Europa League: Zenit St. Petersburg vs. RB Leipzig 1:1

Rückspiel im Achtelfinale der Europa League. Für RB Leipzig galt es bei Zenit St. Petersburg eine 2:1-Führung zu verteidigen. Das machte man über große Teile der 90 Minuten auch gut, verpasste es aber offensiv frühzeitig eine Entscheidung herauszuschießen. So musste man bis zum Schlusspfiff zittern, bis man den völlig verdienten Einzug in das Viertelfinale der Europa League feiern konnte.

Ralph Hasenhüttl veränderte sein Team gegenüber dem Stuttgart-Spiel auf vier Positionen und setzte in Abwesenheit des verletzten Sabitzer auf seine bestmögliche Formation. Neben Sabitzer fehlten auch Konaté und Poulsen, die auf der Bank saßen und Lookman, der in Europa nicht spielberechtigt ist. Upamecano, Forsberg, Bruma und Augustin rückten wieder in die Mannschaft.

Auch Zenit-Coach Roberto Mancini setzte erwartungsgemäß auf seine beste Elf. Paredes kam nach seiner Gelbsperre vor einer Woche wieder in die Mannschaft und war im zentralen Mittelfeld gleich eine wichtige Stütze. Erokhin rutschte dafür auf die Bank. Mammana riss sich am Wochenende das Kreuzband und wurde von Smolnikov ersetzt. Im Angriff spielte Driussi statt Zabolotny. Und den angeschlagene Kuzyaev vertrat Zhirkov. Pech für Zenit, dass sich kurz nach Spielbeginn bereits Goalgetter Kokorin bei einem Zweikampf mit Orban verletzte und gegen Zabolotny ausgetauscht werden musste. Das war nach dem Ausfall von Mammana der zweite schwere Schlag für das Mancini-Team, das vor allem in der Breite nicht sonderlich gut besetzt ist.

Beide Teams begannen die Partie in ihren klassischen Formationen. RB setzte auf ein 4-2-2-2. Zenit spielte es etwas flacher und mehr als 4-4-2. Wobei 20 Minuten lang auf dem Feld nur wenig passierte. Und das ist keine bildhafte Beschreibung, sondern schlichter statistischer Fakt, denn in den ersten 20 Minuten gab es keinen einzigen Torschuss, noch nicht mal einen, der 30 Meter am Tor vorbeifliegt.

RB Leipzig machte das in dieser Anfangsphase gut, kontrollierte Ball, Spiel und Gegner. Dazu hatte man eine gute Absicherung in der Tiefe und arbeitete gut gegen den Ball, wenn man ihn mal verlor. Mit fast 75% Ballbesitz(!) bestritt man diese Anfangsphase komplett wie ein Heimteam, während die Gastgeber darauf warteten, mal einen Ball zu kriegen, mit dem sie schnell umschalten können. Bekamen sie aber nicht und so rollte der Ball halt durch die RB-Reihen. Wobei dem Leipziger Spiel bei dieser totalen Ballkontrolle eben auch komplett die Torgefahr abging, weil man sich am Strafraum im Kleinklein und einer vielbeinigen Abwehr verhedderte (Zenit hat nicht umsonst in der russischen Liga die wenigsten Gegentore kassiert).

Der erste Torschuss erfolgte dann in der 22. Minute und der war gleich drin. Wieder ein Situation, in der der Ball immer wieder um den Zenit-Strafraum herumgepasst und die Lücke gesucht wird. Bis Forsberg Werner an der linken Seitenlinie einsetzt und der Stürmer einfach mal zu einem Dribbling entlang des Strafraums ansetzt, wo er den perfekten Moment findet, um den Ball auf Augustin durchzustecken, der sich noch mal dreht und den Ball dann versenkt.

Dieses Führungstor machte das Spiel etwas offener. Zenit St. Petersburg nahm nun auch am Spiel teil und schaute ihm nicht nur zu. Dabei bestätigte sich die Annahme von vor der Partie, dass die Gastgeber nicht über Hochgeschwindigkeitsballbesitzspiel die Partie gewinnen werden. Man versuchte viel über die Flügel und Flanken oder über Standards. Lange Bälle streute man auch immer mal ein, aber über das ganze Spiel gesehen erstaunlich wenige, wenn man bedenkt, dass da RB im Hinspiel so seine Probleme mit der Physis von St. Petersburg hatte. Insgesamt verteidigte das die Abwehrkette von RB aber gerade gegen lange, hohe Bälle und Kopfballverlängerung gut.

