Bundesliga: Bayer Leverkusen vs. RB Leipzig 2:2

Zwölfter Spieltag der Bundesliga. Für RB Leipzig ging es zu Bayer Leverkusen. Vor dem Spiel hätte man aus RB-Sicht ein Unentschieden sicherlich als absolut vernünftiges Ergebnis empfunden. Nach der Partie musste man sich darüber ärgern, dass man eine 2:1-Führung in Überzahl nicht über die Zeit bringen konnte.

In die Partie gegangen war RB Leipzig überraschend mit Ibrahima Konate in der Innenverteidigung. Der ersetzte den unter der Woche gesundheitlich etwas angeschlagenen Upamecano. Orban kam nach Rotsperre zurück ins Team. Auf der Doppelsechs entschied sich Hasenhüttl für Demme und Keita. Kampl durfte auf der Zehn ran, wo er lange nicht mehr gespielt hatte. Sabitzer rutschte dafür in den Sturm neben Werner, sodass der zuletzt verletzte Augustin auf der Bank bleiben konnte. Bernardo durfte derweil rechts hinten für Klostermann verteidigen. Das ganze ergab wie immer ein 4-2-2-2, in dem Forsberg mehr im Zentrum agierte als Sabitzer.

Bayer überraschte mit einer Fünfer- aka Dreierkettenformation. In Abwesenheit von Abwehrchef Sven Bender bildeten Lars Bender, Tah und Wendell die Dreierkette. Bailey(!) spielte links daneben irgendwas zwischen Linksverteidiger und Linksaußen. Mehmedi spielte dasselbe (zumindest eine Halbzeit lang) auf der anderen Seite. Auf der Doppelsechs ersetzte Kohr derweil Baumgartlnger. Alario blieb nur die Bank, sodass vorn Havertz, Brand und Volland das dynamische Trio bildeten. Das ganze ergab gegen den Ball eine Art 5-2-2-1, aus dem heraus Mehmedi und Bailey sich mit dem Ball sehr offensiv einbrachten.

Mit der Formation schien sich Leverkusen erstmal der eigenen Stärken im Offensivspiel zu berauben. Denn man war dadurch eher defensiv positioniert, verteidigte in der eigenen Hälfte relativ dicht und setzte auf die Geschwindigkeit im Umkehrspiel. Problem daran, dass diese Taktik eigentlich schon früh durch das Gegentor ein wenig torpediert wurde. Mehmedi hatte Sabitzer im Strafraum unnötig gefoult und Werner den fälligen Elfmeter verwandelt, sodass Bayer notgedrungen mehr für das Spiel machen musste.

Das gelang ihnen in der ersten Halbzeit lange nur mit mäßigem Erfolg, weil man aus der gewählten Formation heraus im normalen Spiel die RB-Hintermannschaft nur selten in Verlegenheit oder durch Geschwindigkeit durcheinanderbringen konnte.

RB auf der anderen Seite spielte keien gute erste Hälfte und nutzte sich ergebene Räume im Umkehrspiel nicht aus. Oft, dass man Bälle eroberte, aber anschließend im Umschalten Fehlpässe spielte oder den Ball im Dribbling verlor. Das Spiel pendelte so meist zwischen den Strafräumen, ohne große Aufreger mit sich zu bringen. Ein klassisches 0:0-Spiel, wenn denn der Elfmeter nicht gewesen wäre.

Bemerkenswert neben den Ungenauigkeiten im Passspiel auch, dass RB gegen den Ball nicht so intensiv und kompakt zu Werke ging, wie man das von RB gewohnt ist.  Mit zunehmender Spielzeit konnte sich Bayer so immer besser an den RB-Strafraum spielen. Die Gäste dabei in der Verteidigung manchmal seltsam passiv und tief stehend. Brandt hätte dann einmal fast davon profitiert, als Wendell über den ganzen Platz marschieren durfte weil Kampl an der Mittellinie den Weg freimachte und den Angreifer perfekt freispielte, der den Ball aber neben das Tor setzte.

