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Die Nachwuchssaison von RB Leipzig 2011/2012

Es ist nun gerade mal eine knappe Woche her, dass mit der U23 das letzte der drei ältesten Nachwuchsteams von RB Leipzig mit einem Sieg in der Landesliga bei der BSG Chemie Leipzig die Saison beendete. Weswegen die Ruhe nach der Transfersturmfront der letzten Tage vielleicht ein guter Moment ist, die Nachwuchsteams auch mit ein paar Worten zu würdigen. Wobei ich zugegebenermaßen nicht der ultimative Kenner der Nachwuchsszene bin und zumindest live nur sporadisch dem Geschehen folge. Trotzdem hat die Saison ein paar Eindrücke hinterlassen, die ich wert finde, festgehalten zu werden.

U23 – Sachsenliga – 4. Platz

Heimliches oder weniger heimliches Ziel der U23-Mannschaft von RB Leipzig, die noch gar keine richtige U23-Mannschaft ist, weil die entsprechenden Regularien, dass nur zwei Spieler älter sein dürfen als 23, nur für Zweitmannschaften von Erst- und Zweitligisten gelten, war vor der Saison eigentlich oben mitzuspielen und möglichst sogar aufzusteigen. Das klingt als Aufsteiger, der die U23 war, erst mal ambitioniert, angesichts der Tatsache, dass man sich aus dem Erbe des FC Sachsen Leipzig (z.B. Scholze, Schößler, Felke, Schmidt, Heinze) eine erhebliche Blutauffrischung zumindest oberligaerfahrener Spieler genehmigen konnte, aber auch nicht völlig daneben.

Gemessen an den nach dem Aufstieg in die Sachsenliga verpflichteten Personal war die Hinrunde eine einzige Enttäuschung, gelinde gesagt. Platz 12 von 16, nur  zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang, 14 Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Es drohte mit einer halben Oberligamannschaft tatsächlich der Abstieg aus der Landesliga in die Bezirksliga. Der schlimmste anzunehmende Unfall für die Nachwuchsausbildung. Nach Beendigung der Hinrunde galt der Abgang von Trainer Tino Vogel, der nach den Profis und der U19 die U23 übernommen hatte, nach allgemeiner Meinung schon als gesichert.

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Neue grün-weiße Landesliga-Welten

Los ging es letztes Wochenende nicht nur für RB Leipzig in der Regionalliga, sondern auch in der Sachsenliga, deren besonderen Reiz ich ja schon in der Vorschau auf die Leipziger Fußballsaison zumindest ansatzweise beschrieben habe. Am ersten Spieltag marschierte das noch ungewohnte und ungleiche grün-weiße Doppel aus BSG Chemie und SG Leipzig Leutzsch jedenfalls mit zwei 2:0-Siegen im sportlichen Gleichschritt voran.

Zu ihrem Heimspiel im Alfred Kunze Sportpark (gegen Eilenburg) begrüßte Chemie dabei durchaus bemerkenswerte knapp 1.700 Zuschauer, die für ordentlich Anfangseuphorie sorgten. Währenddessen besuchten den Bildern nach zu urteilen reichlich 100 grün-weiße Anhänger aus der anderen Ecke auch das Auswärtsspiel der SG LL in Plauen (gegen Oelsnitz). Bleibt die spannende Frage, wieviele Zuschauer die SG LL nächste Woche zum Heimspiel in den Alfred Kunze Sportpark ziehen wird.

Angesichts dessen, dass im grün-weißen Lager alles oder ziemlich viel neu ist, kann man schon mal den Überblick verlieren, wie sich auch in der LVZ (09.08.2011) gezeigt hat:

Bei der BSG Chemie kamen zum Auftakt gegen den FC Eilenburg fast 1700 Zuschauer. Hat Sie das überrascht?
Tino Vogel (Trainer RB Leipzig II): Eigentlich nicht, in Leutzsch werden sicher noch oft über 1000 Fans kommen. Besonders gefreut hat mich, das mit Vincent Markus ein Spieler zum 1:0 getroffen hat, den ich in den Junioren trainiert habe.

Dummerweise spielt Vincent Markus aber nicht für die BSG Chemie, sondern für die SG Leipzig Leutzsch und erzielte für diese den Führungstreffer gegen Oelsnitz. Ob tatsächlich Tino Vogel der Fauxpas unterlief oder der interviewbearbeitenden LVZ-Redaktion ist nicht überliefert.

