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Leipzig und der Profifußball

Praktisch als Nachtrag zum gestrigen Eintrag die Gedanken von Christoph Metzelder zu RasenBallsport Leipzig.

„Ich glaube, dass das, was hier dahinter steckt und die Art und Weise, wie das umgesetzt wird, hochprofessionell ist. Es sind auch genügend finanzielle Mittel da. Die Frage wird sein, wie nehmen die Leipziger diesen Verein, wie nehmen die Leipziger möglicherweise dann Profifußball bald an.“ (Christoph Metzelder im Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 25.07.2010)

Zahlenspiele

  • Samstag/ Sonntag 16./17.07.2004: Internationales Turnier mit FC Sachsen Leipzig, Werder Bremen, FC Brügge und Roter Stern Belgrad; insgesamt an 2 Tagen bei 4 Spielen etwa 10.000 Zuschauer
  • Mittwoch, 27.08.2008: 1. FC Lok Leipzig – Werder Bremen 1:3; 13.086 Zuschauer
  • Samstag, 18.07.2009: 1. FC Lok Leipzig – Bayer Leverkusen 0:5; 9.165 Zuschauer
  • Samstag, 24.07.2010: RasenBallsport Leipzig – FC Schalke 04 1:2; 21.566 Zuschauer

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RasenBallsport Leipzig vs. FC Schalke 04 1:2

Im 7. Testspiel bekamen es die RasenBallsportler mit dem letztjährigen Vizemeister Schalke 04 zu tun. Heraus sprang eine knappe Niederlage vor knapp 22.000 Zuschauern, von denen der eine oder andere vielleicht auch zur in zwei Wochen beginnenden Regionalliga-Saison den Weg ins Stadion wiederfinden wird. Spannender als das Ergebnis sicherlich wieder mal die nächsten Aufschlüsse über die Stammelf, da der Test gegen Schalke auch Fingerzeig war, wie Trainer Tomas Oral sich den RB Leipzig in den Pflichtspielen vorstellt. RasenBallsport Leipzig vs. FC Schalke 04 1:2 weiterlesen

(Kein) Klotz am Bein (mehr)

Jedem Fußballinteressierten, der in der DDR sozialisiert wurde, fällt wohl eine ganz persönliche Geschichte zum Zentralstadion ein. Das Fritz-Walter-Hackentor 1956 kam noch etwas zu früh für mich, doch im September 1985 durfte auch ich anlässlich des WM-Qualifikationsspiels gegen den damaligen Europameister Frankreich (das große Frankreich! die aus dem Fernsehen! Giresse, Platini!) die ewiglang erscheinenden Treppen der Schüssel erklimmen. Fast noch an der Hand meines Vaters laufend war es nicht nur mein erster Fußballausflug nach Leipzig, sondern auch mein erstes Flutlichtspiel und sowieso mein erstes Länderspiel.

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Fehlende Konkurrenz

Wir suchen noch einen Torwart, der Sven Neuhaus Druck macht, damit er seine Topleistungen bestätigt. (Tomas Oral in der BILD vom 21.07.2010)

Man sollte sowas ja nicht immer allzu hoch hängen, aber hier scheint mir die sportliche Leitung doch einen Sinneswandel vollzogen zu haben. Bisher hieß es immer, dass man noch einen Torwart für die Position 2 oder 3 sucht, möglichst Marke jung, talentiert und entwicklungsfähig. Franco Flückiger war ein Kandidat, dessen Verpflichtung an den zu hohen Ablöseforderungen der Magdeburger scheiterte. Nun sucht RasenBallsport Leipzig also doch eher einen Kandidaten, der bereits jetzt auf dem Niveau von Neuhaus spielt. Warum? Fehlende Konkurrenz weiterlesen

Red Bull Juniors Salzburg vs. RasenBallsport Leipzig 1:2

Während es sich Huub Stevens große Salzburger Bullen auf den Faröer Inseln bei einer bedeutungslosen 0-1-Niederlage in der Champions-League-Quali gemütlich machten, durfte der Salzburger U23-Nachwuchs – gerade in die dritthöchste, österreichische Spielklasse zwangsabgestiegen – gegen RasenBallsport Leipzig testen. Für RB Leipzig bereits das 6.Testspiel, das mit einem bedeutungslosen Sieg endete. Auch in diesem Spiel zeigte sich, dass das Verschieben Daniel Frahns auf den (linken?) Flügel Methode hat. Immerhin durfte Frahn dann in der 2.Hälfte für 20 Minuten in den Sturm wechseln.

