Schlagwort-Archive: Tomas Oral

(Keine) Transfergerüchte (mehr): Rockenbach, Rangnick

Nun ist sie vorbei, die bloglose Zeit. Ganz schlecht hat sie sich nicht angefühlt. Über ein unstillbares Mitteilungsbedürfnis konnte ich jedenfalls nicht klagen. Manchmal ist Schweigen auch ganz nett. Aber eben nur manchmal. Deshalb hier und heute die Aufarbeitung des spektakulären Transfercoups und eines Nichtmalgerüchts aus den letzten 2 Wochen. (Keine) Transfergerüchte (mehr): Rockenbach, Rangnick weiterlesen

Mehr Schatten als Licht

Da das Weihnachtsfest unerbittlich nährer rückt, wird es nun wohl endgültig Zeit für eine kleine Halbserienbilanz. Dass ich mir das lange Warten auch hätte sparen und gleich nach dem Chemnitz-Spiel meine da noch frischen Gedanken aufs virtuelle Papier bringen können, konnte vor drei Wochen ja noch keiner so recht ahnen. Und zugegebenermaßen fällt es schwerer eine Bilanz zu ziehen, die vornehmlich aus Baustellen besteht, als eine sportlich erfolgreiche Hinserie blumig zu beschreiben. Vielleicht sollte ich für einen Tag Chemnitzblogger werden? Ach nein, so dann auch nicht. Mehr Schatten als Licht weiterlesen

Besucherschätzungen

Durch eine Vielzahl weiterer Großveranstaltungen wie das Fußballspiel RB Leipzig gegen VfL Wolfsburg II in der Red-Bull-Arena mit mehr als 10.000 Besuchern… (LVZ vom 15.10.2010)

Ich persönlich rechne mit 4.000 bis 5.000 Zuschauern (Tomas Oral im Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 14.10.2010)

Samstagmittag, der vermutlich ungünstigste aller Spieltermine des Wochenendes. Kalt. Dazu ‘dank’ diverser Demonstrationen und Veranstaltungen eine undurchsichtige Verkehrs- und Sicherheitslage, die vor allem die Besitzer der Freikarten, die Leipziger Schulanfänger zum Schulanfang bekamen, vom Kommen abhalten dürfte. Macht summa summarum bei bodenständiger Schätzung eine Zuschauerzahl von 3.000 plus minus x. Was zumindest eine ortsübliche Zuschauerzahl wäre. Mehr als 10.000 gegen Wolfsburgs U23? Ähm ja, vielleicht wenn es der letzte Spieltag wäre, an dem es noch um den Aufstieg ginge..

Dreikampf

Manchmal wird der Blick mit der Zeit ja klarer. In Bezug auf die Trainersuche bei RasenBallsport Leipzig im Sommer hat nun Heiko Weber ein wenig Licht ins Halbdunkel gebracht. Drei Trainer hätten im Sommer bei RB Leipzig zur Auswahl gestanden, berichtet die Ostthüringer Zeitung [broken Link] aus einem Gespräch mit Weber. Einer davon sei er selbst gewesen (dazu war er auch noch jemand, der Lust auf den Job hatte). Bleiben also nur noch zwei. Da Tomas Oral als gewordener Cheftrainer auch bekannt ist, fehlt nur noch einer. Felix Magath wird der unbekannte Dritte wohl kaum gewesen sein. Der wurde erst ins Gespräch gebracht als die Entscheidung für Oral aus der Dreierrunde schon durch war. Peter Pacult (derzeit Chefcoach bei Rapid Wien) ist da schon eine wahrscheinlicher Variante, auch wenn ich nicht überzeugt bin, dass er tatsächlich im engsten Bewerberkreis war. Weber, Oral, Pacult(?). Heiko Weber hätte ich nicht ungern gesehen, aber Tomas Oral bleibt auch in diesem Vergleich die logischere Entscheidung. Pacult hätte ich – wie schon mal erwähnt – nur sehr ungern gesehen. Irgendwelche andere Ideen, wer die Nummer 3 in der engen Trainersuche gewesen sein könnte?

Paradigmenwechsel

Wir mussten uns erst auf die Liga einstellen, uns anpassen und reinbeißen, die Spielweise umstellen. Der Erfolg gibt uns recht. Mir ist egal, auf welche Weise wir den Aufstieg schaffen. (Timo Rost, LVZ vom 22.09.2010)

Wenn die Mannschaft das umsetzt, was sie am Sonntag umgesetzt hat, dann bin ich zufrieden. (Tomas Oral vor dem Wilhelmshaven- und nach dem HSV-Spiel, Red Bull Audioplayer vom 20.09.2010 [broken Link])

Spielweise umgestellt, Erfolg eingeheimst, Trainer zufrieden. Deutlicher könnte die (momentane) Abkehr vom Ziel attraktiver Offensivfußball nicht formuliert werden. Fast schon ein Paradigmenwechsel nachdem Tomas Oral nach der WM noch die fast durchgängigen Defensivtaktiken der Nationalmannschaften kritisiert und seine Präferenz für das schnelle, druckvolle und attraktive Spiel artikuliert hatte. Dass sich RasenBallsport Leipzig den Erfolg nun eher mit der kompakt-robusten Variante erkämpft, ist vielleicht nicht durchgängig schön anzusehen, macht aber trotzdem Spaß und lässt inzwischen auch Raum für die eine oder andere, aus dem wachsenden Vertrauen in die eigene Stärke resultierende, spielerisch gelungene Aktion. Und überhaupt (Achtung rhetorische Frage!), was gibt es eigentlich Vernünftigeres als sportliches Personal, das auf aktuelle Anforderungen reagiert und die für den sportlichen Erfolg nötigen Anpassungen vornimmt?

