Schlagwort-Archive: Ralf Rangnick

Zeit für Kekse

“Im Idealfall” sei man “in vier Wochen” mit der Kaderplanung für die kommende Spielzeit durch, ließ Sportdirektor Ralf Rangnick vor knapp vier Wochen verlauten. Vielleicht sprach damals noch mehr der hoffnungsvolle Trainer als der wissende Sportdirektor aus ihm, denn bekanntgegeben wurde in er Zwischenzeit noch kein Transfer.

Wobei, wer an die vier Wochen tatsächlich geglaubt hat, reist nächste Saison mit RB Leipzig auch als größte Auswärtsfahrtgruppe hinter Schalke und Dortmund durch die Republik und ihre Gästeblöcke, sah im Umkreis von 250 km um Leipzig vor vier Jahren nur Dresden im Profifußball und findet, dass 90% der eigenen Leistungsfähigkeit bei einem Auswärtsspiel in Düsseldorf im Normalfall reichen sollten. Sprich, mit Zahlen sollte man es bei den Äußerungen des Sportdirektors nicht immer ganz so genau nehmen, selbst wenn man die Idee dahinter (im diesmaligen Fall die Hoffnung auf eine schnelle Kaderplanung) vielleicht erkennen kann.

Letztlich war die eigene Zielvorgabe sowieso irgendwas zwischen sportlich und völlig utopisch. Was nicht nur damit zu tun hat, dass man offensichtlich Spitzentalente zu einem normalen Bundesligagehalt verpflichten will, sondern auch damit, dass die Sommerpause sehr lang ist und große Turniere wie die Europameisterschaft oder die Copa America noch anstehen oder gerade erst angelaufen sind.

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Wir sind Hymne

Da war die Zweitligaspielzeit zu Ende. Was für eine Gelegenheit, sich zu einem Podcast zusammenzufinden und über die Dinge rund um RB Leipzig zu reden. Wobei sich aus aktuellem Anlass vor allem erst mal Aufstiegsfeier und Hymne als Themen aufdrängten, bevor auch sportliche Themen ihren Weg ins Mikrofon fanden.

In Sommerpausenformat von nicht mal drei Stunden besprachen Co-Gastgeber Dirk, Kai und meine Wenigkeit nicht nur viele Themen, sondern schritten in einem wagemutigen Selbstversuch auch voran und versuchten sich im Singen der neuen Hymne von RB Leipzig.

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Zwischen Cinderella-Story und Tal der Tränen

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht zur Partie von RB Leipzig beim MSV Duisburg (15.05.2016, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick, Davie Selke und Yussuf Poulsen.]

Letzter Stopp für RB Leipzig in einer langen Saison mit einigen denkwürdigen Stationen von Frankfurt über Osnabrück, Fürth, Freiburg bis hin zu Karlsruhe. Stationen, die wir hier an der Stelle sicherlich noch in der näheren Zukunft in Ruhe aufarbeiten können.

Vorher geht es allerdings noch nach Duisburg. Wo auf RB Leipzig eine der undankbarsten Aufgaben wartet, die man in Feierlaune am letzten Spieltag, an dem man nur noch für Lust und Laune Fußball spielen würde wollen, haben kann. Die Aufgabe, bei einem Team anzutreten, das noch mitten im Abstiegskampf steckt und im Fall der Fälle am Ende der 90 Minuten vom Sonntag direkt wieder in die dritte Liga runter muss.

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Zurück in die Zukunft mit Ralph Hasenhüttl?

Viel Wirbel hatte das Trainerthema in den letzten Wochen verursacht. Die öffentliche Verhandlung darüber, wer in Bezug auf Markus Weinzierl wem abgesagt oder überhaupt Interesse hatte, war in vielerlei Hinsicht seltsam. Das ewige Spiel medialerseits immer neue Trainernamen auf das Karussell zu werden, war dagegen ebenso erwartbar wie wenig unterhaltend.

Am Ende wurde Ralph Hasenhüttl als neuer Coach und natürlich als “absolute 1A-Lösung” präsentiert. Eine Wahl, an der so ziemlich alle Facetten passen. Außer dass auch diese Personalie nach der Veröffentlichung eines Treffens von Rangnick und Hasenhüttl zu Ostern bereits breit ausgeschlachtet und vom FC Ingolstadt gar zu einem Statement im scharfen Ton [broken Link] gegen das RB-Vorgehen genutzt wurde. Drei Wochen vergingen von da an noch bis zum Wechsel.

Sei doch alles gar nicht so schlimm gewesen, hieß es zum FCI-Statement von Seiten RBs. Man habe sich doch nur mal so in Österreich getroffen, weil man schon länger in Kontakt steht und sich über dies und das austauscht. Wenn man was von Hasenhüttl wolle, werde man sich schon in Ingolstadt melden und überhaupt werde man doch nicht in Ingolstadt fragen, wenn man sich nur mal so am freien Wochenende mit Hasenhüttl zum Essen treffen will.