Lange gezittert, aber am Ende jubelt RB Leipzig doch über das Erreichen des Viertelfinales. | GEPA Pictures - Roger Petzsche

Das Spiel war bis zur Halbzeitpause recht ausgewogen. RB Leipzig schaffte es, das blieb das Hauptproblem an diesem Tag, nicht wirklich, in der Offensive aus dem Ballbesitz auch Torabschlüsse zu produzieren, weil man sich irgendwann am Strafraum dann doch am Doppelpass festlief. St. Petersburg spielte auf der anderen Seite etwas zielstrebiger und damit zumindest gefühlt etwas gefährlicher, allerdings fehlten ihnen die spielerischen Mittel, um da in der Offensive die ganz große Gefahr herauszuspielen. Richtig gefährlich wurde es allerdings bei einem direkten Freistoß von Paredes, der an die Latte klatschte und den Gulacsi nicht bekommen hätte. Bei zwei Schüssen von Rigoni und Zabolotny musste der Keeper auch noch eingreifen, hatte dabei aber keine Probleme.

Gerade in den letzten zehn Minuten vor der Pause war Zenit das deutlich aktivere Team, das immer mal wieder mit guten Spielverlagerungen spielte. Als man dann schon dachte, dass RB diese Phase gut überstanden hat und mit einem 1:0 in die Kabine geht, fiel dann doch noch das Gegentor. Rigoni wird rechts von Bruma nicht energisch angegriffen und darf durch das Mittelfeld spazieren und einen Diagonalpass auf Criscito spielen. Der Außenverteidiger steht links völlig frei, weil Klostermann sich in der Mitte zu Zhirkov orientiert hatte, den Orban einen kurzen Moment nicht unter seinen Fittichen hatte. Da Orban dann aber doch mit zu Zhirkov rückt, muss Upamecano dahinter zu Zabolotny aufrücken und damit hinter sich Driussi laufen lassen, gegen den Bernardo zu spät kommt. Und genau auf den Driussi am langen Pfosten spielt Criscito den Ball, den der Argentinier dann nur noch über die Linie drücken muss. Ball auf die Außenbahn, schnelle Flanke, gute Besetzung im Strafraum. Ein recht klassisches Zenit-Tor. Schon im Hinspiel gab es ein paar solcher Szenen. Gut gemacht, aber die Zuordnung bei RB stimmte in der Mitte in der Situation auch nicht wirklich.

Das 1:1 zur Halbzeit war eigentlich aus RB-Sicht ein bisschen wenig angesichts der Dominanz, die man über weite Strecken der ersten Halbzeit über die Partie hatte. Allerdings war die Dominanz offensiv bis auf den Werner-Geniestreich auch praktisch völlig brotlos, sodass Zenit mit seinen wenigen Aktionen mindestens genauso gefährlich war wie RB. Entsprechend ging das 1:1 bei 4:2 Torschüssen und einem Lattentreffer für Zenit dann auch doch irgendwie in Ordnung.

Im zweiten Abschnitt gewann RB Leipzig dann die Kontrolle über das Spiel wieder so ein wenig zurück. Die Passquote ging bei den Gastgebern nun deutlich nach unten. Was darauf verwies, dass man im Laufe der Partie doch immer mehr auf die Karte langer Ball setzte. RB Leipzig wartete auf der anderen Seite auf die Möglichkeit, den entscheidenden Treffer zu setzen, denn mit einem 2:1 für die Gäste wäre die Partie entschieden gewesen.

Doch wie in der ersten Halbzeit fehlt RB Leipzig im gegnerischen Strafraum die Durchschlagskraft. Weil man sich immer wieder in Doppelpässen verliert oder Schusspositionen nicht annimmt oder abgeblockt wird oder den Ball schlicht weit am Tor vorbeizieht. Bis auf einen Forsberg-Schuss, ein Augustin-Abseitstor und ein Werner-Abseits-Fasttor passiert vor Lunev nicht allzu viel. Trotz eigentlich vieler guter Situationen und Ballgewinne, nach denen man auch mal mit Tempo Richtung Zenit-Tor gehen konnte.