Aufstellung 1.Halbzeit: Hammel – Ismaili, Hertzsch, Sebastian, Müller – Lewerenz, Rost, Geißler, Frahn – Kammlott, Frommer

Aufstellung 2.Halbzeit: Hammel – Albert, Kläsener, Sebastian (74. Buszkowiak), Franke – Watzka, Bick, Baier, Laas – Frahn (66. van den Bosch), Kutschke

Links: RBL-Bericht [broken Link], RBS-Bericht [broken Link]

Kult vs. Tradition

Die Ansprüche der Leipziger Kultklubs sind im Schatten von RB halt nicht mehr so hoch. (BILD vom 19.07.2010)

Kult statt Tradition? Ist das etwa die neue Sprachregelung der BILD-Zeitung? Quasi als moderner, popkultureller Ersatz für den ideologisch angehauchten, leicht verstaubten Begriff der Tradition? Man kann schon erahnen, wie das dann zukünftig in der Berichterstattung aussehen könnte. RasenBallsport Leipzig als warenförmig wahrgenommener Verein, der bei Siegesserien den Helden geben darf und gefeiert wird und ganz analog zu Bayern München bei einer Niederlage den Deppen der (Leipziger) Nation geben muss, auf den man nach Belieben mit dem Knüppel draufhauen kann. Und dahinter stehen mit Lok und dem FC Sachsen zwei Clubs in Stellung, von denen man als ‘Kultclubs’ mit Herz nicht viel erwartet, außer eben Kult zu sein und in gelegentlichen Derbys zu beweisen, dass man noch Zuschauer zieht. Was potenzielle Berichte a la ‘Chaos beim Kult-Club – Steffens wirft hin’ einschließt. Langsam manifestiert sich die neue Situation mit drei Leipziger Clubs und ich bin mir nicht sicher, ob ich alle Aspekte der Manifestation leiden können muss..

RasenBallsport Leipzig vs. Ferencvaros Budapest 1:1

Testspiel Nummer 5, diesmal gegen Ferencvaros Budapest, ungarischer Erstligist mit klangvollem Namen. Zwei Verletzte (Knöchelverletzung und Nasenbeinbruch!) und ein Spielabbruch wegen Hagels waren die spektakulären Begleiterscheinungen des Unentschiedens. RB Leipzig (diesmal wieder mit Timo Rost) begann wie schon im letzten Test gegen Cluj mit drei Spitzen, deren taktische Ausrichtung auf dem Feld mir immer noch unklar ist (Frahn vermutlich im rechten Mittelfeld). Mit Frommers Verletzung nach einer halben Stunde war das Experiment aber wieder beendet, da mit Geißler ein gelernter Mittelfeldspieler das 4-4-2 komplettierte. In der zweiten Hälfte testete Trainer Oral dann Benjamin Bellot, derzeit Torhüter Nummer 2, notgedrungen auf der Position des rechten Verteidigers. Interessante taktische Variante, die die defensiven Gegner in der Regionalliga zusätzlich unter Druck setzen könnte..

Aufstellung 1.Halbzeit: Neuhaus – Ismaili, Kläsener, Sebastian, Müller – Lewerenz, Rost, Laas, Frahn – Kammlott, Frommer (29. Geißler)

Aufstellung 2.Halbzeit: Neuhaus – Rosin (70. Bellot), Hertzsch, Buszkowiak, Franke – Watzka, Bick, Baier, Geißler – van den Bosch, Kutschke

Links: RBL-Bericht [broken Link], Ferencvaros-Bericht [broken Link]

Fußballalltag

Es ist ja auch ein bisschen Sommerloch, deswegen sei mir an dieser Stelle gestattet, Ihnen ach lieber Guido Schäfer auf diesem Wege mitzuteilen, dass ich sehr froh bin, dass Sie nun nicht mehr über verlorengegangene Bafana-Bafana-Trikots schreiben müssen, sondern sich wieder in den spannenden Niederungen des aktuellen Leipziger RasenBallsports suhlen dürfen. Die letzten Wochen, in denen man in ihrem Stammblatt Leipziger Volkszeitung ‘dank’ ihrer Abwesenheit nur Artikel über RB Leipzig lesen durfte, deren Inhalt man schon von der Vereins-Homepage kannte, waren sehr hart. Zumal die Homepage auch in dieser Zeit in ihrer fast schon traditionellen Art eher spärlich bestückt war.. Willkommen zurück im großartigen Fußballalltag.