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Matchball

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen den Karlsruher SC (08.05.2016, 15.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz zwei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick, Fabio Coltorti und Dominik Kaiser]

Die Situation erinnert ein wenig an jene vor zwei Jahren, kurz vor dem Aufstieg von RB Leipzig in die zweite Liga. Damals hatte man vor dem vorletzten Spieltag vier Punkte Vorsprung auf Darmstadt und auch ein Heimspiel, in dem man mit einem Sieg aufsteigen konnte.

Am Ende holte sich Leipzig den Sieg gegen Saarbrücken, die schon als Absteiger feststanden und genauso auftraten. Sodass die spannende Frage unbeantwortet blieb, wie man es psychologisch eigentlich hinkriegt, nach einer Woche, in der sich alle schon auf den Aufstieg vorbereiten, eine Mannschaft wieder aus dem Loch herauszuholen und auf das finale Auswärtsspiel vorzubereiten, wenn man die Chance zu Hause verpasst hat und die ganze Emotionalität rund um das Aufstiegsspiel wieder abfällt.

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Vom Libero zur Doppelsechs

“Oh man, jetzt schieß doch mal!” Wer erwischt sich nicht selbst und vor allem natürlich seine Nebenleute mal bei einem Fußballspiel bei diesem Ausruf (vielleicht ist es ja auch nur ein RB-Phänomen, wo Schüsse von jenseits der Strafraumgrenze seit der Zorniger-Zeit auf dem Index zu stehen scheinen). Es ist dies Teil dessen, dass beim emotionalen Erleben eines Fußballspiels als Fan einer der beteiligten Mannschaften vor allem Individualaktionen wie Zweikämpfe, Dribblings oder eben Torschüsse im Mittelpunkt des Erlebens und Beurteilens stehen.

Es gibt aber jenseits dessen (und neben vielem anderen) auch die Ebene der Taktik, die sich wesentlich weniger intuitiv erschließt und erleben lässt und das Fußballspiel mit einer Komplexität auflädt, die schwer vermittelbar ist. Bzw. Fußballlehrer auf einer Ebene von Komplexität und Nerdigkeit arbeiten, die mit der Bewertung der Geschehnisse durch die Anhänger vom Ergebnis her nur schwerlich in Übereinstimmung zu bringen ist.

Seit ein paar Jahren finden sich allerdings immer mehr dem Fußball anhängende Menschen zusammen, die den theoretischen Unterbau des Spiels verstehen und ihn erklären bzw. erklärt haben wollen (vielleicht weil sie statt “Schieß doch!” auch mal “Klapp doch ab!” rufen wollten). In Deutschland nimmt da spielverlagerung.de sicherlich eine herausragende Stellung ein. Sowohl hinsichtlich der Reichweite als auch hinsichtlich der Erklärungstiefe.

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Kampf um das erste Aufstiegsendspiel

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig gegen Arminia Bielefeld (29.04.2016, 18.30 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz ein Tag vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick und Yussuf Poulsen.]

Der drittletzte Teil der siebenteiligen Zweitligaschlusssequenz. Für RB Leipzig steht ein Heimspiel gegen Arminia Bielefeld an. Zwei Siege braucht man noch aus den letzten drei Spielen, so Verfolger Nürnberg nicht patzt, um direkt aufzusteigen und nicht in die Relegation zu müssen. Sodass man sich mit einem Sieg gegen Bielefeld ein erstes Aufstiegsendspiel zu Hause gegen den Karlsruher SC eine Woche später erspielen könnte. Wenn das nicht mal als lohnendes Zwischenziel durchgeht.

Das mit dem Siegen ist gegen Bielefeld allerdings so eine Sache, denn nur Freiburg, Leipzig, Nürnberg und Bochum haben bisher in dieser Saison seltener ein Zweitligaspiel verloren als die Arminia. Und nur das Toptrio hat seltener ein Spiel mit mindestens zwei Toren Differenz verloren.

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Unangenehme Aufgabe

[Direkt unter dem folgenden Vorbericht vor der Partie von RB Leipzig beim 1.FC Kaiserslautern (25.04.2016, 20.15 Uhr) befindet sich der Liveticker von der Pressekonferenz drei Tage vor dem Spiel. Mit Ralf Rangnick und Dominik Kaiser.]

Vier Spiele noch in der zweiten Liga. Die Zeit der Entscheidungen naht. Endspiel 4 von 7 führt RB Leipzig im Aufstiegskampf nach Kaiserslautern. Gegen die man in drei Duellen bisher noch nicht gewinnen und erst ein Tor schießen konnte. Nicht nur deswegen keine einfache Aufgabe, dort das Aufstiegsziel mit drei Punkten zu untermauern.

Die Saison des 1.FC Kaiserslautern darf durchaus als Enttäuschung durchgehen. Nach dem knapp verpassten Aufstieg letztes Jahr war man eigentlich mit der Hoffnung in die Spielzeit gegangen, wieder oben mitspielen zu können. Nach 30 Spielen ist man froh, dass man zumindest das drohende Szenario, bis zum Ende im Abstiegskampf zu stecken, verhindern konnte.

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