Bayer schaffte es gegen RB immer wieder, in Ballnähe in Überzahl zu agieren. | GEPA Pictures - Sven Sonntag

Als man sich schon damit abgefunden hatte, dass es mit einem 1:0 in die Pause geht, traf Leverkusen dann doch noch. RB hatte das Verteidigen auf ein Minimum zurückgefahren, weil Keita an der Mittellinie liegengeblieben war (in einer perfekten Umschaltsituation, in der Keita unnötig den Ball verliert) und Leverkusen nutzte diese Passivität, um sich den Ball am Straufraum zuzupassen. Kohr steckt dann auf Bailey durch, der sich die Chance frei vor Gulacsi nicht nehmen ließ.

Dieser Ausgleich war vielleicht bezeichnend für die erste Halbzeit von RB Leipzig. Eine Umschaltsituation schlecht ausspielen, also mit dem Ball ungenau agieren und dabei sogar den Ball an der Mittellinie verlieren und danach zu passiv verteidigen und das Gegentor zulassen. Eine bunte Mischung aus falschen Entscheidungen und ungwohnt unintensivem Spiel gegen den Ball. Und völlig unnötig, mit diesem Gegentor in die Pause zu gehen, auch wenn das Unentschieden die Kräfteverhältnisse auf dem Platz sehr gut wiedergab.

In der Pause wechselte Leverkusen Mehmedi gegen Henrichs, der direkt nach der Pause direkt mal Volland eine große Chance auflegte. Der Kopfball ging aber am RB-Tor vorbei. Die Aktion, die über die rechte Seite vorbereitet wurde, zeigte aber schon mal an, dass Leverkusen gewillt war, mit mehr Energie und Geschwindigkeit und größerer fußballerischer Klasse aufzutreten.

Aber erstmal schien das Spiel endgültig in Richtung RB zu kippen. Aus einer Standardsituation und einer schlechten Leno-Abwehr heraus kam Sabitzer zum Abschluss, den Henrichs nur mit dem Ellenbogen abwehren konnte. Elfmeter und rot waren die direkte Folge. Forsberg ließ sich die Chance diesmal anstelle von Werner nicht nehmen und verwandelte erneut vom Punkt.

2:1, ein Mann mehr, dazu die bekannten Qualitäten im Umkehrspiel. Die Partie schien nun komplett für RB Leipzig zu laufen. Doch die Realität auf dem Platz war eine andere. Denn Leverkusen war nun komplett am Drücker und bespielte gegen weiterhin passiv agierende Leipziger (und nach Augustins Einwechslung wurde es gerade in vorderster Linie noch passiver) geschickt die Räume in der RB-Hälfte. Und profitierte dabei auch von der großen Ballsicherheit von Akteuren wie Brandt oder Havertz und von den Stärken im Eins gegen Eins bei Bailey.

Leverkusen in dieser Phase zwischen 55. und 70. Minute das eindeutig bessere Team und mit erstaunlich vielen Freiräumen in der Offensive. Gulacsi immer wieder im Mittelpunkt. Orban kann sich nur mit einer gelben Karte behelfen. Auf der anderen Seite vergeben Sabitzer und Kampl seltene Chancen, aus dem Umkehrspiel heraus für die Entscheidung zu sorgen. Auch hier galt wieder, dass man im Spiel nach vorn und mit dem Ball viele Fehler machte und sich so immer wieder um die Möglichkeit brachte, die vorhandenen Räume nach Ballgewinn auch gewinnbringend zu bespielen. Bezeichnend dafür vielleicht auch eine Szene, in der Augustin die ganze gegnerische Hälfte frei vor sich hat, aber an der Seitenlinie ins Straucheln kommt und der Angriff mit einem Einwurf für Bayer endet.

Der verdiente Ausgleich fiel schließlich nach 74 Minuten nach einer Ecke. Nach allerlei Durcheinander landete der Ball bei Volland, der ihn aus Nahdistanz in Seitlage recht ansehnlich über die Linie drückte.

