28.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Qualitativ steht meine Mannschaft nicht über der von Karlsruhe oder Braunschweig. Die Eintracht etwa hat genauso viele Nationalspieler auf dem Level, wie wir sie haben und dazu eine bundesligaerfahrene Truppe. Darauf können wir noch nicht zurückgreifen. (RB-Trainer Achim Beierlorzer im transfermarkt-Interview)

Nationalspieler in der zweiten Liga. Sicherlich fallen da wohl jedem ein paar ein. Prominent sicherlich aktuell der Ingolstädter Mathew Leckie, der vor kurzem erst mit Australien Asienmeister geworden ist. Und mit Marvin Compper (Leipzig), Hanno Balitsch (Frankfurt) und Tobias Weis (Bochum) sind auch drei ehemalige, jeweils einmalige deutsche Nationalspieler im Unterhaus vertreten.

So richtig viele Nationalspieler werden wohl der Mehrheit nicht einfallen. Was auch daran liegt, dass die Zweitliganationalspieler vor allem aus Ländern kommen, die nicht die ganz großen Fußballnationen sind. Kroatien ist aktuell auf Platz 19 der FIFA-Weltrangliste das ranghöchste Team, das einen Nationalspieler aus der deutschen zweiten Liga in ihren Reihen hat. Und das ist mit Ante Rebic einer, der zuletzt im Ligaspiel gegen Nürnberg nicht mal im Kader stand. So richtig los geht es mit Nationalspielernationen in den 20ern der FIFA-Weltrangliste mit Dänemark oder Österreich oder auch der Slowakei.

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Presse 09.04.2015

Langsam gerät dann doch mal das sonntägliche Spiel von RB Leipzig beim VfL Bochum in den Fokus. Die LVZ widmet sich Lukas Klostermann, der Anfang der Saison mit allerlei Nebengeräuschen aus Bochum kam und seit dem Winter zum Stammspieler bei RB Leipzig wurde. Entsprechend ein paar Lobhudeleien auf den 18jährigen, der innen und außen verteidigen kann.

Die Westdeutsche Allgemeine berichtet, dass der Vorverkauf für das Spiel in Bochum eher schleppend läuft (aktuell ‘nur’ 11.000 Tickets weg trotz Sonderaktion) und vermutet, dass das an der geringen Attraktivität von RB Leipzig liegt. Wobei ihre Vergleichsgrundlage der Zuschauerschnitt in Bochum über die Saison ist und man nicht betrachtet, dass 2015 in bisher drei Heimspielen deutlich weniger Zuschauer kamen (reichlich 13.000 im Schnitt) als noch in der Anfangsphase der Saison (einige Spiele mit über 20.000 Zuschauern). Das könnte wiederum etwas mit der Leistungsentwicklung beim VfL selbst zu tun haben..

Personelles: Sebastian Heidinger ist krank. Terrence Boyd und Omer Damari absolvieren nach Verletzungen leichtes Lauftraining. Fabian Franke steht nach langwieriger Verletzungszeit wieder voll im Mannschaftstraining.

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Optionsraum Trainerwahl

Trainersuche bei RB Leipzig. Ein Thema, das uns nun schon seit Anfang Februar und damit seit dem Abgang von Alexander Zorniger begleitet. Ein Thema auch, das nach dem endgültigen Ausscheiden von Thomas Tuchel aus der Verlosung noch mal eine neue Richtung nimmt, weil das Spekulationsfeld nun wieder größer wird.

Man kann sich bei diesem Thema natürlich von täglichen Neugkeiten und exklusiven Details treiben lassen. Thomas Tuchel beim Essen mit Pep Guardiola. Tuchels Assistent zu Besuch bei RB Leipzig. Markus Gisdol ohne eindeutiges Bekenntnis zu einer Zukunft in Hoffenheim. Irgendwann fragt man sich dann mal zwangsläufig, ob die Sonne eigentlich schon immer blau geschienen hat, weil man in diesem Wust an Details die Übersicht verloren hat.

Details sowieso, deren Bedeutung niemand durchschauen kann, weil kein noch so gut vernetzter und exklusiv nachrichtenversorgter Journalist um die Gesamtheit aller Informationen und Motivationslagen der Beteiligten wissen kann, sodass immer nur ein fragmentarisches und somit realitätsverzerrendes bzw. mit verschiedensten Interpretationen aufladbares Bild entsteht.

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Presse 08.04.2015

Trainersuche bei RB Leipzig auf allerlei Kanälen. Nach der Tuchel-Absage geraten interne Lösungen in den Fokus. Die LVZ bringt Interimscoach Achim Beierlorzer als Möglichkeit auch für die kommende Saison ins Gespräch. BILD sieht die Chance, dass es Ralf Rangnick gleich selbst machen könnte und behauptet, dass Markus Gisdol kein Kandidat mehr sei, weil man ihn in Hoffenheim aus seinem Vertrag kaufen müsste und man zudem Dietmar Hopp als Rangnick-Freund nicht auf den Schlips treten will.

