hätte müssen, um in Führung zu gehen. Alexander Zorniger gibt ja gerne die Pläne B und C in Form von Standards und zweiten Bällen aus. Aber ehrlich gesagt, hätte man annehmen dürfen, dass dies eher auf  Spiele abzielt, in denen nichts läuft und in denen man sich jenseits der spielerischen Mittel dann doch mal ein dreckiges 1:0 sichert. Und dann kommt dieses komische Spiel gegen die Hertha-U23 mit seinen handgeschätzten acht großen Torchancen aus dem Spiel heraus und ausgerechnet ein Innenverteidiger bricht mit einem Eckball-Tor den Bann.

Das letzte Mal, dass einem Standard so befreit zugejubelt wurde, dürfte bei Hoheneders letztem Tor gewesen sein. Welches er zur zwischenzeitlichen Führung gegen Wolfsburg II Ende der letzten Saison erzielte und so der Aufstiegstraum kurz erweckt wurde, bevor ihn Sebastian Polter umso vehementer und schmerzhafter mit dem Ausgleich zerstörte. Für einen kurzen Moment hatte man die Angst, dass diesem extrem wichtigen Tor von Niklas Hoheneder ein (wenn auch auf viel niedrigerem Niveau) ähnlich depremierender Nachklapp folgen könnte, aber der Hertha-Nachwuchs war an diesem Tag nicht mehr in der Lage zurückzuschlagen.

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Pressekonferenz: RB Leipzig vs. Hertha BSC II

15.56

Drei Punkte im Sack. Wenn man solche Spiele, in denen der Druck wegen der ausgelassenen Chancen mit der Zeit immer größer wird, auch gewinnt (weil man bis zum Schluss ruhig weitergespielt!), dann wird man Meister. Sag ich mal so. (Floskelmaschine aus.) Schönes Wochenende wünsche ich noch.

15.52

Aus meiner Sicht war die erste Hälfte ein bisschen zu sehr mit Handbremse. Auch auf den Rängen. In der zweiten Hälfte war dann mehr Zug zum Tor drin und eigentlich muss der Sieg schon viel früher feststehen. Gut dass Niklas Hoheneder die Ecke per Kopf versenkt. Hochverdient auch. Sehr gut hat mir Carsten Kammlott gefallen. Viel in Bewegung, viele gute Ideen. In der heutigen Form ist er prima Konkurrenz zu Kutschke und letztlich spielsystematisch die bessere Option. Schön auch mal einen sehr guten Kammlott zu sehen. Pressekonferenz: RB Leipzig vs. Hertha BSC II weiterlesen

Presse 26.10.2012

Noch ein Tag bis zum Heimspiel gegen Hertha BSC II (27.10., 13.30 Uhr, Red Bull Arena). Im Fokus dabei die Frage, ob Kutschke spielen kann oder nicht. Und im Hintergrund erhebt Zorniger den warnenden Zeigefinger, ob der Qualität der Gäste. Da hat er recht der Trainer. Dürfte ein interessantes Spiel werden.

Auch im Hintergrund sorgt BILD für Unruhe und behauptet, dass Dynamo Dresden an Fabian Franke interessiert sei. Sportdirektor Menze habe ihn in Plauen beobachtet (wow, das erklärt natürlich die Behauptung, dass Dynamo Franke „jagt“) (während die LVZ vor ein paar Tagen noch behauptete, dass Kutschke im Fokus gestanden hätte). Ich kann mir das mit Dynamo und Franke schwer vorstellen. Schließlich hatte man in Dresden mit Jens Möckel einen ähnlichen Verteidigertypen (zweikampfstark, mit Schwächen im Spielaufbau) am Start und Ralf Loose hat nie auf ihn gesetzt (weswegen er jetzt wieder in Erfurt spielt). Egal wie, Franke hat Vertrag bis 2014 und wird wohl vorher sowieso nirgendwo hin gehen bzw. lässt ihn niemand irgendwo hingehen. Hoffe ich mal, denn ich kann Franke und sein großartiges Zweikampfverhalten sehr gut leiden.

Der Nachwuchs spielt auch am Wochenende. Die U23 bestreitet am Samstag (27.10., 15 Uhr) ihr Auswärtsspiel beim BSC Freiberg. Neunter gegen Achter. Wer gewinnt, darf nach oben lunschen. Wer verliert nicht. Die U19 spielt erst am Sonntag (11.30 Uhr) am Cottaweg gegen den LFC Berlin und will mit einem Sieg weiter nach oben klettern. Und die U17 bestreitet am Samstag das inoffizielle Vorspiel zum Auftritt der Profis. Ab 11.30 Uhr am Cottaweg (Spieldauer 80 Minuten bis ca. 13.05 Uhr – mit sportlichem Fußmarsch schafft man es noch bis 13.30 Uhr in die Red Bull Arena) im wichtigen Bundesliga-Duell gegen den direkten Abstiegskonkurrenten Rot-Weiß Erfurt. Mit einem Sieg könnte die U17 sogar Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle herstellen. Man wird ja wohl noch mal träumen dürfen..