Auf der anderen Seite passierte vor Gulacsi allerdings auch bis auf ein Abseitstor nicht viel. Die Spannung bei den Zenit-Angriffsversuchen resultierte vor allem aus dem Resultat und der Tatsache, dass ein 2:1 eine Verlängerung gebracht hätte. Diese Angst hätte Timo Werner zehn Minuten vor dem Ende komplett zerstören können, als er von Naby Keita im Strafraum schon freigespielt und gefoult wird, dann aber mit dem fälligen Elfmeter eher kläglich an Lunev scheitert.

Nun wurde es dann doch noch mal zittrig. Zenit brachte spielerisch nicht allzu viel auf den grünen Rasen, schlug aber noch mal einige Bälle in den RB-Strafraum. Am gefährlichsten wurde dabei eine Freistoßflanke, die Criscito recht frei vor Gulacsi nicht richtig traf. Ansonsten blieb es bei gefühlter Gefährlichkeit und einigen Szenen, in denen die Leipziger Defensive im letzten Moment noch den Ball klären kann, während RB Leipzig in der vierten Minute der Nachspielzeit auch die letzte Chance, aus dem Umschaltspiel heraus für ein Tor zu sorgen, vergab, weil eine Werner-Flanke zu nah ans Tor ging und so Lunev erneut, diesmal gegen Bruma retten konnte.

Es war in der zweiten Halbzeit ein unruhiges Spiel, bei dem es viel hin und her ging. Große Torgefahr brachten beide Offensivreihen lange allerdings nicht zustande. RB Leipzig verpasste es, die vorhandenen Situationen auszuspielen bzw. einen Elfmeter zu verwandeln. Zenit St. Petersburg hatte im Strafraum trotz Physis und Körpergröße nicht die Durchschlagskraft, die man von ihnen erwartet hätte. Wobei daran in der späten Phase der Partie auch ein Ilsanker seinen Anteil hatte, der mit seiner Größe noch mal einige Situationen klärte.

Fazit: Ein mehr als verdientes 1:1 für RB Leipzig und damit auch ein verdientes Weiterkommen in der Europa League, weil man über 180 Minuten gesehen im Duell mit Zenit St. Petersburg das deutlich bessere Team war und auch im Rückspiel die reifere, dominantere Spielanlage zeigte. Allerdings blieb es auch dabei, dass die offensive Durchschlagskraft aktuell etwas überschaubar ist. Und so musste man trotz der Überlegenheit über 180 Minuten dann eben doch bis zum Schlusspfiff zittern, um sich des Weiterkommens sicher sein zu können. Eigentlich ein sehr guter und reifer Auftritt von RB Leipzig in St. Petersburg. Mit Abstrichen beim Ausspielen von Aktionen im und am gegnerischen Strafraum.

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Randbemerkung 1: Nur noch acht Teams in der Europa League dabei. Davon ist eins RB Leipzig. Ein bisschen dauert das wohl auch noch, bis das irgendwie gesackt ist. Im Viertelfinale warten dann fast nur noch richtig dicke Brocken. Das vermutlich unbezwingbare Atletico Madrid, das unterhaltsame Arsenal, Lazio Rom, Olympique Marseille, ZSKA Moskau, Sporting Lissabon und dazu dann noch das Duell mit dem (hihi) leergekauften FC Salzburg (wie er in Europa heißt). Auslosung direkt heute 13 Uhr. Außer Atletico (zu stark) und ZSKA Moskau (schon wieder Russland) hätten wohl alle Spiele so ihren Reiz, auch weil ein Weiterkommen im Bereich des Möglichen läge. Reisetechnisch wäre Salzburg wohl am unaufwändigsten. Brächte auch viel Spaß mit sich in Sachen Berichterstattung über das Spiel. Lissabon wäre die längste Reise. Für Moskau bräuchte es wieder den Visa-Aufwand.

Randbemerkung 2: Man kann natürlich darüber streiten, wie beeindruckend der Erfolg von RB Leipzig ist. Seltsam bleibt es, dass man als Verlierer in der Champions League noch mal die Chance bekommt, in der Europa League zum Sieger zu werden. Dazu hatte man gegen Neapel das Glück, dass die Italiener im Hinspiel eine halbe Stunde lang naiv spielten. Und Zenit St. Petersburg ist bei allem Respekt kein europäisches Topteam. Zumindest nicht in der aktuellen Verfassung. Da waren Monaco oder Porto in der Champions League schon auch noch mal andere Kaliber, ganz zu schweigen von Neapel. Trotzdem muss man sich erstmal zweimal verdient in der Europa League in einer K.o-Runde durchsetzen. In einem Wettbewerb, der in Deutschland immer ein wenig belächelt wird, den RB aber auf angenehme Art und Weise ernst nimmt und nun das letzte deutsche Team im Wettbewerb ist. Zehn Spiele in Europa hat RB schon absolviert, mindestens zwei kommen noch dazu. Viel Erfahrung, die man diese Saison sammeln konnte. Und am Ende, egal wie man es dreht oder wendet, schon jetzt ein großartiger Erfolg, auch wenn in der Champions-League-Gruppenphase mehr dringelegen hätte als das Ausscheiden.