Auch BILD, aber in der Darmstädter Version greift die Nichtreise des Darmstädter Anhangs nach Leipzig auf. Mit der interessanten Behauptung, dass die Hessen auswärts mit “mindestens 3000” Anhängern unterwegs wären. Vielleicht sollte man der Redaktion mal Bilder vom Auswärtsspiel in Aue an einem Freitagabend (auch das Spiel in Leipzig wird an einem Freitag stattfinden) Ende Februar zeigen, als etwa 300 Anhänger vor Ort waren. Und nein, damit soll sich nicht über die Anzahl der damals Mitreisenden lustig gemacht werden (wozu auch?), sondern über die Zählmethode der BILD-Redakteure.

Sportbild mit Zitaten, warum Davie Selke zu RB Leipzig wechselt. “Einen Schritt zurück, um langfristig zwei Schritte nach vorne zu machen”, “sehr gute Perspektiven”, “der Klub setzt vor allem auf junge und hungrige Spieler”, “Gesamtpaket stimmt”, “Geld ist nicht der Hauptgrund” und so..

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Was von Spieltag 27 bleibt

So richtig viel an Spektakulärem, auch was die Auswirkungen auf die Tabelle angeht, hatte der 27. Spieltag in der zweiten Bundesliga nicht zu bieten. Weswegen sich mit Kyoung-Rok Choi einer in den Mittelpunkt schießen konnte, zu dem wohl fast jeder außerhalb Hamburgs bis gestern hätte Google befragen müssen, um halbwegs was zu ihm sagen zu können. Zwei Tore und eine Torvorlage steuerte der 20jährige, “richtig coole Asiate” (Lienen), der zum ersten Mal bei den Profis zum Einsatz kam und sonst mit der U23 die Regionalliga beglückt, zum 4:0 gegen den neuen Aufbaugegner der Liga Fortuna Düsseldorf bei.

Vier von acht Spielen seit der Winterpause hat Düsseldorf damit verloren. 13 Gegentore kassierte man in diesen vier Spielen aka Defensivmassakern. Zwei der vier Niederlagen passierten gegen Aue und St. Pauli, also gegen zwei ernste Abstiegskandidaten. Aalen, 1860 und auch Fürth freuen sich schon auf ihre noch wartenden Spiele gegen das aktuell drittschlechteste Team der zweiten Liga seit der Winterpause.

Und Fortuna-Coach Taskin Aksoy kann sich das möglicherweise heimliche Schielen auf eine (sowieso schon unwahrscheinliche) Weiterbeschäftigung über das Saisonende hinaus endgültig sparen. Wohingegen der andere Interimscoach der Liga Achim Beierlorzer nach der offiziellen Tuchel-Absage bei RB vielleicht ja doch noch zu träumen anfängt, wie es wäre, länger als bis zum Saisonende Millionentransfers über den besonders grünen Rasen im Leipziger Trainingszentrum scheuchen zu dürfen.

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Presse 07.04.2015

Vorgestern schon der 2:1-Sieg von RB Leipzig gegen den 1.FC Nürnberg. Nachdem Leipzig in der ersten Halbzeit noch komplett unterlegen blieb und Glück hatte, nur mit 0:1 in die Kabine zu gehen, drehte man die Partie in einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit aufgrund der höheren Effektivität vor dem Tor.

Guido Burgstaller hatte die Gäste nach einer knappen halben Stunde nach einem Standard in Führung gebracht. Yordy Reyna glich mit seinem ersten Saisontor direkt nach der Pause, in der Coach Achim Beierlorzer einige Umstellungen bei RB vorgenommen hatte, aus. Dominik Kaiser sorgte schließlich nach einer reichlichen dreiviertel Stunde mit einem Fernschuss, bei dem Gästekeeper Patrick Rakovsky nicht sehr gut aussah, für die Entscheidung.

Reichlich 30.000 Zuschauer wohnten der Partie am Ostersonntag bei. Bis zu 5.000 davon drückten den Gästen aus Nürnberg die Daumen.

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2.Bundesliga: RB Leipzig vs. 1.FC Nürnberg 2:1

16:8 Torschüsse, 8:3 Ecken, dazu die deutlich höhere Anzahl an Sprints und eine leicht stärkere Laufleistung. Von den Daten und von ihrem Auftreten her sprach zwischen RB Leipzig und dem 1.FC Nürnberg alles für die Gäste. Insbesondere in der ersten Hälfte und dort insbesondere in der ersten Viertelstunde dominierten die Franken die Partie nach Belieben. Da man allerdings das Toreschießen vergaß, verlor man am Ende trotz des großen Aufwands mehr als unglücklich mit 1:2, weil sich die RasenBallsportler deutlich effektiver im Torabschluss zeigten.