Man könnte nun einwenden, dass das ja auch egeal und Leutzsch überall da ist, wo grün-weiß ist. Und SG LL oder BSG Chemie eben alles eine Suppe. Was die Beteiligten wohl weit von sich weisen würden und auch durch ihre Praxis hartnäckig dementieren. Während die Chemie-Ultras bspw. gegen den LL-Chef Jamal Engel schießen (Spruchband beim Eilenburg-Spiel: “Nur kleine und dumme Kinder glauben an Engel …”), lässt der kaum eine Gelegenheit aus, um den Chemie-Ultras  als prägendem Teil des Konkurrenz-Vereins eine mitzugeben. Währenddessen werden in den jeweiligen Foren vermeintliche oder tatsächliche Fehler und Pannen des jeweils anderen genauestens dokumentiert und somit die jeweilige Frontstellung zementiert. Kaum vorstellbar, dass sich beide Vereine (und auch Fans) im Laufe der Saison einander annähern. Schwer vorstellbar bereits, dass man die grün-weißen Landesliga-Duelle als gemeinsame Feste organisieren kann..

Wochen(end)splitter V

Auf denn in den letzten Spieltag der zweiten Saison  des Vereins RB Leipzig. Gegner wird heute um 13.30 Uhr der TSV Havelse sein. Für den geht es noch gegen den Abstieg. 3 Punkte und 9 Tore gilt es auf den 1.FC Magdeburg, der zu Hause gegen Holstein Kiel antritt, aufzuholen. Nunja, eine hochspannende Tabellenkonstellation sieht anders aus.

Für RB Leipzig geht es in dem Spiel derweil um nicht mehr viel. Im besten Fall baut man die Heimserie auf neun Siege in Folge aus. Im noch besseren Fall spielen die beteiligten RasenBallsportler ein lockeres Spielchen herunter, verlängern nicht noch die sowieso schon lange Verletztenliste und bestreiten dieserart eine Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen.

Was eine gute Form der Vorbereitung auf das letzte Pflichtspiel der Saison, auf das Sachsenpokal-Finale nächsten Mittwoch gegen den Chemnitzer FC sein dürfte. Der abschließende Höhepunkt der zuweilen etwas unbefriedigenden Saison. Die Chance wenigstens in diesem einen Spiel noch einmal dem sportlichen Krösus der Regionalliga Nord ein Bein zu stellen. Die letzte, bevor sie in die dritte Liga entschwinden, wo sie falls alles schief läuft auf ihr offensives Lebensversicherungstrio Garbuschewski, Förster und auf jeden Fall Löwe verzichten müssen (broken Link). Das wäre heftig und würde die Chemnitzer Träume von weiteren Schritten nach vorn im Profifußball wohl etwas bremsen.

Wer im Spielerkreise noch – vielleicht ja auch aufgrund unklarer Vertragsverhältnisse – ein wenig Motivation braucht für das Sachsenpokal-Finale, nehme sich mal den spöttelnden CFC-Sportdirektor Manfred Kupferschmied zur Hand. Der träumt schon vom baldigen Aufstieg in die zweite Bundesliga und hat dementsprechend in der Freien Presse ein wenig Höhenluft bei der Kaderplanung:

Von RB Leipzig werden wir niemanden verpflichten, denn den RB-Spielern fehlt das Sieger-Gen.

Klar, in Chemnitz sickert langsam der sportliche Erfolg in die Rhetorik ein. Was völlig in Ordnung ist, aber dem einen oder anderen RasenBallsportler vielleicht ja trotzdem einen besonderen Blick auf den kommenden Mittwoch verschafft. Ich für meinen Teil spekuliere übrigens darauf dem Projekt sportliche Replik auf Herrn Kupferschmied vom Block C (Gegengerade) aus zuzusehen. Was bedeutet, dass am besten alle möglichst bald eins, zwei, viele Karten für den Block A kaufen, sodass man sich gezwungen sieht, auch gegenüber aufzumachen. Unwahrscheinlich, ich weiß.

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Hans-Georg Felder macht den Vogel

Oh ha, was für eine ereignisreiche Woche bei RB Leipzig. Am 17.03., also letzten Donnerstag verkündete man ein Testspiel bei Union Berlin, das einen Tag später von den Gastgebern nach Fanprotesten und der Feststellung des Präsidenten der Unioner, dass ein Spiel gegen RB nicht zu ihnen passe, abgesagt wurde.