Randbemerkung 3: Zehntes Spiel in Europa. Zehntes Spiel mit mindestens einem Gegentor. Bizarre Bilanz. Dass man damit im Viertelfinale der Europa League stehen kann, ist auch erstaunlich. Je weiter man kommt, desto schwieriger wird es natürlich mit so vielen Gegentoren noch eine Chance zu haben. Vielleicht hat man sich die zu-Null-Spiele ja aber auch nur aufgespart..

Randbemerkung 4: Nichts gegen Timo Werner und vielleicht stellt sich das ja im Training ganz anders da. Aber ein sicherer Elfmeterschütze schien mir Werner nie gewesen zu sein. Vielleicht sollte man da mal über eine neue Hackordnung auf dem Feld nachdenken. Aber so richtig fällt mir bei RB auch kein Spieler ein, der ein sicherer Elfmeterschütze ist. Und Timo Werner scheint überzeugt, dass er auch künftig Leipziger Elfmeterschütze sein wird.

Randbemerkung 5: Lustig weiterhin Jean-Kevin Augustin. In fünf der lezten sieben Pflichtspiele ging RB Leipzig mit 1:0 in Führung. Viermal schoss der Franzose diesen Führungstreffer. Nie reichte es zu einem Sieg. Zwei Niederlagen und zwei Unentschieden folgten diesen Treffern. Immerhin gab es diesmal durch das Weiterkommen trotzdem was richtiges zu feiern. Eine skurrile Statistik bleibt das mit den Führungstreffern und Augustin dann aber doch. Bemerkenswert auch, dass Augustin vier der letzten sechs Pflichtspieltreffer von RB Leipzig erzielt hat.

Randbemerkung 6: Nicht mit dabei im Hinspiel des Viertelfinales der Europa League wird Willi Orban sein. Der holte sich gestern die dritte gelbe Karte ab und setzt entsprechend im nächsten Spiel aus. Wenn man sieht mit welcher Abgeklärtheit das jugendliche Duo Konaté/ Upamecano gestern in der zweiten Halbzeit in St. Petersburg verteidigt hat, dann könnte man aber auch vermuten, dass ein Orban-Ausfall nicht extrem schmerzen wird.

Randbemerkung 7: Auf Twitter gelesen, dass in den letzten drei Spielzeiten, inklusive der aktuellen, im Viertelfinale der Europa League 24 unterschiedliche Teams standen. Also 24 verfügbare Plätze von 24 unterschiedlichen Mannschaften besetzt wurden und es kein Team schaffte, ein oder zwei Jahre später erneut in die Runde der letzten acht zu kommen. Vielleicht passt das ja auch ein wenig zu diesem kleinen Bruder der Champions League und dessen gerade in den großen, europäischen Ligen geringer Wertschätzung, dass er auch diesbezüglich einen extremen Kontrast zur CL darstellt, wo ja jährlich zu großen Teilen dieselben Teams den Titel ausspielen. Dazu passt auch, dass die diesjährigen acht Vertreter aus acht verschiedenen Ländern kommen, also auch hier eine gewisse Vielfalt zu beobachten ist, die es in der Champions Leageu schon länger nicht mehr gibt (wobei das glaube auch für die Europa League nicht alltäglich ist).

Randbemerkung 8: Aus dem Stadion von St. Petersburg Berichte über rassistische Rufe und Affenlaute aus dem russischen Block gegen RB-Spieler. Habe ich am TV nicht mitbekommen, aber Zenit hat diesbezüglich ja auch schon eine Historie, inklusive Fans, die fordern, dass keine schwarzen Spieler für ihren Verein spielen dürfen. Auch beim Hinspiel gab es einzelne Berichte, dass aus dem Gästeblock Affenlaute kamen, was auch erklären würde, warum Bruma sein Tor demonstrativ dort vor dem Block gefeiert hat. Auch hier kann ich keine Eigenwahrnehmung beisteuern.