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Auf der Suche nach dem U23-Nussknacker

[Ab 12 Uhr (25.10.2012) hier unter dem Artikel der Liveticker von der Pressekonferenz vor dem Spiel RB Leipzig gegen Hertha BSC II mit Alexander Zorniger und Niklas Hoheneder]

Ich persönlich habe nicht wirklich etwas gegen die zweiten Mannschaften von Profiteams. Fußballerisch stecken sie mit ihren jungen Talenten sowieso die meisten Konkurrenten in die Taschen. Und interessetechnisch müssen sie sich vor Rathenow, Neustrelitz, Torgelow, Plauen und Co auch nicht verstecken. Zumindest halte ich es im Regionalligazusammenhang für eine Mär, dass mit zweiten Mannschaften automatisch geringere Zuschauerzahlen verbunden sind, weil jene Vereine, die sie ersetzen könnten, in Auswärtsspielen auch keine erhöhte Aufmerksamkeit über das Stammpublikum hinaus erregen, geschweige denn lohnende Gastfanmassen mitbringen würden. (Vielleicht ist meine Sicht hier aber auch durch die Regionalliga-Nordost-Idylle von nur drei Zweitteams verklärt.)

Trotzdem merkt man spätestens dann einen Unterschied, wenn man selbst nach vier Duellen zwischen RB Leipzig und Hertha BSC II, von denen ich drei glücklicherweise beobachten durfte, eigentlich keine besondere Geschichte erzählen kann. Gewissermaßen ist mit jedem Jahr eine neue Geschichte verbunden, weil die Fluktuation in einer U23-Ausbildungsmannschaft naturgemäß zu groß ist, um so etwas wie Kaderkonstanz und somit auch storytechnischer Stringenz zu entwickeln.

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Presse 25.10.2012

Wenig los noch vor dem Heimspiel am Samstag gegen Hertha BSC II. Wird sich wohl in absehbarer Zeit ändern (dazu dann morgen mehr). Heute jedenfalls die LVZ mit einer RB-Auszeit, BILD (nicht online) wegen DHfK-Handball-Aufmachers nur mit einer kurzen Notiz zu Benjamin Bellot, der mit Krücken in Plauen war und wieder ans Angreifen denkt. Und die offizielle Vereinsseite mit ein paar interessanten Vorschau-Fakten für das Samstagsspiel.

Heute auch noch die Pressekonferenz zum Samstagsspiel, deren wichtigste Information wohl die war, dass sich Sturmtank Kutschke gestern verletzt hat und für das Hertha-Spiel ausfallen könnte. Sollte dies der Fall sein, bekäme Carsten Kammlott seine Chance sich zu zeigen. Die Länge der Rot-Sperre von Sebastian Heidinger ist derweil noch nicht bekannt. Eigentlich sollte heute Urteilsverkündung sein. Und: Auch aufgrund von Freikarten für den Sektor C erwartet RB Leipzig am Samstag eine fünfstellige Besucherkulisse.

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Taktikeier

Die Statistik vom Montag, dass am Meistertitel für RB Leipzig kein Weg mehr vorbei führt, war natürlich super, aber letztlich wie das bei Statistiken nun mal üblich ist, etwas witzlos, weil es letztlich trotzdem darauf ankommt, was auf dem Platz abgeliefert wird. Und wenn es da nicht läuft, dann kann man auch fünf Punkte Vorsprung mal schnell verspielen. Auch wenn die Gegner – bei allem Respekt – mit den neuformierten Jenaern (die angesichts der Tatsache, dass ihr neuer Mittelfeldmotor Tom Geißler wegen Verletzungen noch gar nicht spielen konnte, erstaunlich gut dastehen auf Platz 3), dem auch ziemlich neu formierten und letztes Jahr noch am Tabellenende stehenden 1. FC Magdeburg (dem man die konstante Qualität zum Aufsteigen aktuell wohl noch absprechen muss) und dem Neuling FSV Zwickau (die letztlich wohl auch noch nicht meisterreif sind) nicht beängstigend stark sind. Gegner, die in den direkten Duellen mit RB aufgrund des Pokalcharakters wiederum keine schlechten Karten haben.

Die verlorenen zwei Punkte aus dem Spiel in Plauen zeigen jedenfalls recht deutlich, dass die Regionalligatabelle sich zwar absolut in die richtige Richtung entwickelt hat, aber der aktuelle Zustand durchaus auch brüchig sein kann, wenn man mal zwei, drei durchwachsene Spiele erwischt. In der Ursachenforschung für das Remis von RB Leipzig in Plauen landete BILD dann gestern schnell mal in gewohnter Interpretationsrichtung bei den vielzitierten Eiern. Ist ja auch derzeit und wieder vermehrt nach dem deutschen 4:4 gegen Schweden en vogue. Und trotzdem im konkreten Fall ziemlich falsch.

Sowieso hat die Führungsspielerdebatte einen komplett falschen Zungenschlag, weil sie immer nach fußballerischen(!) Führungsspielern sucht, also in gute alter Tradition am besten Leute, die mal so richtig hinlangen, ein Zeichen setzen, dazwischen hauen oder irgendeinen anderen Quatsch machen sollen. Ich habe mich in der Auseinandersetzung mit Michael Ballack sehr für die Persönlichkeit eines Führungsspielers stark gemacht, weil es für die Karriere als Fußballspieler wichtig scheint, auf meinungsstarke Spieler zu treffen, an denen man sich reiben kann und muss und an denen man eben wegen der Reibung auch als Persönlichkeit wachsen kann. Meine Verteidigung des Führungsspielers war demnach immer vornehmlich auf ein bestimmtes Menschenentwicklungs- und Diskursbild ausgerichtet, während mir die fußballerische Komponente stets ein wenig falsch vorkam. Denn dass ein Michael Ballack den Anforderungen der modernen Spielsystem egal unter wem nicht mehr gerecht werden konnte, war irgendwann nach der WM 2010 relativ offensichtlich. Aber als Fußball-Persönlichkeit, die sich auf all seinen Stationen (von Chemnitz bis Chelsea) durchgebissen, entwickelt und Verantwortung übernommen hat, war und bleibt er ganz groß.

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