Ins Spiel gegangen war RB Leipzig mit Georg Teigl als Rechtsverteidiger für den gesperrten Diego Demme, der zuletzt von Teigl übernommen hatte. Zudem ersetzte Yordy Reyna den verletzten Omer Damari und kam so zu seinem ersten Startelfeinsatz, in dem er sich über 90 Minuten sehr engagiert zeigte.

Auf dem Platz begann der Gast aus Nürnberg so, wie er auch schon vor zwei Wochen gegen Bochum begonnen hatte. Mit aggressivem Pressing setzte man RB Leipzig unter Druck, die davon 10 Minuten lang komplett überfordert waren. Dass man in dieser Zeit, in der Nürnberg fünfmal aufs Tor schoss ohne Gegentreffer blieb, war einerseits der Abschlussschwäche der Nürnberger geschuldet und RB-Keeper Fabio Coltorti zu verdanken. Der rettete zweimal gegen Burgstaller und einmal gegen Stark und guckte einen weiteren Stark-Schuss am Kasten vorbei.

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Bekenntniszwang als Debattensackgasse

Der folgende Text ist die ungekürzte Langfassung eines Beitrags der vorgestern bei Zeit Online erschien und zu (kleinen) Teilen auf einem älteren Blogbeitrag fußt.

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Die öffentliche Auseinandersetzung um RB Leipzig hat in den letzten Wochen noch einmal deutlich an Fahrt aufgenommen, sodass die Ausläufer sogar Bundesinnenminister Thomas de Maizière erreichten, der sich genötigt sah, die Form der Proteste gegen RB Leipzig zu kritisieren. Es bleibt ein grundlegendes Dilemma der Debatte, dass es zu großen Teilen eine Bekenntnisdebatte und somit ein Scheingefecht ist, bei dem die relevanten Fragen danach, wie man sich den Wettbewerb im Profifußball wünscht, meist nur am Rande behandelt werden.

Sicher, die Vorkommnisse rund um das Spiel von RB Leipzig beim Karlsruher SC, angefangen beim Besuch des RB-Mannschaftshotels durch KSC-Anhänger über die Blockade des RB-Bus und das Beschimpfen von Sportdirektor Ralf Rangnick bis hin zum erzwungenen Rücktausch eines KSC-Trikots überschritten die Grenzen des guten Geschmacks. Daraus eine Art Ausnahmezustand zu machen, auf den mit dem typischen Law-and-Order-Forderungsinventar von personalisierten Tickets bis hin zur Strafrechtsverschärfung reagiert werden muss, war dann wohl doch eher eine Kanone zu heftig. Zumal das Strafrecht schon jetzt alle Möglichkeiten bieten würde, auf bestrafenswerte Extreme zu reagieren und personalisierte Tickets bei Vorkommnissen abseits des Stadions auch nichts helfen.

Es müsse möglich sein, Kritik an RB Leipzig zu äußern, hört man nach solchen Tagen immer wieder. Ganz so als ob dies in Frage stünde und diese Kritik in den letzten sechs Jahren nicht ausgiebig praktiziert worden wäre. Interessant in dem Zusammenhang eher die Frage, wo die Grenzen für diesen kritischen Zugang sind bzw. wo Kritik offensichtlich den ideologischen Nährboden für über die Grenzen hinausschießende Aktionen liefert.

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27.Spieltag – 2.Bundesliga 2014/2015

Ein bisschen erstaunlich ist es schon, dass die Torwartposition in der zweiten Liga wenig Inspiration oder Glamour verbreitet. Talente wie ein Timo Horn in der letzten Saison in Köln sind nicht wirklich zu finden. Aus der Masse ausscherende, interessante Typen wie ein Gabor Kiraly (Anfang der Saison bei 1860 weggeschickt) auch nicht.

Das soll nicht heißen, dass es auf der Torwartposition keine Qualität gäbe. Mit Ramazan Özcan hat der FC Ingolstadt den österreichischen Nationalkeeper im Tor stehen. Bei RB Leipzig hält mit Fabio Coltorti der ehemalige Nationaltorwart der Schweiz. Mit Michael Rensing und Raphael Schäfer stehen in Düsseldorf und Nürnberg zwei ehemalige Bundesligaprofis im Kasten (oder auch nicht). Und auch Lars Unnerstall ist als ehemaliger Schalker sicherlich ein Begriff.

Trotzdem bleibt der Fakt, dass man sich auf der Torwartposition schwer tut, spontan jemanden zu nennen, der eine herausragende Saison spielen und sein Team auf eine bessere Stufe heben würde. Rein leistungstechnisch ist sicherlich Patric Klandt vom FSV Frankfurt in dieser Saison unheimlich stark und hält auch oft spektakulär. Mit seinen 31 Jahren ist der Bundesligazug aber vermutlich schon abgefahren.

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