Randbemerkung 9: Zum zweiten Mal in dieser Saison ein RB-Spiel von der Couch verfolgt. Das Gesamtpaket aus Zeit, Geld, kurzfristiger Orga in Leipzig und dann auch vor Ort in St. Petersburg war mir etwas too much für eine Reise nach Russland. Anfreunden kann ich mich mit der Couch-Position beim Fußballgucken aber überhaupt nicht. Man sieht viel zu wenig, hat viel zu wenig Bewegungsmöglichkeiten und ganz so laut pöbeln wie sonst kann man auch nicht. Respekt auch an die, die auf der Basis von TV-Bildern Spiele analysieren. Eigentlich fehlen einem aufgrund der Bildausschnitte und sinnlosen Großaufnahmen immer wesentliche Informationen.

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Lichtblicke:

  • Emil Forsberg: Vor allem in der ersten Halbzeit wieder mit einer sehr guten Partie in den Zwischenräumen. Wie er Bälle auf engstem Raum verarbeitet und es immer wieder schafft, sich dabei Richtung Tor zu drehen und Situationen zu öffnen, bleibt beeindruckend. Kommt weiter langsam in Form, auch wenn die letzte Effizienz am gegnerischen Strafraum immer noch ein wenig fehlt.
  • Timo Werner: Manchmal verzweifelt man ja auch ein bisschen an dem Stürmer, wenn er sich wieder festdribbelt. Oder wenn er einen Elfmeter verschießt. Aber allein die Torvorbereitung gestern in St. Petersburg war überragend und lässt Werner hier in den Lichtblicken auftauchen. Auch beim Elfmeter stellt er gut seinen Körper zwischen Gegenspieler und Ball. Sieht nicht immer glücklich aus, aber ist auch diese Saison wieder an unglaublich vielen RB-Toren beteiligt.
  • Bernardo: Hatte in der ersten Halbzeit so seine Probleme auf der linken Seite und kam nach der Pause umso stärker zurück, wenn man mal nur die Defensive nimmt. War dort bis auf wenige Szenen nun der auffälligste Akteur, klärte unheimlich viele Situationen, hatte nun auch Rigoni im Griff. Hat manchmal kleine Probleme im Stellungsspiel und im Treffen von Entscheidungen (wie in der Nachspielzeit, als er im Mittelfeld einem Pass nicht entgegen geht und ein russischer Spieler dazwischenspritzen kann), aber ansonsten sehr souverän.

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Tore: 0:1 Augustin (22.), 1:1 Driussi (45.+1)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Klosterman, Orban (46. Konaté), Upaemcano, Bernardo – Demme (71. Ilsanker), Keita – Forsberg, Bruma – Augustin (90.+2 Poulsen), Werner; Bank: Mvogo, Kaiser, Kampl, Laimer; Nicht im Kader: Sabitzer, Halstenberg (beide verletzt), Lookman (nicht spielberechtigt), Coltorti, Köhn, Schmitz

Aufstellung Zenit St. Petersburg: Lunev – Smolnikov (85. Poloz), Ivanovic, Mevlja, Criscito – Rigoni (90. Erokhin), Paredes, Kranevitter, Zhirkov – Driussi, Kokorin (8. Zabolotny)

Schiedsrichter: Daniele Orsato (Insgesamt eine souveräne Partie. Die erste gelbe Karte gegen Demme war seltsam, weil viel Ball dabei und eigentlich kein Foul, bei dem man die erste Karte zeigt. Ansonsten pfiff Orsato konstant nach seiner Linie, an der sich die Spieler orientieren konnten und auch orientierten. Elfmeter beim Werner-Foul zu pfeifen, war völlig korrekt. Bei verschiedenen anderen Situationen in beiden Strafräumen weiterspielen zu lassen, war ebenso nachvollziehbar. Gute Spielführung. (Schräg kam eine Szene nach dem Elfmeter. Zenit-Verteidiger Ivanovic hatte vor der Ausführung lange auf Orsato eingeredet, sodass Werner lange mit der Elfmeterausführung scheiterte. Nachdem er verschossen hatte, lief Ivanovic an Orsato vorbei und hielt ihm die Hand hin, in die der Schiedsrichter einschlug. Kennt man natürlich den Hintergrund nicht wirklich, aber in der konkreten Situation keine ganz glückliche und ganz übliche Szene. Hatte aber auch keinen Einfluss auf irgendwas sonst.))