Nach dem 2:2 war aus der eine Zeitlang nach dem Platzverweis recht hitzigen und emotionalen Partie ein wenig die Luft raus. Bayer ging nun nicht mehr volles Risiko, hatte aber durchaus noch ein paar gute Ansätze im Offensivspiel, bei denen die RB-Abwehr ins Schwitzen kam. Auf der anderen Seite kam von den Gästen bei allen Bemühungen nicht mehr viel konstruktives. Aus dem Spiel mit dem Ball heraus die Gastgeber in Gefahr zu bringen, gelang an dem Tag einfach nicht. Die Flanke aus dem Halbfeld auf einen von zwei Gegenspielern gedeckten Halstenberg war da schon das höchste der Offensivgefühle.

Das 2:2 war schließlich ein durchaus gerechtes Ergebnis eines Spiels, in dem Leverkusen das fußballerisch bessere Team mit den besseren Chancen war. Der Spielverlauf sprach allerdings eher für RB Leipzig, die zweimal in Führung gingen und es sich ankreiden müssen, in Überzahl keine guten Lösungen gefunden zu haben, die Gastgeber vom eigenen Tor wegzuhalten. Das Spiel gegen den Ball wirkte über fast die ganze Spielzeit wenig synchron und intensiv und ließ den Gastgebern immer wieder den Raum, um Fußball zu spielen. Dass sie das können, zeigten sie phasenweise durchaus eindrucksvoll.

Da zudem das Spiel mit dem Ball bei RB sehr fehleranfällig blieb, konnte man aus den Geschenken zweier Elfmeter und der Überzahl wenig Kapital schlagen. Gerade das Ausspielen von Angriffen nach Ballgewinnen war an diesem Tag sehr ungenau, sodass abseits der Elfmeter und ein paar Fernschüssen nur wenig Offensivgefahr entstand. Immer wieder blieb man in Folgeaktionen nach Balleroberungen an Leverkusenern hängen und brachte sich so wie beim 1:1 noch selbst in Gefahr statt einen eigenen Konter auszuspielen. Entsprechend durfte man dann auch froh sein, dass man in (oder auch wegen der) Überzahl immerhin noch den einen Punkt mit nach Hause nahm.

Fazit: Angesichts der zweimaligen Führung, der Überzahl und einiger guter Balleroberungs- und potenzieller Umschaltsituationen darf das 2:2 aus RB-Sicht durchaus als Enttäuschung durchgehen. Gerade nach dem 2:1 hätte man ein souveräneres Auftreten und vor allem ein besseres Verteidigen erwarten können. Aber Leverkusen spielte nach längerer Anlaufphase in der ersten Halbzeit eine gute Partie und verdiente sich den Punkt mit hohem Laufaufwand, viel fußballerischer Qualität und ansehnlichem Passspiel. Insgesamt war man dem Sieg aufgrund der besseren Chancen sogar etwas näher als RB, aber nach dem 2:2 ging man in Unterzahl dann auch nicht mehr mit letztem Risiko auf die drei Punkte.

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Randbemerkung 1: Im Vergleich zur Vorsaison RB Leipzig nach zwölf Spielen mit sieben Punkten weniger (was auch noch mal zeigt, was für einen krassen Saisonstart man letzte Saison hingelegt hat). Gegen dieselben Gegner wie 2016/2017 holte man in dieser Saison bisher drei Punkte mehr wie im Vorjahr (wenn man die Aufsteiger Stuttgart und Hannover gegen die Absteiger Darmstadt und Ingolstadt tauscht).

Randbemerkung 2: Etwa 1.400 RB-Fans mit beim Auswärtsspiel in Leverkusen. Im Vergleich zur Vorsaison waren das genauso viele. Diesmal an einem Samstagnachmittag und nicht an einem Freitagabend. Insgesamt waren es damit bisher rund 2.800 Fans weniger bei sieben Auswärtsspielen als gegen die selben Gegner im Vorjahr. Was an den 5.000 Fans, die diese Saison in Dortmund fehlten, liegt.

