Christian Streich ist ja inzwischen auch einigermaßen bekannt, was seinen Umgang mit Schiedsrichtern und deren Entscheidungen angeht. Kaum ein Spieltag, an dem der Freiburger Coach nicht irgendwas und irgendwen anprangert. So erstaunte es auch nicht, dass Streich nach der Niederlage gegen Bochum direkt den Schiedsrichter unter anderem für seine (von allen Beteiligten als spielentscheidende angesehene) gelb-rote Karte gegen Außenverteidiger Mensur Mujdza geißelte.
So weit, so normal. Dass er sich nur einen Tag später beim Kicker meldet und eigeninitiativ (so zumindest die Behauptung des Blattes) für seine Äußerungen entschuldigte, weil er beim Betrachten der umstrittenen Szenen gemerkt habe, dass er und nicht der Schiedsrichter falsch liege, ist dagegen eine deutliche Abkehr vom üblichen Muster. Eine Abkehr, für die man durchaus Respekt haben kann. Eine Abkehr, die aber auch nur Sinn macht, wenn daraus auch Konsequenzen für zukünftiges Verhalten resultiert.
Es darf für Streichs Verhalten an der Seitenauslinie nämlich letztlich keine große Rolle spielen, ob er meint, dass eine Entscheidung falsch oder richtig war. Mal abgesehen davon, dass in Streichs Aufregung immer auch ein ‘die haben was gegen unseren schönen Underdog-Verein’ drinsteckt (bzw. zumindest in der Bundesliga drinsteckte), machen Schiedsrichter im Spielverlauf schlicht Fehler und das Coaching kann sich nicht darauf beziehen, die Schiedsricherfehler zu zählen, sondern die eigenen Mannschaft hinsichtlich der Bedingungen des Spiels einzustellen und im Spielverlauf auch mal zu verändern. Und da lag Streich nach dem Platzverweis gegen Bochum offenbar ziemlich daneben, denn ansonsten hätten die Gäste nicht binnen zehn Minuten drei Tore erzielen können.
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