Mentales

Vor kurzem war Carsten Kammlott bei kopfstoss.fm zu Gast und sprach immerhin eine dreiviertel Stunde mit seinen moderierenden Gastgebern. Viel Erkenntnis bleibt von dem Gespräch allerdings nicht, da es Carsten Kammlott hörbar schwer fiel, die Bälle, die im Interview Homophobie im Fußball, Tradition vs. Moderne oder Hass auf RasenBallsport Leipzig hießen, elegant zu verwerten.

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Das Fernando-Torres-Syndrom?

Das erste Saisonspiel der RasenBallsportler hat diverse Baustellen aufgezeigt. Eine vieldiskutierte Baustelle ist Daniel Frahn bzw. vielmehr die Position, die er im 4-4-2 Orals bekleidet. Bei der Verpflichtung wurde Frahn noch mit folgenden Worten zitiert [broken Link]: „Mir ist bewusst, dass von mir Tore erwartet werden.“ Dass er nun seine (Spiel)Tage im offensiv-linken Mittelfeld verbringt, passt da auf den ersten Blick nicht ganz ins Bild. Von Babelsberg zwar (Angriffs)Wege über links durchaus gewohnt, wirkt Frahn bei RB Leipzig als hätte er sich mit seiner Rolle an der linken Außenlinie noch nicht ganz angefreundet, zumal die zwei Spitzen (Kammlott und Frommer/ Kutschke) wenig Platz lassen für Wege Richtung Mitte und Tor. Das Fernando-Torres-Syndrom? weiterlesen

Geschärfter Realitätssinn

„Ich sage nur willkommen in der Realität.“ (Tomas Oral nach dem 1:1 gegen Türkiyemspor Berlin [broken Link])

So kurz, knapp und richtig lässt sich der Saisonstart von RasenBallsport Leipzig zusammenfassen. Nach den Testfestspielen gegen diverse in- und ausländische Hochkaräter war wohl der Mannschaft noch nicht ganz klar, dass in Liga 4 auch die weniger namhaften Mannschaften eine vernünftige Spielorganisation hinkriegen. Und so lieb mir ein Auftaktsieg gewesen wäre, finde ich es auch gut, dass die RasenBallsport-Spieler und auch -Anhänger ein wenig geerdet in die nächsten Spiele gehen und mit dem leben müssen, was zum Fußball gehört, nämlich Rückschläge wegzustecken, weiter zu machen, besser zu werden, anschließend gemeinsam Erfolge zu bejubeln und zwischendrin eventuell weitere Rückschläge wegzustecken. Alles, was einen ganz normalen Verein wie auch RB Leipzig auf dem Platz einer ist eben ausmacht. Bleibt zu hoffen, dass von den 4000 Besuchern (ja, es waren 4000) vom Türkiyemspor-Spiel möglichst viele das Team durch die gesamte Saison begleiten werden und in der Schüssel die sympathische Atmosphäre des ersten Regionalliga-Pflichtspiels weiter wachsen kann.

Fehlende Konkurrenz

Wir suchen noch einen Torwart, der Sven Neuhaus Druck macht, damit er seine Topleistungen bestätigt. (Tomas Oral in der BILD vom 21.07.2010)

Man sollte sowas ja nicht immer allzu hoch hängen, aber hier scheint mir die sportliche Leitung doch einen Sinneswandel vollzogen zu haben. Bisher hieß es immer, dass man noch einen Torwart für die Position 2 oder 3 sucht, möglichst Marke jung, talentiert und entwicklungsfähig. Franco Flückiger war ein Kandidat, dessen Verpflichtung an den zu hohen Ablöseforderungen der Magdeburger scheiterte. Nun sucht RasenBallsport Leipzig also doch eher einen Kandidaten, der bereits jetzt auf dem Niveau von Neuhaus spielt. Warum? Fehlende Konkurrenz weiterlesen

Fußball und Retorte

Sie sprechen häufig von “Unser Projekt” oder “Unsere Vision”. Aber hatten Sie keine Skrupel, dass Sie als Kind eines Traditionsvereins wie dem FSV zu einem Retortenklub gehen?
Überhaupt keine Skrupel! Tradition ist etwas Schönes – aber sie darf im Fußball nicht zum Totschlag-Argument verkommen. Es gibt so viele Traditionsvereine, die sich nicht mehr erholen, weil sie von der Tradition erdrückt werden. Ungeduldige Fans, die noch immer von der goldenen Vergangenheit träumen. Eingefahrene Strukturen. Selbstdarsteller, die ins Rampenlicht wollen. Dann ist mir ein Projekt wie RB Leipzig lieber, bei der in einer Stadt, die nach Fußball lechzt, etwas mit Substanz geschaffen wird. (Tomas Oral gegenüber spox.com)

Womit Tomas Oral in dieselbe Kerbe schlägt wie vorher schon Huub Stevens und Dietmar Beiersdorfer. Gelebte Fußballkultur ist das Zauberwort, das Substanz, professionelles Arbeiten und Erfolgsorientierung impliziert.