Randbemerkung 3: Wieder mal so verschiedene Szenen, bei denen ein Spieler liegen bleibt und dann ein wenig Uneinigkeit besteht, wie es weitergeht und ob der Schiedsrichter unbrechen oder der Ball ins Aus gespielt werden sollte. Dass es da immer noch Unruhe gibt, liegt auch daran, dass das von Schiedsrichtern diese Saison uneinheitlich gehandhabt wird und es immer noch vorkommt, dass sie bedeuten, man solle den Ball ins Aus spielen, statt zu unterbrechen, wenn sie es für nötig halten. Was halt nicht passieren darf, wie vor dem 1:1, dass du als Team das konzentrierte Verteidigen aufgibst, nur weil einer deiner Kollegen fernab des Geschehens auf dem Rasen liegenbleibt. Ob da Keita so lange liegenbleiben muss, lässt sich von außen schwer sagen, aber es stehen auch noch zehn andere Spieler auf dem Platz, die nicht verletzt sind..

Randbemerkung 4: Erstaunliche Laufwerte hatte das Spiel. RB Leipzig legte zwar insgesamt mehr Kilometer zurück als Bayer, war aber trotz langer numerischer Überzahl teils deutlich im Nachteil in Bezug auf die höheren Laufgeschwindigkeiten, wie zum Beispiel die absolvierten Sprintkilometer. Dort lag Leverkusen mit 5,2 zu 4,6 km vorn. Was auch noch mal für den Eindruck spricht, dass Leverkusen ständig und überall auch in Unterzahl (auch in der Offensive) in Ballnähe Überzahl herstellen konnte. Auch bei der Durchschnittsgeschwindigkeit lag Leverkusen am Ende vorn. Durchaus bemerkenswert, dass 40 Minuten Unterzahl die Bayer-Spieler nicht irgendwann einbrechen ließ, sondern sie bis zum Ende den RasenBallsportlern läuferisch mindestens ebenbürtig waren. Leverkusen bestätigte damit auch die Daten, durch die sie im Bereich der höheren Geschwindigkeiten (Sprints, schnelle Läufe, intensive Läufe) als bestes (bzw. am aufwändigsten agierendes) Team der Bundesliga in dieser Saison ausgewiesen werden.

Randbemerkung 5: 10:5 Torschüsse von innerhalb des Strafraums für Bayer Leverkusen. Deutliches Zeichen dafür, dass es den Gastgebern selbst in Unterzahl deutlich besser gelang, sich in den gegnerischen Strafraum zu spielen. Bestätigt auch die bisherigen Saisondaten, dass Leipzig in der Differenz von eigenen und gegnerischen Schüssen von innerhalb des Strafraums auf Augenhöhe mit Schalke und Mönchengladbach, aber deutlich hinter dem Toptrio Bayern, Dortmund und Leverkusen liegt.

Randbemerkung 6: 30 Dribblings versuchte RB Leipzig in Leverkusen. Das ist sehr viel. Nur acht davon gelangen. Das ist wiederum prozentual gesehen sehr wenig (Leverkusen gelangen zehn von 18 Dribblings). Es war durchaus auffällig, wie oft Keita und Co mit dem Ball am Fuß an Gegenspielern scheiterten und dadurch das sonstige Auflösen von Situationen nicht in der Form gelang wie gewohnt. Auch das ein nicht unwesentlicher Baustein, warum man auch in Überzahl nicht entscheidend durchkam.

Randbemerkung 7: Timo Werner und Kevin Volland marschieren weiter im Gleichschritt. Mit nun jeweils sieben Treffern sind sie weiterhin die beiden besten deutschen Torschützen der Bundesliga. Beide hatten gute Aktionen und sind in ihren Teams in gute Rollen eingebunden. Nur einer der beiden gilt aktuell als für das Nationalteam gesetzt..