Am 21.03., also am Montag wurde als Ersatzgegner Hessen Kassel präsentiert, eine Mannschaft mit ähnlich emotional-traditionsbewusster Anhängerschaft. Ein Spiel, das RB Leipzig zuerst für die Red Bull Arena ankündigte, allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit, weil die Vorbereitungen einer Veranstaltung angeblich keinerlei Publikumsverkehr in der 44.000-Zuschauer-Arena zuließen. Aha. Aber auch egal, weil einen Tag später die Kasseler feststellten, dass sie im Kampf um die 3.Liga keine Störfeuer von gegen RB Leipzig protestierenden Fans bräuchten und deshalb vom offenbar vorhandenen Spiel-Rückgaberecht Gebrauch machten. Dass die Hessen nun die Unioner zum Freundschaftsspielen besuchen, kann man getrost als Synergieeffekt bezeichnen. Das nächste Mal gerne ohne Vermittlung seitens RB.

Doch der Oberknüller hatte mit all dem wenig zu tun, denn noch am selben Tag musste Presse- und Kommunikationschef Hans-Georg Felder seinen Schreibtisch bei RB Leipzig räumen und wurde im beiderseitigen Einvernehmen in die Wüste geschickt. Was gleichzeitig die erste spektakuläre, weil aus dem Nichts kommende Personalentlassung seit der Entlassung Tino Vogels am Ende der letzten Saison darstellt. Fast 10 Monate hat es RB Leipzig also ohne Entlassung von Führungspersonal geschafft. Nicht schlecht.. Hans-Georg Felder macht den Vogel weiterlesen

1.FC Magdeburg vs. RasenBallsport Leipzig 2:1

Wenn man 20, 21 Spieltage gespielt hat, dann lügt eine Tabelle nicht. Deswegen sind beide Mannschaften da, wie sie hingehören, im Moment. (Tomas Oral, Trainer RasenBallsport Leipzig im Red Bull Audioplayer [broken Link] vom 25.02.2011)

Recht hat er, der Tomas Oral. Deswegen gleich noch ein paar Blicke mehr auf die Tabelle vor dem Spiel beim 1.FC Magdeburg. RasenBallsport Leipzig: 4.Platz, 36 Punkte, 1.FC Magdeburg: 13.Platz, 20 Punkte (2 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsrang). RasenBallsport Leipzig in Auswärtsspielen: 21 Punkte, 17:5 Tore. 1.FC Magdeburg in Heimspielen: 9 Punkte, 10:15 Tore (1 Punkt und 1 Tor pro Heimspiel!). Endergebnis des ungleichen Duells: 2:1 für die Elbestädter. Verdient!

Man kann wohl guten Gewissens behaupten, dass die Berg-und Talfahrt bei RasenBallsport Leipzig mit unvermindertem Tempo weitergeht. Hieß es aus des Trainers Mund vor dem Spiel noch, dass man mit dem Sieg bei Türkiyemspor “bei schwierigsten Bedingungen Charakter gezeigt” [broken Link] habe und nun aufgrund des großen Abstands nach oben befreit vom Druck aufspielen könne, zeigte das Magdeburg-Spiel einmal mehr, dass es bei RasenBallsport Leipzig in und mit der Mannschaft über die Länge der bisherigen Saison gesehen keinerlei positive Entwicklung gibt. Was vor allem für den spieltaktischen Bereich gilt. In der Rückwärtsbewegung permanent anfällig für Konter, weil im Mittelfeld die Bälle verloren gehen. In der Offensive jenseits der schon vom Ex-Trainer Tino Vogel gepflegten Strategie der Flanke aus dem Halbfeld absolut ideenlos. Ballzirkulation als einziges, erkennbares Spielkonzept, das in sich zusammenbricht, sobald man auf Gegenwind stößt. 1.FC Magdeburg vs. RasenBallsport Leipzig 2:1 weiterlesen

Manchmal ändern sich Dinge nicht

Ach lieber MDR, dieses hier wussten Sie vor einer Woche über die Trainersuche bei Carl Zeiss Jena zu berichten:

Einen kurzen Anfahrtsweg hätte auch Tino Vogel, der wie Weber in Jena ein Häuschen gebaut hat. Allerdings ist der 41-Jährige nicht vereinslos, sondern bei RB Leipzig unter Vertrag. Er coacht die A-Junioren und bescheinigt auf MDR-Anfrage, dass er viel Spaß dabei hat. Eine Männermannschaft reize natürlich, sei aber im Moment kein Thema, versichert Vogel und schiebt hinterher, dass es bezüglich des Trainerpostens keinerlei Kontakt mit Carl Zeiss gegeben habe. (mdr.de [broken Link] am 07.10.2010)

Klingt danach als hätte ein Trainer relativ deutlich gesagt, dass er kein Interesse an dem Job hat, für den Sie ihn ins Spiel bringen. Was aber machen Sie daraus:

Manchmal ändern sich aber Dinge bekanntlich schnell.