Gelbe Karten: Demme (1.), Orban (3.) | Smolnikov, Criscito

Zuschauer: 44.062 (davon 40 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, Zenit-Bericht, Kicker-Bericht

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  • Torschüsse: 9 : 8
  • Torschüsse innerhalb des Strafraums: 4 : 5
  • Schüsse auf das Tor: 4 : 3
  • gewonnene Zweikämpfe: 48,5% : 51,5%
  • Ballbesitz: 43,6% : 56,4%
  • Passquote: 69,0% : 80,0%
  • Fouls: 13 : 12
  • Ecken: 7 : 4
  • Abseits: 4 : 6
  • Meiste Torschüsse: Criscito, Paredes, Rigoni: je 2 – Bruma: 3
  • Meiste Torschussvorlagen: Paredes: 2 – Werner: 3
  • Meiste Ballkontakte: Paredes: 70 – Keita: 89

Statistiken von kicker.de, whoscored.com, uefa.com

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Saisontorschützen Europa: Werner – 6; Keita, Augustin, Forsberg, Bruma – je 2; Orban – 1; Eigentore – 1 (Jemerson/ Monaco)

Saisonvorlagengeber: Sabitzer – 3; Poulsen, Forsberg, Kampl, Werner – je 2; Bruma, Orban, Halstenberg, Keita – je 1

Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Forsberg, Sabitzer – je 5; Halstenberg, Keita – je 4; Upamecano, Klostermann, Demme, Kampl, Orban – je 2; Gulacsi, Werner, Bernardo – je 1

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Bild: © GEPA pictures/ Sven Sonntag

5 Gedanken zu „Europa League: Zenit St. Petersburg vs. RB Leipzig 1:1“

  1. Hmm. Fand die Leistung so mittel. Zumindest nicht prickelnd oder voller Ideen und Tatendrang. Bei dem folgenden zweiten RB Spiel war das dann ganz anders. Da war er wieder, der herrliche, sprühende, jugendlich frische RB-Fußball. Wetten, dass Marco Rose bald Buli-Trainer ist! Wenn es nach mir ginge, aber bitte nicht im Südosten…

  2. Wenn Werner ob seiner Torvorbereitung in den Lichtblicken auftaucht, dann sollte aus meiner Sicht Jean-Kevin darin nicht fehlen. Gibt nicht viele, die so ein Tor auf solche Weise machen können wie er gestern. Und die Tatsache, dass er immer das 1:0 schießt, spricht ja auch eher für ihn.

  3. Werner ist mir momentan auch ein Rätsel. Er wirkt immer irgendwie so verkrampft bemüht, dass ihm viele Aktionen vor dem Tor mislingen und haut dann zwischendrin doch immer ein Glanzstück raus. Gerade die beiden Spiele gegen Zenit sind da sehr Beispielhaft.

  4. Der MZ Artikel war bislang die beste Zustandsbeschreibung rund um RB.
    Und als Elferschütze sollte doch Forsberg antreten .nur gut das es gestern noch geklappt hat, sonst wäre es evtl. der 2 Wettbewerb gewesen aus dem uns Werner geschossen hätte.

  5. Viertelfinale in Europa!
    Und das bei der ersten Teilnahme.
    Unfassbar.
    Und was für ein Krimi, der viel eher entschieden werden müssen.
    Und damit meine ich nicht nur den Elfmeter.
    Verstehe zwar auch nicht, warum Werner den Ball einfach nur einschieben will.
    MMn muss Du den Ball reinballern, gut, er kann dann auch vorbei gehen, aber dieses “Ausgucken” ist doch eher so ein 50:50 Ding.
    Aber mir hat dann dieser Sprint in 93. Minute gefallen. Man will auf das 2:1 und nicht einfach abdrehen, Pass spielen und Zeit von der Uhr nehmen.
    Das er nicht rein ging, Pech bzw der Pass hätte ja eher kommen müssen.

    Lichtblicke und Analyse Top!
    Den Schiri hätte ich auch gerne heute Abend.
    Klare Linie, wenn auch Demme etwas zu früh gelb sah, aber es war richtig, wenn ich den internationalen Vergleich zum späteren Spiel #RBSBVB sah.

    Wechsel waren alle zum richtigen Zeitpunkt.
    Aber das die IV wie schon gegen Neapel 18/19 ist, ist schon verrückt.

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