Randbemerkung 8: Interessant vielleicht, dass mit Timo Werner und Emil Forsberg zwei unterschiedliche Spieler zum Elfmeter schritten. Spricht nicht unbedingt dafür, dass man bei RB einen fixen Elfmeterschützen hat, sondern dass das eher spontane Verhandlungssache im Kreis von ein paar Kandidaten ist. Mag auch dafür sprechen, dass es den sicheren Elfmeterschützen bei RB in der jüngeren Vergangenheit nicht gab und weiterhin nicht gibt. Auch im Pokal gegen die Bayern waren die Elfmeter ja überwiegend eher wacklig.

Randbemerkung 9: Für Kevin Kampl war die Partie in Leverkusen die Rückkehr zum alten Verein. Schon vorher hatte er spekuliert, ob er mit Pfiffen empfangen werden könnte. Für mich ja merkwürdig, dass er das dann wirklich wurde. So richtig hatte ich nicht auf dem Schirm, dass sein Abgang in Leverkusen für böses Blut gesorgt haben könnte. Aber Kampl nahm es, wenn man seinen Auftritt als Maßstab nimmt, gelassen und spulte eine solide Partie ab.

Randbemerkung 10: Ich mag es ja in Leverkusen. Der Gästeblock ist hübsch. Die Organisation ist gut (wenn man sich denn mal durch das Drehkreuz gequetscht hat). Es gibt W-Lan. Und es geht rund um das Stadion entspannt zu. Aber was man so vor dem Spiel und in der Halbzeitpause an Moderationen und Spielchen macht, ist dann doch eher gewöhnungsbedürftig. Mal davon abgesehen, dass das Stadion eher schwierig in Wallung zu kriegen ist (wenn die Zuschauer nicht gerade ein Handspiel im Strafraum wittern^^).

Randbemerkung 11: Irgendein Seuche-Banner zu RB am Heimblock, . Inklusive eines schon letzte Saison genutzten Banners zur Gründungsgeschichte von Bayer Leverkusen, mit der man sich offenbar von RB abzugrenzen versucht (irgendwas mit Historie und Tradition und dass man auf Initiative der Belegschaft von Bayer gegründet wurde). Immer irgendwie seltsam, wenn Fans eines Vereins wie Bayer sich RB aussuchen, um auch mal zu den Guten zu gehören. Das wirkt dann schon einigermaßen arg konstruiert..

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Lichtblicke:

  • Marcel Sabitzer: Wieder der betriebsamste der RB-Profis. Viel unterwegs, immer anspielbar, auch mit ein paar guten Offensivaktionen und mit guten Aktionen gegen den Ball. Vor dem Elfmeter zum 1:0 mit sehr guter Ballbehauptung im Mittelfeld, die den Konter über Kampl und Werner überhaupt erst möglich machte. Vor dem 2:0 mit dem guten Torabschluss, der zu Hand und Elfmeter führte.
  • Ibrahima Konate: Erstaunlich abgeklärte, zweikampfstarke und passsichere Partie. Stand etwas überraschend in der Startformation und präsentierte sich dort als sicherer Innenverteidger und durchaus auch für die Zukunft als regelmäßige Option.
  • Emil Forsberg: Stand nach seinen Länderspielstrapazen etwas überraschend in der Startelf. Hatte ein paar gute Bewegungen mit dem Ball, aber dazu auch ein paar schlechte Standards. Für spielentscheidende Aktionen fehlte die Durchschlagskraft. Fußballerisch sehr ordentliche, aber im Gesamtpaket auch nicht sehr gute Partie.

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Tore: 0:1 Werner (13./FE), 1:1 Bailey (44.), 1:2 Forsberg (54./FE), 2:2 Volland (74.)