Wozu fragen Sie eigentlich bei Tino Vogel nach, wenn Sie hinterher eh schreiben, was Sie wollen? Einem Trainer, der einen Job mit den Worten „kein Thema“ abtut, gleich zu unterstellen, dass das Dementi nichts wert ist, ist ziemlich ähm unjournalistisch. Erinnert ein wenig an das Spiel vor Entlassungen. Woche für Woche fragen Zeitungen und Fernsehsender danach, wie lange sich Trainer XY noch halten kann, um die folgenden Dementis der Vereinsspitzen als Lippenbekenntnisse abzutun und weiter den Trainer zu demontieren bzw. öffentlich Druck aufzubauen, um dann bei der tatsächlichen Entlassung die rückratlose Vereinsführung und das miese Profigeschäft anzuprangern.

Ach ja, Trainer in Jena wurde übrigens Wolfgang Frank. Den hatten Sie, lieber MDR gar nicht auf der Rechnung. Nicht schlimm, was interessieren schon falsche Gerüchte von gestern..

“Ich würde es nicht als Rückschritt bezeichnen”

Ruhig war es in den letzten Wochen um Tino Vogel. Nach der öffentlichen Aufregung um seine Entlassung als Cheftrainer entschied er sich für den Trainerposten bei der A-Jugend von RasenBallsport Leipzig; ein Posten, der an der Ruhe um ihn und sein Team im Wesentlichen nichts änderte. Da die A-Jugend am kommenden Samstag beim Greifswalder SV ihr erstes Saisonspiel bestreitet, habe ich mir die Zeit für einen Besuch bei Neujugendtrainer Vogel genommen und mich über den Stand der Dinge in Bezug auf seine Person und sein Team informiert. “Ich würde es nicht als Rückschritt bezeichnen” weiterlesen

Fehlende Konkurrenz

Wir suchen noch einen Torwart, der Sven Neuhaus Druck macht, damit er seine Topleistungen bestätigt. (Tomas Oral in der BILD vom 21.07.2010)

Man sollte sowas ja nicht immer allzu hoch hängen, aber hier scheint mir die sportliche Leitung doch einen Sinneswandel vollzogen zu haben. Bisher hieß es immer, dass man noch einen Torwart für die Position 2 oder 3 sucht, möglichst Marke jung, talentiert und entwicklungsfähig. Franco Flückiger war ein Kandidat, dessen Verpflichtung an den zu hohen Ablöseforderungen der Magdeburger scheiterte. Nun sucht RasenBallsport Leipzig also doch eher einen Kandidaten, der bereits jetzt auf dem Niveau von Neuhaus spielt. Warum? Fehlende Konkurrenz weiterlesen

Tino Vogel in neuer Mission

Soviel Zeit muss sein (zumal ich mit meinen Erwägungen zur fußballerischen Lage der Nation zumindest auf Ergebnisebene ziemlich daneben lag und deswegen dazu lieber schweige): Glückwunsch an die A-Junioren von RasenBallsport Leipzig zum Klassenerhalt und somit zum Verhindern des sportlichen Super-GAUs Abstieg in die Landesliga, auch wenn man diesen sportlichen Erfolg ‚nur‘ der gewonnen Relegation und dem Bundesligaaufstieg des 1.FC Magdeburg zu verdanken hat. Und Glückwunsch an den Ex-Coach der 1.Mannschaft Tino Vogel, der im nächsten Jahr Trainer dieses Junioren-Teams werden wird und sicher den baldigen Bundesligaaufstieg als Ziel mit auf den Weg kriegt. Möge er in seinem neuen Job längerfristig erfolgreich arbeiten können. Und sowieso Respekt dafür, dass Tino Vogel seine Entscheidung getroffen hatte, bevor klar war, dass RB Leipzig in der Regionalliga verbleiben darf. Damit sind gleich zwei Baustellen bei RasenBallsport Geschichte: die A-Junioren nicht abgestiegen und Tino Vogels Zukunft geklärt.

Schon wieder ein richtiger Trainer zur richtigen Zeit

Nun ist es also heraus, was nicht nur die Spatzen seit längerem von den Bäumen pfiffen: Tomas Oral wird der neue Übungsleiter bei RasenBallsport Leipzig. „Der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, waren Dietmar Beiersdorfers – zu erwartenden – Worte bei der Präsentation. Und tatsächlich: Aus sportlicher Sicht ist dies eine absolut nachvollziehbare, vernünftige und richtige Entscheidung, wenn man einen Blick auf das Anforderungsprofil wirft.

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