Rote Karte: Henrichs (52./ Verhinderung klarer Torchance)

Aufstellung RB Leipzig: Gulacsi – Bernardo, Konaté, Orban (68. Upamecano), Halstenberg – Demme, Keita (55. Augustin) – Kampl, Forsberg (84. Bruma) – Sabitzer, Bruma; Bank: Mvogo, Klostermann, Laimer, Poulsen; Nicht im Kader: Ilsanker (verletzt), Köhn, Coltorti, Kaiser, Schmitz, Compper, Palacios, Kühn, Abouchabaka

Aufstellung Bayer Leverkusen: Leno – L. Bender, Tah, Wendell – Mehmedi (46. Henrichs), Kohr (86. Bellarabi), Aranguiz, Bailey – Havertz, Brandt – Volland (90.+1 Retsos)

Schiedsrichter: Harm Osmers (Machte seine Sache insgesamt gut. Hätte eher und konsequenter gelb zeigen können (Wendell, Demme). Lag ansonsten mit allen wichtigen Entscheidungen richtig und brachte die erhitzten Gemüter irgendwann wieder zu Ruhe. Vor der gelben Karte gegen Bender in der zweiten Halbzeit sah es nach Hand von Werner aus. Von daher war die Empörung der Leverkusener nachvollziehbar. Kleinere Entscheidungen hätte man diskutieren können, aber nichts was es nicht in jedem Spiel geben würde.)

Gelbe Karten: Mehmedi, Wendell, L. Bender, Kohr – Orban (2.), Augustin (1.)

Zuschauer: 29.280 (davon 1.400 Gästefans)

Links: RBL-Bericht, RB-Fans-Liveticker, MDR-Bericht [broken Link], B04-Bericht, Kicker-Bericht

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  • Torschüsse: 13 : 12
  • Torschüsse innerhalb des Strafraums: 10 : 5
  • Schüsse auf das Tor: 3 : 3
  • gewonnene Zweikämpfe: 48,8% : 51,2%
  • Ballbesitz: 58,8% : 41,2%
  • Passquote: 80,2% : 82,8%
  • Laufstrecke: 111,2 km : 114,7 km
  • Sprints: 247 : 247
  • Intensive Läufe: 658 : 646
  • Fouls: 14 : 13
  • Ecken: 2 : 1
  • Abseits: 4 : 2
  • Meiste Torschüsse: Volland: 3 – Halstenberg, Forsberg, Sabitzer: je 3
  • Meiste Torschussvorlagen: Aranguiz, Brandt: je 2 – mehrere mit 1
  • Beste Zweikampfquote (mindestens 10 Zweikämpfe): L. Bender: 70,0% – Kampl: 78,6%
  • Meiste Ballkontakte: Aranguiz: 62 – Demme: 71
  • Beste Passquote (mindestens 20 Pässe): Tah: 89,7% – Demme: 89,8%
  • Größte Laufstrecke: Aranguiz: 12,1 km – Demme: 12,2 km
  • Meiste Sprints: Brandt: 43 – Sabitzer: 34

Statistiken von bundesliga.de, whoscored.com

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Saisontorschützen: Werner – 7; Poulsen, Augustin – je 3; Sabitzer – 2; Orban, Bruma, Keita, Klostermann, Forsberg – je 1

Saisonvorlagengeber: Sabitzer – 5; Augustin – 4; Werner – 3; Forsberg, Halstenberg – je 2; Kampl, Bernardo, Keita, Bruma – je 1

Saisontorbeteiligungen (Entstehung des Tors jenseits der direkten Vorlage): Demme – 6; Sabitzer, Forsberg, Kampl – je 4; Upamecano, Keita, Halstenberg – je 3; Laimer – 2; Gulasci, Ilsanker, Klostermann, Bruma, Poulsen, Bernardo – je 1

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Bild: © GEPA pictures/ Sven Sonntag

4 Gedanken zu „Bundesliga: Bayer Leverkusen vs. RB Leipzig 2:2“

  1. Die „Mehrfachbelastung“ (Begriff beim FC Bayern München mit Sicherheit auf dem “Vereins-Index” stehend) hat sich mittlerweile so in die Hirne der Spieler eingebrannt, dass bei einem Tor Führung in den sofortigen „Verwaltungsmodus“ umgeschalten wird, nachfolgend Bettelei um das Gegentor, alles mit Ansage, deshalb auch nur ganz selten überzeugende klare Siege. Bernardo erneut mit sehr “überschaubarem” Auftritt, Halstenberg lud mal wieder zum Flanken ein, da war LEV einfach besser als die Engländer vor einer Woche und vorbei war es mit der „Herrlich“keit. Keita (wie ein bockiges Kind, dem man das Spielzeug weggenommen hat) leitet 1:1 ein, passt zu seiner deutlich schlechteren Saison bei RB. Orban stagniert, Augustin – hat er mitgespielt? Insgesamt mal wieder kaputt rotiert, mit dieser 2. Liga-Defensive gibt es am Dienstag eine verdiente Niederlage, trotz z. T. “Füße hoch” gestern. Am Ende habe ich (fast) auf ein 3. LEV-Tor gewartet, so kann man das alles wieder schön reden. Standards für und gegen uns – bitte ganz schnell abschaffen! Wem es zu viele Spiele sind, der hat den (Traum-)Beruf verfehlt. Ist alles (auch) Trainersache!

  2. Ich muss da henne in einigen Punkten Recht geben. Das fühlte sich wirklich stark nach Verwaltungsmodus an. Sehr behäbig, keiner ging mehr so wirklich in die Zweikämpfe und man hat die Leverkusener quasi machen lassen nach den guten Start-30min.
    Bernardos Defensiv-Leistung war in meinen Augen auch sehr überschaubar, war ein gebrauchter Tag für ihn.
    Ich find diese Unklarheit in Situationen wo ein Spieler liegt auch mehr als schlecht geregelt von den Vorgaben für die Schiedsrichter. Nichts desto trotz hätte man doch gut verteidigen dürfen und nicht auf den Pfiff warten sollen. Für mich Sabi klar bester Mann auf dem Feld, diese Körpersprache und den Willen zu gewinnen. Da fehlte mit im Verbund noch der Poulsen, auch einer der sich immer reinwirft, sowas hat mir gestern einfach noch gefehlt.
    Schade das die tollen Torschüsse von Sabitzer erst von Werner letzten Spieltag und der Hand in diesem Spiel verhindert wurden, er hats sich mehr als verdient mittlerweile.
    Für die Champions League sehe ich auch leider eher schwarz… :-(

  3. Premiere!
    Erstmals im Brausecrew-Podcast Deine Kurz-Analyse gehört, bevor ich den Blog lese ;-)

    Nach der PK am Freitag musste doch angenommen werden, das Jika und Upa nicht nur nicht spielen, sondern auch gar nicht Kader stehen (könnten) wegen Monaco. Darum war ich sehr erstaunt, warum Hasenhüttl Beide als Auswechsler bringt, obwohl da auf der Bank bzw im Kader es doch genügend Alternativen geben würde.
    Ob Laimer oder aber genau Kaiser wären doch zur Beruhigung genau richtig gewesen.
    Oder warum musste Orban raus? Wegen der gelben Karte? Das kann doch nicht sein, Willi ist doch erfahren genug, um da keine zweite zu bekommen (Betze-Spiel mal ausgenommen).

    So sehr die Wechsel gegen H96 richtig waren, waren sie diemal suboptimal.

    Im Grunde ist es wieder so ein Spiel gewesen, wo man nach der Führung sich eine italienische Spielweise wünscht, sprich einfach mal verwalten und locker runter spielen, man muss nicht auf Krampf Richtung 3:1 gehen.

    Lichtblicke sind in Ordnung, ebenso die SR Bewertung (bei Elfer und Rot diesmal ohne VAR! )

    Ach ja, ich war erstaunt, daß Gulacsi mind. 2x bei hohen Bällen raus kam und wie Coltorti den Gegner “abgeräumt” hat!
    Er steigert sich immer weiter!
    Gefällt mir!

  4. Ja, das war sicher nicht optimal (zu Ende) gespielt. Ja, ein 2:1 müsste in Überzahl vermutlich über die Zeit gebracht werden. Und ja, die Jungs bekommen aktuell Standards kaum verteidigt.

    Und dennoch ist mMn »Demut« das Gebot der Stunde…

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